Beim letzten Einkauf sind mir am Obst- und Gemüsestand des Supermarktes die großen Papayas aufgefallen. Einem spontanen Impuls folgend, beförderte ich eine dieser Früchte in den Einkaufswagen. Beim Aufschneiden zu Hause musste ich dann leider feststellen, dass die Papaya noch ziemlich fest und unreif ist – Konsistenz und Geschmack erinnerten eher an einen Kürbis. Hmpf. Was also tun mit einer unreifen Papaya?
Inhalt
Papaya Salat – die Inspiration aus Singapur
In dieser Situation erinnerte ich mich an den köstlichen Papaya Salat, den ich in Singapur in einem dieser Hawker-Center gegessen habe. Zwar war dieser Salat für mein mitteleuropäisches Geschmacksempfinden ein wenig sehr scharf geraten, aber mit etwas weniger Chili würde er sicher nichts an Köstlichkeit einbüßen. Ich lagerte die angeschnittene Frucht erst einmal in Frischhaltefolie eingehüllt im Gemüsefach des Kühlschranks und besorgte direkt am Folgetag die noch fehlenden Zutaten für den Papaya Salat. Einzig ein Julienne-Schneider ließ sich leider auf die Schnelle nicht in den Supermärkten in der Nähe auftreiben – so musste ich in Bezug auf die Zubereitungsweise ein wenig improvisieren. Mit meinem Multi-Zerkleinerer habe ich die Papaya und die Möhren geraspelt. Was soll ich sagen – das war tatsächlich eine sehr gute Lösung! Der Papaya Salat wirkt dadurch direkt noch ein wenig saftiger als das Original aus dem Hawker Center in Singapur.


Was für eine Frucht ist eigentlich die Papaya?
Im Obst- und Gemüseregal eines gut sortierten Supermarktes sind die Früchte zu finden – leider oft noch im sehr unreifen Zustand. Als „Baummelone“ wird die Papaya auch bezeichnet, und tatsächlich gehört der Papayabaum zur Familie der Melonenbaum-Gewächse.
Botanisch betrachtet, ist der Papayabaum allerdings gar kein Baum, da der Stamm nicht verholzt. Okay, das gehört zu den botanischen Spitzfindigkeiten, die ich wohl nie verstehen werde. Ebenso kurios finde ich, dass die riesige Frucht, die ich in den Händen halte, aus botanischer Sicht eine Beere ist. Ja, du liest richtig: die Papaya ist eine Beere.
Woher kommt die Papaya?
Die Papayabäume lieben ein feucht-warmes Klima, daher wachsen sie in den subtropischen und tropischen Regionen der Erde. Die in unseren Supermärkten erhältlichen Früchte Beeren kommen meist aus Brasilien, Mexiko oder Hawaii, aber auch aus Südostasien.
Um die köstlichen süßen Früchte auszubilden, benötigt die Papaya konstante Temperaturen zwischen 20-22°C. Die reifen Früchte können ganzjährig geerntet werden.
Woran erkennt an eine reife Papaya?
Grundsätzlich reifen Papayas bei richtiger Lagerung nach und werden köstlich süß – sofern sie bereits bei der Ernte erste Reife-Anzeichen besitzen. Dies ist eine leichte Gelbfärbung der Schale, gelbe Streifen oder Flecken. Ist die Schale jedoch noch komplett grün, reift die Papaya nicht nach. Das Fruchtfleisch der unreifen Papaya würde ich in der Konsistenz irgendwo zwischen Kohlrabi und Kürbis einordnen und der Geschmack ist ziemlich herb. Für Papaya Salat sind die unreifen Früchte allerdings hervorragend geeignet.
Wie lagert man eine Papaya?
