Prag Städtereise – Tipps für die Goldene Stadt an der Moldau

Prag ist ein wundervolles Ziel für eine Städtereise. Auch als „Die goldene Stadt“ bekannt, ist Prag die Hauptstadt der Tschechischen Republik und eine der schönsten Städte Europas. Die Stadt liegt an den Ufern der Moldau und hat eine reiche Geschichte, die sich über mehr als tausend Jahre erstreckt. Prag ist nicht nur wegen der historischen Sehenswürdigkeiten bekannt, sondern auch für eine romantische Atmosphäre, die durch die gut erhaltene Altstadt und die atemberaubende Architektur geprägt ist. Daher ist die Stadt ein beliebtes Reiseziel für Touristen aus aller Welt.

Wieso wird  Prag „die Goldene Stadt“ genannt?

So ganz genau weiß das wohl niemand. Ich bin bei meiner Recherche zu dieser Frage auf zwei wahrscheinliche Gründe gestoßen, die mir beide sehr plausibel erscheinen. Welcher davon nun die Bezeichnung „goldene Stadt begründete, vermag ich nicht zu sagen.

1. Der böhmische König und deutsche Kaiser Karl IV. ließ angeblich die Türme der Prager Burg vergolden. Bei Sonnenuntergang soll die Stadt daher in goldenem Schein geleuchtet haben.
2. Der Kaiser Rudolf II. , der im Jahre 1583 seinen Hof nach Prag verlegte, soll in der damaligen Zeit Alchimisten bei dem Versuch unterstützt haben, Gold herzustellen.

Wie auch immer – bei Sonnenuntergang erscheint die Stadt auch heute golden, als würde ein Strahlen von ihr ausgehen.

Als zweite Bezeichnung ist Prag auch als „Stadt der hundert Türme“ bekannt – und dies erklärt sich beim Blick auf das Stadtbild quasi von selbst, das auch heute noch von zahlreichen Türmen geprägt wird.

Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten in Prag

Die Karlsbrücke – Karlův most

Die Karlsbrücke (Karlův most) ist eine der bekanntesten und ältesten Brücken in Prag, der Hauptstadt der Tschechischen Republik. Sie überspannt majestätisch die Moldau und verbindet die Altstadt (Staré Město) mit der Kleinseite (Malá Strana) und dem Prager Schloss. Die Karlsbrücke ist ein Symbol der Stadt und eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten für Besucher.

Die gotische Steinbrücke mit 16 Bögen und einer Länge von etwa 515 Metern besitzt prachtvolle Türme an beiden Enden und ist berühmt für ihre 30 barocken Statuen, die entlang der Geländer aufgestellt sind. Die meisten dieser Statuen stellen Heilige oder religiöse Figuren dar und wurden im 18. Jahrhundert hinzugefügt.

Natürlich müssen wir bei unserer Städtereise nach Prag auch unbedingt mindestens einmal über die Karlsbrücke schlendern. Die Brücke ist eine Fußgängerzone – aber auch ohne Autoverkehr empfinden wir es dort extrem voll und hektisch. Straßenkünstler, Maler und Musikanten, Souvenirverkäufer und unglaublich viele Touristen aus aller Welt. Nicht von ungefähr werden Fotos, auf denen die Karlsbrücke menschenleer erscheint, meist bei Nacht oder im Morgengrauen aufgenommen.

Die Prager Burg – Pražský hrad

Die Prager Burg (Pražský hrad) ist eine größten Burgen der Welt. Ihre Geschichte reicht bis in das 9. Jahrhundert zurück. Das riesige Areal umfasst eine Vielzahl von historischen Gebäuden, Palästen, Kirchen und Gärten. Zu den wichtigsten Gebäuden gehören der St.-Veits-Dom, der Alte Königspalast, das Vladislavsaal, das Goldene Gässchen und die St.-Georgs-Basilika.

