Es heißt, mehr als zwei Glas von diesem Cocktail sollte man nicht trinken. Kein Wunder, beinhaltet der Hurricane Cocktail doch neben diversen Fruchtsäften auch eine nicht unerhebliche Menge Rum.
Inhalt
New Orleans und die Hurrikans
Hurrikane sind ein Teil der Geschichte von New Orleans seit Gründung der Stadt im frühen 18. Jahrhundert durch die Franzosen. Tatsächlich liegt New Orleans in einer flachen Senke durchschnittlich 1,80 Meter unter dem Meeresspiegel, die von Dämmen umgeben ist. Mit Pumpen wird die Stadt vor dem Wasser geschützt.
Viele schwere Stürme haben die Stadt in ihrer Geschichte getroffen, die große Verwüstungen angerichtet haben. Sicher erinnern sich noch viele an den Hurrikan Katrina, der im Jahr 2005 große Teile der Stadt zerstörte. Das berühmte French Quarter und der Garden Distrikt waren nicht von den Überschwemmungen betroffen, da diese Bereiche über dem Meeresspiegel leben. Aber andere Sadtbezirke wurden zum Teil komplett zerstört, allein in New Orleans starben fast 600 Menschen.
Davor verbreiteten der New Orleans Hurrikan von 1947, die Hurrikans Betsy im Jahr 1965 und Camille im Jahr 1969 sowie der Hurrikan George im Jahr 1998 Schrecken und hinterließen Zerstörungen.
Der Besucher der Stadt – insbesondere des French Quarters – denkt bei dem Begriff Hurricane aber vermutlich auch an das wohl prominenteste Getränk in den Bars des French Quarter: den fruchtigen Hurricane Cocktail. Während unseres Besuchs in New Orleans haben wir diesen Cocktail natürlich probiert – er ist einfach köstlich!
Hurricane – die Geschichte zum Cocktail
Der Hurricane Cocktail ist eine recht kraftvolle Mischung, die – zuviel getrunken – auch durchaus zerstörerische Wirkung entfalten kann. Man sagt, mehr als zwei Hurricanes sollte man nicht trinken. Wen wundert es, sind doch in einem Hurricane Cocktail nach klassischem Rezept 120 Milliliter Rum enthalten.
Seine Entstehungsgeschichte geht auf die heute noch im French Quarter befindliche Bar Pat O’Brian’s zurück. Man sagt, während des zweiten Weltkrieges hatten die Barbesitzer einen Überschuss an nicht so hochwertigem Rum. Dieser rührte daher, dass Alkoholverkäufer wegen Schwierigkeiten beim Import des begehrteren Whisky die Barbesitzer zwangen, beides als Bundle zu kaufen – je Kiste guten Whiskys mussten diese bis zu 50 Kisten Rum abnehmen.
Im Pat O’Brian’s kam man angesichts der aus dieser Verkaufspraxis resultierenden wohl immensen Rumvorräte auf die geniale Idee, den Rum mit diversen Fruchtsäften zu mischen und den Cocktail in einem großen Glas in Form einer petroliumbetriebenen Hurrikanlampe zu servieren. Der Hurricane Cocktail wurde zum Signature Cocktail im Pat O’Brian’s und wird dort natürlich auch heute noch serviert – ebenso wie in nahezu allen Bars im French Quarter.
Im Pat O’Brian’s wird der Hurricane Cocktail aus einem speziellen „Pat O’Brien’s Hurricane Mix“ hergestellt, den man natürlich auch direkt dort zum Mitnehmen erwerben kann. Die Zusammensetzung dieses Mix‘ ist ein gut gehütetes Geheimnis. Der Mix wird halb und halb mit Rum gemischt, ein wenig Garnitur ans Glas … und fertig ist der Hurricane Cocktail. Ich fand das bei meinem Besuch in New Orleans tatsächlich ein wenig befremdlich, dass Cocktails dort häufig aus Fertigmischungen hergestellt werden. Aber das ist sicher Ansichtssache.
