Ein veganes karibisches Curry – hier ein Rezept mit Kochbananen – ist sehr einfach und schnell zuzubereiten und voller köstlicher Aromen.
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Blog-Event CCXVIII – Currys der Welt – eine kulinarische Reise voller Aromen
Vielleicht kennst du den Blog „1x umrühren bitte – aka Kochtopf“. Die Betreiberin Zorra veranstaltet monatlich ein sehr beliebtes Blog-Event, das jeweils unter einem bestimmten Motto zur Beteiligung aufruft. Zu diesem Motto stellen dann die teilnehmenden Foodblogger passende Rezepte vor. Dass das Ganze ist sehr beliebt und etabliert ist, kannst du schon an der laufenden Nummer erkennen – in diesem Monat findet das 218. (!!!) Event statt. Unglaublich!
Teilgenommen habe ich an diesem Blog-Event schon einige Male (beispielsweise mit meinem Beitrag über das typisch amerikanische Frühstück), diesmal habe ich die Ehre, das Event als Gastgeberin zu präsentieren. Das Motto durfte ich auch wählen – entschieden habe ich mich für das Thema „Currys der Welt – eine kulinarische Reise voller Aromen“. Zum einen mag ich Currys verschiedener Art wirklich sehr und andererseits fand ich, das Thema spiegelt die Kernthemen von SilverTravellers – Reisen und Kulinarisches – wirklich perfekt wider.
Beim Begriff „Curry“ denken vermutlich die allermeisten Menschen zuerst an Indien. Aber nicht nur in der indischen Küche finden wir dieses beliebte Gericht. Auch in Ländern wie Thailand, Sri Lanka, Indonesien, Malaysia, Japan, Südafrika, auf den karibischen Inseln oder sogar in Großbritannien sind Currys fester Bestandteil der Küche. Ob mit Fleisch, Fisch, Tofu oder rein pflanzlich – es gibt unzählige Variationen, und jede erzählt ihre eigene kulinarische Geschichte mit ihren eigenen, ganz speziellen Zutaten und Gewürzen.

Die Rezepte der Teilnehmer unseres Blog-Events führen uns somit also quasi auf eine kulinarische Reise um die Welt. Ich habe mir natürlich auch ein köstliches Rezept herausgesucht und zubereitet: ein veganes karibisches Curry – Rezept mit Kochbananen. Es geht also in diesem Beitrag auf die karibischen Inseln, auf denen Kochbananen angebaut werden und eine wichtige Kohlenhydratquelle für die Bevölkerung darstellen. Aber – was sind eigentlich Kochbananen und was unterscheidet sie von den süßen gelben Bananen, die wir aus dem Supermarkt kennen?
Was sind eigentlich Kochbananen?
Um es gleich vorweg zu nehmen: Kochbananen haben mit den süßen gelben Bananen, die wir gern mal als Snack zwischendurch genießen, geschmacklich nicht wirklich viel gemein. Aber bestimmt hast du sie schon einmal gesehen und vielleicht überlegt, ob du irgendein Rezept mit Kochbananen kennst.
Kochbananen sind eine Bananenart, die sich nicht roh essen lässt, weil sie viel Stärke und wenig Zucker enthält – zumindest im unreifen Zustand. Sie sind in vielen tropischen Ländern ein Grundnahrungsmittel, ähnlich wie Kartoffeln.
Reifegrade der Kochbananen
In der Küche finden sie in drei verschiedenen Reifegraden Verwendung.
Grün (unreif) werden sie für herzhafte Gerichte genutzt, ähnlich wie bei uns die Kartoffeln. Sie sind beliebt als frittierte Scheiben, als Zutat für Eintöpfe oder Currys.
Wenn die Kochbanane reif ist, wird die Farbe ihrer Schale gelb. Sie ist dann milder, weicher und etwas süßer und eignet sich gut zum Braten oder Backen (z.B. mit Zimt oder in Kokosmilch).
Färbst sich die Schale schwarz, ist die Kochbanane sehr reif. Sie wird dann sehr weich und süß, ideal zum Karamellisieren oder als Beilage zu scharfen Speisen.