Papayas sind sehr druckempfindlich, angedrückte Stellen werden matschig und verderben recht schnell. Daher ist ein vorsichtiger Umgang mit den Früchten sehr wichtig. Sie sollten auf einem weichen Untergrund und nicht unter 7°C gelagert werden. Unbedingt den Reifegrad der Früchte im Auge behalten, der Weg zwischen ‚reif‘ zu ‚überreif‘ ist nicht weit.
Wie schneidet man eine Papaya auf?
Um an das köstliche und aromatische Fruchtfleisch zu kommen, wird die Papaya längs halbiert. Dann können mit einem Löffel die Kerne entfernt werden. Entweder wird das Fruchtfleisch dann mit einem Löffel aus der Schale gelöst, oder mit einem Sparschäler ganz vorsichtig die Schale entfernt.
Küchen-Hacks mit Papaya
Wusstest du schon, dass …
- einige Tropfen Zitronen- oder Limettensaft das Aroma der frischen Papaya erst so richtig zur Geltung bringen?
- die Papaya perfekt dazu geeignet ist, Fleisch zarter werden zu lassen? Einfach das Fleisch mit zerdrückter Papaya marinieren und einwirken lassen.
- das in der Papaya enthaltene Enzym Papain dafür sorgt, dass Gelatine nicht fest wird? Also bei Gelatinespeisen keine Papaya zugeben!
Papaya Salat - einfach und köstlich
Kochutensilien
- Schneidebrett
- Küchenmesser
- Zitruspresse
- 3-4 Schälchen für die vorbereiteten Zutaten
- Multi-Zerkleinerer oder Julienne-Schneider
- Esslöffel
- Salatschüssel
- Salatbesteck
Zutaten
- 500 Gramm Papaya-Fruchtfleisch unreif
- 2-3 Stück Möhren
- 1 Stück Schalotte
- 1 Bund Minze frisch
- 1 Stück Limette
- 1-2 Stück Peperoni je nach gewünschter Schärfe
- 1 Dose grüne Bohnen Abtropfgewicht 110 Gramm
- 2-3 EL brauner Zucker
- 1-2 EL Soja Sauce
Zubereitung
- Alle Zutaten für den Papaya Salat auf der Arbeitsfläche bereitlegen
- Für das Dressing die Limette halbieren und mittels Zitruspresse den Saft auspressen. In einem geeigneten Behältnis den Limettensaft mit dem Rohrzucker und der Sojasauce vermischen, bis der Zucker komplett gelöst ist. Das fertige Dressing für die spätere Verwendung beiseite stellen.
- Papaya schälen und von den Kernen befreien.
- Die Möhren ebenfalls schälen. Papaya und Möhren mit dem Multi-Zerkleinerer grob raspeln.
- Die Minzeblätter abspülen und von ggf. anhaftendem Schmutz säubern, von den Stängeln abstreifen und grob in Streifen schneiden.
- Die Schalotte schälen und in sehr feine Würfel schneiden.
- Die Peperoni von den Kernen befreien und in feine Streifen schneiden.
- Die grünen Bohnen (ich verwende ein Konservenprodukt) gut abtropfen lassen.
- In einer Salatschüssel nun Papaya, Möhren, Peperonistreifen, Schalottenwürfel und das vorbereitete Dressing miteinander vermengen. Gut ist es, alles ein wenig zu verkneten oder mit einem großen Löffel fest anzudrücken.
- Zuletzt werden noch die grünen Bohnen und die geschnittene Minze untergemischt, alles noch einmal kurz umgerührt und der Salat angerichtet. Wer mag, kann noch geröstete Erdnüsse darüberstreuen.
Mehr Kulinarisches aus Singapur
Die Blogaktion Kulinarische Weltreise dreht sich im April 2022 um Kulinarisches in und aus Singapur. Da bin ich natürlich gern dabei – so gut erinnere ich mich noch an unseren Besuch in der Löwenstadt und an die kulinarischen Köstlichkeiten, die ich dort genießen durfte.
