In meinem Instagram-Feed sind mir irgendwann einmal Fotos von diesem Gericht aufgefallen. Unter dem Hashtag #okonomiyaki gibt es viele Bilder unterschiedlicher Varianten dieser japanischen Pfannkuchen. Ihren Ursprung haben alle Arten der Okonomiyaki in Japan. Je nach Region werden sie mit verschiedenen Zutaten und auf unterschiedliche Art und Weise zubereitet.
Beim Anschauen der bunten Bilder wurde ich neugierig. Japanische Pfannkuchen mit Kohl als Hauptzutat – wie mag das wohl schmecken? Ohne lange zu grübeln machte ich mich auf die Suche nach einem passenden Rezept. Ich fand viele unterschiedliche … und wandelte diese zu meiner ganz persönlichen Variante ab.
Inhalt
Meine Interpretation der Okonomiyaki
Die Recherche ergab, dass sich der Begriff Okonomiyaki aus den Teilen „Okonomi“ und „yaki“ zusammensetzt. Der erste Teil „Okonomi“ (お好み) bedeutet soviel wie „was du willst“ oder „was dir gefällt“. Der zweite Teil „yaki“ (焼き) steht für „gebraten“ oder „gegrillt“. Wenn ich das interpretiere, kann ich mir also die japanischen Pfannkuchen so braten, wie es mir gefällt. Ja …. super! Mache ich doch direkt.
Aaaber: auch bei den Okonomiyaki gibt es – trotz aller Interpretationsfreiheit – doch einige Fixpunkte. Da wären zunächst die Grundbestandteile: ein Pfannkuchenteig, Kohl und (ganz wichtig!) eine spezielle Soße, die süß und würzig ist,
Mit dem Ursprungsrezept kann ich mich nicht so recht anfreunden, Zutaten wie Dashi, Sashimi und Bonitoflocken treffen nicht so ganz meinen Geschmack. Ganz nach dem Motto … „was dir gefällt“ … tausche ich diese Zutaten einfach aus. Statt Sashimi habe ich mich für Hühnchenbrustfilet entschieden. An Stelle des Dashi verwende ich Hühnerbrühe, die noch vom letzten Frikassee übrig ist (kann man super einfrieren!).
Der Pfannkuchenteig für Okonomiyaki
Dass die Okonomiyaki in Japan sehr beliebt sein müssen, ist wohl schon daran zu erkennen, dass es eine spezielle Fertigmehlmischung für den Pfannkuchenteig gibt. Ich habe bei meiner abgewandelten Variante allerdings normales Weizenmehl Type 405 verwendet, das funktionierte auch sehr gut.
Die Teigbasis besteht aus Mehl, Ei und einer Flüssigkeit. Im Originalrezept ist das Dashi, eine Brühe aus Bonitoflocken, Seetang und Wasser. Da ich jedoch Hähnchenbrustfilet verwenden möchte, tausche ich die Dashi-Brühe einfach gegen Hühnerbrühe aus. Sobald der Teig angerührt ist, gebe ich den Spitzkohl und das gekochte und kleingeschnittene Hähnchenfleisch hinzu.
Welcher Kohl eignet sich am besten?
Zur Teigbasis mit dem Hähnchenbrustfilet kommt nun noch ein Hauptbestandteil der Japanische Pfannkuchen: fein geschnittener Kohl. Ich entscheide mich für Chinakohl, da dieser Kohl eine zarte Struktur hat und bei der Verarbeitung weniger stark riecht.
Der Kohl muss möglichst fein geschnitten werden.
Die Saucen und das Topping
Der Pfannkuchen ist die Basis, ganz wichtig ist jedoch auch das Topping. Hierzu setze ich auf einige original japanische Zutaten.
Auf dem fertig gebratenen Pfannkuchen wird die Okonomi-Sauce, die Japanische Mayonnaise, der eingelegte rote Ingwer und ein wenig von dem kleingeschnittenen Hähnchenfleisch verteilt. Der hübschen Optik wegen habe ich noch ein wenig frische Petersilie darüber gestreut. Eigentlich ähnelt das Ganze eher einer Pizza.
Wo gibt es die speziellen japanischen Zutaten?