Kochbananen nicht roh verzehren
Kochbananen sollten grundsätzlich immer gegart werden, unabhängig vom Reifegrad. Selbst reife Kochbananen enthalten deutlich mehr Stärke und weniger Zucker als normale Bananen. Diese Stärke ist roh schwer verdaulich. Roh sind sie zäh, mehlig oder sogar etwas bitter – egal ob grün oder schwarz gereift. Erst durch Kochen, Braten, Backen oder Frittieren werden sie weich, aromatisch und bekömmlich.
Wo kann man Kochbananen kaufen?
Du möchtest dieses Rezept mit Kochbananen nachkochen und bist auf der Suche nach den Zutaten? Du findest die Kochbananen in gut sortierten Supermärkten, Asia- oder Afro-Läden. Sie sind oft größer und kantiger als normale Bananen.
Je nach gewünschter Reifestufe kannst du sie grün kaufen und zu Hause nachreifen lassen.
Kochbananen reifen nach
Wenn du im Supermarkt nur grüne und harte Kochbananen bekommst, dann ist das kein Problem. Kochbananen reifen zu Hause nach, genau wie normale Bananen – aber langsamer. Je nach Umgebungstemperatur kann es mehrere Tage bis Wochen dauern, bis sie von grün zu gelb oder sogar schwarz reifen.
Lass‘ sie dafür einfach bei Raumtemperatur liegen (nicht im Kühlschrank!). Wenn es schneller gehen soll, dann greift der Trick mit einer Papiertüte und einem Apfel zum Beschleunigen des Reifungsprozesses: Die Kochbananen in eine Papiertüte mit einem Apfel oder einer normalen Banane legen – diese geben Ethylen ab, das den Reifungsprozess beschleunigt.
Den Reifungsprozess verlangsamen kannst du, indem du die Kochbananen an einem kühlen, dunklen Ort aufbewahrst (aber immer noch über 12 °C, sonst wird’s kritisch). Keinesfalls im Kühlschrank lagern, da Kälte den Reifungsprozess stoppt und die Textur ruinieren kann.
Wie lange dauert das nun? Okay, ein wenig Geduld musst du schon aufbringen. Von Grün nach Gelb dauert es ca. 4-7 Tage, von Gelb nach Schwarz weitere 5-10 Tage – je nach Temperatur.
Zuviel Kochbananen gekauft – und nun?
Wenn du zu viel grüne Kochbananen gekauft hast, ist das erst mal kein großes Problem – wie du eben gelesen hast, dauert es ja einige Tage, bis sie überhaupt in den vollreifen Zustand kommen. Aber was dann?
Reife Kochbananen – wenn noch nicht ganz schwarz – kannst du nur noch kurzfristig bei Raumtemperatur aufbewahren. Lege sie einzeln an einen kühlen, trockenen Ort und nicht in direktes Sonnenlicht. So halten sie noch ca. 2-4 Tage.
Wie schon erwähnt, ist die Lagerung im Kühlschrank nicht geeignet – die Textur leidet und wird glasig oder trocken.
Tatsächlich kannst du aber die Kochbananen für längere Haltbarkeit einfrieren. Du solltest sie in dem gewünschten Reifegrad einfrieren, in dem du sie später auch verarbeiten möchtest. Außerdem unbedingt vorher schälen, da sich die Schale später schlecht entfernen lässt. Die Scheiben in einen Gefrierbeutel geben und möglichst luftdicht verschließen.
Die Haltbarkeit im Gefrierfach beträgt bis zu 6 Monate ohne großen Qualitätsverlust – und schon hast du Zutaten für dieses Rezept mit Kochbananen vorrätig.
Das Besondere an Karibischem Curry
Das Besondere an karibischem Curry liegt in seiner einzigartigen Mischung aus Aromen, Gewürzen und kulturellen Einflüssen. Es unterscheidet sich klar von indischem, thailändischem oder japanischem Curry – obwohl es von der indischen Küche beeinflusst wurde (v. a. durch Einwanderung nach der Kolonialzeit). Karibisches Curry ist warm, aromatisch, leicht scharf und oft fruchtig-cremig. Es lebt von frischen Zutaten, Gewürzvielfalt und dem unverwechselbaren Einfluss tropischer Inselküchen.

