FOPANET2023

Highlights in Alberta und British Columbia – meine schönsten Reisefotos 2023

Das Jahr 2023 hat zum Endspurt angesetzt – wir befinden uns schon wieder im letzten Quartal und gehen mit Riesenschritten auf das Jahresende zu. Ich weiß gar nicht, weshalb ich angesichts dessen überrascht über Michaels Aufruf zur alljährlichen Fotoparade war – tatsächlich hatte ich mir in diesem Jahr noch gar keine Gedanken dazu gemacht. Kurz überlegt: natürlich möchte ich wieder mit einem Beitrag teilnehmen und meine schönsten Fotos des Reisejahres 2023 präsentieren!

Die 13. Fotoparade FoPaNet richtet Michael auf seinem Blog Erkunde die Welt mittlerweile schon aus. Seit 2018 bin ich dabei – eine mir inzwischen sehr lieb gewordene Tradition. Es ist ein willkommener Anlass, das jeweilige Reisejahr noch einmal gedanklich Revue passieren zu lassen und in den Fotos zu stöbern. Manchmal verliere ich mich dabei in Erinnerungen an die Momente und Situationen, in denen ich die einzelnen Aufnahmen gemacht habe, und so benötige ich für diese Artikel immer viel mehr Zeit als üblich.

Das hier sind übrigens meine bisherigen FoPaNet-Beiträge:

Die schönsten Reisefotos aus meiner Kamera – 1. Halbjahr 2018

Meine schönsten Reisefotos aus Deutschland – 2. Halbjahr 2018

Über dem Polarkreis – meine schönsten Reisefotos 2019

Urlaub zu Hause – meine schönsten (Reise-)Fotos 2020

Faszination Antarktis – meine schönsten Reisefotos 2021

Schwedenliebe – meine schönsten Reisefotos 2022

Mein Motto in diesem Jahr: Highlights unserer Reise durch Alberta und British Columbia

Meine schönsten Reisefotos dieses Jahres sind im Westen Kanadas entstanden. Drei Wochen waren wir unterwegs auf einem Roadtrip von Calgary bis Vancouver und es boten sich unzählige wundervolle Motive – festgehalten in tausenden Bildern. Die digitale Fototechnik macht’s möglich – wie sind wir früher nur mit der Beschränkung durch die analogen Filme zurechtgekommen? Maximal 37 Fotos passten auf einen Film, dann war unweigerlich Schluss und die Spannung bis zum ersten Blick auf die entwickelten Filme setzte ein.

Die Kategorien und Regeln dieser Fotoparade

Auch in diesem Jahr schlägt Michael wieder Kategorien vor, zu denen alle Teilnehmer ihre schönsten Fotos präsentieren können. Natürlich können wir uns auch die Freiheit nehmen, von diesen insgesamt 12 Themen (6 Kategorien plus 6 Zusatzaufgaben) abzuweichen. So bin ich im vergangenen Jahr verfahren. In diesem Jahr habe ich mich für einen Mix entschieden: zu den meisten von Michael ausgewählten Kategorien passt mindestens eines der schönsten Fotos unserer Kanada-Reise durch Alberta und British Columbia. Lediglich mit dem Stichwort „Modern“ tue ich mich in Bezug auf die Fotos dieser Reise ein wenig schwer, und so habe ich diese Kategorie einfach in „Tradition“ geändert.

Hier also die Kategorien, zu denen ich nachfolgend meine schönsten Reisefotos aus Alberta und British Columbia präsentiere:

  • “Landschaft”
  • “lecker”
  • “Wasser”
  • “blau”
  • “kalt”
  • “Schwarz-Weiß”

Zusatzkategorien

  • “heiß”
  • “Ausblick”
  • “tierisch”
  • “bunt”
  • “Herz”
  • modern” geändert in “Tradition”

Kategorie #1: Landschaft

Drei Wochen sind wir durch den Westen Kanadas gereist. Die Route haben wir uns selbst zusammengestellt, Hotels, Mietwagen und Flüge individuell gebucht. Ein ziemlicher Aufwand, aber so bekamen wir genau die Reise, die wir uns vorgestellt hatten.