Natürlich könnten wir auch von der Altstadt aus einen kleinen Spaziergang bis zur Burg auf der anderen Seite der Moldau unternehmen – allerdings ist der Aufstieg zum Hradschin ziemlich steil, so das der Weg doch recht anstrengend wäre. So entscheiden wir uns für eine Fahrt mit der Straßenbahn. Mit der Linie 22 gelangen wir ganz bequem zur Prager Burg und steigen an der gleichnamigen Haltestelle (Pražský hrad) aus.

Nach einem kurzen Aufstieg erreichen wir den Eingang zur Burg und machen uns auf den Weg, um die verschiedenen Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Die Prager Burg samt den Gärten ist grundsätzlich kostenlos zugänglich, für besondere Highlights der Anlage, wie beispielsweise das Museum, den Veitsdom und das Golden Gässchen wird allerdings ein Eintrittsgeld erhoben.

Der Veitsdom – Katedrála sv. Víta, Václava a Vojtěcha

Eine lange Reihe wartender Touristen schlängelt sich um den majestätischen St.-Veits-Dom, eine beeindruckende gotische Kathedrale, die das Herzstück der Burg bildet. Wider Erwarten geht es in der Warteschlange dann aber doch recht zügig voran und es dauert gar nicht soooo lange, bis wir den prächtigen Innenraum betreten können. Die bunten Fenster sind einfach faszinierend, die Architektur des Veitsdoms beeindruckt. Der prachtvolle sakrale Bau beherbergt die königlichen Grabmäler vieler bedeutender Persönlichkeiten der tschechischen Geschichte, darunter König Karl IV. und Kaiser Rudolf II.

Für diejenigen, die bereit sind, die circa 300 Stufen einer Wendeltreppe zu erklimmen, bietet der Südturm des Veitsdoms eine atemberaubende Aussicht auf die Stadt Prag und die umliegenden Stadtteile. Es ist ein großartiger Ort, um Fotos zu machen und die Schönheit der Stadt aus der Vogelperspektive zu bewundern.

Das Goldene Gässchen – Zlatá ulička

Ein Spaziergang durch das Goldene Gässchen an der Innenmauer der Prager Burg ist wie eine Reise zurück in die Vergangenheit. Diese malerische Gasse mit ihren bunten, winzigen Häusern ist reich an Geschichte und Legenden. Der Besuch lohnt sich, auch wenn dafür ein extra Eintrittsgeld erhoben wird.

Heute beherbergen die kleinen farbigen Häuser Souvenirläden und Museen. Letztere informieren sehr anschaulich über das Leben der Bewohner und die Geschichte der Gasse. Wir erfahren, dass die Häuser im 16. Jahrhundert erbaut wurden und zunächst als Unterkünfte für die Wachen der Burg dienten. Über dem Gässchen führt noch heute ein Wehrgang die Außenmauer entlang, der besichtigt werden kann und in dem sich eine Ausstellung mittelalterlicher Rüstungen befindet. Später zogen andere Bewohner ein – unter anderem viele Goldschmiede, die mit ihren Werkstätten der Gasse den heutigen Namen verschafften.

Von 1916-1917 hat der berühmte Schriftsteller Franz Kafka im Haus Nummer 22 gewohnt und gearbeitet.

Die bunten Fassaden im Goldenen Gässchen entstanden in den 1950er Jahren bei einer umfassenden Sanierung.

Altstädter Ring und Altstadt

Bei einem Spaziergang durch die historische Altstadt gelangen wir zum Altstädter Ring (Staroměstské náměstí), einem historischen Platz im Zentrum von Prag. Der Platz ist voller Touristen, die von hier aus durch die verschiedenen Gassen der Altstadt flanieren. Umgeben ist er von historischen Gebäuden aus verschiedenen Epochen, so entdecken wir beispielsweise das Altstädter Rathaus mit der berühmten astronomischen Uhr, die gotische Teynkirche und prächtige Bürgerhäuser. Mitten auf dem Platz steht das Denkmal von Jan Hus, einem böhmischen Reformator, der 1415 in Konstanz als Ketzer auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde.

