Unsere Ausflüge in St. Petersburg führen uns am ersten Tag zunächst in die zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärte Innenstadt von St. Petersburg. Hier werden wir die Peter-und-Paul-Festung mit der gleichnamigen Kathedrale besuchen, einen Blick auf die „Aurora“ werfen und schließlich in der Eremitage neben vielen Kunstwerken auch noch zusätzlich die Diamantenschatzkammer besichtigen. Ein anspruchsvolles Programm!
Inhalt
Ausflüge in St. Petersburg: Die Peter-und-Paul-Festung
Unser erstes Ziel an diesem Tag ist sozusagen der Ursprung oder die Geburtsstätte von St. Petersburg. Hier begann am 16. Mai 1703 mit den Bauarbeiten der Festung auf der Haseninsel das rasante Wachstum der Stadt an der Newa. Eigentlich sollte die Festung die nördliche Grenze Russlands gegen Schweden absichern. Tatsächlich wurde die Festung nie militärisch genutzt, das war nachdem Sieg Peters des Großen über die Schweden einfach nicht mehr erforderlich. Stattdessen diente sie als Gefängnis – ein berühmter Gefangener war beispielsweise der Schriftsteller Fjodor Michailowitsch Dostojewski.
Heute beherbergt die Peter-und-Paul-Festung als Teil des Staatlichen Museums der Geschichte St. Petersburgs verschiedene historische Gebäude und Museen, sowie als bedeutendstes Gebäude die Peter-und-Paul-Kathedrale.
Peter-und-Paul-Kathedrale
Die Kathedrale stimmt nicht wirklich mit den gängigen Vorstellungen von russischen Kirchen überein. Eigentlich erwartet man doch die charakteristischen Zwiebeltürme – stattdessen hat sie europäische Anklänge. Der Turm der Kathedrale (122,5 Meter) sollte nach dem Willen Peters des Großen das höchste Gebäude der Stadt bleiben. Das war auch viele, viele Jahre so – inzwischen wird er vom Fernsehturm (326 Meter) überragt und Seit Januar 2018 auch vom ersten Wolkenkratzer der Stadt, dem Lakhta-Center (462 Meter).
Svetlana führt uns an der langen Reihe der am Eingang wartenden Touristen vorüber direkt ins Innere der Kathedrale. Zwischen Marmorsäulen, goldenen Ikonen und beleuchtet von prachtvollen Kronleuchtern stehen hier die Sarkophage der russischen Zaren und Zarinnen der Romanow-Dynastie. Die Grabplatten bestehen aus weißem Carrera-Marmor.
Auch die Gebeine des letzten russischen Zaren, Nikoaus II. und seiner Familie wurden Ende der 90er Jahre in einem separaten Raum in der Peter-und-Paul-Kathedrale beigesetzt. Diesen Raum darf man nicht betreten, nur durch die offene Tür können wir einen Blick hineinwerfen und einige Fotos machen.
Der gesamte Innenraum der Kathedrale ist sehr prachtvoll, besonders fällt die geschnitzte und vergoldete Ikonostase auf. Auch diese nicht in einer für die russisch orthodoxen Kirchen ansonsten typischen Form. Unsere Reiseleiterin hat uns das auch erläutert, allerdings war ich so mit Schauen und Staunen beschäftig, dass ich ihren Ausführungen nicht wirklich folgen konnte.
Insgesamt war es gut, die Peter-und-Paul-Kathedale zum Beginn unserer Ausflüge zu besichtigen – im weiteren Verlauf würden und noch weitaus prachtvollere Paläste und Kirchen erwarten und da droht dann das Risiko einer Reizüberflutung.
Am Newa-Ufer vor der Festung
Von der Kathedrale aus führte unser Weg dann durch ein Tor in der Festungsmauer auf den Kommandantensteg am Ufer der Newa. Leider hat es in dem Moment geregnet, so dass ich meinen Fotoapparat lieber in der Tasche gelassen habe.
Fototip: Von hier aus hat man einen wundervollen Panoramablick auf die Stadtsilhouette am anderen Ufer des Flusses. Man sieht das Gebäude der Eremitage, die Spitze der Wassiljewskij-Insel mit den Rostrasäulen, die Dreifaltigkeits- und Schlossbrücke, die Admiralität und auch die Kuppel der Isaak-Kathedrale.
