Ein Klassiker der deutschen Fischküche ist die Zubereitung der Forelle nach Art der Müllerin – oder ganz einfach gesagt: Forelle Müllerin Art. Auch ungeübte Köche sollten nach diesem einfachen Rezept ein schmackhaftes Fischgericht zaubern können.
Inhalt
Was hat die Forelle mit der Müllerin zu tun?
Die Forelle Müllerin Art ist eine in Mehl gewendete und dann in Fett ausgebackene Forelle. Unterschiedliche Quellen erklären die Bezeichnung mit dem Mehl (die Müllerin hatte ja sicher immer frisches Mehl zur Hand) oder verweisen auf einen Bezug zu Franz Schuberts Liederzyklus „Die schöne Müllerin“. Was auch immer die tatsächliche Quelle sein mag, eines wissen wir genau: der Fisch wird durch das Wenden in Mehl krosser und die Haut schmeckt nach dem Braten deutlich besser als ohne Mehl.
Wissenswertes über die Forelle
Die Forelle ist ein sehr wohlschmeckender Speisefisch und kann je nach Alter beachtliche Größen erreichen. Die im Handel üblicherweise erhältlichen Regenbogen- und Bachforellen sind allerdings eher kleiner – was auch gar nicht schlimm ist, da sie bis zu einem Gewicht von ca. 250 Gramm ohnehin am besten schmecken. Beide Arten eignen sich hervorragend für die Zubereitung als Forelle Müllerin Art, ebenso wie die Seeforelle.
Jetzt habe ich schon drei Arten genannt, es gibt aber darüber hinaus noch weitere. Zur Vollständigkeit hier eine kurze Übersicht:
Forellenarten
Die unterschiedlichen Bezeichnungen der Forellenarten orientieren sich am jeweiligen Lebensraum und/oder dem Erscheinungsbild der Fische.
Die Bachforelle ist in europäischen Flüssen und Bächen heimisch. Ihre Merkmale sind eine gefleckte Haut und ein weißgelber Bauch. Sie kann bis zu 80 Zentimetern groß und bis zu 2 Kilogramm schwer werden.
Die Regenbogenforelle stammt ursprünglich aus Nordamerika und wurde Ende des 19. Jahrhunderts in Europa angesiedelt. Da sie ein sehr beliebter Speisefisch ist, wird sie auch vielerorts in Teichwirtschaften gezüchtet. Sie ist schwarz gepunktet und besitzt einen roten Streifen rechts und links am Körper. Sie wird bis zu 75 Zentimeter groß und bis zu 10 Kilogramm schwer.
Die Meerforelle kommt an den Küsten Nord- und Mitteleuropas vor und ist somit auch in den deutschen Küstengewässern wie Nord- und Ostsee anzutreffen. Sie wird mit bis zu 130 Zentimetern und bis zu 20 Kilogramm deutlich größer und schwerer als Bach- oder Regenbogenforelle.
Der Lebensraum der Seeforelle sind Süßwasserseen. Sie ist zu erkennen an vielen schwarzen Flecken auf Rücken und Flanken und schmeckt sehr delikat.
Die Lachsforelle ist eine Züchtung aus der Regenbogenforelle, durch Futterzusätze ist ihr Fleisch rötlich. Sie ist fettärmer und bekömmlicher als Lachs, aber deutlich fetter als die anderen Forellenarten.
Der Verzehr der Forellen
Die Forelle ist der beliebteste deutsche Süßwasserfisch – was insofern nicht verwundert, als sie sehr grätenarm ist und sich die dennoch vorhandenen Gräten recht leicht entfernen lassen. Außerdem ist das Fleisch der Forelle besonders zart und würzig.
Forelle braten – mit Kopf oder ohne Kopf?
Im Restaurant erhält man meist die Forelle mit Kopf und Schwanz gebraten. Ich persönlich mag das nicht so gern, außerdem passt so eine Forelle ohne Kopf viel besser in die Pfanne. Also wird der Kopf vor dem Zubereiten der Forelle abgetrennt und im Zweifelsfall – wenn der Fisch zu groß ist – die Schwanzflosse ebenso. Einen Geschmacksunterschied habe ich bisher nicht feststellen können.
Wie entgräte ich eine gebratene Forelle?
