Dieser Pomelo Salat kommt fruchtig-scharf, frisch-aromatisch, süß-säuerlich daher und ist die perfekte Begleitung für gebratenen Fisch, zum würzigen Steak – oder kann auch einfach nur pur genossen werden. Das Rezept entstammt der Küche Südostasiens – ein wenig Vietnam und Thailand – halt die typische asiatische Crossover-Küche, wie es sie in Singapur in den Hawker Centern gibt.
Inhalt
Was für eine Frucht ist die Pomelo?
Schon auf den ersten Blick beeindruckend, ist die Pomelo die Größte unter den Zitrusfrüchten. Sie ist durch Kreuzungen verschiedener Zitrusarten entstanden, die ihrerseits auch bereits durch verschiedene Kreuzungen entstanden sind. In die Welt der Menschen übertragen, würden wir wohl von einer komplizierten Familiengeschichte sprechen.
Im Prinzip gehen alle Zitrusarten auf drei Urahnen zurück: die Pampelmuse, die Mandarine und Zitronat-Zitrone. Daraus entstanden durch diverse Kreuzungen viele, viele unterschiedliche Zitrusfrüchte – so auch die Pomelo. Der Weg zur Pomelo war folgender:
Mandarine & Pampelmuse = Orange
Orange & Pampelmuse = Grapefruit
Grapefruit & Pampelmuse = Pomelo
Woher kommt die Pomelo?
Bei unserer China Reise vor vielen Jahren haben wir in der Nähe von Guilin große Pomelo-Felder gesehen. Das es sich bei den Bäumen um Zitrusbäume handelt, war anhand der typischen Blätter zweifellos zu erkennen, nur diese riesige Früchte an den Bäumen kannten wir damals noch nicht. Das weckte natürlich sofort meine Neugierde und ich musste gleich ein Foto davon machen. Kurze Zeit später waren die riesigen Zitrusfrüchte dann auch bei uns beliebt und verbreitet und Rezepte wie dieser Pomelo Salat erfreuen sich seitdem auch immer größerer Beliebtheit.
Die Pomelo wurde zuerst in Israel kultiviert. Die Früchte in unseren Supermarktregalen kommen jedoch inzwischen auch aus China bzw. Südostasien oder aus Südafrika. Sie benötigt viel Feuchtigkeit und konstant hohe Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad Celsius. Durch die unterschiedlichen Anbaugebiete hat die große Frucht das ganze Jahr Saison, die meisten Früchte finden sich allerdings im Winterhalbjahr von November bis April im Handel.
Wie schmeckt eine Pomelo?
Das Fruchtfleisch der Pomelo ist sehr saftig und hat einen eher süßen und gleichzeitig auch herben Geschmack, manchmal auch ein leicht säuerlich. Schmeckt die Frucht jedoch sehr sauer oder hat einen an Alkohol erinnernden Geruch/Geschmack, dann ist sie nicht mehr zum Verzehr geeignet.
Wie gesund ist die Pomelo?
Viele Vitamine und wenig Kalorien – Obst und Gemüse zählen ja ohnehin zu den gesunden Lebensmitteln und da macht die Pomelo auch keine Ausnahme.
Auf 100 Gramm Fruchtfleisch kommen ca. 40 Kalorien – dafür aber viel Vitamin C (41 mg). Grundsätzlich heißt aber auch hier: in Maßen genießen, nicht in Massen. Und dann ist da ja noch das Thema „Wechselwirkungen“ (s. nächster Abschnitt)
Wichtig zu wissen: Wechselwirkungen zwischen Pomelo und einigen Arzneimitteln
Obwohl die Pomelo durchaus sehr gesunde Inhaltsstoffe hat, gibt es dennoch Rahmenbedingungen, unter denen du auf den Genuss dieser Zitrusfrucht doch besser verzichten solltest.
Die Pomelo kann nämlich auf Grund des in ihr enthaltenen Bitterstoffes Naringin Wechselwirkungen mit verschiedenen Arzneimitteln verursachen – ebenfalls wie ihre nahe Verwandte, die Grapefruit.
Einfach ausgedrückt, beeinflussen die genannten Stoffe das Abbautempo von Wirkstoffen im Körper und dies kann zu einem erhöhten oder verminderten Wirkspiegel führen. Beide Varianten können gefährlich sein. Ein zu rasch abgebauter Wirkstoff kann dazu führen, dass das eingenommene Medikament viel zu schwach wirkt. Bei einem zu langsam abgebauten Wirkstoff, der länger im Körper bleibt als vorgesehen, können die Wirkstoffmengen im Körper gefährliche Konzentrationen annehmen.
Daher sollte bei der Einnahme bestimmter Arzneimittel der Verzehr von Pomelos oder Grapefruit oder der Genuss von Säften dieser Früchte vermieden werden.
Auf dieser Webseite (Link 🔗 ) ist eine Auswahl von 50 Arzneistoffen aufgelistet, bei welchen besonders starke Wechselwirkungen mit Grapefruit/Pomelo bekannt sind. Ein Blick in diese Liste ist vielleicht hilfreich, auf jeden Fall sollte jedoch vom Arzt oder Apotheker im konkreten Fall geprüft werden, ob Medikamente von den bekannten Wechselwirkungen betroffen sind.