Auf dem Platz fällt uns der Prager Meridian auf, eine in die Pflastersteine eingesetzte Messingschiene. Später erfahren wir, dass dieser auf den Koordinaten 14°25′17″ östlich von Greenwich verläuft. Er soll früher zur Bestimmung der Mittagszeit gedient haben. Sobald sich der Schatten der Mariensäule mit dem Meridian deckte, stand die Sonne um 12 Uhr mittags im Zenit.

Das Prager Rathaus mit der Aposteluhr

Eine Location stand direkt bei der Planung unserer Prag Städtereise fest: das Rathaus mit der Aposteluhr. Vor vielen Jahren, noch während meines Studiums, hatte ich schon einmal einige Tage in Prag verbracht – nur wenige Fotos und Erinnerungen habe ich an diese Zeit. Das Wetter machte uns damals einen dicken Strich durch die Planung – es regnete damals in Strömen, so dass wir unser völlig durchnässtes Zelt einpackten und zurück nach Hause reisten. Die Aposteluhr besuchten wir damals und standen in strömendem Regen völlig durchnässt davor.

Diesmal ist uns der Wettergott wohlgesonnen und vom Altstädter Ring wenden wir uns in Richtung der südwestlichen Ecke des Platzes. Dort befindet sich das historische Rathaus, ein Meisterwerk der Gotik, mit der berühmten Aposteluhr. Wir haben etwas ganz besonderes geplant: wir werden nicht nur von außen die Uhr betrachten, sondern auch einen Rundgang durch das Rathaus und einen Aufstieg auf den historischen Rathausturm unternehmen.

Die Tickets für den Rundgang kann man vor Ort oder im Vorfeld online erwerben. Vom Eingangsbereich geht der Rundgang durch Kellergewölbe, verschiedene historische Säle und die Gotische Kapelle mit Blick auf die Apostelfiguren der astronomischen Uhr.

Ein Höhepunkt des Rundgangs ist der Besuch des Rathausturms. Der Weg auf den Turm ist völlig unkompliziert, da vom 3. Stock des Rathauses ein Aufzug hinauf auf die Aussichtsgalerie des Turms führt. Der moderne gläserne Aufzug mit seiner futuristisch anmutenden Stahlkonstruktion  ist an sich schon sehenswert, noch faszinierender ist aber der atemberaubende Blick auf die Stadt Prag und ihre berühmten Sehenswürdigkeiten, der sich uns von der Aussichtsgalerie bietet. Unser Blick reicht weit über die roten Dächer der Altstadt bis hin zu den grünen Hügeln und den majestätischen Türmen der Prager Burg.

Nachdem wir  unseren Rundgang durch das Rathaus beendet haben, gesellen wir uns zu den vielen Wartenden vor der Astronomischen Uhr.

Die Uhr wurde im Jahr 1410 vom Uhrmacher Mikuláš von Kadaň und dem Astronomen Jan Šindel für den Ratshaus Turm erbaut. Sie besteht aus drei Hauptteilen: dem astronomischen Zifferblatt, dem Kalenderzifferblatt und den Statuetten.

Das astronomische Ziffernblatt zeigt die Position der Sonne, des Mondes und der Sterne am Himmel über Prag. Es ist mit einem raffinierten System von Zahnrädern und Mechanismen ausgestattet, das die Bewegung der Gestirne nachahmt. Die Zeiger zeigen nicht nur die Uhrzeit an, sondern auch den Sonnenstand, die Mondphase und den Stand der Sterne. Außerdem verkündet die Uhr vier verschiedene Zeiten:

• die gotischen Ziffern zeigen die Altböhmische Zeit, bei welcher wo der neue Tag mit dem Sonnenuntergang beginnt
• die römischen Ziffern zeigen die uns vertraute Mitteleuropäische Zeit
• die arabischen Ziffern zeigen die Babylonische Zeit, die sich sowohl an Sonnenauf- als auch Sonnenuntergang orientiert (ich habe aufgegeben, das näher verstehen zu wollen)
• der Tierkreis in der Mitte zeigt die Sternzeit

Das Kalenderzifferblatt zeigt die verschiedenen Tage, Monate und Jahre des gregorianischen Kalenders sowie die Tierkreiszeichen und die heiligen Feiertage.

