Kennst du Mutzbraten? Dabei handelt es sich um eine Spezialität, die ursprünglich aus der Region Thüringen stammt. Inzwischen ist der Mutzbraten aber auch über die Grenzen Thüringens hinaus bekannt und beliebt. Es ist ein sehr deftiges Gericht, welches meiner Ansicht nach am besten in die kalte Jahreszeit passt. Vielleicht verbinde ich dieses Gericht auch deshalb mit dem Winter, weil auf unserem Weihnachtsmarkt alljährlich ein Mutzbratenstand zu finden ist – da wird das köstlich gewürzte Fleisch mit Sauerkraut und Brot verkauft. Ein Genuss!
Inhalt
Meine Variation: Mutzbraten im Bratschlauch
Im Original ist der Mutzbraten mit Senf, Pfeffer, Salz und Majoran gewürzter Schweinenacken, der über einem offenen Feuer aus Birkenholz langsam gegart wird. Nun ja, das mit dem offenen Feuer ist in unserer Wohnung nicht wirklich praktikabel … also musste eine andere Lösung her. Meine Alternative ist ein Mutzbraten im Bratschlauch. Anders als das Thüringer Original, aber ebenso gut. Die speziellen Bedingungen im Bratschlauch sorgen dafür, dass das Fleisch wunderbar saftig und aromatisch wird und später beinahe auf der Zunge zergeht. Außerdem entsteht so ganz nebenher auch noch eine köstliche Soße, die mit ein wenig Soßenbinder später einfach gebunden wird.
Eine gute Alternative zum Bratschlauch wäre auch die Zubereitung im Römertopf oder in einem Dutch Oven. Auch darin bleibt das Fleisch wunderbar saftig und wird sehr zart.
Mutzbraten im Bratschlauch
Kochutensilien
- Schneidebrett
- Fleischmessser
- Küchenmesser
- 1 Schüssel für das Fleisch
- 2 kleine Schüsseln für die Gewürze und den Senf
- 1 Frischhaltedose zum Marinieren
- Küchenpinsel
- Gabel
- Teelöffel
- Esslöffel
- Bratschlauch
- ofenfeste Schale
- Stielkasserole oder kleiner Topf
Zutaten
- 500 Gramm Schweinenacken (Kamm) ohne Knochen, grober Richtwert: 250 Gramm pro Person
- 1 TL Salz
- 3 EL Majoran getrocknet
- 1 1/2 TL Thymian getrocknet
- 2 EL Senf
- 1 EL Pflanzenöl
- 1 Flasche Schwarzbier
- 2-3 Stück Zwiebeln mittelgroß
- etwas Soßenbinder dunkel
Zubereitung
Vorbereitung
- Das Fleisch in große Stücke schneiden und ein wenig trockentupfen. Die Zwiebeln schälen und in Scheiben/Ringe schneiden.
- Salz, Majoran und Thymian in einer kleinen Schüssel vermengen.
- Aus dem Senf und dem Öl in einer kleinen Schüssel eine glatte Masse rühren und die Fleischstücke ringsherum damit einstreichen. Anschließend die mit Senf eingestrichenen Fleischstücke in der Gewürzmischung wälzen, so dass die Kräuter/Gewürze an dem Senf hängenbleiben. Wenn Senf und Gewürze nicht ausreichen, im gleichen Mischungsverhältnis einfach mehr verwenden.
- Nun das Fleisch abwechselnd mit den Zwiebelringen in einer Frischhaltedose schichten.
- Das Schwarzbier über Fleisch und Zwiebeln geben, so dass alles gut bedeckt ist. Mindestens 4-5 Stunden marinieren lassen (im Kühlschrank!), besser ist über Nacht.
Zubereitung nach dem Marinieren
- Den Bratschlauch vorbereiten; das Fleisch muss gut hineinpassen, das Stück Bratschlauch sollte an beiden Enden ca. 15 cm Überstand haben zum Zubinden. Besser mehr von der Rolle abschneiden, als erforderlich; kann man ja dann ggf. nach dem Zubinden noch kürzen.