Wie bereits erwähnt, lässt sich eine gebratene Forelle relativ einfach entgräten. Dazu legst du sie zunächst erst einmal auf den Teller.
Sofern noch vorhanden, trennst du im ersten Schritt die Flossen ab und gibst sie auf einen separaten Grätenteller.
Dann schneidest du an der Rückenline der Forelle entlang und schiebe das Messer zwischen Fleisch und Gräten Wenn die Forelle gut gebraten ist, kannst du das obere Filet auf diese Weise gut lösen und einfach abheben. Ein Filet ist nun verzehrfertig.
Mit der Gabel kannst du nun die Gräte am Schwanzende ganz leicht ablösen, vorsichtig herausheben und auf den Grätenteller tun. Übrig bleibt das untere Filet, ebenfalls verzehrfertig.
Die eine oder andere Gräte kann noch im Filet verblieben sein, also trotzdem beim Verzehr Vorsicht walten lassen!
Bei der gebratenen Forelle Müllerin Art kann die Haut mitgegessen werden, muss also nicht von den Filets gelöst werden.
Forelle Müllerin Art - einfach köstlich!
Zutaten
- 2 Stück Forellen ausgenommen und küchenfertig vorbereitet, ohne Kopf und Flossen
- 1-2 Stück Zitronen
- 2-3 EL Mehl
- etwas Zitronenpfeffer
- etwas Salz
- 1 Bund Petersilie
- 40 Gramm Butter
- Pflanzenöl
Zubereitung
- Als Vorbereitung wird das Mehl auf eine geeignete Unterlage gegeben und so ein Mehlbett für die weiteren Arbeitsschritte geschaffen. Ich verwende als Unterlage entweder einen großen Teller oder Frischhaltefolie. Natürlich geht auch Pergamentpapier oder ähnliches – ja nachdem, was du gerade in der Küche vorrätig hast.
- Die Zitronen werden abgespült und abgebürstet, anschließend schneidest du sie in Scheiben. Die Petersilie spülst du ebenfalls unter fließendem Wasser gut ab.
- Die Forellen zunächst säubern und mit Küchenpapier wieder trocken tupfen. Dann innen und außen mit Zitronensaft beträufeln und großzügig mit Zitronenpfeffer einreiben. In das Innere gibst du nun Butterflocken, Zitronenscheiben und Petersilie. Dabei darauf achten, dass alles gut in der Forelle hält und nicht heraus fällt.
- Die so vorbereiteten Forellen werden nun von beiden Seiten im Mehlbett gewälzt, so dass die Haut vollkommen mit Mehl bedeckt ist.
- In einer ausreichend großen Pfanne das Pflanzenöl erhitzen und die Forellen hineingeben. Auf beiden Seiten kross braten. Anschließend die fertig gebratenen Forellen herausnehmen und auf Küchenpapier kurz ablegen – dieses saugt ein wenig von dem Fett auf. Anschließend können die Forellen Müllerin Art mit ein wenig Zitrone und frischer Petersilie serviert werden.
Welche Beilagen passen zur Forelle Müllerin Art?
Ich serviere die Forelle Müllerin Art gern mit Brokkoli und einem leckeren Süßkartoffel-Püree. Eine Soße benötige ich dazu dann nicht.
Alternativ passen auch Salzkartoffeln und ein lauwarmes Gurkengemüse ganz hervorragend zu diesen Forellen.
Kulinarische Weltreise – mehr Inspiration für Gerichte der deutschen Küche
Dieses Rezept ist einer meiner Beiträge zur Kulinarischen Weltreise, welche in diesem Monat in heimischen Gefilden angekommen ist: das Motto ist ‚Deutschland‘. Nun gibt es nicht DIE EINE deutsche Küche – egals ob Süden, Norden, Osten oder Westen, jede Region unseres Landes kocht anders. Aber egal, ich habe für dieses Motto einige Gerichte ausgewählt, die entweder klassische deutsche Hausmannskost sind oder die häufig auf den Speisekarten der gutbürgerlich-deutschen Restaurants zu finden sind. Den Anfang macht dieses Rezept für Forelle Müllerin Art, weitere werden folgen.
