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Konzept, Gästestruktur und Service auf der Riviera
Die Riviera von Oceania kann ca. 1250 Passagiere beherbergen. Das Verhältnis Crew/Gast ist sehr gut: 1,6 Gäste hat jedes Crewmitglied durchschnittlich zu betreuen. Das ist natürlich überall zu merken; es ist quasi unmöglich, irgendetwas selbst zu tun. Die Liege am Pool wird sofort hergerichtet, wenn ein Gast sie verlassen hat. Im Buffetrestaurant wird dem Gast das Gewünschte auf den Teller getan und dann auch noch der Teller zum Tisch getragen. Im Horizons wird man, kaum dass man Platz genommen hat, auch schon nach seinen Getränkewünschen gefragt.
Zum Beginn unserer Reise hatte ich mit der Größe des Schiffes ein wenig gehadert, mir erschien alles zu weitläufig und unübersichtlich, waren wir doch bisher auf kleineren Schiffen unterwegs. Aber bereits nach wenigen Tagen hatte ich mich ganz gut daran gewöhnt. Im Vergleich zu den kleineren Schiffen hat die Riviera zwar Nachteile (alles ist nicht ganz so persönlich, wie wir es bisher kannten) aber auch einige deutliche Vorteile (beispielsweise die vier Spezialitätenrestaurants).
Das Konzept von Oceania Cruises unter dem Motto „Your World. Your Way.“ steht für klassische Kreuzfahrt mit Schwerpunkt auf Fine Dining und lange Liegezeiten in den Häfen, häufig auch über Nacht. Damit ist Oceania für Reisende interessant, die gern an den einzelnen Reisezielen mehr Zeit verbringen und gleichzeitig luxuriös unterwegs sein möchten. Die Riviera ist dafür genau die richtige Wahl: auf Deck 5 befinden sich rund um ein beeindruckendes Atrium die Services wie Rezeption, Destination Service und Restaurant Reservations Desk. Wenn die Riviera in einem Hafen liegt, ist hier auch meist ein Vertreter der örtlichen Tourismusagentur anzutreffen, der den Reisenden Hinweise für individuelle Landausflüge gibt und Stadtpläne und sonstige Unterlagen verteilt.
Die alkoholfreien Getränke sind im Reisepreis eingeschlossen, für alkoholische Getränke ist separat zu zahlen. Die Spezialitätenrestaurants sind im Reisepreis includiert und können jeweils einmal pro Kreuzfahrt reserviert werden.
Der Dresscode an Bord ist tagsüber leger und abends in der Regel lässig elegant. Die Damen tragen abends beispielsweise eine Bluse und eine Hose oder Rock und die Herren Hose und Sakko, jedoch keine Krawatte zum Hemd. Da es keine formellen Abende gibt, können Abendkleid oder Smoking zu Hause bleiben.
Die Gäste während unserer Kreuzfahrt sind überwiegend Amerikaner, Engländer, Australier, einige Gäste aus Hongkong, Schweiz, Belgien. Deutsche sind ganz wenige an Bord. Man sollte sich unbedingt in englischer Sprache verständigen können, wenn man eine Reise auf der Riviera macht. Auch unter den Crewmitgliedern trafen wir während unserer Reise nur 2 Deutsche, Durchsagen erfolgten ausschließlich in englischer Sprache.
Auf Nachfrage erhielten wir in den Restaurants Speisekarten in deutscher Sprache. Auch die täglichen Nachrichten konnten wir auf Nachfrage in deutscher Version erhalten.
Ein großer Anteil der Gäste ist geschätzt 65+ und es gibt viele Stammgäste.
Die Restaurants auf der Riviera
Die Kulinarik ist eine der Stärken bei Oceania. Es gibt 7 Restaurants an Bord der Riviera und alle offerieren eine ausgezeichnete Küche!
Grand Dining Room
hier werden Frühstück, Lunch und Dinner serviert. Wir haben nur das Dinner hier eingenommen; die Qualität der Speisen war hervorragend. Dem Niveau tut nur ein wenig Abbruch, dass die einzelnen Gänge viel zu schnell aufeinander serviert werden und wir dem Servicemitarbeiter dann auch noch jeden Abend sagen mussten, dass er doch bitte den Espresso erst nach dem Dessert servieren soll.