Die Statuetten, die das Zifferblatt umgeben, sind ein weiteres faszinierendes Merkmal der Uhr. Zu jeder vollen Stunde öffnen sich die Fenster oberhalb des Ziffernblattes und die Figuren der zwölf Apostel sind nacheinander in diesen Fenstern zu sehen.

Außerdem werden die Figuren neben der Astronomischen Uhr, der Tod (ein Skelett) und die Figuren der  Türke, der Geiz und die Eitelkeit in Bewegung gesetzt. Der Tod läutet die Sterbeglocke, die anderen drei Figuren schütteln verneinend mit dem Kopf. Zum Schluss kräht der goldene Hahn, schlägt mit seinen Flügeln – und das Spektakel ist damit beendet.

Teynkirche

Direkt am Altstädter Ring gelegen, ist die Kirche ein herausragendes Beispiel für die Architektur des späten 14. und frühen 15. Jahrhunderts in der Region. Insbesondere ihre beiden Türme prägen das Prager Stadtbild. Sie erreichen eine Höhe von ungefähr 80 Metern, sind aber in Umfang und Höhe unterschiedlich. Der schlankere Südturm – Adam –  ist ungefähr einen Meter höher, als der Nordturm namens Eva. Ja, du liest richtig: die Türme tragen die Namen Adam und Eva.

Petřín

Ein Ausflug auf den Petřín-Hügel in Prag bietet eine einzigartige Gelegenheit, die Stadt aus einer erhöhten Perspektive zu erleben und gleichzeitig die Natur zu genießen. Er erhebt sich im Westen der Prager Altstadt. Um den Gipfel zu erreichen, kann man entweder zu Fuß hinauf wandern oder ganz bequem die Petřín-Standseilbahn nehmen. Wir entscheiden uns für die Seilbahn. Mit der Straßenbahn gelangen wir zunächst an die Haltestelle Ujezd und von dort sind es nur ungefähr 100 Meter bis zur Talstation der Seilbahn am Fuß des Petřín-Hügels.

Oben angekommen, reiben wir uns direkt die Augen: wir stehen vor dem Eiffelturm. Nun ja, beinahe scheint es so. Der Aussichtsturm auf dem Petřín ist quasi eine Miniaturausgabe des Pariser Eiffelturms im Verhältnis 1:5 und wurde anlässlich der Weltausstellung im Jahre 1891 errichtet. Von der oberen Plattform haben wir eine wundervolle Panoramaaussicht auf Prag.

Nachdem wir den Aussichtsturm erkundet haben, unternehmen wir einen kleinen Spaziergang durch die Gärten des Petřín-Hügels. Sie sind wunderschön angelegt und bieten zahlreiche malerische Wege, Blumenbeete und ruhige Ecken zum Entspannen.

Tanzendes Haus

Das Tanzende Haus, auch bekannt als „Fred und Ginger“, ist eines der modernen architektonischen Wahrzeichen von Prag. Es befindet sich am Ufer der Moldau im Stadtzentrum, etwa einen Kilometer von der Karlsbrücke entfernt, und es fällt uns direkt am ersten Abend auf, als wir eine Dinner Cruise auf der Moldau unternehmen. Es ist ein interessanter Kontrast zu den umliegenden historischen Gebäuden Prags.

Das außergewöhnliche Haus wurde in den 1990er Jahren fertiggestellt und wurde schnell zu einer beliebten Touristenattraktion aufgrund seines einzigartigen und unkonventionellen Designs. Die ungewöhnliche Form des Gebäudes erinnert an ein tanzendes Paar, was zu seinem Spitznamen  „Fred und Ginger“ führte, in Anlehnung an die legendären Tänzer Fred Astaire und Ginger Rogers.

