Dieses Rezept für Rosenkohl im Backofen ist das Ergebnis eines Experiments aus meiner Küche. Wenn ich meinen Mann frage, was es denn mal wieder zum Mittagessen geben soll, kommt oft als Antwort: Frikadellen. Irgendwie gehen diese Hackfleischbällchen immer. Die Beilagen können dabei variieren und das ist die perfekte Gelegenheit, mal etwas Neues auszuprobieren. Diesmal habe ich Rosenkohl dazu serviert, der ganz anders schmeckt als gewohnt. Rosenkohl 2.0 sozusagen, mit köstllichen Röstaromen, Zitrusnote und einer leichten Schärfe.
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Magst du Rosenkohl?
Schüttelt es dich beim Gedanken an die kleinen grünen Kohlsprossen? Bei diesem Gemüse ist es wohl so: entweder man mag es oder eben nicht. Es gibt keine genauen statistischen Daten darüber, wie viele Prozent der Deutschen Rosenkohl nicht mögen. Geschmack ist eine äußerst subjektive Angelegenheit und hängt von zahlreichen Faktoren ab.
Es ist völlig in Ordnung, wenn jemand das auch als Sprossenkohl, Brabanter Kohl oder Brüsseler Sprossen bekannte Gemüse nicht mag. Andererseits gibt es auch viele Menschen, die es genießen und in ihren Mahlzeiten schätzen. Es ist immer möglich, neue Zubereitungsmethoden auszuprobieren oder andere Gemüsesorten zu erkunden, um herauszufinden, was einem persönlich am besten schmeckt.
Ich mag Rosenkohl sehr gern, habe ihn aber bisher immer gekocht und in einer Soße auf Basis einer Mehlschwitze und Creme Fraiche serviert. Irgendwie wollte ich mal etwas anderes ausprobieren und habe mich für ofengerösteten Rosenkohl entschieden. Ausprobiert und für sehr gut befunden – und hier ist das Ergebnis.

Rosenkohl – das unterschätzte Gemüse
Rosenkohl ist ein Gemüse, welches – wie der Name bereits vermuten lässt – zur Kohlfamilie gehört. Bekannt ist er auch als „Brüsseler Kohl“ oder „Brüsseler Sprossen“ genannt, da sein Ursprung in Belgien liegt: Er wurde im 16. Jahrhundert in Belgien gezüchtet und hat seitdem seinen Weg in die Küchen auf der ganzen Welt gefunden. Ursprünglich handelte es sich um eine natürliche Kreuzung zwischen Wildkohlarten.
Rosenkohl zeichnet sich durch kleine, grüne Kohlköpfe aus, die wie Sprossen an einem langen Stiel wachsen. Jeder Kohlkopf besteht aus zahlreichen Blättern, die fest miteinander verbunden sind.
Die Pflanze wächst am besten in kühlem, gemäßigtem Klima, wird etwa 60 bis 90 cm hoch und benötigt etwa 90 bis 120 Tage bis zur Reife. Erntezeit ist im Spätherbst und Winter.
Als heimisches Gemüse liefert der Rosenkohl insbesondere in der kalten Jahreszeit wichtige Vitamine und Mineralstoffe, insbesondere Vitamin C, Vitamin K, Folsäure und Ballaststoffen. Diese Nährstoffe tragen zur Stärkung des Immunsystems, zur Förderung der Knochengesundheit und zur Verdauung bei. Die kleinen Sprossen sind nicht nur gesund, sondern auch vielseitig und können auf viele Arten zubereitet werden, um unterschiedlichen Geschmackspräferenzen gerecht zu werden. Obwohl nicht jeder Rosenkohl mag, hat er seinen festen Platz in der kulinarischen Welt und wird von vielen Menschen geschätzt. Bei diesem Rezept wird der Rosenkohl im Backofen geröstet und erhält durch die zugegebenen Aromen einen völlig unerwarteten Geschmack.