Der Kanonenschuss von der Festungsmauer
Täglich um 12 Uhr gibt es ein besonderes Spektakel in der Festung. Von der Festungsmauer wird ein Kanonenschuss abgegeben. Unsere Reiseleiterin führt uns pünktlich in den Innenhof, so dass wir die Zeremonie beobachten können. Zunächst erklingt Musik und darauf folgt in ohrenbetäubender Lautstärke der Kanonenschuss. Ein Gänsehautgefühl! Wenn möglich, solltest du den Besuch dort so planen, dass du dies nicht verpasst.
Danach verlassen wir die Peter-und-Paul-Festung und fahren auf die andere Uferseite der Newa.
Ausflüge in St. Petersburg: Der Panzerkreuzer „Aurora“
Auf dem Weg zur Eremitage machen wir einen kurzen Stop an der „Aurora“. Sie wurde vor kurzem restauriert und liegt nun wieder an der alten Stelle hinter dem Winterpalais am Ufer der Newa. Valentina erzählt uns , dass die „Aurora“ für die russischen Touristen immer noch von großer Bedeutung ist und viel besichtigt wird. Uns reicht ein Blick von deer Ufermauer aus – immer noch ein beeindruckender Anblick!
Ausflüge in St. Petersburg: Die Eremitage mit der Schatzkammer
Ausflüge in St. Petersburg ohne Eremitage – unvorstellbar! Mit der Eremitage erwartet uns eines der größten und bedeutendsten Kunstmuseen der Welt. Es erstreckt sich über mehrere Gebäude, unter anderem gehört dazu das berühmte Winterpalais. Zu den Kunstsammlungen gehören unter anderem Werke von Leonardo da Vinci, Paul Cezanne, Pablo Picasso, Claude Monet und Vincent van Gogh. Über 3 Millionen Ausstellungsstücke in mehr als 400 Räumen kann man hier besichtigen. Aber natürlich können wir nur einen Bruchteil davon bei unserem Besuch sehen.
Der erste Eindruck: es ist unfassbar voll! Vor dem Eingang hat sich eine lange Warteschlange gebildet. Aber Valentina schafft es dennoch, uns ohne Anstehen Zutritt zu verschaffen. Sie erzählt, dass man im Internet Zeitfenstertickets erwerben kann, ebenfalls an Ticketautomaten vor der Eremitage.
Unser erster Weg führt zur Garderobe, wo wir unsere Jacken und Taschen abgeben können. Das ist auch gut so, denn die Wege sind lang in dem riesigen Gebäude. Da sind wir froh, keinen überflüssigen Ballast mit uns tragen zu müssen.
In der Eremitage sind nicht nur die ausgestellten Kunstwerke sehenswert, sondern auch das Interieur lohnt einen näheren Blick. Unsere Highlights sind die Jordantreppe, die Pfauenuhr und die Diamantenschatzkammer. Für letztere muss man die Tickets separat im Voraus reservieren, das hatte Valentina auf Grund unserer Absprachen im Vorfeld bereits getan.
Die Jordantreppe im Winterpalais
Wir beginnen mit der Jordantreppe. Sie befindet sich im Eingangsbereich des Winterpalastes. Die Treppe ist sehr repräsentativ und beeindruckend – aber leider auch schrecklich voll. Ringsum Gold und Marmor, man weiß gar nicht, wohin man zuerst schauen soll.
Die Pfauenuhr in der Eremitage
Wir wandeln durch verschiedene Prunksäle, bewundern unter anderem Mosaik-Gemälde und kunstvoll verlegte Intarsien-Fußböden. Schließlich erreichen wir den Pavillion-Saal mit der vom englischen Uhrmacher James Cox angefertigten Pfauenuhr. Rings um die Uhr drängen sich bereits viele Besucher. Irgendwann stehen wir aber doch direkt vor der Uhr und können das Kunstwerk aus dem 18. Jahrhundert in seiner vollen Pracht bewundern.
