Spitzbergen Smeerenburgfjord

Spitzbergen – zu Besuch in Ny Alesund und Longyearbyen

Landgänge auf Spitzbergen

Verschiedene Fjorde auf Spitzbergen haben wir mit dem Kreuzfahrtschiff besucht. Mir persönlich hat der Smeerenburgfjord am besten gefallen. In den Fjorden haben wir die wundervolle Landschaft Spitzbergens vom Deck des Schiffes aus beobachtet. Nun werden wir auch an Land gehen – Ny Alesund und Longyearbyen sind Stationen unserer Kreuzfahrtroute, dies sind die nördlichsten bewohnten Orte Europas

Spitzbergen Gletscher in Ny Alesund

Angriffslustige Küstenseeschwalben in Ny Alesund

Was werden wir uns in Ny Ålesund anschauen? Der Ort ist wirklich klein und überwiegend von Wissenschaftlern bewohnt. Um die 120 Einwohner sollen es im Sommer sein, im Winter gar nur 30 ständige Bewohner. Die Kulisse ist allerdings atemberaubend: direkt hinter dem Ort ist ein großer Gletscher zu sehen, der sich durch die Berge hindurch zwängt und in einen großen See mündet.

Gleichzeitig mit uns liegt die „Nordstjernen“ dort und die Passagiere beider Schiffe strömen in den kleinen Ort.

Spitzbergen Küstenseeschwalbe mit Küken

Entlang der Straße in den Ort ist ein Areal abgesperrt, in dem Küstenseeschwalben brüten. Vor denen sollte man sich in Acht nehmen: Wenn sie das Gefühl haben, dass ihre Jungen bedroht sind, attackieren sie auch arglose Wanderer. Da hilft nur: Arm hoch, um den Kopf zu schützen, und weitergehen. Die Küstenseeschwalben greifen immer den höchsten Punkt an. Also besser den Arm hochstrecken, als schmerzhafte Schnabelhiebe am Kopf zu riskieren.

Spitzbergen Angriff der Küstenseeschwalbe

Ähnlich ist es direkt an dem kleinen Postamt, welches als „nördlichstes Postamt der Welt“ natürlich Ziel vieler Besucher ist. Auch wir lassen unsere Postkarten hier abstempeln und werfen sie in den Postkasten, der vor dem kleinen Postamt angebracht ist. Ausgerechnet hier brüten ebenfalls Küstenseeschwalben und werden dauernd von den Touristen gestört.

Spitzbergen Postamt in Ny Alesund

Wir gehen am Denkmal Roald Amundsens vorüber bis zu dem Luftschiffmast,  an dem Amundsen und Nobile ihre Luftschiffexpeditionen starteten. Hier warnen  Schilder vor einem Weitergehen ohne Waffen: ab hier besteht Eisbär-Gefahr. Diese Schilder sollte man auf jeden Fall ernst nehmen und beachten!

Luftschiffmast in Ny Alesund Spitzbergen

Schild zur Warnung vor Eisbären Ny Alesund Spitzbergen

Abschließend besuchen wir noch den Souvenirshop im Ort und kehren dann zum Schiff zurück.

Unterwegs im ehemaligen Bergbauort Longyearbyen

Noch einmal gehen wir in Spitzbergen an Land – diesmal  in Longyearbyen.

Columbus 2 in Longyearbyen Spitzbergen

Die einstigen Bewohner des Ortes verdienten ihr Geld über viele Jahre lang mit dem Kohleabbau. Doch das ist vorbei, der Abbau rentiert sich nicht mehr. Überbleibsel des ehemaligen Steinkohlenbergbaus sind noch in der Stadt zu sehen: es gibt noch eine alte Seilbahn, mit der die Kohle wohl früher transportiert worden ist. Heute lebt Longyearbyen, größter Ort und Verwaltungszentrum von Spitzbergen, überwiegend vom Tourismus und der Forschung.

Kohleseilbahn in Longyearbyen Spitzbergen

Wir gehen ganz in Ruhe die Straßen entlang und horchen auf: in der Nähe ist ein stetiges leises Piepsen zu vernehmen. Es kommt von vielen kleinen Vögeln, die munter auf einer Wiese umher hüpfen und Futter suchen. Beim näheren Hinschauen stellen wir fest, dass es noch Jungvögel sein müssen, die noch nicht ausdauernd fliegen können. Wir bleiben eine ganze Weile stehen und beobachten das muntere Treiben. Je länger wir so still stehen, um so mehr sehen wir. Ganz faszinierend finde ich auch das arktische Wollgras.