Natürlich gibt es darüber hinaus auch ein klassisches Rezept für den Hurricane Cocktail, gemischt aus frischen Säften. Et voilà – da ist es:
Hurricane Cocktail aus New Orleans (klassisches Rezept)
Kochutensilien
- Cocktailshaker
- Barmaß oder kleiner Messbecher
- Esslöffel
- Hurricane-Glas ( alternativ Highball-Glas oder Longdrink-Becher)
- Trinkhalm
- ggf. Papierschirmchen
Zutaten
für den Cocktail
- 60 ml weißer Rum
- 60 ml brauner Rum
- 60 ml Passionsfrucht-Saft
- 30 ml Orangensaft frisch gepresst
- 15 ml Zitronensaft frisch gepresst
- 1 EL Granatapfelsirup
- 1 EL Simple Sirup
für die Garnitur
- 1 Scheibe Orange
- 1 Stück Cocktail-Kirsche
Zubereitung
- Alle Zutaten in einem Cocktail-Shaker auf Eis schütteln und in ein mit Eis gefülltes Hurricane-Glas abseihen.
- Alternativ: sehr schön sieht der Cocktail auch aus, wenn du den Granatapfelsirup noch nicht mit in den Shaker gibst, sondern das Ganze im Glas "schichtest". Dazu den Granatapfelsirup zum Schluss ganz vorsichtig über einen Eiswürfel ins Glas geben. Vor dem Trinken dann umrühren. Nicht ganz original, aber meiner Meinung nach eine ganz hübsche Variation.
- Mit der Cocktail-Kirsche und einer Orangenscheibe garnieren –Trinkhalm und ggf. Papierschirmchen nicht vergessen.
Warum ist der Hurricane Cocktail so beliebt?
Der Hurricane ist weit mehr als nur ein Cocktail – er ist ein echtes Symbol von New Orleans und steht für Lebensfreude, Partystimmung und tropischen Genuss. Doch was macht ihn so besonders?
Seine Verbindung zu New Orleans und Mardi Gras
Der Hurricane ist untrennbar mit der lebendigen Kultur von New Orleans verbunden. In der legendären Pat O’Brien’s Bar, wo der Drink erfunden wurde, gehört er bis heute zum Pflichtprogramm für Besucher. Besonders während des berühmten Mardi Gras-Festivals fließen Tausende Hurricane Cocktail durch die Straßen der Stadt – bildlich gesprochen.
Die perfekte Mischung aus Süße & Stärke
Mit zwei verschiedenen Sorten Rum und einer fruchtigen Basis hat der Hurricane Cocktail genau die richtige Balance zwischen starkem Alkoholgehalt und erfrischender Süße. Die Passionsfrucht verleiht ihm eine exotische Note, die in Kombination mit Rum noch besonders hervorsticht.
Tropisches Urlaubsfeeling im Glas
Ein Hurricane Cocktail schmeckt nach Sommer, Strand und Karibik. Seine leuchtende Farbe, das ikonische Hurricane-Glas und die fruchtige Note machen ihn zum perfekten Drink für Cocktail-Partys, Sommerabende und Urlaubsstimmung – egal wo du bist.
Einfach & vielseitig
Der Hurricane ist leicht zuzubereiten und kann in vielen Variationen abgewandelt werden. Ob als klassische Version, gefrorene Variante oder mit exotischen Zutaten – dieser Cocktail lässt sich an jeden Geschmack anpassen.
Egal ob in New Orleans oder zu Hause – der Hurricane Cocktail bringt gute Laune ins Glas und sorgt für einen Hauch von Exotik bei jedem Schluck!
Beliebte Variationen des Hurricane
Der klassische Hurricane ist bereits ein aromatischer Genuss, doch es gibt daneben noch einige spannende Abwandlungen:
- Der Intensivere: Mehr dunkler Rum für ein kräftigeres Aroma.
- Der Fruchtige: Zusätzlicher Orangensaft oder Ananassaft für noch mehr Tropenflair.
- Der Exotische: Statt Passionsfruchtsaft frisches Maracuja-Püree verwenden.
- Der Elegante: Ein Spritzer Angostura-Bitter.
- Der Frozen Hurricane: Alle Zutaten mit Crushed Ice mixen, um eine gefrorene Version zu erhalten.
Jede dieser Variationen gibt dem Hurricane eine besondere Note – probiere sie aus und finde deine Lieblingsversion!
Fun Facts & Kuriositäten rund um den Hurricane
Wie du schon in meinen Ausführungen lesen konntest steckt der Hurricane-Cocktail voller interessanter Geschichten und Überraschungen. Hier sind einige spannende Fun Facts über diesen legendären Drink:
Der Hurricane entstand aus einer Notlösung
In den 1940er-Jahren war Rum im Überfluss vorhanden, während Whiskey und Bourbon in den USA knapp waren. Um seinen überschüssigen Rum loszuwerden, servierte Pat O’Brien den Hurricane-Cocktail zunächst kostenlos an seine Gäste – und er wurde ein Riesenerfolg!