Das markante Gebäude beherbergt heute verschiedene Einrichtungen, darunter Büros, ein Restaurant und eine Bar, sowie ein Kunstgalerie und ein Hotel. Gegen Entgelt kann man auf eine Aussichtsplattform hinauf fahren. Der Panoramablick von der oberen Etage des Gebäudes soll eine spektakuläre Aussicht auf die Prager Altstadt und die Moldau bieten – da wir jedoch bereits mit dem Rathausturm und dem Petřín-Hügel zwei Aussichtspunkte besuchten, verzichteten wir auf diese erneute Gelegenheit, Prag aus erhöhter Perspektive zu betrachten.

Dinner-Cruise auf der Moldau

Direkt am ersten Tag unserer Prag Städtereise haben wir für eine Dinner-Cruise auf der Moldau reserviert. Während sich die Sonne tiefer sinkt und die Stadt in goldenes Licht taucht, werden wir an Bord eines eleganten Glasbootes begrüßt, das mit großen, verschiebbaren Panoramafenstern ausgestattet ist. Dies ermöglicht einen ungestörten Blick auf die Prager Sehenswürdigkeiten entlang der Moldau, den Petřín-Hügel und die beleuchtete Prager Burg, während wir der Live-Musik einer Band lauschen und gleichzeitig köstliche Speisen und Getränke genießen.

Insgesamt ein wundervolles Erlebnis, das ich absolut empfehlen kann.

Prager Fernsehturm

Kommen wir zum höchsten Gebäude in der tschechischen Hauptstadt: der 216 Meter hohe Fernsehturm ist weithin sichtbar. Das Bauwerk ist recht umstritten, seine futuristische Bauweise gefiel vielen Einheimischen nicht.

Was den Prager Fernsehturm besonders macht, sind die außergewöhnlichen Skulpturen von Babys, die von dem tschechischen Künstler David Černý entworfen wurden. Diese skurrilen und etwas gruseligen Statuen klettern die Außenseite des Turms hoch und sind ein unverwechselbares Merkmal, das den Turm von anderen Fernsehtürmen unterscheidet.

Als technisches Bauwerk dient er auch als Kommunikations- und Sendeturm für Radio und Fernsehen in Prag. Darüber hinaus verfügt er über eine Aussichtsplattform und ein Restaurant in einer Höhe von etwa 66 Metern, von denen aus Besucher einen Panoramablick über die Stadt genießen können. Ganz außergewöhnlich – aber ziemlich hochpreisig – ist die Übernachtungsmöglichkeit, die in dem Turm geboten wird. In einer Höhe von 70 Metern befindet sich die Sky-Suite mit dem wohl schönsten Ausblick in und auf Prag.

Trotz seiner umstrittenen Architektur ist der Prager Fernsehturm zu einer beliebten Touristenattraktion geworden und zieht Besucher an, die die ungewöhnliche Ästhetik des Turms bewundern möchten.

Kulinarisches

Die kulinarische Szene in Prag bietet eine breite Palette von Köstlichkeiten, die traditionell und gleichzeitig modern interpretiert werden. Es lohnt sich, lokale Restaurants und Märkte zu erkunden, um die Vielfalt der tschechischen Küche zu entdecken. An dieser Stelle möchte ich ein paar Highlights vorstellen, die meiner Ansicht nach unbedingt für die tschechische Küche stehen und die du in Prag unbedingt genießen solltest.

Trdelník

In der gesamten Altstadt sind die Trdelník-Verkaufsstände nahezu allgegenwärtig und natürlich kamen wir auch nicht umhin, diese Spezialität zu probieren.