Die Rezepte der anderen Teilnehmer der Blogaktion findest du hier:
- Köstliche Mandelhörnchen hat Britta gebacken und präsentiert sie auf ihrem Blog Backmaedchen1967
- Gleich fünf Rezepte aus Deutschland stellt uns Britta in Brittas Kochbuch vor. Entscheide selbst, was du bevorzugst: soll es ein DDR-Jägerschnitzel mit Nudeln und Tomatensauce sein, Linsen mit Spätzle und Saitenwürschle (ein veganes Gericht), Nudeln mit Gehacktem, Dekonstruierter Labskaus (klingt irgendwie seltsam und macht neugierig) oder ein köstliches Hirschfilet? Außerdem hat sie ihre Gedanken über die „typisch deutsche“ Küche
- Mit vier Rezepten ist Sylvia dabei und stellt diese auf ihrem Blog Brotwein vor. Hier hast du die Qual der Wahl zwischen Matjes nach Hausfrauenart, Brezensuppe, Knödelgröstl oder Hirschbraten. Oder eines nach dem anderen.
- Krautkrapfen mit Leber- und Blutwurst und Rhöner Hirtenpfanne gibt es bei Petra auf Chili und Ciabatta
- Carina zaubert Hamburger Pannfisch und stellt das Rezept auf Coffee2Stay vor.
- Schupfnudeln mit Spitzkohl und Mettenden gibt es bei Bine, sie stellt dieses köstliche Gericht auf ihrem Foodblog Einfach Bine vor.
- Ein Rezept für die Kuchenfans findet sich auf dem Blog von Sonja. Auf fluffig&hart stellt sie badische Nussecken Außerdem hat sie schwäbische Linsen mit Saitenwürstle gekocht.
- Altmärkische Hochzeitssuppe – was für ein Genuss! Da bin ich doch sofort dabei und würde zu gern einen Teller bei Conny / food for the soul probieren.
- Schnelle Sonntagsbrötchen und Eiersalat für einen perfekten Start in den Sonntag serviert Marie-Louise auf Küchenliebelei. Die Frage am Beginn ihres Beitrags würde ich übrigens ganz eindeutig mit „Mohn“ beantworten.
- Sehr neugierig machen mich die Kaffee-Spekulatius-Muffins von Tina. Das Rezept findest du auf dem Blog Küchenmomente.
- Ebenfalls in die Kategorie Gebäck fallen die Hirtenstäbchen von Katharina auf Küchentraum & Purzelbaum.
- Dirk stellt auf low-n-slow provokativ die Frage, ob Spaghetti Bolognese ein deutsches Traditionsgericht ist.
- Marion präsentiert im LSLB-Magazin Mama’s Rindsrouladen Familienrezept.
- Dass die duftenden Hirschknöpfe tatsächlich auch ein Gebäck sind, hätte ich jetzt nicht erwartet. Da hat mich Edyta auf ihrem Blog mein dolcevita überrascht.
- Serviettenknödel sind dagegen ein gängiger Begriff und nach dem Rezept von Wilma auf ihrem Blog Pane-Bistecca bestimmt auch sehr gut zuzubereiten.
- Was ist das Spezielle am Badischen Kartoffelsalat? Finde es heraus, bei poupou in poupous geheimes Laboratorium.
- Fragezeichen zauberten mir auch diese Rezeptnamen ins Gesicht: kennst du Pfefferpotthast mit Stielmuspüree? Die Auflösung gibt es bei Michael auf SalzigSüssLecker. Und sagt dir Schwäbischer Pfitzauf etwas? Dieses Rezept stellt Susanne von Travelsanne vor.
- Party-Frikadellen – Mini Buletten fürs warme & kalte Buffet liefert Volker von volkermampft.
- Ute von Wiesengenuss bereitet Geschmorte Rinderbeinscheiben mit ganz viel Spätburgunder
- Gaisburger Marsch und Badisches Schäufele sind ebenfalls zwei deutsche kulinarische Spezialitäten. Simone bereitet sie auf zimtkringel zu.
- Last, but not least … es gibt im Rahmen der Kulinarischen Weltreisestation Deutschland auch noch einen kulinarischen Reisetipp von Tanja. Auf Tanjas life in an box stellt sie das Kulinarische Weinstadt vor.
Liebe Cornelia, bisher habe ich mich nicht an Fischrezepte herangetraut. Aber mit deiner detaillierten Anleitung habe ich es dann doch gewagt und am letzten Wochenende gab es dann Forellen Müllerin bei uns. Die Gräten sich gewöhnungsbedürftig und so ein richtiger Fisch-Fan bin ich noch nicht. Aber vielleicht wird das noch. Ich probiere demnächst mal deine Zanderfilets auf Belugalinsen.
