Wieder einmal möchte ich dich mitnehmen auf die Kulinarische Weltreise, zu der sich verschiedene deutschsprachige Foodblogger seit Monaten regelmäßig verabreden und dann jeweils landestypische Rezepte des Reiselandes beisteuern. Diesmal geht es nach Ungarn – und da fällt mir doch sofort mein heißgeliebtes Ungarisches Gulasch mit Paprika ein.
Dabei ist die ungarische Küche noch wesentlich vielseitiger, sie gilt als eine der besten Küchen Osteuropas. Neben deftigen Gerichten kennt man in Ungarn auch eine Vielzahl von Süßspeisen, Kuchen und Torten. Vielleicht wagt sich ja einer meiner „Mitreisenden“ auf dieser kulinarischen Weltreise an die berühmte Esterházy-Torte?
Inhalt
Paprika – DAS Gewürz der ungarischen Küche
Es gibt ein Gewürz, welches in Ungarn allgegenwärtig ist: Paprika. Die unterschiedlichsten Sorten sich im Handel erhältlich, mit unterschiedlichem Geschmack und Aroma. Das Gewürz wird aus den getrockneten Paprikaschoten hergestellt – und je nachdem, ob nur das Fruchtfleisch oder auch die Kerne und die weißen Rippen der Paprikaschoten mitgemahlen werden, ergibt das unterschiedliches Aroma und Schärfe.
Die gebräuchlichen Paprika-Sorten
Delikatess-Paprika wird nur aus Fruchtfleisch, ohne Rippen oder Kerne hergestellt. Sein Geschmack ist sehr mild und seine Farbe ist hellrot.
Beim Paprika-Edelsüss werden nur wenige Kerne mit gemahlen. Es bringt einen würzigen Geschmack mit, ist aber nicht scharf. Seine Farbe ist tiefrot.
Das halbsüsse Paprika wird bei uns kaum verwendet. Hier werden mehr Kerne als bei der edelsüssen Variante mit verarbeitet, aber ebenfalls keine Rippen. Es ist ebenfalls recht würzig und deutlich schärfer als das Paprika-Edelsüss. Seine Farbe ist nicht so tiefrot, sondern gelblich-rot.
Sehr gern verwende ich das Rosenpaprika. Für dieses Paprikapulver werden Fruchtfleisch, Kerne und Rippen – also die gesamten Früchte – verarbeitet, es ist schärfer als alle anderen Varianten und meist auch tiefrot.
Das inzwischen in Deutschland auch bekannte geräucherte Paprikapulver kommt nicht aus Ungarn, sondern aus der spanischen Küche.
Paprika-Pulver beim Kochen richtig verwenden
Die Aromen des Paprika werden durch Fett gelöst – dadurch entsteht der besondere Geschmack und die rote Farbe ganz besonders gut hervor. Daher wird bei den Rezepten das Paprikapulver oft direkt beim Anbraten mit in die Pfanne gegeben. Dabei sollte mit mittlerer Hitze gearbeitet werden, damit das Paprikapulver nicht ins Bittere umschlägt. Von diesem Risiko habe ich schon oft gelesen, mir ist das allerdings noch nie passiert.
Paprikapulver wirkt – großzügig verwendet – bei den Gerichten nicht nur als Gewürz, sondern auch als ein Bindemittel für die Soßen.
Ungarisches Gulasch – Gulyás – Pörkölt
Gulasch ist nicht Gulasch – das, was wir als „Ungarisches Gulasch“ bezeichnen – das typische Fleischragout – ist in Ungarn selbst als „Pörkölt“ bekannt. Wenn die Ungarn von Gulyás reden, dann meinen sie eine Art Gulaschsuppe.
Gulyás hat seinen Ursprung in der ungarischen Puszta und war ein typisches Gericht der Hirten dort. Es wurde – und wird traditionell heute immer noch – in einem Kessel zubereitet, der an einem Gestell über offenem Feuer hängt. Die Bezeichnung des Kessels ist „Bogrács“. In dieses Gulyás kommen neben Fleisch und Zwiebeln auch Kartoffeln, Paprika, Möhren usw. Ebenfalls sehr lecker.
Ungarisches Gulasch mit Paprika
Kochutensilien
- Schmortopf mit Deckel
- Holzlöffel
- Schneidebrett
- Messbecher
- Küchenmesser
- Fleischmessser
- Esslöffel
- Teelöffel
- 1 Schüssel für das Fleisch
- 3-4 Schälchen für die vorbereiteten Zutaten
Zutaten
- 800 Gramm Rindfleisch zum Schmoren
- 300 Gramm Zwiebeln
- 1 Stück Paprikaschote rot
- 1 Stück Paprikaschote gelb
- 3 Stück Möhren
- 3 Stück Kartoffeln mittelgroß
- 250 Milliliter Rotwein
- 400 Milliliter Rinderfond
- 1 1/2 EL Paprika edelsüß
- 3/4 EL Rosenpaprika
- 1 EL Mehl
- 1 EL Tomatenmark
- 1/2 EL Majoran, getrocknet
- 1/2 TL Kümmel, gemahlen
- 6 Gramm abgeriebene Zitronenschale (gibt es fertig als Backzutat im Supermarkt)
- Cayennepfeffer
- Salz, Pfeffer
Zubereitung
- Die Zwiebeln schälen, vierteln und in Streifen schneiden.
