Magdeburger Dom

Die schönste Aussicht über Magdeburg – dem Magdeburger Dom auf’s Dach gestiegen

Du möchtest Magdeburg von oben sehen und die Umgebung aus der Vogelperspektive erkunden? Für dieses Vorhaben ist ein Aufstieg auf den Nordturm vom Magdeburger Dom die allererste Wahl – von dort oben bietet sich dir die schönste Aussicht über Magdeburg. In meinem Erfahrungsbericht und den beim Turmaufstieg entstandenen Fotos findest du vielleicht Inspiration für deinen eigenen Besuch dieses wundervollen Aussichtspunktes.

InstaMeet auf dem Magdeburger Dom

Neulich habe ich auf Instagram im Account von Visit Magdeburg an einer Verlosung teilgenommen und tatsächlich hatte ich Glück – ich gewann die Teilnahme an einem InstaMeet. Es ging in einer kleinen Gruppe mit Vertretern der Magdeburg Marketing Kongress und Tourismus GmbH (kurz: MMKT) und vier weiteren Gewinnern zum Magdeburger Dom – besser gesagt: AUF den Magdeburger Dom. Wir dürfen die schönste Aussicht über die Stadt an der Elbe genießen, die du dir vorstellen kannst.

Im Nachgang zum InstaMeet haben alle Teilnehmer einige der entstandenen Fotos geteilt. Hier verlinke ich dir einfach mal ihre Instagram-Accounts, auf denen du natürlich noch viele andere wundervolle Fotos aus Magdeburg findest.

https://www.instagram.com/hippi_md

https://www.instagram.com/katrinkral

https://www.instagram.com/karinadiemomentefestgehalten

https://www.instagram.com/mischi58

Der Magdeburger Dom, Wahrzeichen der Stadt

In meinem Artikel #MagdeburgerKind habe ich geschrieben:

„egal wo wir auch waren, wie schön es in der Ferne auch war – wenn ich die Elbe und den Dom wieder sehe, fühle ich mich zu Hause“

Von der Autobahn aus westlicher Richtung kommend, bietet sich kurz vor Erreichen der Abfahrt ein wunderbarer Blick über Magdeburg. Die Silhouette der Stadt wird dabei von einem zentralen Punkt dominiert: dem Magdeburger Dom. Dieser Anblick weckt regelmäßig ein Heimatgefühl bei mir – und aus dem Feedback zum genannten Artikel weiß ich, dass es vielen Magdeburgern ebenso ergeht.

Schön ist er, unser Dom! Er ist das älteste gotische Bauwerk Deutschlands. Vielleicht war sein Bau zur damaligen Zeit ebenso umstritten, wie zu Beginn der 2000er Jahre der Bau der Grünen Zitadelle in seiner unmittelbaren Nachbarschaft? Vom Baubeginn des Doms im Jahr 1209 bis zur Fertigstellung der Domtürme im Jahr 1520 sind mehr als 300 Jahre vergangen – es war also auf jeden Fall ein Großprojekt mit Potenzial für kontroverse Diskussionen.

Zwei ungleiche Türme hat der Magdeburger Dom

104 Meter misst der Dom zu Magdeburg von der Basis bis zur Turmspitze. Zumindest der Nordturm – denn der Südturm ist tatsächlich einige Meter kleiner. Es ist erst auf den zweiten Blick zu erkennen: die beiden Domtürme sind ungleiche Zwillinge.

Magdeburger Dom
Magdeburger Dom

So trägt nur der Nordturm die Glocken sowie eine mächtige steinerne Kreuzblume auf der Spitze und ist auch massiver gebaut, als der Südturm. Weshalb das so ist, erklärt vermutlich ein Blick auf den Standort des gewaltigen Bauwerks. In unmittelbarer Nähe der Elbe ist der Boden von sandigen Schichten geprägt. Während Teile des Bauwerks durch den sogenannten Domfelsen gestützt werden, musste wohl beim Bau des Südturmes dem sandigen Untergrund Rechnung getragen werden – zumindest ist das in verschiedenen Quellen so zu lesen. Ich habe diese Frage einmal bei einer Domführung gestellt, aber der Guide konnte das weder bestätigen noch widerlegen.