Typische Varianten karibischer Currys sind beispielsweise:
- Curry Goat (Ziegencurry) – besonders in Jamaika
- Chicken Curry – mit Kartoffeln & Scotch Bonnet
- Veggie Currys – mit Kochbanane, Süßkartoffel, Okra
- Seafood Currys – mit Garnelen, Fisch, Kokos, Limette
Sie zeichnen sich aus durch eine würzig-fruchtige Tiefe durch Gewürze wie Piment (typisch karibisch, warm & pfeffrig), Thymian – herzhaft und mediterran, Muskat, Kurkuma, Kreuzkümmel, Zimt (je nach Insel unterschiedlich) und natürlich Curry-Pulver – meist gelb, mit eigener karibischer Mischung
Charakteristisch ist auch eine gewisse Schärfe mit fruchtigem Aroma, hervorgerufen durch Scotch Bonnet Chilis, frischem Ingwer und Zwiebeln
Kokosmilch & tropische Zutaten wie Kochbananen, Süßkartoffeln, manchmal auch Mango oder Papaya runden das Ganze ab.

Scotch Bonnet – was ist das und wie kann man es ggf. ersetzen?
Hinter dieser lustigen Bezeichnung – übersetzt heißt es schließlich „Schottenhaube“ – verbirgt sich eine sehr, wirklich sehr scharfe Chilisorte, die vor allem in der karibischen Küche verbreitet ist. Sie ist verwandt mit der Habanero. Ihr Aroma ist fruchtig, süßlich, fast tropisch und trotz der Schärfe hat sie ein komplexes, leicht blumiges Aroma.
Die leuchtend rot, orange oder gelben Schoten sind klein, rundlich bis leicht gefaltet, erinnert an einen „Schottenhut“ (daher der Name).
Ich habe sie im vorliegenden Rezept durch eine andere Chilisorte ersetzt, die ich gerade im Vorratsschrank hatte – ich gehe da pragmatisch an Rezepte und ihre Zutaten heran. Solltest du tatsächlich Scotch Bonnet verwenden, dann trage am besten Handschuhe beim Schneiden. Die Schärfe bleibt lange an den Fingern. Du kannst sie auch ganz mitkochen und am Ende entfernen – so gibst du Geschmack, aber weniger Schärfe ab. Mildere Alternativen sind die verwandte Habanero (ähnlich scharf, auch fruchtig) oder du verwendest einfach Chili mit wenig Schärfe + etwas Fruchtsaft (z. B. Mango oder Ananas).
Karibisches Curry – Rezept mit Kochbananen
Zutaten
- 2 EL Pflanzenöl
- 2 Stück Schalotten
- 2 Stück Paprika rot und gelb
- 30 Gramm Ingwer frisch
- 1 TL Thymian getrocknet
- 1 Dose Tomaten 400 ml, stückig
- 1 TL Koriander gemahlen
- 1/2 TL Piment gemahlen
- 2 EL Currypulver
- 1 TL Salz
- 1 Dose Kidneybohnen 400 Gramm
- 1 Stück Süßkartoffel mittelgroß
- 2 Stück Kochbananen grün, bis leicht gelb
- 1 Stück Scotch Bonnet alternativ andere Chili, siehe Erläuterungen im Blogartikel
- 400 Milliliter Kokosmilch
- 250 Milliliter Gemüsefond
- 100 Gramm Babyspinat
- Salz, Pfeffer
Zubereitung
- Zuerst alle Zutaten abmessen und in der benötigten Menge auf der Arbeitsfläche bereitlegen. Eine geeignete Schmorpfanne mit Deckel bereitstellen.
- Die Schalotten schälen und in löffelgerechte Streifen schneiden. Dazu zuerst längs vierteln und dann quer in Streifen schneiden. Die Paprika säubern, von den Kernen befreien und ebenfalls in löffelgerechte Streifen schneiden. Die Kochbananen und die Süßkartoffel schälen und beides in löffelgerechte Stücke schneiden. Die Kidneybohnen in ein Sieb geben und unter fließendem Wasser abspülen, abtropfen lassen. Den Ingwer schälen und fein reiben oder pürieren.