Das Glas gab dem Drink seinen Namen
Der Cocktail wird traditionell in einem speziellen, geschwungenen Hurricane-Glas serviert, das an eine Hurrikanlampe erinnert – daher der Name des Drinks. Heute ist dieses Glas ein Markenzeichen für tropische Cocktails.
Während des Mardi Gras werden Unmengen an Hurricanes konsumiert
In der Karnevalszeit von New Orleans fließen unzählige Hurricane-Cocktails durch die Stadt. Besonders in der legendären Pat O’Brien’s Bar gehören sie zum Standardrepertoire der feiernden Besucher.
Es gibt eine Frozen-Version des Hurricanes
Neben der klassischen Variante gibt es auch einen Frozen Hurricane, bei dem alle Zutaten mit Crushed Ice gemixt werden – perfekt für heiße Sommertage!
Die Farbe kann variieren
Während der traditionelle Hurricane eine leuchtend rote bis orange Farbe hat, gibt es auch Versionen mit mehr dunklem Rum oder natürlichen Fruchtsäften, die ihn eher goldgelb oder sogar bernsteinfarben erscheinen lassen.
Der Hurricane ist in vielen Bars der Welt ein Klassiker
Auch wenn er seinen Ursprung in New Orleans hat, ist der Hurricane inzwischen weltweit bekannt und wird in vielen Bars, Strandclubs und Cocktail-Lounges serviert.
Der Simple Sirup im Hurricane Cocktail
Diese Zutat taucht bei vielen Rezepten auf, wie beispielsweise bei Desserts, Cocktails oder Backwaren. Aber was ist das eigentlich?
Einige kennen Simple Sirup vermutlich auch unter dem Namen Läuterzucker – es ist nichts anderes als Zuckerwasser. Dabei wird Zucker und Wasser im Verhältnis 1:1 gemischt, der Zucker im Wasser aufgelöst und das Ganze unter Rühren zum Kochen gebracht. 4-5 Minuten köcheln lassen, anschließend eventuell entstandenen Schaum abschöpfen und das Ganze in geeignete Behältnisse (idealerweise gut verschließbare Flaschen) abfüllen. Der Sirup ist im Kühlschrank einige Zeit haltbar.
Neben dem Simple Sirup gibt es auch noch den Rich Simple Sirup – das ist im Prinzip ähnlich, nur der Zuckeranteil ist bei dem Rich Simple Sirup höher, das Mischungsverhältnis liegt bei 2:1 und seine Süßkraft ist ca. 1/3 höher als beim Simple Sirup. Welche Mischung man verwendet, ist letztlich Geschmackssache.
Der Vorteil der Verwendung von Zuckersirup statt normalem Zucker ist, dass dieser bereits gelöst ist. Kristalline Zucker lösen sich in einem kalten Getränk wie einem Cocktail nicht schnell genug und die Zuckerkrümel würden sich am Boden des Glases sammeln.
Weitere erfrischende Sommergetränke
Lust am Mixen? Dann habe ich noch weitere köstliche und interessante Mixgetränke für dich – alkoholisch oder alkoholfrei:
- Ebenfalls aus den amerikanischen Südstaaten kommt dieser köstliche Mint Julep, ein Cocktail auf Whiskey-Basis.
- In meinem Artikel Köstliche sommerliche Limonade selber machen findest du einige Rezepte für erfrischende Limonaden
- Aus diesem selbst gemachten Limetten Ingwer Sirup oder auch aus dem bereits erwähnten selbst gemachten Minzsirup kannst du ebenfalls eine wunderbare Limonade herstellen.
- Vielleicht soll es ein erfrischender eiskalter Dalgona Kaffee sein?
Jetzt bist du dran!
Hast du den Hurricane Cocktail schon einmal probiert? Oder vielleicht sogar selbst gemixt? Teile deine Erfahrungen, Variationen oder Lieblingszutaten in den Kommentaren! Ich würde mich sehr über dein Feedback freuen!
Falls du den Cocktail noch nicht kennst – worauf wartest du? Mixe dir einen Hurricane und genieße ein Stück New Orleans! Übrigens – es muss nicht unbedingt ein originales Hurricane-Glas sein, ein ganz normales Cocktailglas tut es zur Not auch.