Nun, den Domfelsen gibt es tatsächlich und nur ca. 350 Meter vom Dom entfernt kann man ihn bei Niedrigwasser aus der Elbe auftauchen sehen.

Für einen Blick in das Innere des Magdeburger Doms haben wir bei diesem Besuch leider keine Zeit, möchten wir doch rechtzeitig vor Sonnenuntergang den Turm erklommen haben. So muss diesmal ein kurzer Blick im Vorübergehen ausreichen, dabei hätte der Innenbereich des Doms in der Tat ein längeres Verweilen verdient.

Dem Magdeburger Dom auf’s Dach gestiegen

433 Stufen sollen es sein, die bis in die Spitze des Nordturms führen. Nachgezählt habe ich nicht. Ich muss auch gestehen, dass wir beim InstaMeet zwar alle Stufen hinab – aber nur zwei Drittel der Stufen hinauf gestiegen sind. Das erste Drittel des Aufstiegs hat uns unser Guide erspart – es gibt nämlich im anderen Turm einen Aufzug. So sehen wir das erste Drittel nur beim Abstieg. Eigentlich ist dies jedoch noch das einfachste Stück – die Treppen beginnen im Raum unterhalb des Turmes und sind dort noch so breit, dass bequem 2 Personen nebeneinander hinauf steigen könnten.

Nun, noch einfacher ist es mit dem Aufzug. Er bringt uns bis Höhe des Dachstuhls über dem Mittelschiff. In einem Lagerraum sehen wir Steine und Skulpturen, die vermutlich irgendwann einmal an irgendeiner Stelle des Magdeburger Doms ihren Platz hatten. Nun warten sie darauf, im Zuge der gefühlt immerwährenden Sanierung des Bauwerks wieder an ihren eigentlichen Platz gebracht zu werden. Das ist halt die Krux bei historischen Bauwerken: es gibt eigentlich immer Sanierungsbedarf.

Diesmal gehen wir direkt hinüber zum Nordturm, aber bei einer vorherigen Führung durfte ich schon einmal mit einer Gruppe das Mittelschiff des Doms in 33 Metern Höhe überqueren. Alles ist dort aus Holz und natürlich kam mir damals der Gedanke an den Dachstuhlbrand des Pariser Wahrzeichens Notre Dame. Was für ein Glück, dass im Jahr 1945, als der Dom bei der Bombardierung Magdeburgs getroffen wurde, der Brand schnell gelöscht und schlimmerer Schaden verhindert werden konnte!

Bei dieser früheren Führung durften wir auch tatsächlich dem Dom aufs Dach steigen. Durch zwei Türen rechts und links im hinteren Bereich des Gebäudes gelangten wir zu beiden Seiten hinaus. Nicht so ganz einfach, es musste eine hohe Stufe überwunden werden – aber dank helfender Hand eines anderen Teilnehmers schaffte ich das auch mit Bravour.

Schon von dort aus ist der Blick über die Stadt sehr beeindruckend. Mich haben insbesondere die kunstvollen Wasserspeier fasziniert, sie weckten wieder Assoziationen zur Notre Dame. Ihnen kommt die Aufgabe zu, das vom Dach ablaufende Regenwasser von den Mauern des Bauwerks fernzuhalten – und diese Funktion erfüllen sie auch heute mit fast 800 Jahren noch. Was für fleißige kleine Kerlchen!

Wasserspeier am Magdeburger Dom

Der Aufstieg auf den Nordturm

Weiter geht es diesmal direkt im Nordturm. Wir steigen im Turm weiter hinauf und erreichen den Glockenraum. Zwei riesige Glocken hängen hier. Natürlich werden diese längst nicht mehr manuell angetrieben. Die nahezu 800 Jahre alten mächtigen Balken finde ich beeindruckend. Wenn sie reden könnten, was würden sie wohl über die vergangenen 800 Jahre alles zu berichten haben?