Das Konzept einer offenen Tischzeit funktioniert auf der Riviera sehr gut. Wir haben zu unterschiedlichen Zeiten im Grand Dining Room das Dinner genossen und haben nie Wartezeiten erlebt. Auch ein 2er-Tisch war immer verfügbar.
Terrace Café
hier gibt es Frühstück, Lunch und Dinner in Buffetform mit dem bereits beschriebenen Service, dass die Speisen am Buffet von Servicekräften auf den Teller getan werden (dadurch sieht das Buffet natürlich immer perfekt aus) und auch der Teller zum Tisch getragen wird.
Beim Frühstück sind warme Speisen zum Teil bereits vorbereitet (Rührei, Tomaten, Bratkartoffeln, Champignons, …., man kann aber auch darüber hinaus Bestellungen aufgeben (z.B. Belgische Waffeln, Crepe, Ei Benedikt …)
Mittags gibt es meist ein Themenbuffet, beispielsweise asiatisch, italienisch usw.
Hervorzuheben ist der Außenbereich des Terrace Café am Heck des Schiffes. Bei schönem Wetter kann man hier im Freien sitzen und hat einen wunderbaren Blick auf das Meer.
Waves Grill
hier gibt es Frühstück und Lunch. Das Frühstück ist in Buffetform (ähnlich dem Frühstück im Terrace Café) und warme Speisen können bestellt werden und werden dann jeweils frisch zubereitet.
Mittags gibt es am Waves Grill eine Auswahl verschiedener Burger und Sandwiches mit diversen Salaten und natürlich Pommes frites. Außerdem befindet sich hier eine Eisbar, an der man sich leckere Eisbecher und Eis-Shakes zubereiten lassen kann.
Der Waves Grill befindet sich in einem überdachten Bereich, so dass man bei schlechterem Wetter ein wenig geschützt aber dennoch im Freien sitzt. Leider ist der Ausblick dadurch nicht so gut.
Red Ginger
asiatisches Spezialitätenrestaurant und nur zum Dinner geöffnet – unser persönlicher Favorit unter den Spezialitätenrestaurants – unbedingt den Miso Glazed Seabass probieren!
Toscana
italienisches Spezialitätenrestaurant und nur zum Dinner geöffnet – hervorragende italienische Küche auch jenseits von Pizza und Pasta
Polo Grill
Steakhouse und nur zum Dinner geöffnet – wir hatten hier butterzarte Steaks, auf den Punkt zubereitet.
Jaques
französische Küche und nur zum Dinner geöffnet. Das Jaques haben wir mangels Zeit nicht ausprobiert. Die Speisekarte liest sich allerdings sehr gut.
La Reserve
Neben den bereits erwähnten Spezialitätenrestaurants gibt es noch das La Reserve, in welchem Weinproben stattfinden. Es gibt dann jeweils ein definiertes Menü mit korrespondierenden Weinen. Dies ist nicht im Reisepreis inbegriffen und muss separat bezahlt werden.
Bars und Lounges
Es gibt insgesamt 5 Bars, die im Wesentlichen (Ausnahme: Baristas) die gleiche Karte haben.
Horizons
unsere bevorzugte Bar auf Deck 15 im vorderen Bereich des Schiffes mit einer großen Fensterfront, durch die man aufs Meer schauen kann. Hier gibt es nachmittags den Afternoon Tea und jeden Abend Tanzmusik. Die Bar verfügt über eine gute Tanzfläche (Parkett).
Grand Bar und Martinis
die beiden Bars gehen so ziemlich in einander über. Es sind klassische Bars mit leiser Musik (Klavier oder Streichquartett)
Baristas
hervorragende Kaffeebar mit frisch zubereiteten italienischen Kaffeespezialitäten und Kleingebäck. Hier gibt es in direkter Nähe nette Nischen mit bequemen Sitzmöbeln.
Poolbar
klassische Poolbar mit Service direkt an der Bar aber auch an den Liegen auf allen offenen Decks.
Riviera Lounge
Die Riviera Lounge ist wie ein Theater gestaltet. Hier finden tagsüber diverse Veranstaltungen wie Vorträge, Tanzkurse usw. statt. Auch die abendlichen Showveranstaltungen finden in der Riviera Lounge statt.