Hier noch einmal deutlich der Hinweis: ein Blick in die vorstehend verlinkte Liste ersetzt nicht das Gespräch mit dem Arzt/Apotheker!
Wie schält man eine Pomelo?
Die Pomelo ist ringsum von einer dicken Schale eingehüllt, welche sich leider nicht so ganz einfach vom Fruchtfleisch lösen lässt. Jedenfalls meiner bisherigen Erfahrung nach – aber unvergessen ist mir noch der Anblick von perfekt geschälten Pomelos auf einem Straßenmarkt in Myanmar. Keine Ahnung, wie die Verkäufer das so sauber und perfekt hinbekommen haben. Auf dem Foto sind übrigens die pinkfarbenen Pomelos abgebildet, für den Pomelo Salat auf den anderen Fotos habe ich gelbe Honig Pomelos verwendet. Die Sorten unterscheiden sich nur minimal im Geschmack, für den Pomelo Salat kannst du beide Sorten verwenden.
Ich habe verschiedene Varianten probiert, eine Pomelo zu schälen und schließlich die folgende für mich am besten geeignete Variante favorisiert:
Mit einem scharfen Messer das obere und untere Ende der Pomelo abschneiden. Nun ringsherum von oben nach unten an den Seiten mit dem Messer streifenweise die dicke Außenhaut einschneiden. Dabei darauf achten, dass das Fruchtfleisch möglichst nicht verletzt wird. Die Streifen lassen sich mit den Fingern dann relativ leicht vom Fruchtfleisch lösen und abziehen.
Anschließend die geschälte Pomelo mit den Händen auseinanderziehen. Einfach die beiden Daumen in die Öffnung am oberen Ende der Frucht drücken und die Frucht in zwei Teile brechen.
Nun müssen die einzelnen Fruchtsegmente von der weißen Haut befreit werden, welche das Fruchtfleisch umhüllt – diese weiße Haut schmeckt nämlich bitter. Nur die nach dem Entfernen der weißen Haut verbleibenden Filets werden für unseren Pomelo Salat verwendet.
Pomelo Salat mit Minze
Kochutensilien
- Schneidebrett
- Küchenmesser
- Zitruspresse
- 3-4 Schälchen für die vorbereiteten Zutaten
- Multi-Reibe bzw. Multizerkleinerer
- Gemüseschäler
- Esslöffel
- Salatschüssel
- Salatbesteck
Zutaten
- 1 Stück Pomelo
- 2-3 Stück Möhren
- 1 Stück Peperoni rot
- 1 Stück Schalotte
- 1 Bund Minze frisch
- 1-2 EL Zucker
- 1 Stück Limette
- Cashewkerne
Zubereitung
- Im ersten Schritt die Pomelo wie im vorstehenden Beitrag beschrieben von der Schale befreien und das Fruchtfleisch in mundgerechte Stücke zerteilen.
- Die Möhren schälen und mit einer geeigneten Reibe fein raspeln.
- Die Schalotte in feine Stücke schneiden.
- Die Peperoni abspülen und ebenfalls ganz fein schneiden.
- Die Minze unter fließendem Wasser abspülen, einige Blätter zum Garnieren beiseite legen und den Rest der Blätter klein schneiden.
- Die Limette auspressen, den Saft auffangen und mit dem Zucker vermischen.
- Pomelo, Möhrenraspeln, Schalotten- und Peperonistücke gemeinsam mit der Limettensaft-Zucker-Mischung in die Salatschüssel geben und alles gut miteinander vermischen. Die kleingeschnittene Minze vorsichtig unterheben und den Salat für ca. eine halbe Stunde im Kühlschrank durchziehen lassen.
- Vor dem Servieren nach Belieben Cashewkerne darüber geben und mit einigen Blättern Minze garnieren.
Was passt zum Pomelo Salat mit Minze?
Der fruchtig-scharfe Pomelo Salat harmoniert ganz wunderbar mit Kurzgebratenem – beispielsweise serviere ich in gern als Beilage zu einem Steak oder auch zu pfannengebratenem Fischfilet. Mehr muss es dann dazu gar nicht geben, das ist einfach eine perfekte Kombination.
Aber auch pur, nur mit ein wenig Baguette oder Ciabatta schmeckt der Pomelo Salat ausgezeichnet.
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Die Kulinarische Weltreise – Rezepte aus Singapur
Dieser köstliche Pomelo Salat mit Minze ist ein Beitrag zur Station Singapur der Kulinarischen Weltreise, einer Aktion verschiedener Foodblogger. Dabei werden jeden Monat Rezepte eines anderen Landes veröffentlicht.
Mit dem Papaya Salat empfehle ich noch einen zweiten köstlichen Salat, der ebenso einfach und schnell zuzubereiten ist. Außerdem gebe ich noch einige Tipps zum Essen und Trinken in Singapur sowie für einen stilvollen Afternoon Tea im Hotel Mandarin Oriental Singapur. Gleich vier Beiträge steuere ich somit zu dieser Station der kulinarischen Weltreise bei.