Schmeckt Rosenkohl bitter?
Der Bittergeschmack von Rosenkohl kann je nach Sorte und Reifegrad variieren. Einige Sorten sind milder im Geschmack, während andere mehr Bitterstoffe haben. Durch das richtige Zubereiten und Kochen können diese reduziert werden. Zum Beispiel kannst du Rosenkohl vor dem Kochen blanchieren oder rösten, um die Bitterkeit zu verringern. Zudem kann die Verwendung von Gewürzen und Aromen Zitrone, Honig/Zucker oder Butter dazu beitragen, den Geschmack des Rosenkohls auszugleichen. Bei diesem Rezept für Rosenkohl im Backofen schmeckte das Gemüse sehr mild.
Die Bitterstoffe im Rosenkohl sind größtenteils natürliche sekundäre Pflanzenstoffe, die als Glucosinolate bezeichnet werden. Glucosinolate sind in vielen Kreuzblütlern, zu denen auch der Rosenkohl gehört, weit verbreitet.
Soll Rosenkohl erst nach dem ersten Frost geerntet werden?
Meine Oma sagte immer, Rosenkohl darf man erst nach dem ersten Frost ernten. Ist dies ein Mythos oder beruht dies auf erklärbaren Fakten?
Tatsächlich kann sich der Geschmack von Rosenkohl nach dem ersten Frost verbessern. Die Kälte kann dazu beitragen, dass sich die in den Blättern enthaltenen Stärken in Zucker umwandeln, was zu einem süßeren und weniger bitteren Geschmack führen kann. Daher achteten unsere Großeltern genau darauf. Heutzutage ist es allerdings nicht mehr so. Einige moderne Sorten wurden entwickelt, um auch ohne Frost einen milden und angenehmen Geschmack zu haben.

Was passt zu geröstetem Rosenkohl im Backofen?
Gerösteter Rosenkohl kann eine köstliche und aromatische Beilage zu verschiedenen Gerichten sein. Hier sind einige Ideen:
Gerösteter Rosenkohl kann natürlich gut das Hauptelement in vegetarischen Gerichten sein. Mische ihn zum Beispiel mit anderen gerösteten Gemüsesorten und serviere es mit Reis oder Quinoa.
Sehr gut passt der Rosenkohl auch als Beilage zu Gulasch, beispielsweise dieses französische Gulasch mit Pilzen und Rotwein.
Ich persönlich habe den im Backofen zubereiteten Rosenkohl als Beilage zu Frikadellen serviert. Wer mag, kann noch Salzkartoffeln oder einfach eine Scheibe Brot dazu reichen.

Der nussige Geschmack des Rosenkohls kann gut zu mildem Fisch passen. Probiere ihn als Beilage zu gebackenem oder gegrilltem Fisch.
Kombiniere gerösteten Rosenkohl mit Couscous oder Quinoa für eine gesunde und nahrhafte Beilage.
Rosenkohl im Backofen
Kochutensilien
- 1 Auflaufform mit Deckel
- 1 Esslöffel
- 1 Teelöffel
- 1 Tasse
- 1 Quirl
Zutaten
- 1000 Gramm Rosenkohl frisch
- 3 EL Pflanzenöl
- 1 EL Limonenöl
- 1 EL Honig
- 1/2 TL Paprika edelsüß
- 1/2 TL Zitronenpfeffer
Zubereitung
- Den frischen Rosenkohl waschen und säubern – dabei den Strunk abschneiden und ggf. die äußeren Blätter entfernen, wenn diese nicht mehr ganz frisch sind. Die einzelnen Köpfe halbieren.

- Den Backofen auf 175°C vorheizen.
- Öl, Honig, Paprika und Zitronenpfeffer in einer Tasse miteinander verquirlen und den gesäuberten Rosenkohl damit gleichmäßig marinieren.
- Den marinierten Rosenkohl in einen backofengeeigneten flachen Behälter, z.B. eine Pfanne oder Bräter mit Deckel, geben.

- Ca. 100 Milliliter Wasser zugeben, so dass der Boden der Pfanne damit gerade bedeckt ist, der Rosenkohl aber nicht im Wasser schwimmt. Der Rosenkohl benötigt bei der Zubereitung im Backofen ca. 50-60 Minuten. Zu Beginn zunächst bei geschlossenem Deckel garen. Nach der Hälfte der Garzeit den Deckel entfernen, damit das Gemüse mehr Röst-Aromen bekommt und die noch vorhandene Flüssigkeit verdunstet.

