Das Hotel Oberoi Amarvilas gehört zu den 50 besten Hotels der Welt. Zwar wird es „nur“ auf Platz 45 gerankt, aber es befindet sich in wahrhaft illustrer Gesellschaft. Auf den vorderen Plätzen ranken beispielsweise das Raffles Singapore, das Four Seasons Bangkok at Chao Praya River sowie das Soneva Fushi Maledives.
Unser Hotel für Agra
Nach Agra zieht es die meisten Reisenden eigentlich nur aus einem Grund. Sie wollen ein Bauwerk besuchen: den Taj Mahal, der wie kein anderes Gebäude für Indien steht.
Im Zuge der Reiseplanung stellt sich dann die Frage nach einem geeigneten Hotel in Agra – schließlich möchte man möglichst frühmorgens zum Sonnenaufgang am Taj Mahal sein und dort auch eine möglichst lange Zeit verbringen, vielleicht auch noch einige andere Sehenswürdigkeiten vor Ort besuchen.
Es gibt in Agra eine recht große Auswahl an Hotels unterschiedlichster Kategorien, so dass sich vermutlich für jeden eine passende Unterkunft finden lässt.
Auch wir haben im Vorfeld unserer Reise lange überlegt, welches Hotel wir für unseren Aufenthalt in Agra wählen sollen. Schließlich entschieden wir uns für das Hotel Oberoi Amarvilas. Das ist das Hotel mit einem unglaublichen Ausblick zum Taj Mahal, nur etwa 600 Meter Luftlinie von diesem entfernt.
Inhalt
Ich gebe zu, die Entscheidung für dieses Hotel war nicht Vernunft-gesteuert. Eigentlich viel zu teuer. Das war eher so ein romantisches „once in a lifetime“- Ding. Schließlich kommt man ja als normaler Mitteleuropäer nicht allzu oft nach Agra – oder?
Unsere Ankunft im Hotel Oberoi Amarvilas
Als wir vor dem Hotel stehen, fühle ich mich an einen luxuriösen Palast erinnert. Die Architektur zeigt persische und maurische Einflüsse und wirkt wie aus 1001 Nacht. Eine leise vernehmbare Melodie unterstreicht diesen Eindruck noch. Wir betreten den Innenhof und tatsächlich sitzt dort ein Musiker.
Im Foyer bietet man uns erst einmal ein kühles Getränk an – wir entscheiden uns für den frisch gepressten Wassermelonensaft. Von hier aus hat man den Ausblick zum Taj Mahal, den man in jedem Werbeprospekt des Hotels findet. Indien wie aus einem Bollywood-Film!
Aber werden wir auch von unserem Zimmer aus das wundervolle Bauwerk sehen können?
Unser Zimmer mit Blick auf den Taj Mahal
Das Hotel verfügt über rund 100 Zimmer. Und ja – wir können tatsächlich von unserem Fenster aus den Taj Mahal sehen. Genau so hatte ich mir Indien vorgestellt. Und zu meiner großen Freude steht das Bett so, dass ich morgens nur die Augen aufschlagen muss und kann direkt die wundervolle Aussicht genießen.
Unser Zimmer ist recht geräumig und ansprechend möbliert. Es gibt einen begehbaren Kleiderschrank – braucht man doch gar nicht bei so einem kurzen Aufenthalt. Wir lassen unsere Kleidung jedenfalls direkt im Koffer, bei zwei Nächten lohnt das Auspacken nicht.
Der Service im Hotel Oberoi Amarvilas
Schon die Begrüßung mit dem Wassermelonen-Juice, der unkomplizierte Check in, der Musiker im Hof – das ist ein perfekter erster Eindruck. Dieser Eindruck wird insgesamt bestätigt, das Personal ist sehr aufmerksam und man nimmt sich viel Zeit, auf ein Anliegen einzugehen.
In unserem Zimmer können wir einen Butlerservice in Anspruch nehmen – brauchen wir aber in den zwei Tagen nicht wirklich. So richtet der Butler nur unser Bett für die Nacht her, stellt uns als Betthupferl leckeres mit Schokolade überzogenes Obst auf den Tisch und füllt den Eisbehälter mit frischen Eiswürfeln auf.