Die Fahrt auf dem Icefields Parkway durch die wundervolle Landschaft  der kanadischen Rockys war ein ganz besonderes Erlebnis. Die Route führte durch endlose Wälder und ermöglichte den Blick auf malerische Berge. Eine beeindruckende Landschaft.

Alberta Icefields Parkway
Icefields Parkway in Alberta

Kategorie #2: Lecker

Kanada ist ein großes Land mit sehr unterschiedlichen Regionen, von denen jede ihre eigenen kulinarischen Besonderheiten besitzt. Zum Beispiel sind Meeresfrüchte an der Atlantikküste, Poutine in Quebec, Bisonfleisch in den Prärieprovinzen und Wildlachs in British Columbia beliebt. Während unserer Rundreise im Osten Kanadas waren wir von der Vielfalt an Meeresfrüchten und Fischgerichten begeistert, im Westen Kanadas begeisterten uns die qualitativ hochwertigen Steaks, der köstliche Lachs und die lokalen Biere. Tatsächlich gibt es in Kanada eine blühende Bierkultur und in vielen Orten sehr gute Braugaststätten.

Nach unserer Rundreise durch Alberta und British Columbia kehrten wir an unserem letzten Tag vor dem Heimflug zu einem späten Lunch im Joe Fortes Seafood & Chop House in Vancouver ein. Das köstliche Mittagessen wurde der krönende Abschluss unserer Reise und bleibt sowohl aufgrund der Qualität als auch wegen der wundervollen Location nachhaltig in Erinnerung. Der Innenbereich wirkt wie eine alte Brasserie und zusätzlich können die Gäste auf einer großen Dachterrasse Platz nehmen. Wir entschieden uns für letzteres und genossen unser Essen in toller Atmosphäre, durch hohe Glaswände vor dem Straßenlärm geschützt.

Nun aber zu den Fotos – sehr köstlich waren die Austern aus verschiedenen Regionen Kanadas. Während man in Europa die Austern pur mit ein wenig Zitrone und Weißbrot isst, werden sie in Kanada mit klassischer Cocktail-Sauce, Ponzu (eine Kombination aus Sojasauce und dem Aroma von Zitrusfrüchten), Mignonette-Sauce (eine Würze aus gehackten Schalotten, gemahlenem Pfeffer und Essig), Meerettich und Zitrone serviert.

Ein absoluter Genuss war auch der Miso-marinierte Sablefish (Black Cod) auf Quinoa mit gebratenen Pilzen, Edamame und Grünkohl.

frische Austern und Miso-marinierter Sablefish
frische Austern und Miso-marinierter Sablefish

Kategorie #3: Wasser

Ich gebe zu, in Bezug auf Wasserfälle sind wir tatsächlich ein wenig verwöhnt – hatten wir doch bei früheren Reisen bereits die beeindruckenden Fälle von Iguazu und die Niagara-Fälle besucht. So große Kaskaden gab es im Westen Kanadas nicht zu sehen, dennoch hatten auch die kleineren ihren ganz eigenen Charme.

Dies hier ist der erste davon: in der Nähe des Banff Springs Hotel stürzt das Wasser des Bow River ca. 10 Meter hinunter und bildet die Bow Falls.
Umgeben von einer natürlichen Landschaft und felsigen Klippen sind die Bow Falls einer der am besten zugänglichen Wasserfälle in den kanadischen Rocky Mountains. Sie befinden sich nur wenige Minuten von der Stadt Banff entfernt und können von verschiedenen Aussichtspunkten aus genossen werden, unter anderem von einer gut gepflegten Uferpromenade, die entlang des Bow River verläuft. Kein großer Wasserfall, aber durch das türkisfarbene Gletscherwasser durchaus sehenswert.

Bow Falls in Banff, Alberta
Bow Falls in Banff, Alberta

Kurze Wanderwege führten uns im weiteren Verlauf der Reise zu den Athabasca Falls, den Helmcken Falls und ein ganz besonderes Erlebnis war für mich der Besuch der Elk Falls bei Campbell River, die in ihrer vollen Pracht nur von einer über die Schlucht gespannten Hängebrücke aus zu sehen waren. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen, um von der Mitte der Hängebrücke aus ein Foto machen zu können.