800 Jahre alte Balken im Magdeburger Dom

Ein Teilnehmer unserer Gruppe bringt mit aller Kraft eine Glocke zum Schwingen und entlockt ihr tatsächlich einen Ton. Natürlich werden die Glocken in der Realität nicht per Muskelkraft zum Klingen gebracht.

Die Wendeltreppen im zweiten und dritten Abschnitt des Turmaufstiegs werden immer schmaler. Meinen Fotoapparat habe ich längst im Rucksack verstaut – meine ganze Aufmerksamkeit gilt den unebenen und ungleichmäßigen Treppenstufen, die immer weiter hinauf führen.

Wendeltreppe im Nordturm des Magdeburger Doms

Oben angekommen, steige ich durch eine schwere Metalltür ins Freie. Aufatmen. Geschafft! Über der Tür ist auf einem Stein die Jahreszahl der Fertigstellung des Magdeburger Doms zu lesen: 1520. Wer mag diese Ziffern dort wohl in den Stein gehauen haben? Und wie sah die Stadt aus, die er zur damaligen Zeit von hier oben überblickte?

Jahreszahl am Magdeburger Dom

Das Magdeburger Lied kommt mir in den Sinn:

Ist denn die Elbe
immer noch dieselbe,
fragt sich der Dom
und wundert sich

Der heutige Anblick der Stadt zu unseren Füßen würde die damaligen Erbauer sicher in Erstaunen versetzen. Die Stadt ist natürlich nicht mehr dieselbe – sie hat sich in den 800 Jahren seit Baubeginn des Magdeburger Doms mehrfach komplett verändert.

Und so lasse ich mich von dem Ausblick faszinieren – da ist unglaublich viel Grün in der Stadt zu sehen! Von oben bietet sich ein beeindruckender Blick auf die Elbauen und andere grüne Bereiche der Stadt. Meine Augen finden außerdem vertraute Punkte wie das Hundertwasserhaus, die Johanniskirche, den Jahrtausendturm, die frisch sanierte Hyparschale. Die Elbe schlängelt sich wie ein blaues Band durch die Stadt und wird von der Hubbrücke, der Strombrücke und dem Nordbrückenzug überspannt. Ganz deutlich ist auch der Domfelsen zu erkennen, der sich in diesem Sommer großflächig aus der Elbe erhebt.

Ausblick in Richtung Osten, zu Jahrtausendturm und neuer Schrägseilbrücke
Ausblick in Richtung Osten zum Landesfunkhaus des MDR und zur Hyparschale
Blick zur Grünen Zitadelle
Blick vorüber am Südturm zur Hegelstraße

Der wohl schönste Sonnenuntergangsspot der Stadt

Die Zeit vergeht wie im Flug und plötzlich ist der Zeitpunkt des Sonnenuntergangs gekommen. Was für ein besonderes Privileg, diesen Moment an so einem Ort hoch über den Dächern der Stadt erleben zu dürfen.

Während die Sonne langsam tiefer sinkt, taucht sie die Stadt in ein warmes, goldenes Licht. Die alten Mauern des Doms beginnen, in einem rötlichen Schimmer zu leuchten, und die Schatten der umliegenden Gebäude werden länger. Im Westen färbt sich der Himmel in verschiedenen Orangetönen und das Licht wird immer sanfter, bis die Sonne wie ein leuchtender Ball hinter dem Horizont verschwindet.

Nun wird es für uns leider Zeit, wieder den Rückweg anzutreten. Im Gepäck habe ich Dutzende Fotos und viele Eindrücke – ebenso wie alle anderen Teilnehmer des InstaMeet. Es geht die schmalen Wendeltreppen wieder hinab, was ich fast noch schwieriger finde. Diesmal nehmen wir auch im letzten Drittel die Treppen.

Öffentliche Führungen auf die Domtürme

Habe ich dir mit meinem Bericht und meinen Fotos jetzt Lust gemacht auf einen Blick von den Magdeburger Domtürmen? Kein Problem – es gibt öffentliche Turmführungen! Sie finden im Sommerhalbjahr jeweils freitags, sonnabends und sonntags statt.