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Hast du dieses Rezept ausprobiert und den Rosenkohl im Backofen zubereitet? Wie hat es dir geschmeckt? Ich freue mich über dein Feedback, nutze dazu gern die Kommentarfunktion zu diesem Blogbeitrag.
Weitere Rezeptideen aus der kreativen Winterküche
Dieses Rezept für Rosenkohl im Backofen ist wieder einmal ein Beitrag im Rahmen der Foodblogger-Aktion „Leckeres für jeden Tag“, die diesmal unter dem Motto „Kreative Winterküche“ steht. Schau gern auch mal bei den anderen Teilnehmern vorbei:
- Sylvia präsentiert auf ihrem Blog Brotwein ein Rezept für ein köstliches Wildschweingulasch.
- Ragout vom Rind mit Pappardelle gibt es auf Gabis Blog Langsamkochtbesser.
- Caroline von Linal’s Backhimmel hat Zimtschnecken gebacken.
- Ein wärmendes Wintergericht ist definitiv das Szegediner Kartoffelgulasch auf Brittas Kochbuch.
- Mit dem Begriff Döppekuchen kann ich nicht wirklich etwas anfangen. Wenn es dir ebenso geht, dann schau doch mal bei Regina von Bistroglobal vorbei, dort findest du die Erklärung.
- Tina vom Blog Küchenmomente hatte wohl noch einige Pflaumen vom Spätsommer übrig – bei ihr gibt es Pflaumen-Crumble.
- Noch einen Crumble gibt es bei Silke von Blackforestkitchen. Sie überrascht uns mit einem Winter Crumble mit Glühweinfrüchten.
- So ein wärmender Kartoffeltopf ist in der kalten Jahreszeit genau richtig! Das passende Rezept findest du auf Simones Blog zimtkringel.
- Bei Britta von Backmaedchen 1967 gibt es einen fruchtigen Apfel-Birnen-Pie.
- Einen bunten Wintersalat nach einem besonderen Feldsalat Rezept mit Knusperkick hat Bianca von ELBCUISINE zubereitet.
- Bei Frittatensuppe kommen mir gleich die Erinnerungen an unseren Urlaub in Österreich – weiß gar nicht, wie oft ich diese Suppe dort gegessen habe. Wie man sie zubereitet, verrät uns Martina von ninamanie.
- Zum Dessert ein Bratapfel-Küchlein gefällig? Dann schau mal bei Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum vorbei.








Kohlsprossen 2.0 trifft es genau! Dein Rezept klingt richtig modern und lecker.
Liebe Cornelia, ich bin eine Gemüse-Liebhaberin. Aber mit Rosenkohl habe ich echt Schwierigkeiten. Aber die Zitrus-Note nehme ich mit. Viele Grüße, Regina
Ich hatte noch nie etwas gegen Rosenkohl oder andere Kohlsorten, auch nach „alter Art“ zubereitet, aber ich bin auch immer sehr augeschlossen für neue Methoden und Aromen. Deshalb kommt Dein toller Rosenkohl auf jeden Fall auf meine winterliche Nachkochliste, auch gerne mit Frikadellen, denn die liebt mein Mann auch.
Liebe Grüße und schönen Sonntag
Britta
Ich mag Rosenkohl und meine Familie auch. Tolle Idee den Rosenkohl mal im Backofen zu garen, probiere ich auf jeden Fall mal aus. Liebe Grüße Silke
Liebe Cornelia, ich bin ja nicht so ein Rosenkohlfan, aber mein Herzmensch liebt diese kleinen grüne Dinger. Deine Variante im Backofen klingt auf jeden Fall super und davon würde ich auf jeden Fall welche probieren.
Liebe Grüße
Britta
Ich finde, Rosenkohl wird völlig unterschätzt! Die meisten, die ihn nicht mögen, kennen ihn als verkochtes, bitteres Gemüse. Dabei kann man ihn so lecker zubereiten! So wie du! Danke für das schöne Rezept, liebe Cornelia! Die Röstaromen passen perfekt zum Rosenkohl!
Liebste Grüße von Martina
Liebe Cornelia,
ich bin eindeutig Team Rosenkohl! Ich liebe ihn in allen Varianten, besonders aber aus dem Backofen. Deshalb kann ich schon bestätigen, dass gerösteter Rosenkohl superlecker ist! Ausprobieren lohnt sich auf jeden Fall.
Herzliche Grüße
Tina
Mhhh, das wäre auch was für uns. Bei uns in der Familie sind nämlich tatsächlich alle bekennende Rosenkohlfans.
Als Kind mochte ich Rosenkohl nicht besonders. Mein Wendepunkt war kam dann im Studium, wo ich allerlei ausprobierte – u.a. Rosenkohl in Tomatensauce (aus Tomatenmark). Jetzt mag ich ihn sehr gerne und freue mich immer über neue Rezepte und Zubereitungsarten. Die Backofenvariante hat was !
Viele Grüße Sylvia
Hier auch #teamrosenkohl! Das klingt nach einer tollen, frischen Variante weitab von Cremesauce, das probier ich bestimmt mal aus.