Heute habe ich den ersten Spargel gekauft – und gleich ein neues Rezept damit ausprobiert: Spargel im Bratschlauch, in Weißwein gedünstet. Und was soll ich sagen: es schmeckte ganz hervorragend! Anders, als das gewohnte Spargelaroma. Aber sehr gut. Nach mehr. Experiment gelungen! ?
Inhalt
Frühling ist Spargelzeit!
Es ist wieder soweit: seit gestern wird auf den Feldern in Deutschland wieder Spargel geerntet. Auch wenn nicht jeder das edle Gemüse mag, wird es doch oft als Lieblingsgemüse der Deutschen bezeichnet.
Wenn – je nach Wetterlage – Anfang bis Mitte April die Saison beginnt, erobert der Spargel in kurzer Zeit nahezu sämtliche Speisekarten in den Restaurants und überall in den Städten gibt es unzählige Verkaufsstände der Direktvermarkter. Die Spargelsaison dauert an bis zum 24. Juni – danach müssen sich die Spargelpflanzen erholen. Die Pflanzen dürfen dann austreiben und ganz offiziell den Kopf aus der Erde stecken. Das Spargelkraut wächst nach der Ernteperiode aus den für den Spargel-Anbau so typischen Erdhügeln.
Bis dahin ist es noch eine ganze Weile – die Saison hat ja gerade erst begonnen. Noch sind die begehrten weißen Stangen relativ teuer. Zwar ist auch der grüne Spargel von Jahr zu Jahr beliebter, aber aus irgendeinem unerfindlichen Grund mögen wir lieber den weißen Spargel.
Die Zubereitungsarten
Pro Person rechnet man 500 Gramm Spargel für eine Mahlzeit. Dieser wird ja noch geschält, auf dem Teller landet also nicht ganz so viel.
In der klassischen Variante wird der zubereitete Spargel mit rohem oder gekochtem Schinken, Salzkartoffeln und einer Sauce Hollandaise oder zerlassener Butter serviert. Außerdem gibt es verschiedene Suppen – entweder Spargelcremesuppe oder eine klare Spargelsuppe mit Einlage. Auch mit Pasta harmoniert das edle Gemüse ganz hervorragend. An anderer Stelle habe ich bereits ein Rezept für Spargelpasta vorgestellt. Du siehst, der Fantasie sind bei der Verwendung von Spargel in der Küche kaum Grenzen gesetzt.
Wenn man den Spargel im Römertopf ohne Zugabe von zusätzlichem Wasser zubereitet, bleibt das Aroma besonders gut erhalten. Nach einem ähnlichen Prinzip erfolgt die Zubereitung von Spargel im Bratschlauch. Anders als im Römertopf muss dabei jedoch ein wenig Flüssigkeit zugegeben werden. Der Römertopf wird ja vor dem Einsatz gewässert, der Bratschlauch natürlich nicht. Statt Wasser habe ich allerdings trockenen Weißwein in den Bratschlauch gegeben. Dadurch erhält der Spargel beim Garen ein wunderbares Aroma, so ganz anders als wir es ansonsten gewohnt sind.
Spargel im Bratschlauch zubereiten
Die aufgeführten Zutaten sind ausreichend für 2 Portionen:
Zutaten
- 1 Kilogramm weißer Spargel
- 150 Milliliter trockener Weißwein
- 50 Gramm Butter
- 2 Scheiben Zitrone
- etwas Petersilie
Zubereitung
Im ersten Schritt den Spargel schälen, die Enden abschneiden und den Spargel anschließend noch einmal abspülen. Hilfreiche Hinweise zur Vorbereitung des Spargels findest du in meinem Artikel Spargel im Römertopf .
Vom Bratschlauch schneidest du zunächst ein ausreichend großes Stück ab. Dieses sollte ca. 25 Zentimeter länger sein, als die vorbereiteten Spargelstangen – also mindestens 45 Zentimeter lang sein. Grundsätzlich ist es besser, ein wenig mehr von der Rolle abzuschneiden, als erforderlich. Sollte der Schlauch dann zu lang sein, kannst du immer noch im Nachgang kürzen.
Eine Seite des Bratschlauches wird nun mit einem der beiliegenden Verschluss-Bänder verschlossen. Nun gibst du alle Zutaten in den Bratschlauch: die Spargelstangen zuerst, darauf verteilst du die Zitronenscheiben, Petersilie und Butterflocken. Abschließend wird der Wein hinzu gegeben. Wenn sich alle Zutaten im Bratschlauch befinden, verschließt du auch das zweite Ende des Schlauches mit einem der mitgelieferten Verschluss-Bänder ( ich verwende meist je Seite zwei dieser Bändchen, seit mir einmal ein Bratschlauch im Backofen aufgegangen ist) und schneidest eventuell zu lang überstehende Enden ab.
Ich lege den Bratschlauch gern in eine geeignete feuerfeste Form, dann kann ich ihn einfacher in den Backofen schieben bzw. wieder herausnehmen. Aber natürlich kannst du den Bratschlauch auch ganz einfach auf ein Backblech oder die Fettpfanne des Backofens geben.
Bei 180°C (vorgeheizter Backofen) wird nun der Spargel im Bratschlauch für ca. 30-45 Minuten gegart – je nachdem, ob man den Spargel bissfest oder weich bevorzugt.
Anschließend den Bratschlauch aus dem Backofen nehmen und ganz vorsichtig aufschneiden. Achtung, der austretende Dampf ist sehr, sehr heiß!
Ich habe diesen Spargel dann ganz einfach mit einer Sauce Hollandaise und Kartoffeln serviert. Natürlich hätte auch ein Schnitzel, Fischfilet oder einfach Schinken sehr gut gepasst – vielleicht beim nächsten Mal!
Die Vorteile dieser Garmethode
Das Garen im Bratschlauch hat gegenüber dem klassischen Kochen im Topf einige Vorteile.
Es wird weniger Flüssigkeit verwendet, daher bleibt der Eigengeschmack des Spargels intensiver erhalten. Dies trifft allerdings nur zu, wenn du den Spargel im Bratschlauch unter Zugabe von Wasser, an Stelle des Weins garst.
Bei der Zubereitung nach diesem Rezept hier schmeckt der Spargel durch den verwendeten Wein sehr aromatisch und du benötigst dennoch nicht mehr als 150 Milliliter des guten Tropfens.
Der befüllte Bratschlauch wird einfach in den Backofen geschoben und man muss sich nicht weiter darum kümmern. Gleichzeitig bleibt auf dem Herd mehr Platz für die Zubereitung der anderen Bestandteile des Mittagessens.
Wie wäre es mit Spargel und Fisch?
Diesen in Weißwein gedünsteten Spargel im Bratschlauch kannst du ganz hervorragend zu diversen Gerichten servieren. Wie wäre es mit einer Kombination von Spargel und Fisch? Ein wenig Inspiration gefällig? Bitteschön:
- Eine klassische Variante für ein leckeres Fischgericht ist beispielsweise die Forelle Müllerin Art.
- Ebenfalls ein Fischgericht – allerdings geschmacklich ganz anders als die gebratene Forelle – ist dieses glasierte Heilbuttfilet. Auch dazu harmoniert der aromatische Spargel sehr gut.