Athabasca Falls Alberta
Athabasca Falls, Alberta
Helmcken Falls, British Columbia
Helmcken Falls, British Columbia
Elk Falls, Vancouver Island
Elk Falls, Vancouver Island

Kategorie #4: blau

Ich finde ja, die schönsten Seen gibt es in den kanadischen Rocky Mountains zu bewundern. Das Wasser ist jedoch nicht immer glasklar, sondern manchmal wirkt es auch ein wenig milchig. Die türkisblaue Farbe der Gletscherseen wird durch feine Gesteinspartikel verursacht, welche mit dem Schmelzwasser in den See gelangen. Diese werden als Steinmehl oder Gletschermilch bezeichnet, im Englischen sagt man rock flour oder glacial flour. Wegen ihres geringen Gewichts schweben die Partikel lange im Wasser und sinken nur sehr langsam ab. Trifft dann Sonnenlicht auf den See, absorbieren die Steinpartikel einen Großteil des Lichtspektrums und reflektieren vor allem den blaugrünen, kurzwelligen Anteil des Lichts. So erscheinen die Seen türkis.
Einige dieser Seen haben wir während unserer Reise besucht.

Hier ein Foto vom Lake Minnewanka und ein zweites, nicht so ganz postkartenschön-türkisfarbenes Foto – aufgenommen an einem bewölkten Tag. Ich finde, beide Varianten haben Charme – was meinst du?

Lake Minnewanka Alberta
Lake Minnewanka, Alberta

Ein Höhepunkt unserer Reise war zweifellos der Aufenthalt am Moraine Lake. Seit diesem Jahr ist die Zufahrtstraße zum See für den Individualverkehr gesperrt und Besucher können den See nur mit einem öffentlichen Shuttle-Bus oder im Rahmen gebuchter Ausflüge erreichen. Ausnahmen gibt es nur für Gäste der Moraine Lake Lodge. Wir haben dort übernachtet und das war definitiv eine gute Entscheidung. Wenn der letzte Shuttle-Bus den Parkplatz verlassen hat, dann wurde es ruhig am See – bis am nächsten Morgen der erste Bus wieder neue Tagesbesucher brachte. Von abends bis morgens hatten wir den See beinahe für uns ganz allein. Ganz früh haben wir den Hügel erklommen, um den Sonnenaufgang über dem türkisblauen See zu erleben. Ein wundervolles Erlebnis! Anschließend ging es wieder hinab zum Frühstück in der Lodge.

Moraine Lake, Alberta
Moraine Lake, Alberta

Kategorie #5: kalt

Einmal einen Gletscher ganz nah erleben – auf dieses Erlebnis hatten wir uns ganz besonders gefreut. Am Icefields Parkway, der wohl schönsten Strecke für einen Roadtrip durch Alberta und British Columbia, empfängt das Besucherzentrum der Columbia Icefields die Gäste. Von dort aus bringt uns ein sogenannter „Ice Explorer“ auf den Athabasca Gletscher. Schon die Fahrt mit dem gigantischen Vehikel, dessen Reifenoberkante mir beinahe bis zur Nase reicht, ist ein unglaubliches Erlebnis. Der Ice Explorer bringt uns auf einer steilen unbefestigten Straße mit 18° Neigung und 32% Gefälle hinab auf das Eisfeld. Augen zu und durch – mir wurde bei der Fahrt schon ein wenig mulmig.

Bis zu 10°C kälter als am Besucherzentrum kann es auf dem Gletscher sein – bei wundervollem Sonnenschein und blauem Himmel war es allerdings auszuhalten. Der für Besucher freigegebene Bereich ist durch Absperrungen gekennzeichnet, innerhalb derer wir uns frei bewegen können.

Columbia Icefields
Ice Explorer vor den Columbia Icefields

Athabasca Gletscher

Kategorie #6: schwarz-weiß

Ich bin kein Fan von schwarz-weiß-Fotos. Vermutlich hängt das damit zusammen, dass die Fotografie während meiner Jugendzeit noch überwiegend ohne Farbe stattfand – Farbfotos kosteten damals unglaubliche 1,70 Mark das Stück. Im Verhältnis zum Einkommen in dieser Zeit war das extrem teuer. Nachdem dann die Farbe in meiner Fotografie Einzug hielt, möchte ich dies auch nicht mehr missen und Fotos im „Retro-Chick“ können mich nicht wirklich begeistern.