Küken in Longyearbyen Spitzbergen

Küken in Longyearbyen Spitzbergen

arktisches Wollgras auf Spitzbergen

Auf dem Rückweg zum Schiff wundere ich mich wieder, wie wenig sich doch manche Gäste auf so eine Reise vorbereiten. Da schimpft doch tatsächlich ein Mitreisender über die fehlende Attraktivität der Landgangs-Stationen auf Spitzbergen. Die Reise gefällt ihm überhaupt nicht … Da frage ich mich doch, ob er sich überhaupt mal im Vorfeld mit der Route beschäftigt hat?

Gegen Mittag verlässt die Columbus 2 Longyearbyen und nimmt Kurs auf Skarsvag – morgen abend werden wir das Nordkap erreichen.

Wale!

Als wir gerade in der Martinis Bar sitzen, kommt eine Durchsage des Kapitäns, dass an Backbord eine Gruppe Wale gesichtet wurde. Fragende Gesichter bei den neben mir sitzenden Passagieren: Wo ist denn nun Backbord? Dann stürzen alle an die Fenster, einige schnappen sich die Fotoapparate und gehen auf den Außenbereich vom Deck 5. Wir gehen auch nach draußen, aber es ist verdammt kalt, so ohne Jacke. Und dann zeigen sich die Wale: zuerst nur ganz zaghaft, aber dann scheinen sie eine Show für uns aufzuführen. Einer dreht sich auf den Rücken und „winkt“ immer wieder mit seinen Bauchflossen. So ein Pech – ich habe meinen Fotoapparat natürlich wieder mal auf der Kabine liegen. Aber es ist schon ein fantastisches Erlebnis!

Fremdgelesen … weitere Tipps für Spitzbergen

Einen faszinierenden Ausflug auf Spitzbergen beschreibt Miriam vom Blog Nordkap nach Südkap in ihrem Beitrag Mit dem Hundeschlitten zur Eisgrotte auf Spitzbergen. Während unserer Aufenthalte blieb dafür leider keine Zeit, aber ein wundervolles Erlebnis ist das bestimmt.

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5 Kommentare zu „Spitzbergen – zu Besuch in Ny Alesund und Longyearbyen“

  1. Toller Überblick. Ich wundere mich nicht über Aussagen mancher Touristen, dass Ihnen die Reise nicht gefalle, wie du schon schreibst, die Erwartungen sind nicht erfüllt und man hat sich gar nicht mit der reise beschäftigt. Viel cooler finde ich, dass ihr Wale beobachten konntet und manchmal ist es auch besser, wenn man keine Kamera hat, dann geniesst man auch solche Momente mal anders und viel intensiver. Einfach schön. LG, Cindy

  2. Wie verlassen und besonders doch dieser nördliche Abschnitt doch wirkt! Da möchte man doch am liebsten 1 Woche verweilen und einfach nur auf die Natur und die Tiere hören, kein Wlan, keine Anrufe, nur man selbst und diese wunderschöne wilde Natur!
    Und eine Postkarte wenn möglich ohne Angriff hätte ich auch liebend gerne weggeschickt 🙂

  3. Liebe Cornelia!

    Die Kulisse ist unglaublich! Vor diesen Schwalben hätte ich aber tatsächlich Angst haha 😉 Das Postamt sieht richtig herzlich aus – da hätte ich auch einige Postkarten verschickt. Die kleinen Vögel hätten mich auch fasziniert.

    Das Wal-Erlebnis muss unglaublich gewesen sein! Ich weiß noch, wie ich mich gefühlt habe in Florida, als ich das erste Mal etwa 15 Meter vor mir einen Delfin gesehen habe, in freier Wildbahn 😀

    Lieben Gruß,
    ❤ Alice

  4. In diese Richtung möchte ich auch unbedingt einmal eine Kreuzfahrt machen. Besonders die Walbeobachtung ist sicher ein ganz besonderes erlebnis. Genauso wie die Columbis 2! Da muss ich gleich weiterlesen, was du über das Schiff schreibst.

  5. Ah wie toll! Kreuzfahrten sind zwar so garnichts für mich, ABER ich war gerade auf einem Roadtrip zum Nordkap und habe dort auch so den ein oder anderen nördlichsten Punkt betreten (nördlichste Brauerei zB) 😀

    Deine Bilder gefallen mir echt gut!

    Liebe Grüße,
    Anni

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