Auch wenn ich mit meiner Variation das Okonomiyaki ziemlich dem deutschen Gaumen angepasst habe, fand ich einige original japanische Zutaten doch essenziell. Die Okonomi-Sauce, die japanische Mayonnaise und auch der eingelegte rote Ingwer müssen auch in dieser Variante unbedingt sein und sind nicht einfach zu ersetzen.
Im Supermarkt wurde ich diesbezüglich nicht fündig, also blieb nur die Online-Bestellung. Es gibt diverse Online-Shops, die sich auf japanische Lebensmittel oder allgemein asiatische Lebensmittel spezialisiert haben – ich mag an dieser Stelle keine Werbung für einen bestimmten Shop machen, du kannst einfach die Suchfunktion bemühen und wirst sicher schnell fündig.
Wie wird das Okonomiyaki gebraten?
Der Teig mit Chinakohl und Hühnerfleisch ist schnell angerührt. Das Öl wird in eine heiße (große, beschichtete) Pfanne gegeben und erhitzt. Dort hinein gebe ich die gesamte Menge Teig und forme auf dem Pfannenboden einen ca. 1-2 cm dicken runden Fladen. Dieser wird nun ca. 8 Minuten gegart, anschließend gewendet und von der anderen Seite noch einmal 6 Minuten gebraten.
Das Wenden funktioniert sehr gut, wenn du einen passenden flachen Topfdeckel (alternativ: einen großen flachen Teller) zu Hilfe nimmst. Diesen über den von einer Seite gebackenen Pfannkuchen stülpen und gegen den Pfannenboden drücken. Alles zusammen schwungvoll umdrehen, Pfanne lösen und den umgedrehten Pfannkuchen vom Topfdeckel wieder zurück in die Pfanne gleiten lassen. Wichtig ist dabei, dass du nicht zuviel Pflanzenöl verwendet hast und der Pfannkuchen dieses bereits aufgesogen hat. Sonst riskierst zu, heißes Öl auf die Hände zu bekommen!
So habe ich das Okonomiyaki serviert
Nachdem das Okonomiyaki von beiden Seiten goldbraun durchgegart ist, kommt es auf eine geeignete Servierplatte und wird mit dem bereits beschriebenen Topping komplettiert.
Die Okonomiyaki in der beschriebenen Variante schmecken uns sehr gut und haben es tatsächlich in mein ganz persönliches Rezeptbuch geschafft. Auf jeden Fall bringen sie eine willkommene Abwechslung auf dem Speiseplan.
Okonomiyaki – herzhafte japanische Pfannkuchen mit Hähnchenfleisch
Kochutensilien
- Teigschüssel
- 2-3 Schalen für die vorbereiteten Zutaten
- Küchenwaage
- Messbecher
- Schneebesen
- Esslöffel
- Teelöffel
- großes Messer
- Teigschaber
- beschichtete Pfanne
- großer flacher Topfdeckel oder Teller
- kleiner Topf mit Deckel
- Küchensieb
Zutaten
für den Teig
- 100 Gramm Mehl Type 405
- 100 Milliliter Hühnerbrühe
- 1 Stück Ei Größe M
- 1 Stück Hähnchenbrustfilet
- 220 Gramm Chinakohl
für das Topping
- Beni Shoga (eingelegter roter Ingwer)
- etwas Hähnchenbrustfilet kleingeschnitten
- Okonomi-Sauce
- Japanische Mayonnaise
- Petersilie
Sonstiges
- 3 EL Pflanzenöl
- 1 EL Suppengemüse getrocknet
- 1/2 TL Salz
Zubereitung
- Das Hähnchenbrustfilet mit Suppengemüse und Salz in einen kleinen Topf geben und mit Wasser auffüllen, so dass das Fleisch gerade bedeckt ist. Alles zum Kochen bringen und für ca. 30 Minuten kochen. Anschließend das Fleisch herausnehmen und abkühlen lassen.
- Falls du keine Hühnerbrühe auf Vorrat hast (ich hatte noch welche vom letzten zubereiteten Frikasse eingefroren), kannst du die beim Abkochen des Hähnchenbrustfilets entstandene Brühe für das Okonomiyaki verwenden. Dazu diese Brühe durch ein Sieb in ein geeignetes Behältnis gießen.
- Den Chinakohl in feine Stücke schneiden, für die spätere Verwendung zur Seite stellen.