Trdelník ist ein traditionelles Gebäck und beliebtes Street-Food, das seinen Ursprung in der Region Mitteleuropa hat, insbesondere in Ländern wie Tschechien, der Slowakei und Ungarn. Es handelt sich um einen Hefeteig, der um Stäbe gewickelt und dann über offenem Feuer oder in speziellen Trdelník-Backöfen gebacken wird. Nach dem Backen wird der Trdelník in Zucker gewälzt, was ihm eine süße Kruste verleiht.

In Prag wird Trdelník gefüllt mit Softeis verkauft, das manchmal auch noch mit verschiedenen Toppings wie gehackten Nüssen, Zucker, Zimt oder Vanille bestreut wird. Das Ganze ist ziemlich mächtig und kann fast als eigenständige Mahlzeit durchgehen. Ich habe nicht die ganze Portion geschafft, aber einen Versuch war es auf jeden Fall wert.

Bier

Das tschechische Bier hat eine lange und stolze Tradition, und Tschechien ist weltweit für seine herausragende Bierkultur bekannt. Eine unangenehme Nebenwirkung dieses Rufes sind die vielen „Biertouristen“, die Anfang der 2000er Jahre die Straßen Prags bevölkerten. Nach der COVID19-bedingten Tourismuspause will die Stadt weg von Bachelor-Partys und Bierfahrradtouren.

Nichtsdestotrotz gilt es anzuerkennen, dass Bier in Tschechien nicht nur ein Getränk ist, sondern auch ein zentraler Bestandteil der sozialen Kultur.

Biergärten und Bierhäuser sind beliebte Treffpunkte, wo Menschen sich entspannen, Bier genießen und oft traditionelle tschechische Gerichte probieren können. Eines der bekanntesten und ältesten Bierhäuser in Prag ist zweifellos das „U Fleků“. Es wurde 1499 gegründet und befindet sich im historischen Zentrum von Prag, in der Nähe des Wenzelsplatzes. Es ist berühmt für sein dunkles Bier, nach einem traditionellen Rezept gebraut, das seit Jahrhunderten unverändert geblieben ist.

Bei schönem Wetter während unseres Besuches bevorzugten wir jedoch ein kühles Staropramen in einem der vielen Biergärten an der Moldau. Staropramen ist eine bekannte tschechische Brauerei mit Sitz in Prag. Ihr Bier ist für seinen milden Geschmack und seine hohe Qualität bekannt. Zwar hat man in Tschechien die Qual der Wahl – die Kategorie Biere auf den Getränkekarten der Restaurants ist unglaublich lang – aber ich bin dann bei dieser Sorte geblieben.

Palatschinken / Palačinky

In Tschechien werden Pfannkuchen oder Crêpes, ähnlich wie in anderen Ländern, als „palačinky“ bezeichnet. Die tschechischen Palačinky sind dünn und werden aus einem Teig aus Mehl, Eiern, Milch, Salz und manchmal auch Zucker hergestellt. Der Teig hat eine flüssige Konsistenz, und die Palačinky werden in einer Pfanne gebacken.

Die Zubereitung von tschechischen Palačinky ähnelt der von Crêpes. Nach dem Backen können sie mit verschiedenen Füllungen serviert werden. Süße Varianten sind zum Beispiel mit Marmelade, Nutella, Früchten, Honig oder Schokoladensauce gefüllt. Auch Quark, Nüsse oder Zimt sind beliebte süße Füllungen. Auf der herzhaften Seite können Palačinky mit Käse, Schinken, Gemüse oder Kräutern gefüllt werden.

Palačinky sind in Tschechien ein beliebtes Gericht und können sowohl als Dessert als auch als Hauptgericht genossen werden. Sie werden oft zu verschiedenen Anlässen serviert und sind auch auf Straßenmärkten und in Cafés weit verbreitet.

Gulasch / Guláš

Das tschechische Gulasch, auch als „guláš“ bekannt, ist eine herzhafte Fleischsuppe oder -eintopf, die in der tschechischen Küche sehr beliebt ist. Es unterscheidet sich von ungarischem Gulasch und anderen Varianten durch seine eigene Zubereitungsweise und die spezifischen Zutaten.