Neben der Uhr steht ein kleiner Monitor, an dem man die riesige Spieluhr in Aktion bewundern kann. Aber was ist dort eigentlich zu sehen? Eine riesige goldglänzenden Spiel-Uhr mit vielen Details:
Das Ziffernblatt befindet sich im Hut eines Pilzes vor einem Baumstumpf, auf dem der prachtvolle Pfau sitzt. Wenn die Uhr schlägt, schlägt der Pfau sein imposantes Rad. Die Eule im Käfig dreht den Kopf und blinzelt mit den Augen und der Hahn kräht.
Nicht auf den ersten Blick ersichtlich, hat jedes Detail der Uhr eine Bedeutung: Die drei Tierfiguren – der Hahn, der Pfau und die Eule – bezeichnen die jeweilige Tageszeit: den Morgen, den Mittag und den Abend.
Der Schwanz des Pfaus ist teilweise vergoldet und teilweise silbern – damit werden Sonne und Mond symbolisiert.
Der Baum hat einerseits junge Zweige mit Blättern, andererseits einen abgestorbenen Zweig. Damit werden Jugend und Alter symbolisiert.
Die Schatzkammern der Eremitage
Für die Gold- und Diamanten-Schatzkammern benötigt man separate Eintrittskarten. Der Zutritt ist nur mit Guide möglich und muss im Voraus gebucht werden. Wir haben Zeitfenstertickets und Svetlana begleitet uns zum Einlass – in den Räumen der Schatzkammern begleitet uns außerdem eine Angestellte des Museums, Svetlana übersetzt ihre Ausführungen.
Die Schatzkammern beherbergen im ersten Raum eine beeindruckende Sammlung mit Gold und Silber aus dem 2. Jahrhundert v. Chr.
In einem anderen Raum sehen wir viele Kunstwerke von Fabergé, viele kostbare historische Geschmeide und Edelsteine, alles ehemals Geschenke für die russischen Zaren.
Alles sehr beeindruckend und ein Besuch ist absolut empfehlenswert. Das Fotografieren in diesen Räumen ist allerdings nicht gestattet – daher gibt es an dieser Stelle leider keine Fotos.
Ausflüge in St. Petersburg: Der Schlossplatz vor der Eremitage
Vom Schlossplatz aus kann man die prachtvolle Fassade der Eremitage sehr gut bewundern. Das typische Foto mit Eremitage und Alexandersäule können wir bei unserem Besuch leider nicht machen: wegen des Festes der Scharlachroten Segel ist auf dem Schlossplatz eine riesige Bühne aufgebaut und verstellt den Blick vom Rand des Platzes auf Alexandersäule und Eremitage. Weshalb Mittsommer nicht in jeder Hinsicht die beste Reisezeit für eine Kreuzfahrt nach St. Petersburg ist, habe ich ja bereits in meinem Beitrag St. Petersburg: Visum, Ausflüge und beste Reisezeit beschrieben.
Inzwischen ist es schon abends und der erste Tag unserer Ausflüge in St. Petersburg neigt sich dem Ende zu. Das heutige Programm (Peter-und-Paul-Festung, Aurora und Eremitage) war gut zu schaffen. Wir fahren zurück zum Hafen und zu unserem Schiff – morgen werden unsere Ausflüge in St. Petersburg weitergehen mit den Highlights in den Vororten der Stadt: es geht nach Peterhof und Puschkin. Und wir werden eine kurze Strecke mit der berühmten St. Petersburger Metro fahren.
Alle Berichte zum Highlight unserer Ostsee-Kreuzfahrt: St. Petersburg
Teil 1 – St. Petersburg: Visum, Ausflüge und beste Reisezeit
Teil 2 – Ausflüge in St. Petersburg: Peter-und-Paul-Festung, Aurora und Eremitage
Teil 3 – Ausflüge in St. Petersburg: Peterhof, Metro und Katharinenpalast mit Bernsteinzimmer
Teil 4 – Ausflüge in St. Petersburg: Isaak-Kathedrale, Blutskirche und Souvenirshopping (noch in Arbeit)
Hi du 🙂
Wir waren auch 2016 in St. Petersburg. Leider sind wir nicht in der Erimitage gewesen, weil die Schlange zu lang war und wir leider nicht vorher gebucht haben. Dafür waren wir aber im Peterhof, Katharinenschloß, in der Festung (so wie du) und vieles mehr – wir sind gefühlt 1000 Kilometer gelaufen 🙂
Liebste Grüße,
Sarah