- Nun die Fleischwürfel und Zwiebeln in den Bratschlauch geben und ein wenig von der Biermarinade dazu gießen. (nicht alles)
- Den Bratschlauch verschließen, auf ein Blech oder die Fettpfanne (oder den Deckel des Gänsebräters) legen und in den kalten Backofen geben. Bei 175 Grad ca. 1 ½ – 2 Stunden garen. Achtung: der Bratschlauch darf die Backofenwände nicht berühren.
- Nach Ende der Garzeit den Bratschlauch öffnen und das Fleisch herausnehmen. Die Soße in einen kleinen Topf geben und mit Soßenbinder ein wenig abbinden.
So servierst du den Mutzbraten aus dem Bratschlauch
Das Fleisch und die Soße mit ein wenig Brot oder Ciabatta servieren, vielleicht zusätzlich noch Sauerkraut dazu reichen.
Mehr Spezialitäten aus Deutschland
Im Rahmen der Blogaktion Kulinarische Weltreise stellen im Dezember 2021 alle ‚Mitreisenden‘ Rezepte aus Deutschland vor. Auch ich habe für dieses Motto einige Gerichte ausgewählt und präsentiere sie hier im Kulinarischen Bereich von SilverTravellers. Dazu gehören neben diesem hier noch die folgenden Rezepte:
Die Rezepte der anderen Teilnehmer der Blogaktion findest du hier:
- Köstliche Mandelhörnchen hat Britta gebacken und präsentiert sie auf ihrem Blog Backmaedchen1967
- Gleich fünf Rezepte aus Deutschland stellt uns Britta in Brittas Kochbuch vor. Entscheide selbst, was du bevorzugst: soll es ein DDR-Jägerschnitzel mit Nudeln und Tomatensauce sein, Linsen mit Spätzle und Saitenwürschle (ein veganes Gericht), Nudeln mit Gehacktem, Dekonstruierter Labskaus (klingt irgendwie seltsam und macht neugierig) oder ein köstliches Hirschfilet? Außerdem hat sie ihre Gedanken über die „typisch deutsche“ Küche
- Mit vier Rezepten ist Sylvia dabei und stellt diese auf ihrem Blog Brotwein vor. Hier hast du die Qual der Wahl zwischen Matjes nach Hausfrauenart, Brezensuppe, Knödelgröstl oder Hirschbraten. Oder eines nach dem anderen.
- Krautkrapfen mit Leber- und Blutwurst und Rhöner Hirtenpfanne gibt es bei Petra auf Chili und Ciabatta
- Carina zaubert Hamburger Pannfisch und stellt das Rezept auf Coffee2Stay vor.
- Ein Rezept für die Kuchenfans findet sich auf dem Blog von Sonja. Auf fluffig&hart stellt sie badische Nussecken Außerdem hat sie schwäbische Linsen mit Saitenwürstle gekocht.
- Altmärkische Hochzeitssuppe – was für ein Genuss! Da bin ich doch sofort dabei und würde zu gern einen Teller bei Conny / food for the soul probieren.
- Schnelle Sonntagsbrötchen und Eiersalat für einen perfekten Start in den Sonntag serviert Marie-Louise auf Küchenliebelei. Die Frage am Beginn ihres Beitrags würde ich übrigens ganz eindeutig mit „Mohn“ beantworten.
- Sehr neugierig machen mich die Kaffee-Spekulatius-Muffins von Tina. Das Rezept findest du auf dem Blog Küchenmomente.
- Ebenfalls in die Kategorie Gebäck fallen die Hirtenstäbchen von Katharina auf Küchentraum & Purzelbaum.
- Dirk stellt auf low-n-slow provokativ die Frage, ob Spaghetti Bolognese ein deutsches Traditionsgericht ist.
