Der Geirangerfjord: Wasserfälle und spektakuläre Aussichtspunkte
Wieder einmal heißt es: zeitig aufstehen. Die Einfahrt in den Geirangerfjord, der seit 2005 zum UNESCO Welterbe zählt, soll ein absolutes Erlebnis sein. Das dürfen wir auf keinen Fall verpassen. Pünktlich um 6 Uhr sind wir also an Deck – noch ein wenig müde, aber dagegen hilft erst mal eine Tasse Kaffee vom Frühaufsteher-Frühstück aus der Observation-Lounge.

Die Fahrt durch den S-förmig gewundenen Fjord im Morgenlicht ist wirklich beeindruckend. Es eröffnen sich auf dem ca. 16 km langen Fjordarm zwischen Hellesylt und Geiranger immer wieder neue und spektakuläre Ausblicke.
Geirangerfjord – Die sieben Schwestern und der Bräutigam

Hohe Feldwände ragen rechts und links beinahe senkrecht auf und viele kleine und große Wasserfälle ergießen sich in den smaragdgrünen Fjord – darunter die „sieben Schwestern“ ein Wasserfall in sieben Strängen. Wir zählen heute nur sechs, vermutlich ist der Wasserstand nicht hoch genug. Mehrere hundert Meter stürzen die Wasserstränge in die Tiefe. Gleich gegenüber auf der anderen Seite des Fjords ist der „Freier“ (oder „Bräutigam“) zu sehen, ebenfalls ein sehr schöner Wasserfall.

Ganz am Ende des Fjords befindet sich der kleine Ort Geiranger und unser Schiff wird hier ankern. Ein Tenderboot bringt uns an Land.
Ausflüge im Geirangerfjord
Direkt an der Anlegestelle befindet sich eine Touristeninformation. Hier kann man direkt vor Ort Ausflüge buchen. Es gibt viele Busse, allerdings auch viele Touristen – daher sind die Touren schnell ausgebucht, insbesondere wenn mehrere der großen Kreuzfahrtschiffe vor Ort sind. Ich empfehle daher eine Buchung im Voraus via Internet. Unterschiedliche Touren bietet beispielsweise der Geiranger Fjordservice an.
Wir haben einen Ausflug gebucht – eine Bustour zu allen berühmten Aussichtspunkten, die Geiranger zu bieten hat. Bei der großen Anzahl an Touristen sehen wir keinen Mehrwert in einer individuellen Tour. Da sich ohnehin alle Touristen an den wesentlichen Aussichtspunkten treffen werden, haben wir diesmal diese Variante gewählt und finden uns mit 38 weiteren Touristen am Bus ein.
Geirangerfjord – Flydalsjuvet

Unser erster Halt ist an der Flydal-Schlucht (Flydalsjuvet). Von hier aus hat man eine fantastische Aussicht auf den Fjord und kann quasi das bekannte Postkartenmotiv vom Geirangerfjord selbst fotografieren. Natürlich muss ich unbedingt ein Foto machen, noch liegt unser Schiff ganz allein im Fjord. Dies wird sich im Laufe des Tages noch ändern, in Geiranger werden heute noch einige weitere Schiffe erwartet.
Geirangerfjord – Dalsnibba

Weiter geht es mit dem Bus zum Dalsnibba. Dies ist ein hoher Berg, auf dem selbst im Sommer noch Schnee liegt. Der Weg führt über steile enge Straßen, die sich in Serpentinen den Berg hinauf schrauben. Das letzte Stück Straße ist unbefestigt und mautpflichtig. Ungefähr eine Stunde nach der Abfahrt haben wir es geschafft und sind im Winter angekommen. Oben auf dem Dalsnibba liegt noch Schnee. Von hier oben (1476 Meter Höhe) ist unser Schiff nur noch ein kleiner Punkt, wir können gerade noch den orangefarbenen Schornstein erkennen. Dann kommt Nebel auf und die Aussicht ist leider nicht mehr so gut. Das Wetter schlägt hier sehr schnell um und wir sind froh, für den Ausflug Kleidung im Zwiebelprinzip gewählt zu haben.


Viele kleine Steinhaufen sind von den Touristen hier aufgebaut worden und sollen Trolle symbolisieren. Unser örtlicher Reiseführer erläutert den Brauch: wenn man einen solchen Troll aufschichtet, muss man auf jeden Fall wieder einmal hierher zurückkommen und sich um seinen Troll kümmern – schließlich ist er ja aus Stein und kann sich nicht bewegen.
Geirangerfjord – Adlerkehre
Noch einen weiteren Aussichtspunkt im Geirangerfjord werden wir anfahren: die Adlerkehre (Ørnesvingen). Dazu fährt der Bus zunächst die gesamte Strecke vom Dalsnibba zum Ort Geiranger wieder zurück.

War am Vormittag die Columbus 2 noch das einzige Schiff hier, hat sich das inzwischen doch geändert. Nun liegen die „Costa Pazifica“ und die „Thomson Spirit“ im Fjord. Auch die Hurtigruten lassen sich sehen – die „Nordnorge“ kommt an.
Vom Aussichtspunkt Adlerkehre bieten sich wieder andere Ausblicke, als vom Flydalsjuvet oder Dalsnibba. Hier ist man den tosenden Wasserfällen näher, die spektakulär in die Tiefe stürzen oder in der Sonne einen schimmernden Vorhang bilden.




Hellesylt
Wieder einmal haben wir unverschämtes Glück mit dem Wetter – im Laufe des Tages heitert es völlig auf und wir haben strahlenden Sonnenschein. Aber noch verlassen wir den Fjord nicht – die Columbus 2 macht noch einen Stop in Hellesylt.

Eigentlich sollte der Stop in Hellesylt nur ein technischer Halt sein, um die Passagiere des Überland-Ausfluges wieder an Bord zu nehmen. Aber entgegen der ursprünglichen Planungen bekommt die Columbus 2 einen Platz an der noch relativ neuen Pier und der Kapitän gibt den Landgang für alle Passagiere frei. Bei dem schönen Wetter lassen sich die meisten das nicht entgehen. Auch wir bummeln durch den kleinen Ort bis hin zum Wasserfall, der den Ort quasi in zwei Teile schneidet.

Später sagt der Kapitän in seiner Abschlussrede, das wäre ein sogenannter Eis-Stop gewesen. Er war ebenfalls an Land und hat das teuerste Softeis gegessen, das er je hatte: 5 Euro für ein Softeis.
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Hei, die Fjorde haben uns in Norwegen auch mehr als begeistert. Toll ist es natürlich wenn man so nah hinfahren kann, wie es mit einem Boot möglich ist. Allerdings ist dafür nicht unbedingt eine Kreuzfahrt notwendig. Wir waren mit unserem Van in Norwegen unterwegs und du kannst überall Bootstouren separat buchen und teilweise auch direkt mit dem Van an die Wasserfälle ranfahren.