Eintrittskarten zum Taj Mahal kann man ganz unkompliziert über den Concierge besorgen lassen. Außerdem gibt es einen kostenlosen Transfer vom Hotel bis zum Eingang des Taj Mahal mit so einer Art elektrisch betriebenem Golfmobil. Das ist insofern total bequem, als man dadurch völlig unbehelligt die unzähligen Souvenirstände auf dem Weg zum Eingangsbereich des Taj Mahal passiert.
Restaurants und Bars im Hotel Oberoi Amarvilas
Es gibt eine Bar mit einer sehr schönen Außenterrasse. Natürlich möchten wir eigentlich unser Abendessen dort einnehmen, aber nach einem kurzen Drink verwerfen wir dieses Vorhaben wieder. Es ist einfach viel zu schwül und drückend draußen – wir ziehen dann doch das klimatisierte Restaurant vor.
Zwei Restaurants hat man im Hotel Oberoi Amarvilas zur Auswahl: eines mit internationaler Küche und ein Restaurant mit indischer Küche. Wir haben beide ausprobiert. Im indischen Restaurant habe ich allerdings ein feurig-scharfes Gericht erwischt, so dass ich kaum etwas davon essen konnte. Der eilends vom Kellner gebrachte Joghurt milderte den Angriff auf meine Geschmacksnerven zwar ein wenig ab, aber so wirklich glücklich war ich an diesem Abend mit dem Essen nicht.
Der Poolbereich des Hotels
Der gesamte Außenbereich in der Hotelanlage ist äußerst gepflegt. Das fällt wahrscheinlich deshalb so extrem ins Auge, weil es der absolute Gegensatz zur Welt vor der Hoteleinfahrt ist. Sobald man das Hotelgelände verlässt, erlebt man das wahre Indien pur. Auch das ist interessant, aber nach fast drei Wochen Reise genießen wir doch sehr das ruhige und gepflegte Ambiente dieser Hotelanlage.
Am wundervollen Pool trifft man – zumindest während unseres Aufenthaltes – kaum Gäste an. Vielleicht liegt es am heißen und schwülen Wetter. Aber vermutlich kommt man auch nicht unbedingt nach Agra, um dann am Pool zu liegen. Vielmehr sind die meisten Gäste tagsüber unterwegs und besuchen die Sehenswürdigkeiten der Stadt und der näheren Umgebung.
Sehenswürdigkeiten in und um Agra – was gibt es außer dem Taj Mahal dort zu sehen?
Neben dem Taj Mahal ist das Rote Fort in Agra eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten.
Das „I‘timad ud Daulah“ sollte man auch unbedingt besuchen. Es wird häufig auch als Baby Taj bezeichnet. Es hat die gleiche Struktur wie der wenige Jahre später erbaute Taj Mahal und ist zwar kleiner, aber nicht weniger prachtvoll. Insbesondere die wundervollen Intarsienarbeiten stehen denen des Taj Mahal in keiner Weise nach.
In einer großen Parkanlage, ca. 10 Kilometer von Agra entfernt, befindet sich im Ort Sikandra das Akbar-Mausoleum. Die gesamte Anlage ist sehr sehenswert und lohnt einen Besuch.
Fazit
Das Hotel Oberoi Amarvilas war für uns eine gute Wahl. Auch wenn es auf Grund der exponierten Lage aus meiner Sicht absolut überteuert ist, hat der Aufenthalt in diesem Hotel doch alle unsere Vorstellungen erfüllt und bildete einen außergewöhnlichen Abschluss einer wundervollen Reise. Und wie bereits erwähnt, war die Entscheidung für das Hotel ja so ein „once in a lifetime“-Ding.
Allerdings hatten wir dabei auch viel Glück und das Fazit hätte auch ganz anders ausfallen können. Wir wussten im Vorfeld nicht, dass in Agra auch sehr häufig Morgennebel die Sicht behindern kann. Wir konnten von unserem Zimmer am ersten Tag und am darauf folgenden Morgen einen unvergleichlichen Ausblick auf das Taj Mahal genießen. Aber an unserem Abreisetag konnte man morgens beispielsweise keine 50 Meter weit schauen, der Taj Mahal war vom Hotel aus nicht zu sehen.