Neben diesem köstlichen Papaya Salat stelle ich in diesem Rahmen noch einen weiteren Salat vor – der Pomelo Salat mit Minze klingt zwar anhand der Zutaten ähnlich, geht jedoch in eine ganz andere Geschmacksrichtung. Außerdem gebe ich noch einige Tipps zum Essen und Trinken in Singapur sowie für einen stilvollen Afternoon Tea im Hotel Mandarin Oriental Singapur. Gleich vier Beiträge steuere ich somit zu dieser Station der kulinarischen Weltreise bei.
Hier sind die Beiträge der anderen Teilnehmer – es ist wie immer eine bunte Mischung aus allen möglichen landestypischen Köstlichkeiten:
- Die Bezeichnung des Gerichts, welches uns Simone auf ihrem Blog zimtkringel vorstellt, sagt mir erst einmal gar nichts. Jetzt weiß ich: Asem-Asem Daging ist ein Rindfleischcurry, das sie im Slowcooker zubereitet hat.
- Das Nationalgericht Singapurs – ein Laksa – hat Ute zubereitet. Ihr Rezept für Laksa mit Garnelen, Kokos und Rau Ram findest du auf dem Blog Wiesengenuss.
- Volker serviert uns auf volkermampft Singapore Chili Crab – ein Königskrabben Rezept aus Singapur.
- Bombay-Kartoffeln und Fischcurry mit Tomaten und Kurkuma – die Rezepte dafür findest du bei Manuela auf Vive la réduction!
- Bei Michael auf SalzigSuessLecker gibt es etwas für den süßen Zahn: Sugee Cake
- Die liebe Wilma offeriert uns gleich drei Rezepte – es gibt Five-Spice Shrimp Cakes, Curry Puffs und Singapore Style Noodles. Auf ihrem Blog pane-bistecca erfährst du auch gleich noch, weshalb das letztgenannte Gericht eigentlich den falschen Namen trägt.
- Chicken Murtabak und Garnelencurry mit Ananas gibt es bei Susanne auf magentratzerl.
- In die Welt der eigentlich indischen Biryani entführt uns Dirk auf seinem Blog low-n-slow. Das Nasi Biryani gehört definitiv zur typischen Fusionsküche, die in Singapur serviert wird.
- Das Chicken Satay & Nasi Impit von Gabi erinnert mich sofort an unser Essen im Hawker Center Lau Pa Sat. Ihr Rezept findest du auf Langsam kocht besser.
- Noch einmal die Singapur Nudeln (du erinnerst dich, das Gericht mit dem falschen Namen) serviert uns Katharina von Küchentraum & Purzelbaum.
- Endlich ein Dessert! Tina zeigt uns auf ihrem Blog Küchenmomente ein Semifreddo-Dessert aus Singapur.
- Chicken Satay und Nasi goreng Singapore-Style gibt es bei Sonja auf fluffig & hart.
- Ein Frühstück wie in Singapur bekommst du bei Sus vom CorumBlog 2.0
- Absolut köstlich müssen die Freestyle-Spare Ribs mit scharfer Honigglasur und Sprossenbrokkoli von Petra sein. Auf ihrem Blog Chili und Ciabatta gibt es außerdem noch Gedämpften Klebreis nach Hokkien-Art.
- Nachdem sich Britta ein paar Gedanken zum Reiseziel Singapur gemacht hat, war sie sehr fleißig in der Küche. Auf Brittas Kochbuch findest du die Rezepte für Korean Popcorn Chicken, Fischcurry mit Tomaten und Kurkuma, Teh Tarik Crème brûlée mit Erdbeer-Bananen-Sorbet, Duck Fried Rice und Ban Mian – Nudelschale mit Schweinehack und Pak Choi.
- Noch einmal das Nationalgericht Singapurs – Laksa mit Fisch und Hähnchen – gibt es bei Regina auf bistroglobal.