Rindfleisch ist die gängigste Fleischsorte, die für das tschechische Gulasch verwendet wird. Es wird in mundgerechte Stücke geschnitten und vor dem Kochen angebraten, um Aromen zu intensivieren.

Zwiebeln, gemahlener Paprika, Tomatenmark, Kümmek, Pfeffer, Lorbeer und mitunter auch Thymian sind weitere klassische Zutaten des tschechischen Guláš, das mit Wasser, Brühe oder auch Bier zubereitet wird.

In der Regel wird tschechisches Gulasch mit Beilagen wie Knödeln (Knedlíky), Kartoffeln oder Brot serviert.

Tipps für deine Prag Städtereise

Du planst eine Städtereise in die Goldene Stadt an der Moldau? Hier habe ich einige hilfreiche Tipps für dich.

Die Anreise nach Prag

Es gibt mehrere Möglichkeiten, um nach Prag zu reisen – je nach persönlichen Vorlieben kann sich der Besucher zwischen der Anreise mit Flugzeug, Zug, Bus oder Auto entscheiden.

Mit dem Flugzeug: Der Vaclav-Havel-Flughafen Prag ist der größte internationale Flughafen in der Tschechischen Republik und bietet eine Vielzahl von Flügen aus verschiedenen Städten weltweit an. Von dort aus kannst du öffentliche Verkehrsmittel wie Busse, Züge oder Taxis nutzen, um ins Stadtzentrum zu gelangen.

Mit dem Zug: Prag ist gut an das europäische Eisenbahnnetz angeschlossen. Es gibt direkte Zugverbindungen von Städten wie Berlin, Wien, Budapest und Warschau. Der Hauptbahnhof von Prag, der Praha hlavní nádraží, ist ein zentraler Verkehrsknotenpunkt mit guten Anbindungen an das öffentliche Verkehrsnetz der Stadt. Einen Erfahrungsbericht der Anreise mit dem Zug nach Prag findest du ebenfalls auf SilverTravellers, da wir diese Art der An- und Abreise nutzten.

Mit dem Bus: Es gibt zahlreiche Busunternehmen, die Verbindungen nach Prag anbieten. Internationale Busse kommen am Florenc Busbahnhof an, der gut an das U-Bahn- und Straßenbahnnetz der Stadt angebunden ist.

Mit dem Auto: Wenn Du mit dem Auto anreisen möchtest, ist dies über verschiedene Autobahnen möglich. Beachte jedoch, dass das Parken in der Innenstadt von Prag oft schwierig und vor allem teuer ist. Insofern würde ich persönlich davon abraten.

 Welches ist die beste Reisezeit für Prag?

Vermutlich gibt es DIE beste Reisezeit gar nicht, das ist immer abhängig von deinen individuellen Präferenzen und deinem Reisebudget.

Wetter: Der Frühling (April bis Juni) und der Herbst (September bis Oktober) sind in der Regel angenehme Jahreszeiten in Prag, mit milden Temperaturen und wenig Niederschlag. Der Sommer (Juli bis August) kann heiß und manchmal überfüllt sein, ist aber ideal, wenn du die lebendige Atmosphäre der Stadt genießen möchtest. Der Winter (Dezember bis Februar) kann kalt sein, aber die Stadt ist in der Vorweihnachtszeit besonders charmant, wenn die Weihnachtsmärkte geöffnet sind.

Veranstaltungen und Festivals: Prag hat das ganze Jahr über eine Vielzahl von Veranstaltungen und Festivals, darunter Musikfestivals, kulturelle Veranstaltungen und Weihnachtsmärkte.

Touristenmengen: Die Hauptreisezeit für Prag ist im Sommer, wenn viele Touristen die Stadt besuchen. Wenn du Menschenmassen vermeiden möchtest, solltest du erwägen, außerhalb der Hauptsaison zu reisen.