- Die Kartoffeln schälen und in Würfel schneiden, die Möhren ebenfalls schälen und in Scheiben schneiden.
- Das Fleisch in mundgerechte Würfel schneiden. Die Würfel in eine Schüssel tun, zuerst Paprikapulver darüber streuen und alles gut untermischen.
- Anschließend noch das Mehl darüber streuen und ebenfalls gut untermischen. Nun sind alle Fleischstücke mit Paprikapulver und Mehl eingehüllt.
- In dem Schmortopf das Pflanzenöl erhitzen und die Zwiebelstreifen darin glasig anbraten. Nach ca. 3-4 Minuten sollten die Zwiebeln glasig sein und dann können die vorbereiteten Fleischwürfel und das Tomatenmark hinzu gegeben werden. Alles unter ständigem Rühren weitere 5-10 Minuten braten, anschließend mit dem Rotwein ablöschen.
- Die restlichen Gewürze – Majoran, Kümmel und Zitronenabrieb – hinzugeben und mit Rinderfond aufgießen.
- Alles zusammen aufkochen und anschließend ca. 2 1/2 Stunden bei geringer Wärmezufuhr köcheln lassen. Nach der Hälfte der Kochzeit die Kartoffelwürfel und Möhrenscheiben hinzugeben. Dabei immer mal kontrollieren, ob noch genug Flüssigkeit vorhanden ist. Ggf. ein wenig Rotwein oder Rinderfond nachgießen.
- Inzwischen die Paprikaschoten säubern, die Kerne entfernen und das Fruchtfleisch in Streifen schneiden.
- Paprikastreifen in den Schmortopf hinzugeben, alles wieder zum kochen bringen und anschließend weitere 30 Minuten schmoren.
- Nach Ende der Garzeit noch einmal mit Pfeffer, Salz und Cayennepfeffer abschmecken. Sollte das Gulasch noch nicht sämig eingekocht sein, dann kann es noch mit ein wenig dunklem Soßenbinder abgerundet werden - das ist aber meist nicht erforderlich.
Die Beilagen für Ungarisches Gulasch – was passt dazu?
Zu diesem ungarischen Gulasch mit Paprika passen natürlich ganz einfach Salzkartoffeln sehr gut. Mir persönlich gefällt das Gericht auch mit Nudeln – am liebsten Spirelli – ganz hervorragend. Auch eine Kombination mit Reis ist möglich.
Eine weitere Gemüsebeilage ist eigentlich nicht erforderlich, da ja die Paprikastreifen bereits im Gulasch enthalten sind.
Jó étvágyat – Guten Appetit!
Weitere Stationen der Kulinarischen Weltreise auf SilverTravellers
Die Kulinarische Weltreise der Food- und Reiseblogger hat bereits viele Stationen durchlaufen. Ich bin noch nicht allzu lange dabei – aber dies sind meine bisherigen Beiträge:
In meinem Artikel 3 kulinarische Rügen Tipps stelle ich im Rahmen der Urlaubs-Sonder-Edition der Kulinarischen Weltreise Köstliches in Ost- und Westrügen vor.
Zum Thema „Großbritannien“ empfehle ich den Afternoon Tea in Berlin im Hotel de Rome.
Ein Rezept für das Kochen im Wok steuere ich zur China-Edition der Kulinarischen Weltreise bei. Vielleicht magst du das Putenfleisch mit Ingwer aus dem Wok auch gern einmal ausprobieren? Es ist wirklich sehr gut!
Die anderen Teilnehmer der kulinarischen Weltreise – mehr Rezepte aus der ungarischen Küche
Wie ich eingangs bereits erwähnte, beteilige ich mich mit diesem Rezept für Ungarisches Gulasch mit Paprika an der Ungarn-Station der Kulinarischen Weltreise von Volker.
An diesem Blog-Event nehmen natürlich noch viele andere Blogger teil. Hier findest du ihre Beiträge:
- Bei Ulrike auf Küchenlatein gibt es eine leckere Petersilienwurzel-Cremesuppe
- Susi von Turbohausfrau hat ebenfalls Suppe gekocht und verrät uns das Rezept für Suppe nach Paloczen-Art.