- Britta vom Blog Backmaedchen 1967 hat Kokos Flower Buns gebacken und serviert außerdem noch Strawberry Mousse Jelly Cake.
Interessantes Rezept, gerade mit den Bohnen kannte ich das noch nicht.
Ah, den kenne ich ganz ähnlich aus Thailand – sooo lecker!
Ich hatte Papayasalat gemacht, als wir mit der Kulinarischen Weltreise in Vietnam waren.
Er war nicht schlecht, aber all die anderen leckeren Sachen unseres damaligen Heiligabendbuffets ließ den Salat ziemlich abfallen.
Vielleicht sollte ich Deiner Version eine Chance geben?
Liebe Grüße
Britta
Die Papaya ist eine Beere…da fühle ich mich total an meine Studienzeit erinnert, als ich lernte, dass Gurken, Paprika und vieles andere noch Beeren sind. Dafür sind Erdbeeren Nüsse!
Ja, das ist eine gute Idee für zu feste Papayas. Überhaupt versetzt mich dieser Salat sofort nach Süd-Ost-Asien :-).
Salat mit grüner Papaya hatte ich schon mal auf Bali. Köstlich!
Ich kenne Papaya bisher nur aus diesen doll gezuckerten Obstsalatdosen, die man im Supermarkt so finden kann! Darin mochte ich diese Fruchtstückchen immer ganz gern, habe mir aber noch nie eine reife Frucht gekauft bzw. diese mal zubereitet! Dein Salatrezept sieht aber sehr lecker aus! Ist auf jeden Fall mal was ganz anderes!
Liebe Grüße
Jana
Hallo Cornelia,
ich denke das der Salat deutlich saftiger war, liegt daran, dass er in Singapur mit wirklicher unreifer (grüner) Papaya gemacht wird, die ja auch kaum fruchtig ist.
Die wird dann auch noch gemörsert, da bestimmte Stoffe aktiviert werden (aber genauer habe ich das nun auch gerade nicht mehr parat)
Allerdings bin ich ein großer Freund von Möhre und Frucht, und werde Deine Variante sicher mal testen.
Schöne Grüße
Volker
Eine sehr gute Erklaerung zu Papayas!! Danke!
LG Wilma
Papaya Salat kenne ich auch aus Thailand und ich mag ihn total gern. So saftig wie du beschreibst, ist er dort nicht. Er wird glaube ich dort auch mit dem Mörser gestampft, damit das Aroma richtig herauskommt. Aber ich finde es total legitim, solche Rezept einfach mit den vorhandenen Mitteln nachzuempfinden.
Ich habe nach einem Rezept für einen nicht so „normalen“ Salat zum Grillen gesucht und bin bei diesem Rezept gelandet. Sehr lecker, hat wunderbar geschmeckt. Tolles Rezept!
Das ist eine geniale Idee, habe ich sofort ausprobiert. Ist mir auch schon manchmal passiert, dass ich eine unreife Frucht erwischt habe, obwohl ich immer ganz genau schaue. Jetzt habe ich eine gute Verwendung dafür, danke für das super Rezept!
Ich war noch nie in Singapur und kannte den Salat nicht. Aber deine Variante gefällt mir schon mal super. Zufällig hatte ich gerade eine nicht ganz so reife Papaya gekauft, die niemandem so richtig geschmeckt hat. Der Salat war aber lecker!
Ich habe den thailändischen Papaya Salat als extrem scharf in Erinnerung. Da ist deine entschärfte Variante wahrscheinlich ehr mein Geschmack.
Ist komplett anders als der thailändische Som Tam Salat, schmeckt aber bestimmt auch sehr gut. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Salat saftiger ist, das ist durch die angereifte Papaya. In Thailand nimmt man komplett unreife Früchte, die noch richtig fest sind.
Dieser etwas scharfe, sauer und gleichzeitig süße Geschmack ist wirklich lecker. Danke für das Rezept, wird jetzt bestimmt öfter gemacht.