Mit Angler im Haus sind Forellen bei uns glücklicherweise oft verfügbar. Hier werden sie ganz klassisch mit Kopf serviert – die Bäckchen finden wir besonders fein 🙂
Kaum zu glauben, aber wahr, ich habe noch nie Forelle Müllerin Art gegessen! Aber so lecker angebraten sieht sie wirklich köstlich aus! Ich würde den Kopf übrigens auch abschneiden, finde ich ästhetischer!
Liebe Grüße
Jana
Aaaw ja, Forellen mag ich auch. Das sind so ziemlich die einzigen Fische, die ich esse. Alle anderen haben mir einfach zu viele Gräten. Super Rezept, wirklich total einfach.
Gut beschrieben, auch wenn es dafür nicht unbedingt ein Rezept braucht. Ist doch total einfach.
Forelle schmeckt immer wieder gut! Ich mag es, dass sich bei diesem Fisch die Gräten so leicht herauslösen lassen. Super Rezept, gibt es bei uns auch öfter.
Ich mag die Forelle Müllerin auch sehr gerne, mache sie aber nicht so oft, weil mein Mann mit ganzen Fischen ein wenig „fremdelt“.
Dabei ist das so ein feines, leckeres Essen!
Bei uns ist eine Forellezucht gleich um die Ecke. Bisher habe ich dort zwar nur geräuchterte geholt, aber jetzt habe ich ja ein neues Rezept.
Köstlich. Ich glaube, ich muss mal wieder Fisch essen.
Zugegeben, ich bin jetzt kein wirklicher Fischfreund, aber das sieht so lecker aus, das werde ich im neuen Jahr probieren.
Danke für das tolle Rezept.
Dir schöne Weihnachten und
Alles Liebe von der Bine
Interessant, wieviele Forellenarten gibt es, wieder was Neues gelernt 🙂
Liebe Grüße und Frohe Weihnachten 🙂
Edyta
Schubert und die Forelle, Du hast mich definitiv eingefangen! Ich liebe Forelle und Deine der Müllerin sieht sehr gut aus!
Ganz liebe Grüße
Marie-Louise
Die beste Forelle Müllerin Art habe ich als Teenagerin bei einem Familienfest in Bayern gegessen. Unfassbar lecker, daran musste ich direkt denken, als ich deinen Bilder gesehen habe. Danke für das schöne Rezept.
Alles Gute für 2022 und liebe Grüße
Tina
Ich selber bin ja kein so Fisch-Fan. Aber mein Papa ist Angler und wenn er frische Forellen mit nach hause bringt, dann ess ich die sehr gerne.
Danke für diesen köstlichen Rezeptklassiker.
Liebe Grüße von der Bine und alles Gute für 2022
Liebe Cornelia, ich habe noch nie Forellen zubereitet und habe gestern dieses Rezept von dir ausprobiert. Es war wirklich sehr einfach, du hast alles gut und verständlich beschrieben. Die Forellen sind gut gelungen und haben uns gut geschmeckt. Beim Kauf waren die Köpfe noch dran, ich habe sie dann auch so gelassen. Aber beim nächsten Mal folge ich deinem Rat und trenne sie vor dem Braten ab. Liebe Grüße von Anna
Hachja, die Müllerin und ihre Forelle! Für mich immer ein Genuss, ein schönes Rezept!
Liebe Grüße
Marie-Louise
Hallo Cornelia,
wirklich ein schöner Klassiker. Da kriege ich direkt Lust drauf.
Schöne Grüße
Volker
Hallo Cornelia! Ich habe die Forellen so zubereitet, wie du in diesem Rezept beschrieben hast und es hat super geschmeckt. Danke für die ausführliche Beschreibung! Herzliche Grüße von Anja
Das ist auch für mich ein deutscher Klassiker! Das Gericht erinnert mich an meine alte Heimat, den Schwarzwald. Frische Bachforellen. Ich probiere Dein Rezept am Freitag gleich mal aus. Sieht so lecker aus! LG Marion
Ich habe gestern zum ersten mal auf diese Weise Forellen zubereitet. Super Rezept und wirklich total einfach.