Insgesamt bieten der Frühling und der Herbst gute Kompromisse hinsichtlich des Wetters und der Touristenmengen.

Wieviel Tage sollte man für einen Kurztrip nach Prag einplanen?

Für einen Kurztrip nach Prag würde ich empfehlen, mindestens 3 bis 4 Tage einzuplanen, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt zu erkunden und auch ein wenig Zeit für Entspannung und spontane Erkundungen zu haben.

Unterkunft in Prag

Vor der Wahl einer Unterkunft in Prag solltest du deine Prioritäten festlegen, um dann gezielt suchen zu können.

Lage: Uberlege, in welchem Stadtviertel du gerne übernachten möchtest. Die Altstadt und die Kleinseite sind beliebte Gegenden mit vielen Sehenswürdigkeiten, Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten. Das Vinohrady-Viertel ist eine gute Wahl für eine ruhigere Atmosphäre und dennoch gute Anbindung an das Stadtzentrum. Empfehlen würde ich eine Unterkunft in der Nähe von öffentlichen Verkehrsmitteln, um sich leicht durch die Stadt bewegen zu können.

Budget: Definiere dein Budget und suche nach Unterkünften, die diesem finanziellen Möglichkeiten entsprechen. Berücksichtige dabei nicht nur den Übernachtungspreis, sondern auch mögliche zusätzliche Kosten wie Frühstück, Fahrtkosten oder Parkgebühren.

Bewertungen: Lies die Bewertungen anderer Reisender auf den gängigen Buchungsplattformen, um einen Eindruck von der Qualität und dem Service der Unterkunft zu erhalten.

Ausstattung: Überprüfe, welche Annehmlichkeiten die Unterkunft bietet und ob sie deinen Bedürfnissen entsprechen. Dazu gehören beispielsweise WLAN, Frühstück, Klimaanlage, Parkmöglichkeiten, Aufzug ….

Flexibilität: Ich bevorzuge Unterkünfte mit flexiblen Stornierungsbedingungen, denn Reiseplänen können sich leicht aus den verschiedensten Gründen ändern.

Fortbewegung in Prag

Die Wahl des besten Fortbewegungsmittels hängt von deiner individuellen Mobilität, dem Reisebudget und dem Zeitplan der Reise ab. In der Regel bietet eine Kombination aus öffentlichen Verkehrsmitteln und Spaziergängen die beste Möglichkeit, Prag zu erkunden, da du so flexibel bist und gleichzeitig die Effizienz des öffentlichen Verkehrs nutzen kannst.

Öffentliche Verkehrsmittel: Prag verfügt über ein gut ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz, das aus U-Bahnen (Metro), Straßenbahnen und Bussen besteht. Die Metro ist schnell und effizient und verbindet viele wichtige Stadtteile miteinander. Die Straßenbahnen bieten eine flexible Möglichkeit, um die Stadt zu erkunden, und die Busse decken Gebiete ab, die nicht von der U-Bahn oder Straßenbahn erreicht werden. Es gibt Einzelfahrscheine oder Tageskarten für die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel.

Taxi: Taxis sind in Prag weit verbreitet und relativ erschwinglich. Aber aufgepasst vor Abzocke: achte darauf, dass du ein offizielles Taxi mit einem gut erkennbaren Firmenlogo und einem Taxameter nimmst, um überhöhte Preise zu vermeiden.

Fahrrad und e-Scooter: Prag ist eine fahrradfreundliche Stadt mit vielen Radwegen und Verleihstationen für Fahrräder oder e-Scooter.

Zu Fuß: Die Altstadt von Prag ist relativ kompakt und viele Sehenswürdigkeiten sind zu Fuß erreichbar.

Ist Prag teuer?

Insgesamt schätze ich ein, dass Prag im Vergleich zu anderen europäischen Hauptstädten wie Paris oder London recht moderate Kosten aufwirft. Mit sorgfältiger Planung und einer bewussten Budgetierung kann man einen erschwinglichen Aufenthalt in Prag genießen.