- Dass die duftenden Hirschknöpfe tatsächlich auch ein Gebäck sind, hätte ich jetzt nicht erwartet. Da hat mich Edyta auf ihrem Blog mein dolcevita überrascht.
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- Was ist das Spezielle am Badischen Kartoffelsalat? Finde es heraus, bei poupou in poupous geheimes Laboratorium.
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- Ute von Wiesengenuss bereitet Geschmorte Rinderbeinscheiben mit ganz viel Spätburgunder
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Ich mache eher selten Braten, weil ich immer denke, es ist zu viel für Zwei.
Probieren würde ich allerdings gerne mal, denn Dein Rezept liest sich sehr gut.
Hallo Britta, das ist eher kein Braten im klassischen Sinne – du schneidest das Fleisch ja schon vorn vornherein in Stücke. Das Ganze lässt sich auch zubereitet sehr gut einfrieren und später wieder aufwärmen. LG Cornelia
Mein Opa ist in Thüringen geboren und hat meine Oma immer „Mutz“ gerufen, ob das wohl was mit dem Braten zu tun hat?
😂😂😂 das glaube ich eher nicht.
Ich liebe Mutzbraten vom Weihnachtsmarkt!
Jaaa-haa .. ich kenne Mutzenbraten, bzw. Mutzbraten. Mein Freund stammt ursprünglich aus Brandenburg und das war das erste was er kurz nach dem Kennenlernen für mich gekocht hat.
Danke für das tolle Rezept.
Dir schöne Weihnachten und
Alles Liebe von der Bine
Das klingt schon mal lecker. Bei einer lieben Freundin aus Thüringen gabs mal im Sommer in Bier eingelegtes Zwiebelfleisch. Was zunächst für mich seltsam klang, war dann aber super lecker. Muss ich mal probieren. Viele liebe Grüße!
Oh, das sieht richtig deftig und gut aus! Kulinarische Grüße aus Nordhessen!
Liebe Cornelia, Mutzbraten kannte ich tatsächlich noch nicht und dachte im ersten Moment, es müsse sich um Lamm handeln. Keine Ahnung, warum ich Mutz mit Lamm in Verbindung gebracht habe. Tatsächlich kenne ich von meiner Oma ein ähnliches Rezept mit Rind, das unter Majoranfleisch lief. Ich muss unbedingt ausprobieren, ob dein Mutzbraten ähnlich schmeckt! Danke fürs tolle Rezept!
Liebe Grüße
Simone
Mutzbraten? Noch nie gehört! Aber das ist mal eine schöne Idee, da wir uns ketogen ernähren und mir langsam die Ideen ausgehen. Das Brot müsste ich natürlich weglassen, aber Sauerkraut mag ich sehr gerne. Eine sehr schöne Rezeptidee, dir ich mir merken werde!
Liebe Cornelia,
ein interessanter Name. Ich habe zuerst an kleine Pfannkuchen gedacht 🙂 Pfannkuchen- Braten?
Mal was Neues 🙂
Liebe Grüße
Edyta
Hallo Cornelia,
bei mir ist der Mutzbraten noch nicht angekommen, aber ich würde gerne probieren.
LG Volker
Mutzbraten habe ich tatsächlich noch nie selbstgemacht sondern immer nur in Gasthäusern gegessen. Aber so wie hier hört sich das einfach und köstlich an.
Lieben Gruß Sylvia
Im Bratschlauch ok das könnte sehr zart sein! Ich aus Altenburg kenne es nur am Spieß über Birkenholzfeuer mit Sauerkraut und Brot mit schön Senf dazu! Hier in NRW zuhause mache ich es oft im Drehspiesminibackofen und ist immer lecker! LG MARIO
Hallo Mario, ja – butterzart! Birkenholzfeuer ist halt schwierig, wenn man weder Hof noch Garten hat 😅😉 LG Cornelia