So wollte ich schon diese Kategorie streichen. Doch dann fielen mir beim Sichten der Bilder einige beinahe monochrome Fotos auf, die zufällig ein Motiv mit Schwarz- und Weiß-Tönen abbilden; sie sind bei unserer Walbeobachtungstour vor Vancouver Island entstanden. Die fotografierten Orcas sind halt von Natur aus Schwarz und Weiß. Ich hoffe, das geht bei dieser Kategorie durch?

Orca vor Vancouver Island
Orca vor Vancouver Island
Orca vor Vancouver Island
Orca vor Vancouver Island

Zusatzkategorie #1: heiß

Kennst du S’Mores? Das ist eine beliebte und köstliche Leckerei, die besonders in den USA, aber auch in Kanada sehr populär ist. Der Name „S’Mores“ leitet sich von der verkürzten Form des Ausdrucks „Some More“ ab. Kein Wunder, ist diese Leckerei doch so lecker, dass man gerne mehr davon haben möchte. Traditionell werden S’Mores am Lagerfeuer zubereitet und im Pyramid Lake Resort bei Jasper hatten wir die Möglichkeit, dies auszuprobieren. An der Rezeption bekamen wir vorbereitete S’Mores-Kits und Sticks zum Grillen über dem vor dem Gebäude lodernden Lagerfeuer.

Die Grundzutaten für S’Mores sind Kekse, Schokolade und Marshmallows. Die Zubereitung ist einfach: Man röstet ein Marshmallow über dem offenen Feuer, bis es goldbraun und schön weich ist. Aber Vorsicht, zwischen köstlich goldbraun und schwarz-verbrannt liegen über dem heißen Feuer manchmal nur wenige Sekunden. Dann legt man das warme Marshmallow gemeinsam mit der Schokolade zwischen zwei Kekse und drückt es zusammen, so dass das Marshmallow die Schokolade schmelzen lässt. Das Ergebnis ist eine köstliche Sandwich-Kombination aus knusprigen Crackern, geschmolzener Schokolade und dem fluffigen, warmen Marshmallow.

Ein wenig Übung gehört schon dazu, um sich nicht an den gerösteten Marshmallows zu verbrennen – die können nämlich ziemlich heiß werden.

Marshmallows über dem Feuer rösten
Marshmallows über dem Feuer rösten
S'Mores
S’Mores

Zusatzkategorie #2: Ausblick

Was mir in Alberta und British Columbia wirklich gut gefallen hat, waren die super gut angelegten Aussichtspunkte auf Highlights in der Landschaft. Meist mit Hinweisschildern versehen und ausreichend Parkplätzen ausgestattet.

Erste Station auf unserer Route: der Banff National Park. Wie idyllisch der gleichnamige Ort liegt, erschließt sich am besten aus der Vogelperspektive: eine Gondel bringt uns auf den Sulphur Mountain und dort eröffnet sich uns ein wundervoller Blick auf Banff. Gut zu erkennen ist der türkisfarbene Bow River, nur mehr erahnen lässt sich der Lake Minnewanka zwischen den Bergen. Auch das berühmte Fairmont Banff Springs Hotel können wir erkennen. Ein Bilderbuchblick.

Ausblick vom Sulphur Mountain, Alberta
Ausblick vom Sulphur Mountain, Alberta

Was für ein Ausblick! Unübersehbar thront das prachtvolle Fairmont Banff Springs Hotel am Fuße des Sulphur Mountains. Das im Stil eines schottischen Schlosses erbaute Hotel ist eine sogenannte National Historic Site of Canada – ein Gebäude von nationaler historischer Bedeutung. Ebenso wie das berühmte Chateau Lake Louise und das Château Frontenac in Québec wurde es als luxuriöses Eisenbahnhotel von der Canadian Pacific Railway erbaut – Ende des 19. Jahrhunderts zunächst aus Holz, nach einem verheerenden Brand dann in den 1920er Jahren in der heute noch zu sehenden Form. Berühmte Persönlichkeiten haben dort im Laufe der Jahrzehnte übernachtet – und man sagt, in den historischen Gemäuern soll es mitunter sogar spuken.
Den besten Blick auf das schlossartige Gebäude hast du übrigens aus einiger Entfernung vom Surprise Corner View Point, von dort ist auch dieses Foto aufgenommen. Eine Treppe führt hinauf auf die Aussichtsplattform und direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite findest du einen kleinen Parkplatz mit 10 Stellplätzen.