Du solltest fit genug sein, die 433 Stufen zu bewältigen und den Blick aus rund 90 Metern Höhe nicht scheuen. Außerdem denke bitte an geeignetes Schuhwerk! Für Kinder unter 6 Jahren ist die Turmführung nicht geeignet.

Die Tickets kannst du direkt vor Ort im Dom erwerben. Die Führung dauert ungefähr eine Stunde, wobei rund die Hälfte der Zeit für den Auf- und Abstieg zu rechnen sind. Es lohnt sich definitiv und ist ein besonderes Erlebnis!

Mehr über Magdeburg auf SilverTravellers

Natürlich gibt es auf SilverTravellers noch mehr über Magdeburg und Umgebung zu lesen. Stöbere doch einfach selbst ein wenig durch die Artikel, du findest sie hier: https://www.silvertravellers.de/category/reisen/deutschland/sachsen-anhalt/

13 Kommentare zu „Die schönste Aussicht über Magdeburg – dem Magdeburger Dom auf’s Dach gestiegen“

  1. Was für ein Ausblick! Ich finde solche Aktionen ja immer total spannend – und nehme auch in meiner Stadt immer wieder gerne daran teil. Da ich ohnehin versuche, jede Stadt, die ich besuche, auch von oben zu sehen, natürlich die perfekte Unternehmung. Werde ich mir jedenfalls merken für den Fall, dass es mich mal nach Magdeburg verschlägt. 🙂

  2. Die Aussicht ist schon beeindruckend. Dafür hat sich der Aufstieg garantiert gelohnt. Vor allem den Dom von innen zu sehen finde ich spannend. Die meisten Kirchen sieht man ja doch nur von außen. Ich frage mich immer, wie damals solche Bauwerke entstanden sind. Ob wir das heute überhaupt noch hinbekommen würden? Oder bezahlen könnten…?

  3. Ich liebe den Ausblick von oben. Egal ob bei einer Städtereise oder beim Wandern. Steht irgendwo ein Turm, ein Aussichtspunkt oder ein Berg, ich muss hoch 😉
    Daher hätte mir dieser Instawalk sicher enorm viel Spaß bereitet.
    Die Bilder sind richtig schön geworden.

    Liebe Grüße, Katja

  4. Tolle Aussicht vom Dom! Ich muss sagen, ich habe noch nie daran gedacht auch mal den Turm anzuschauen, werde ich bei meinem nächsten Städtetrip gleich einplanen. 🙂

    Schöne Grüße
    Elena

  5. Liebe Cornelia
    Oh, das waren aber viele spannende Informationen zum Magdeburger Dom, war richtig interessant zum lesen und natürlich tolle Bilder. Die Dom Felsen kannte ich übrigens noch gar nicht. Falls ich einmal in der Nähe bin, lasse ich mir einen Aufstieg in den Turm sicher nicht entgehen:)
    Liebe Grüsse
    Lena

  6. Oh, das sieht ja wunderbar aus! Die Idee „InstaMeet“ kannte ich nicht – tolle Aktion! Kirchen haben es mir zudem angetan – Deine Fotos vom Dom dort sind wirklich einmalig! Dass der Aufstieg derart lange dauert, ist der Hit – Wahnsinn! Aber, wie man sieht, hat es sich eindeutig gelohnt!

    Liebe Grüße,

    Doris

  7. Die 433 Stufen würde ich definitiv schaffen, immerhin bin ich im Kölner Dom noch 100 Stufen mehr gelaufen, aber anstrengend war es trotzdem! Puh!

    Meine Tochter und ich waren schon einige Male in Magdeburg, aber nur einmal zum Konzert in der Innenstadt und ansonsten nur am Bahnhof! Ich glaube, ich muss mir doch mal mehr von der Stadt ansehen 🙂 Und ich schau gleich mal nach, was ein InstaMeet ist 🙂

    Liebe Grüße
    Jana

  8. Tolle Ein- und Ausblicke in Magdeburg. Die Bilder gefallen mir sehr gut. Ich glaube, ich muss auch mal wieder nach Magdeburg. Ich war zur Wendezeit zuletzt dort…
    LG Renate

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