Hier sind die Beiträge der anderen Teilnehmer – es ist wie immer eine bunte Mischung aus allen möglichen landestypischen Köstlichkeiten:
- Die Bezeichnung des Gerichts, welches uns Simone auf ihrem Blog zimtkringel vorstellt, sagt mir erst einmal gar nichts. Jetzt weiß ich: Asem-Asem Daging ist ein Rindfleischcurry, das sie im Slowcooker zubereitet hat.
- Das Nationalgericht Singapurs – ein Laksa – hat Ute zubereitet. Ihr Rezept für Laksa mit Garnelen, Kokos und Rau Ram findest du auf dem Blog Wiesengenuss.
- Volker serviert uns auf volkermampft Singapore Chili Crab – ein Königskrabben Rezept aus Singapur.
- Bombay-Kartoffeln und Fischcurry mit Tomaten und Kurkuma – die Rezepte dafür findest du bei Manuela auf Vive la réduction!
- Bei Michael auf SalzigSuessLecker gibt es etwas für den süßen Zahn: Sugee Cake
- Die liebe Wilma offeriert uns gleich drei Rezepte – es gibt Five-Spice Shrimp Cakes, Curry Puffs und Singapore Style Noodles. Auf ihrem Blog pane-bistecca erfährst du auch gleich noch, weshalb das letztgenannte Gericht eigentlich den falschen Namen trägt.
- Chicken Murtabak und Garnelencurry mit Ananas gibt es bei Susanne auf magentratzerl.
- In die Welt der eigentlich indischen Biryani entführt uns Dirk auf seinem Blog low-n-slow. Das Nasi Biryani gehört definitiv zur typischen Fusionsküche, die in Singapur serviert wird.
- Das Chicken Satay & Nasi Impit von Gabi erinnert mich sofort an unser Essen im Hawker Center Lau Pa Sat. Ihr Rezept findest du auf Langsam kocht besser.
- Noch einmal die Singapur Nudeln (du erinnerst dich, das Gericht mit dem falschen Namen) serviert uns Katharina von Küchentraum & Purzelbaum.
- Endlich ein Dessert! Tina zeigt uns auf ihrem Blog Küchenmomente ein Semifreddo-Dessert aus Singapur.
- Chicken Satay und Nasi goreng Singapore-Style gibt es bei Sonja auf fluffig & hart.
- Ein Frühstück wie in Singapur bekommst du bei Sus vom CorumBlog 2.0
- Absolut köstlich müssen die Freestyle-Spare Ribs mit scharfer Honigglasur und Sprossenbrokkoli von Petra sein. Auf ihrem Blog Chili und Ciabatta gibt es außerdem noch Gedämpften Klebreis nach Hokkien-Art.
- Nachdem sich Britta ein paar Gedanken zum Reiseziel Singapur gemacht hat, war sie sehr fleißig in der Küche. Auf Brittas Kochbuch findest du die Rezepte für Korean Popcorn Chicken, Fischcurry mit Tomaten und Kurkuma, Teh Tarik Crème brûlée mit Erdbeer-Bananen-Sorbet, Duck Fried Rice und Ban Mian – Nudelschale mit Schweinehack und Pak Choi.
- Noch einmal das Nationalgericht Singapurs – Laksa mit Fisch und Hähnchen – gibt es bei Regina auf bistroglobal.
- Britta vom Blog Backmaedchen 1967 hat Kokos Flower Buns gebacken und serviert außerdem noch Strawberry Mousse Jelly Cake.
Auf die Idee, Pomelo für einen Salat zu verwenden, bin ich bisher noch nicht gekommen. Das Zusammenspiel von Süß-scharf-bitter-sauer ist echt genial. Tolles Rezept.
Keine Ahnung, wie man es schafft, eine Pomelo so ordentlich abzuschälen. Bist du sicher, dass die echt waren 😅
So einfach kriegt man Aufgaben für das nächste Jahr: Einmal eine Pomelo so schälen und anrichten können wie auf dem Marktfoto. Dann wäre ich sehr stolz.
Man muss sich halt hohe Ziele stellen … 😂
Die Kombination klingt ja spannend, aber durchaus lecker. Ich mag Pomelos wirklich gerne, aber das mit dem Schälen ist so eine Sache für sich…
Liebe Grüße
Tina
Hallo Cornelia,
schöne Idee, der Salat. Wir schrecken ja immer vor dem Schälen zurück, aber eigentlich mögen wir Pomelos sehr gerne.
Schönen Gruß
Volker
Pomelo habe ich tatsächlich noch nie gegessen, ich bin aber ohnehin nicht so der Grapefruit-Fan. Schön auf jeden Fall Dein Hinweis mit der Medikamenten-Problematik, da dankt Dir mein Apotheker-Herz.
Einer meiner Lieblingssalate. Bei uns kann man die Pomelo Schnitze schon geschaelt kaufen.
LG Wilma