Ausblick vom Surprise View Point bei Banff, Alberta
Ausblick vom Surprise View Point bei Banff, Alberta

Zusatzkategorie #3: tierisch

Bei dieser Zusatzkategorie habe ich tatsächlich die Qual der Wahl. Während unserer Reise durch die beiden kanadischen Provinzen Alberta und British Columbia konnten wir viele Tiere beobachten. In Alberta waren die niedlichen Streifenhörnchen – die Chipmunks – quasi allgegenwärtig. Ich habe gefühlt hunderte Fotos von ihnen gemacht.

Streifenhörnchen - Chipmunks
Streifenhörnchen – Chipmunks
Steifenhörnchen - Chipmunk
Steifenhörnchen – Chipmunk

Unvergeßlich ist unsere Begegnung mit einer Herde Wapitis in der Nähe von Jasper. Am Straßenrand waren die Tiere gerade mit ihrem Frühstück beschäftig und ließen sich überhaupt nicht von den vorbeifahrenden Autos und den fotografierenden Touristen stören.

Wapiti - Jasper, Alberta
Wapiti – Jasper, Alberta
Wapiti - Jasper, Alberta
Wapiti – Jasper, Alberta

An den Aufenthalt in der Moul Creek Lodge im Wells Gray Provincial Park werden wir uns ebenfalls noch lange erinnern. Zum Einen natürlich wegen der wunderschönen Unterkunft, viel mehr allerdings wegen der Bärenfamilie, die sich täglich auf dem Nachbargrundstück an den Früchten eines Apfelbaumes bediente. Ein unglaubliches Erlebnis, Schwarzbären so nah zu sehen. Ich muss zugeben, auch ein wenig gruselig – allerdings nicht so erschreckend, wie unsere Begegnung mit Grizzly-Bären in den Schären vor Vancouver Island. Aber das gehört in einer andere Zusatzkategorie – daher später mehr dazu.

Schwarzbären in British Columbia
Schwarzbären in British Columbia
Schwarzbär in British Columbia
Schwarzbär in British Columbia

Faszinierend fand ich auch die kanadische Vogelwelt. Die Kolibiris hatten die Region um Clearwater leider schon verlassen, dafür war unsere Reisezeit zu spät im Jahr. Beobachten konnten wir Wanderdrosseln, freche Diademhäher und sogar Truthahngeier und Weißkopfseeadler. Letztere allerdings nur aus weiter Entfernung, so dass keine guten Fotos möglich waren.

Wanderdrossel, British Columbia
Wanderdrossel, British Columbia
Diademhäher, British Columbia
Diademhäher, British Columbia

Im September ist die Zeit der Lachswanderung in British Columbia. Die Pazifiklachse verbringen ihr Erwachsenenleben im Meer und kehren nur zum Ablaichen in den Bachlauf zurück, in dem sie geboren wurden. Bei ihrer Wanderung flussaufwärts müssen die Fische mitunter Stromschnellen überwinden und können dort beim Springen beobachtet werden. Baileys Chute im Wells Gray Provincial Park ist so eine Stelle. Anderenorts, ebenfalls nahe Clearwater konnten wir beobachten, wie die Lachse laichen. Ein Naturschauspiel! Leider hatte ich keinen Polfilter dabei und so waren die Reflexe und Spiegelungen auf der Wasseroberfläche ziemlich lästig.

Lachswanderung, Stromschnellen Baileys Chutes
Lachswanderung, Stromschnellen Baileys Chutes
Lachswanderung, Stromschnellen Baileys Chutes
Lachswanderung, Stromschnellen Baileys Chutes
Lachse beim Laichen in British Columbia
Lachse beim Laichen in British Columbia

Natürlich dürfen beim Bericht über die „tierischen Erlebnisse“ auf unserer Reise durch die zwei Provinzen Alberta und British Columbia auch die Walbeobachtungen nicht fehlen. Buckelwale und Delfine sahen wir während einer Bootstour bei Vancouver Island.