- Das abgekühlte Hähnchenbrustfilet in kleine Stücke schneiden und ebenfalls beiseite stellen.
- Mehl, Hühnerbrühe und Ei in einer Teigschüssel miteinander zu einem glatten Teig verrühren. DiesenTeig zum vorbereiteten Chinakohl geben und alles gut miteinander vermengen. Vom Hähnchenfleisch eine kleine Menge für das Topping zurückbehalten, den Rest ebenfalls zum Teig geben und unterheben.
- Die Pfanne vorheizen und ein wenig Pflanzenöl hineingeben.
- Den gesamten Teig in die erhitzte Pfanne geben und auf dem Pfannenboden einen ca.1 cm dicken runden Fladen formen. Dieser wird nun ca. 8 Minuten gegart, anschließend gewendet und von der anderen Seite noch einmal 6 Minuten gebraten.
- Für das Wenden kannst du einen großen Pfannenwender oder wie im Blogbeitrag beschrieben einen großen Topfdeckel bzw. Teller verwenden. Wichtig ist, dass das Okonomiyaki beim Wenden nicht auseinander reißt.
- Wenn das Okonomiyaki von beiden Seiten goldbraun durchgegart ist, kommt es auf eine geeignete Servierplatte und wird nach Belieben mit einem Topping komplettiert: Okonomi-Sauce und Japanische Mayonnaise darauf verteilen, mit eingelegtem roten Ingwer, dem zurückbehaltenen Hähnchenfleisch und ggf. Petersilie garnieren.
Darf es noch mehr Kulinarisches aus Japan sein?
Mit diesem Rezept beteilige ich mich nach einer längeren Pause wieder einmal an der Kulinarischen Weltreise, zu der Volker die Foodblogger-Gemeinschaft monatlich einlädt. Nach dem Rezept für Heilbutt Filet à la Miso Glazed Seabass ist dies mein zweites Rezept für diese Station der Kulinarischen Weltreise. Wie du sicher schon erkannt hast, macht die virtuelle Reisegruppe diesmal in Japan halt.
Außer diesem Rezept nehme ich noch mit drei weiteren Köstlichkeiten an der Japan-Station der Kulinarischen Weltreise teil:
- Heilbutt Filet à la Miso Glazed Seabass
- Teriyaki Lachs mit Sesam – einfaches schnelles Gericht aus Japan
- Kürbisgemüse auf Japanische Art – Kabocha no Nimono
Diese Japanischen Gerichte wurden außerdem noch im Rahmen der Kulinarischen Weltreise zubereitet:
- Britta hat sich zunächstauf ihrem Blog Brittas Kochbuch Ein paar Gedanken zu Japan gemacht und präsentiert uns Champignon-Tofu-Spieße mit Edamamepesto.
- Katharina serviert auf Küchentraum & Purzelbaum ebenfalls Okonomiyaki, die sich jedoch komplett von meiner Variante unterscheiden.
- Noch einmal eine Variation von Okonomiyaki – diesmal als Okonomoiyaki-Puffer mit Tomatensalat und Wasabi-Vinaigrette – gibt es bei Michael auf dem Blog SalzigSüssLecker
- Auf dem Blog Chili und Ciabatta von Petra findest du die Rezepte für Korokke – japanische Kroketten aus Kartoffeln und gebratenem Hackfleisch und Enten-Gyoza-Hot Pot – Kamo Gyoza Nabe
- Nasu Dengaku – mit Miso glasierte Auberginen und Miso-Ramen mit Pilzen und Zuckerschoten hat Simone von zimtkringel zubereitet.
- Auf fluffig&hart von Sonja findest du Rezepte für Hähnchen Yakitori und Japanischen Milchpudding.
- Einen japanischen Bisquitkuchen, Kasutera – Castella Cake, hat Tina gebacken und das Rezept auf ihrem Blog Küchenmomente veröffentlicht.
- Die Japanische Küche ist ja für Fisch bekannt – einen Saibling Karaage hält Ute von Wiesengenuss für uns bereit.
- Volker, der Initiator der Kulinarischen Weltreise, steuert diesmal zwei Rezepte auf seinem Blog volkermampft bei: Gebackene Aubergine mit Sojasauce und Japanische Hackbällchen (Niku-dango) in Süß-Saurer Soße.