- Nun das Öl in der Schmorpfanne erhitzen und die Zwiebeln glasig anbraten, Paprika und Ingwer zufügen und alles ca. 5 Minuten anbraten.
- Die Gewürze in die Pfanne geben und alles gut vermengen. Die stückigen Tomaten ebenfalls unterrühren und alles einmal aufkochen.
- Anschließend fügst du Kidneybohnen, Süßkartoffeln und Kochbananen hinzu und gießt mit Kokosilch und Gemüsefond auf. Noch einmal umrühren und wieder zum Kochen bringen. Danach bei geschlossenem Deckel ca. 30 Minuten bei geringer Wärmezufuhr köcheln lassen.
- In der Zwischenzeit den Spinat säubern. Bevor du den Spinat unterhebst, solltest du eine Garprobe machen – sind Kochbananen und Süßkartoffeln ausreichend gekocht? Wenn das der Fall ist, den Spinat unterheben. Er fällt sofort zusammen und du kannst das Curry vom Herd nehmen und servieren.
Klassische Servierideen für ein karibisches Kochbananencurry
Sehr typisch wird das Kochbananencurry mit Reis serviert. Du kannst Basmatireis oder Jasminreis als neutrale, duftende Basis verwenden oder auch Kokosreis für extra Tropen-Flair (Reis mit Kokosmilch gekocht). Sehr fein ist auch Limettenreis als frischer Kontrast zur Würze.
Besonders in Trinidad & Tobago ist Fladenbrot oder Roti als Beilage beliebt. Es ist perfekt, um die cremige Currysauce aufzutunken. Wenn selber backen möchtest, findest du ein Rezept für einfaches Naan-Brot auf SilverTravellers – aber auch gekauftes Roti oder Naan sind gute Optionen.

Die Bitte um Feedback
Hast du das Kochbananen-Curry schon ausprobiert – oder eine eigene karibische Variante auf Lager? Hast du vielleicht einen Tipp für ein weiteres Rezept mit Kochbananen?
Teile deine Erfahrungen, Fragen oder Lieblingszutaten unten in den Kommentaren – ich freue mich auf den Austausch mit dir!
Hey,
ein bisschen, muss ich gestehen, bin ich skeptisch. Da ich noch nie Kochbananen gegessen habe, kann ich mir die Konstellation mit dem Curry gar nicht vorstellen. Aber kosten würde ich auf jeden Fall.
Die Hintergrundinformationen zu den Kochbananen finde ich übrigens sehr spannend. Mir war gar nicht bewusst, dass sie sich sogar einfrieren lassen.
Jedenfalls werde ich dein Rezept mal in größerer Runde testen.
Liebe Grüße
Mo
Hallo,
dein Rezept klingt einfach himmlisch – ich liebe die Kombination aus exotischen Gewürzen und der milden Süße der Kochbananen. Du hast mir direkt Fernweh auf den Teller gezaubert! Ich werde das definitiv ausprobieren, das passt perfekt in meine Rezeptesammlung.
Hab einen genussvollen Tag und liebe Grüße,
Saskia Katharina
Wenn ich mir die Zutaten so anschaue, kann das Gericht nur megalecker schmecken! Vor allem auch wegen der Bananen! Kochbananen habe ich zwar noch nie probiert, stelle sie mir aber aus dem Topf genauso lecker vor wie das große, bekannte Original! Mhhh jetzt habe ich Appetit 🙂
Liebe Grüße
Jana
Oh wow! Das sieht und liest sich richtig lecker!
Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass man Kochbananen überhaupt so verwenden kann… werde es aber garantiert einmal ausprobieren. 🙂
LG,
Vici
Das klingt total lecker! Ich habe am Samstag eine afrikanische Currysuppe gegessen und festgestellt, dass ich diese mehr kauen musste, was ich bei einer Suppe nicht vermutet hätte *lach*. Dieses Kochbananencurry klingt aber total lecker, dass ich das unbedingt mal nachmachen werde. Da wird sich meine Familie freuen!
Liebe Grüße, Bea.
Das klingt sehr lecker, und ich glaube bei uns gibt es Kochbananen sogar im normalen Supermarkt zu kaufen. Nächstes Mal gucke ich. Danke auch hier nochmal für das schöne Thema und gerne mal wieder!