im Hafen von Hammerfest

Hammerfest – nördlichste Stadt Europas

Müde. Nach dem Ausflug zur Mitternachtssonne am Nordkap schlafen wir ein wenig länger als sonst. Als wir aufstehen, liegt das Schiff bereits im Hafen von Hammerfest. Also schnell frühstücken und dann schauen wir mal, was die Stadt so zu bieten hat. Es ist Sonntag und nahezu alle Geschäfte sind geschlossen.

Ist Hammerfest wirklich die nördlichste Stadt Europas?

Hammerfest wirbt mit dem Slogan „Nördlichste Stadt Europas“. Ein Blick auf die Landkarte zeigt: es gibt durchaus Städte bzw. Orte, die weiter nördlich liegen, als Hammerfest. Honningsvag oder Longyearbyen stünde diese Bezeichnung wohl eher zu. Aber ich bin mir nicht sicher, ob Lonyearbyen eine Stadt ist. Honningsvag dagegen wurde tatsächlich das Stadtrecht zuerkannt. Allerdings gibt es zwischen beiden Städten eine Vereinbarung, wonach Hammerfest mit dem vorgenannten Slogan werben darf und Honningsvag wirbt statt dessen mit dem Nordkap. Eine pragmatische Lösung, die beiden Städten hilft.

Sind wir in der Stadt der Eisbären?

Im Stadtwappen von Hammerfest ist ein weißer Eisbär auf rotem Hintergrund zu sehen. Gibt es hier etwa Eisbären? Nein, als Besucher kann man ganz beruhigt und ohne Angst durch die Straßen bummeln: Eisbären gibt es in der Stadt nicht. Hammerfest war in früheren Zeiten der Ausgangspunkt für Eisbärjagden auf Spitzbergen. Von hier starteten außerdem die großen Fangflotten in die Arktis, und der Forscher Fridtjof Nansen nutzte Hammerfest als Starthafen für seine Polar-Expedition.

Als Wappentier der Stadt ist der Eisbär aber dennoch im Hammerfest quasi allgegenwärtig. So auch vor dem Rathaus, wo sich das Eismeerportal befindet. Diese attraktive Skulptur symbolisiert die nordwärts verlaufenden Meridiane und wird mit dem Stadtwappen gekrönt. An den Seiten rechts und links stehen zwei Eisbären auf Eisschollen und sollen die Geschichte Hammerfests als Eismeerstadt symbolisieren. Ich gebe zu, all das habe ich erst im Nachhinein nachgelesen. Bei unserem Stadtbummel fand ich die Skulptur einfach nur hübsch anzuschauen und wollte sie unbedingt fotografieren.

Eismeerportal vor dem Rathaus Hammerfest

Der Eisbärenclub

Die Touristeninformation ist geöffnet, hier kann man auch gleichzeitig Mitglied des sogenannten Eisbärenklubs werden. Als Mitglied im Eisbärenclub bekommt man eine Urkunde, unterschrieben von Hammerfests Bürgermeister. Dazu erhält man die berühmte Eisbärennadel und einen Aufkleber. Die Mitgliedschaft kostet einmalig 200 Norwegische Kronen. Das Ganze ist exclusiv nur vor Ort in Hammerfest möglich, denn hier ist die persönliche Anwesenheit Voraussetzung. Der Eisbärenclub (ich finde ja, die englische Bezeichnung The Royal And Ancient Polar Bear Society klingt irgendwie nobler) fördert und unterstützt das Stadtmuseum in Hammerfest. Er wurde gegründet, um die Geschichte der Stadt und der Jagd in der Arktis zu dokumentieren. Der Schutz der Eisbären gehört nicht zu den Zielen des Eisbärenklubs, auch wenn viele Touristen dies irrtümlich denken.

Die Meridiansäule in Hammerfest

Unser Schiff liegt nicht im Stadthafen, der sich direkt im Zentrum unweit der Touristeninformation befindet – dieser Hafen ist wohl den Schiffen der Hurtigruten vorbehalten. Stattdessen hat die Columbus 2 ein wenig außerhalb der Stadt, in einem Handelshafen, festgemacht. Für uns ist dies ein Glücksfall, denn anderenfalls hätten wir ein bedeutendes UNESCO Weltkulturerbe-Denkmal wohl nicht besucht: die Meridiansäule. Sie steht in Fugleneset, das zu Hammerfest gehört. Das ist 3 Kilometer vom Anleger der Hurtigrute entfernt, aber von unserem Liegeplatz aus sind es nur wenige Schritte.

die Meridiansäule in Hammerfest

Im Reiseführer lesen wir zur Meridiansäule folgendes:

Dieses Denkmal kennzeichnet den Standort der letzten astronomischen Beobachtungsstation, die eine erste Vermessung des Erdballs abschloss. Diese Vermessung wurde 1819 bis 1852 auf Initiative der damals über Norwegen herrschenden schwedischen Könige und des russischen Zaren vorgenommen. Man wollte endgültig die wahre Gestalt der Erdkugel sowie den exakten Verlauf der Meridiane ermitteln.

Im Jahr 1854 wurde die Meridiansäule aufgestellt, sie besteht aus Granit und trägt eine bronzene Erdkugel.

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