- Die wohl fleißigste Teilnehmerin in diesem Monat ist Wilma von Pane-Bistecca. Sie hat gleich sechs Japanische Gerichte zubereitet: Chicken Karaage – frittiertes Huehnerfleisch, Miso Broccolini, Nasu Dengaku japanische Miso Auberginen, Japanische Gyoza Dumplings, Spargel und Auberginen Tempura sowie Tamagoyaki – japanische Eierrolle.
Jetzt muss ich mich doch auch mal an diesen hübschen Okonomiyaki versuchen! Danke für die Vorlage.
Super Lecker !!!
Das muss ich auch mal versuchen! Sieht lecker aus!
LG Wilma
Ein ungewöhnliches Rezept. Wird zwar in der Pfanne gebraten, aber wirklich Pfannkuchen sind das nicht. Trotzdem sehr lecker.
Das ist auch eine sehr leckere Version der japanischen Pfannkuchen.
Die japanische Mayonnaise ist wirklich einzigartig. Wunderschön sieht dein Pfannkuchen aus!
Das Rezept klingt ja lecker. Ich mag Pfannkuchen super gern und dein Gericht sieht sehr gut aus. Chinakohl ist immer super, japanische Gerichte kenne ich eher weniger, daher danke für die Idee. Lg Melissa
Das hat was von einer japanischen Tortilla, nur eben ohne Kartoffeln. Dein Pfannkuchen sieht jedenfalls sehr gut aus. Es ist Mittag – wo bekomme ich jetzt was zu essen her. 😉
Liebe Grüße
Britta
Deine Okonomiyaki sehen lecker und recht einfach aus. Und da wir auch meistens Kohl zu Hause haben, werde ich mich wohl bald mal daran probieren. Wir essen in Koreatown häufiger vegetarische Pfannkuchen, die mir von der Grundidee recht ähnlich erscheinen – ich hätte nur nicht gedacht, dass man sie relativ leicht selbst machen kann. LG Jana
Liebe Cornelia,
Okonomiyaki habe ich noch nie gegessen, aber schon in Mangas davon gelesen 😉 Sieht superlecker aus, auch wenn ich die Zubereitung aufwendig finde. Aber allein schon um es zu probieren, würde ich das in Kauf nehmen. In der Stadt haben wir einen feinen japanischen Laden. Da versuche ich mal mein Glück mit den Zutaten.
Liebe Grüße
Mo
Ich glaube, ich hatte vor ein paar Jahren mal eine Dokumentation über diese Okonomiyaki gesehen! Damals kannte ich sie noch nicht, eben musste ich gleich wieder daran denken. Ich habe mir damals gedacht, die würde ich auch gern mal probieren und nun zauberst du tatsächlich ein Rezept her! Danke dafür!
Liebe Grüße
Jana
Aw, ich liebe die Japanische Küche, diese Aromen sind einfach einmalig. Okonomiyaki kenne ich schon, die Variane mit Hühnchenfleisch war mir aber neu. Ich habe das Rezept natürlich ausprobiert und bin begeistert. Gleisch stöbere ich noch durch die anderen japanischen Rezepte.
Liebe Cornelia,
da musste ich erst einmal ganz genau hinschauen, um deine Überschrift zu lesen. Von Okonomiyaki hatte ich bislang nämlich noch nichts gehört. Dass Kohl im Teig enthalten ist, finde ich spannend. Das probiere ich gern einmal aus.
Herzliche Grüße
Anja
Mit japanischem Essen holst Du mich immer sofort ab.
Erst gestern waren wir endlich wieder Ramen essen.
Selbstgemacht aber mag ich die Küche noch lieber. Das Rezept wird umgehend getestet.
Und anschließend deine restlichen kulinarischen japanischen Tipps.
Liebe Grüße, Katja
Was für außergewöhnliche Pfannkuchen! Mit Kohl als Zutat klingt das erst mal ziemlich seltsam, hat aber wirklich sehr gut geschmeckt. Auch wenn ich anfangs sehr skeptisch war.
Hallo Cornelia,
ein tolles Rezept und bei den Namen kann man sich ja wirklich genau sein persönliches Rezept bauen.
Danke für die Aufklärung, ich werde dann mal „was mir gefällt“ braten gehen 🙂
Schöne Grüße
Volker