- Ungarische Làngos hat Tina vom Blog Küchenmomente zubereitet.
- Britta von Backmaedchen 1967 hat ein Rezept für Pogácsa mitgebracht. Das ist ein fluffiges ungarisches Gebäck.
- Ebenfalls gebacken hat Simone von Zimtkringel. Sie bringt ein Rezept für einen Ungarischen Apfelkuchen Almás pite mit.
- Die Ungarische Kastanientorte – Gesztenyetorta von Petra klingt auch sehr interessant. Außerdem präsentiert sie auf ihrem Blog Chili und Ciabatta noch Rinder-Pörkölt nach Károly Gundel mit Tarhonya und Gurkensalat und Gefüllte Zwiebeln nach Makóer Art.
- Scharfes Paprikahuhn nach ungarischem Vorbild gibt es bei Carina auf Coffee2Stay.
- Bei Ronald von Fränkische Tapas kommt Fisch auf den Tisch. Er steuert ein Rezept für Ungarische Fischsuppe mit Aischgründer Karpfen bei.
- Auch Susanne von magentratzerl ist bei der Ungarn-Station unserer Kulinarischen Weltreise wieder dabei. Sie hat Paprikás krumpli und Ungarische Paprikapilze gekocht.
- Wilma serviert auf ihrem Blog Pane-Bistecca Töltött Káposzta – Ungarische Kohlrouladen.
- Auf Brittas Kochbuch präsentiert uns die Autorin Britta Szegediner Gulasch und Lángos – beides typisch ungarische Spezialitäten. Ausserdem hat sie Letscho selbst zubereitet – ich gebe zu, das kaufe ich gern als Konserve im Supermarkt.
- Sehr lecker sind bestimmt die Ungarischen Mohnbuchteln mit Vanillesauce, die uns Gabi auf Slowcooker serviert.
- Natürlich dürfen auch Palatschinken nicht fehlen! Conny von Mein wunderbares Chaos hat sie mitgebracht – und gleich auch noch als Zugabe Somlauer Nockerl im Glas.
- Noch einmal Szegediner Gulasch – Ungarisches Sauerkraut Gulasch gibt es bei Sylvia von Brotwein. Außerdem hat sie eine Ungarische Gulaschsuppe zubereitet.
- Hausgemachte ungarische Kolbasz (Paprikawurst) und unbekannte ungarische Köstlichkeiten: Dödölle – Schupfnudeln mal anders steuert Anikó von Paprika meets Kardamom zu unserem Halt in Ungarn bei.
- Bei Volker auf Volkermampft findest du noch einmal Gulasch: Ungarisches Schweinegulasch mit Paprika – Sertes Pörkölt.
- Magst du auch so gern Gefüllte Paprika? Dann schau doch einmal bei Andrea auf Our Food Creations vorbei!Dort findest du ausserdem noch Túrós Csusza – Quarknudeln.
- Ein veganes Gulasch-Rezept – sehr interessant – gibt es bei Nadine von Möhreneck: Veganes Szegediner Gulasch.
Ui das sieht lecker aus, ich mag solche Gulasche!
LG Wilma
Das Gulasch habe ich ausprobiert und bin begeistert! Wirklich ein gutes Rezept, koche ich sicher wieder einmal.
Hallo Cornelia,
vielen Dank für Deine interessante Gewürzerklärung. Dein Gulasch sieht sehr lecker aus und wird unbedingt ausprobiert.
Viele Grüße
Ronald
Liebe Cornelia,
genauso kenne und liebe ich das ungarische Gulasch. Vielen Dank für das schöne Rezept.
Herzliche Grüße
Tina
Das schaut wahnsinnig lecker aus. Vielen Dank für das tolle Rezept!
Herzlichst, Conny
Hmm, sieht das gut aus – ich glaube, das eignet sich hervorragend, um auch mal in meinem Slowcooker nachgebastelt zu werden 😉
Hach, einfach lecker, so ein Pörkölt.
Vielen Dank übrigens auch für die Erklärung zu den verschiedenen Paprikasorten. Sehr interessant.
LG Britta
Sieht das lecker aus!
Danke für die Gewürzerklärung. Ich habe mir darüber noch nie Gedanken gemacht.
Liebe Grüße
Katja
Klingt sehr lecker und sieht lecker aus , vielen Dank für das tolle Rezept.
Herzliche Grüße
Britta
Ein schönes klassisches Gulasch geht immer! Lieben Gruß Sylvia
Großartig, Rezept ist gut beschrieben und war easy nachzukochen. Schmeckt und kommt bestimmt bald mal wieder auf den Tisch.
Das Rezept habe ich gestern zum Mittag gekocht, es hat uns ausgezeichnet geschmeckt. Gibt es auf jeden Fall wieder!