Buckelwal bei Vancouver Island
Buckelwal bei Vancouver Island
Buckelwal bei Vancouver Island
Buckelwal bei Vancouver Island
Buckelwal bei Vancouver Island
Buckelwal bei Vancouver Island
Delfin bei Vancouver Island
Delfin bei Vancouver Island

Zusatzkategorie #4: bunt

Sie sind beinahe ein Symbol für die Ruhe in der kanadischen Natur: die Red Chairs oder Adirondack Chairs. Die roten Stühle waren wohl zunächst ein Werbegag: Parks Canada hat über 200 rote Adirondack-Stühle an friedlichen und landschaftlich reizvollen Plätzen in vielen der einzigartigsten und wertvollsten Orte des Landes aufgestellt. Jeder Standort bietet inspirierende Ausblicke auf nahe gelegene Berge, Flüsse oder Seen. Wie das dann immer so ist, ziehen andere Organisationen und Privatpersonen nach – längst sind es nicht mehr nur rote Stühle. Eine bunte Farbenpalette haben die Adirondack Chairs, die wir am Athabasca River entdeckten.

Adirondack Chairs am Athabasca River
Adirondack Chairs am Athabasca River

Auch an der Grizzly Bear Lodge von Sailcone, wo wir für Bären- und Walbeobachtungstouren eincheckten, luden farbenfrohe Stühle zum Verweilen mit Blick auf das Wasser ein.

Adirondack Chairs an der Grizzly Bear Lodge von Sailcone
Adirondack Chairs an der Grizzly Bear Lodge von Sailcone

Zusatzkategorie #5: Herz

Jetzt kommen wir zu den Grizzly Bären. Wir wollten sie unbedingt in ihrem natürlichen Umfeld beobachten und hatten extra deswegen den Aufenthalt in der Grizzly Bear Lodge von Sailcone, in der Schärenlandschaft vor Vancouver Island, gebucht. Ein Ausflug brachte uns zu einer Flußmündung, wo die Grizzlys wohl meist anzutreffen sind. Sie verbringen dort einen großen Teil des Tages damit, dass proteinreiche Seggengras zu fressen.

Kennst du den Ausdruck „das Herz schlägt bis zum Hals“? Wir erlebten bei diesem Ausflug einen dieser unglaublich herzergreifenden Momente  – daher die Zuordnung der Fotos zum Thema „Herz“.

Bei unserer Ankunft entdeckten wir eine Bärin mit zwei Jungtieren. Gerade war ich noch dabei, meine Kamera auf die Bärin zu richten, als urplötzlich ein weiterer Grizzly erschien. Bevor die Bärin die Gefahr erkannte, stürmte der deutlich größere, vermutlich männliche Bär an ihr vorbei auf die beiden Jungtiere zu und tötete eines von ihnen. Alles geschah wirklich sehr schnell innerhalb von Sekunden. Ich hatte meine Kamera noch gar nicht richtig eingestellt und während der Attacke einfach nur draufgehalten. Es war ein Erlebnis, das uns das Herz stocken ließ. Während sich nach einem kurzen Kampf die Bärin mit dem verbliebenen Jungtier zurückzog, fraß der Angreifer das getötete Bärenjunge und legte sich anschließend dösend im Gras nieder.

Die Fotos aus großem Abstand in schwankendem Boot, noch nicht fertig eingestellter Kamera und mit vor Aufregung unruhiger Hand aufgenommen sind leider qualitativ nicht gut, aber die Geschichte dahinter macht sie doch bedeutsam. Nicht schön, aber auch das gehört zum Lauf der Natur.

Bärenangriff
Hier startet der männliche Grizzly in Richtung der Jungtiere
Bärenangriff
der männliche Grizzly hat die Jungtiere fast erreicht
Bärenangriff
im nächsten Moment wird der Grizzly das Jungtier töten
Bärenangriff
ein kurzer Kampf, dann läuft die Bärin zu ihrem verbliebenen Jungtier und der männliche Grizzly frisst das tote Jungtier
Bärenangriff
Die Grizzly Bärin nach dem Kampf

Zusatzkategorie #6: Modern Tradition

Im kleinen Ort Barriere in British Columbia findet seit mehr als 70 Jahren am Labour Day Wochenende die „North Thompson Fall Fair and Rodeo“ statt. Unsere Wirtin in der Moul Creek Lodge empfahl uns den Besuch dieser Veranstaltung. Da wir ausreichend Zeit hatten, nutzten wir diese Gelegenheit, so ein traditionelles Rodeo zu erleben.