Unterhaltungsangebote
Das Unterhaltungsprogramm ist stark auf die geschilderte Gästestruktur zugeschnitten. Es werden Bingo und Trivia geboten, Shuffleboard, Minigolf und Tischtennis kann man spielen und dabei „Big-O-Points“ sammeln, auf die es am Ender der Kreuzfahrt Gewinne in Form von Bordguthaben oder Merchandise-Artikeln gibt. Bei vielen Gästen war das sehr beliebt.
Bei den abendlichen Shows (die regelmäßig um 21:45 Uhr beginnen) ist eine große Vielfalt gegeben: Musicalmelodien, ein Tenor mit italienischer Musik, ein Zauberer, Comedian, Tanz, natürlich die Crew-Show.
Wir haben uns nur 2x die abendliche Show angesehen, weil jeweils zu gleichen Zeit im Horizons recht gute Tanzmusik (Standard und Latein) gespielt wurde und wir lieber selbst aktiv das Tanzbein schwingen.
Die beiden Shows waren sehr gut – es waren eine Show mit Musicalmelodien und eine Tanzdarbietung eines ehemaligen Profi-Tanzpaares.
Es gibt einen recht großen Spa-Bereich und ein Fitness-Center, was wir jedoch beides nicht genutzt haben.
Man kann im Culinary Center Kochkurse zu unterschiedlichen Themen in der bordeigenen Kochschule besuchen. Dabei wird an Bord in einer eigens dafür eingerichteten Küche gekocht. Außerdem finden im Rahmen der Kochkurse Ausflüge statt, bei denen dann an Land ebenfalls gekocht wird. Mitreisende haben voller Begeisterung von einem Ausflug in ein toskanisches Landgut berichtet. Zuerst wurde auf einem Markt eingekauft und dann in dem Landgut Pizza zubereitet und Biscotti gebacken.
In einem Artist-Loft werden künstlerische Kurse angeboten.
Natürlich gibt es auch das auf englischsprachigen Schiffen unvermeidliche Casino. Auf der Riviera ist das sogar recht groß und erstreckt sich von der Martinis Bar bis zum Grand Dining Room mit einem Bereich für Roulette und Black Jack, einer Casino Bar und einem Bereich mit diversen Spielautomaten.
… und sonst so
Im gesamten Schiff hat man (kostenpflichtig) W-LAN Empfang. Darüber hinaus stehen auf Deck 12 im Bereich Oceania@Sea eine große Anzahl von PC bereit, mit denen man ebenfalls gegen Gebühr Zugang zum Internet hat.
Die Bibliothek bietet eine recht umfangreiche Auswahl an englischsprachigen Büchern, die man in gemütlich eingerichteten Nischen im Bereich zwischen Baristas und Toscana lesen kann. Ob es auch einige Bücher in deutscher Sprache gibt, habe ich nicht geschaut.
Verschiedene Boutiquen laden auf Deck 5 zum Shopping ein – Bekleidung, Handtaschen, Schmuck, Uhren und Merchandise-Artikel.
Insgesamt verfügt die Riviera damit meiner Ansicht nach über recht viele Unterhaltungsmöglichkeiten für ein Schiff dieser mittleren Größe, Langeweile dürfte auch an Seetagen nicht aufkommen.
Mehr zu unserer Mittelmeer-Kreuzfahrt mit der Riviera
Unsere Mittelmeer-Kreuzfahrt führte von Venedig nach Barcelona. Das Besondere waren die Overnights am Start- und Zielhafen. Mehr zur Route und den angefahrenen Häfen sowie unsere Ausflugsempfehlungen findest Du in den einzelnen Beiträgen zu dieser Reise.
Einschiffung und Reisebeginn: Oceania Riviera; der erste Eindruck
Venedig, Italien: Zwei perfekte Tage in Venedig
Zadar, Kroatien: Zadar – Meeresorgel und Gruß an die Sonne
Kotor, Montenegro: Kotor – Weltkulturerbe und überwältigende Küstenlandschaft in Montenegro
Palermo, Italien: Ein Tag in Palermo; Liebe auf den zweiten Blick
Rom, Italien: Rom auf eigene Faust
Livorno, Italien: Mit dem Zug von Livorno nach Pisa; Kreuzfahrtausflug auf eigene Faust
Monte Carlo, Monaco: Monaco auf eigene Faust; Casino und Ozeanographisches Museum
Barcelona, Spanien: Ein Tag in Barcelona
Informationen zum Schiff: Die Riviera von Oceania Cruises – Luxus trifft legeres Ambiente