Rodeo in Barriere, British Columbia
Rodeo in Barriere, British Columbia

Mein schönstes Foto aus Alberta und British Columbia 2023

Tja …. Nun stehe ich vor einem großen Problem: welches ist nun DAS Foto, die schönste Aufnahme unserer Reise durch Alberta und British Columbia? Die Entscheidung fällt mir nicht leicht, ich finde eigentlich alle gezeigten Bilder fantastisch und verbinde natürlich wundervolle Reiseerinnerungen mit ihnen. Letztlich wähle ich an dieser Stelle die Aufnahme bei Sonnenaufgang am Moraine Lake, für die wir extra vor dem Frühstück den Aussichtspunkt auf dem Hügel erklommen hatten. Ruhe über dem See, die Bergspitzen in das goldene Licht der aufgehenden Sonne getaucht.

Sonnenaufgang am Moraine Lake, Alberta
Sonnenaufgang am Moraine Lake, Alberta

Mehr Kanada-Tipps

Hat die Auswahl meiner Reisefotos bei dir die Lust auf Kanada geweckt? Auf SilverTravellers findest noch viele weitere Tipps und Informationen rund um einen Urlaub in Kanada – unter dem folgenden Link sind alle >> Beiträge über Kanada << aufgeführt.

Welches Foto ist dein Favorit?

Ich bitte um Feedback: welches von den hier vorgestellten Fotos wäre dein Favorit? Ich freue mich auf deine Meinung zu den hier präsentierten Aufnahmen. Unterhalb dieser Zeilen findest du eine Kommentarfunktion.

13 Kommentare zu „Highlights in Alberta und British Columbia – meine schönsten Reisefotos 2023“

  1. Wie soll man bei diesen genialen Fotos einen Favorit benennen? Ich bin absolut begeistert und würde am liebsten den Flieger nach Kanada buchen. Vielen Dank für diesen Einblick in eure Reise! Liebe Grüße Jenni

    1. Ja, der Westen Kanadas hat schon einen ganz eigenen Charme. Wir waren total begeistert und können die Region als Reiseziel absolut empfehlen.

  2. wow, diese regionen in kanada möchte ich auch so gerne noch erkunden. was für tolle landschaftsbilder! und die geschichte mit den grizzlys.. das kann ich mir vorstellen, dass euch da das herz bis zum hals schlug. ja, der lauf der natur kann auch oft grausam sein…

    Liebe Grüße aus Wien
    Sophie

  3. So tolle Bilder! Da weiß ich tatsächlich nicht, welches das schönste ist. Wir waren selbst 2016 in Kanada und haben an Baileys Chutes die Lachse springen sehen, haben Bärengeschichten erlebt. Ich kann mich nur wiederholen: tolle Tier- und Landschaftsaufnahmen, die unser Fernweh und die Sehnsucht nach Kanada entfachen.

  4. Liebe Cornelia,

    was für eine unfassbar tolle Reise. Deine Fotos haben Kanada jetzt ganz weit nach oben auf meine Reise-Bucket-Liste katapultiert.
    Uhhh und was für ein Krimi um das Bärenjunge. Ich mochte kaum hingucken und bin ehrlich gesagt froh, dass deine Fotos nicht noch besser geworden sind, als sie es ohnehin schon sind.

    Lieben Dank für diesen tollen Einblick in dein Reisejahr.

    Herzliche Grüße
    Annik

  5. Hallo Cornelia

    Coole Bilder hast du hier zusammengetragen. Besonders gefallen mir die Fotos vom Moraine Lake und dem Helmcken Falls. Da wird man schon etwas neidisch!!!

    Gruss
    Daniel

  6. Mah, so schöne Tierbegegnungen! Kanada hatte ich noch nie am Radar, ich weiß auch nicht warum, aber Orcas und Hirsche und Bären! Ich glaube, ich muss meine Reiseliste neu schreiben…

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