„Wenn wir schon mal in der Region sind …“ mit diesen Worten blitzte eine Idee auf. Wir sind eigentlich bei der Planung einer Rundreise durch Myanmar, als ich bei einem Blick auf die Flugverbindungen feststelle, dass wir vom Drehkreuz Bangkok auch relativ schnell und preisgünstig nach Siem Reap kommen. Was, wenn wir einfach einige Tage an unsere Myanmar-Rundreise anhängen, um die faszinierenden Bauwerke bei Siem Reap zu besuchen? Der Tempelkomplex von Angkor mit seinen teils restaurierten, teils im verfallenen Zustand belassenen Bauwerken steht eindeutig auf unserer Bucket List. So überlegen wir auch gar nicht lange – wir machen das einfach. Wenn wir schon mal in der Region sind …
Inhalt
Das Park Hyatt Siem Reap – eine ruhige Oase im Zentrum von Siem Reap
Vom luxuriösen 5-Sterne-Hotel bis zum preisgünstigen Gästehaus gibt es die unterschiedlichsten Unterkünfte in Siem Reap, der Stadt in der Nähe der weltberühmten Tempelanlagen von Angkor.
Wir waren vor unserem Besuch in Siem Reap bereits 2 ½ Wochen in Myanmar unterwegs und haben uns zum krönenden Abschluss der Reise für ein erstklassiges Hotel im Zentrum der Stadt entschieden. Vom Park Hyatt Siem Reap kann man abends fußläufig die Märkte und die Restaurantmeile erreichen. Auch die Tempelanlagen von Angkor sind nicht weit entfernt. Außerdem verfügt das Hotel über eine sehr schöne Gartenanlage mit Pool und Spa.
Trotz turbulentem Verkehr auf den Straßen vor dem Hotel – hinter den Außenmauern des Hotels befindet sich eine Oase der Ruhe.
Die Ankunft im Hotel
Der Eingangsbereich sieht sehr stylish aus, alles erinnert irgendwie eher an einen Tempeleingang, als an ein Hotel. Unkonventionell ist dann der Check In – er erfolgt nach der persönlichen Begrüßung durch eine Mitarbeiterin des Hotels bei einem erfrischenden Cocktail im riesigen „Living Room“, der gleichzeitig als Foyer und als Hotelbar dient. Es gibt zwar eine Rezeption, die wir allerdings erst später entdecken – sie ist eher klein und versteckt im langen schmalen Flur.
Nachdem die Formalitäten erledigt waren, wurden wir zu unserem Zimmer in die dritte Etage begleitet. Die langen schmalen Gänge lassen wieder den Gedanken an Tempelanlagen aufkommen, zumal überall Kunstobjekte im Khmer-Stil zu entdecken sind. Die als Glückssymbol geltenden Lotosblüten sind an vielen Stellen zu entdecken.
Unser Zimmer in der dritten Etage
Auch im Zimmer ist das gesamte Design stimmig und wunderschön, ein perfekter Mix aus klaren Linien und zeitgenössischem Design im Khmer-Stil. Besonders fällt der Wandschmuck am Kopfende des – übrigens sehr bequemen – Bettes auf: ein Banyanbaum. Diese Bäume spielen im Buddhismus, der größten Religion in Kambodscha, eine ganz besondere Rolle. Der Überlieferung nach erlangte der indische Prinz Siddharta Gautama unter eben solchem Banyanbaum nach langer Meditation die Erkenntnis und wurde zum Buddha.
Wie auch immer, die Wandskulptur sieht sehr schön aus und prägt das Zimmer ungemein. Auch die restliche Ausstattung ist sehr luxuriös, bis hin zum umfangreichen technischen Komfort, der natürlich up-to-date ist.
Das Bad ist mit einem Schiebefenster vom Zimmer abgetrennt. Dahinter verbirgt sich eines der luxuriösesten Bäder, welches wir je in einem Hotelzimmer hatten. Keine Ahnung, weshalb ich es nicht fotografiert habe.
Der Innenhof
Auch wenn bei der drückenden Hitze eher der klimatisierte Innenbereich lockt – der wunderschöne Innenhof des Hotels ist unbedingt einen Besuch wert. In der Mitte eines quadratischen Wasserbeckens erhebt sich ein prachtvoller Banyanbaum, der nach Einbruch der Dunkelheit auch noch stimmungsvoll ausgeleuchtet wird. Ein ganz besonderes Erlebnis ist ein Dinner in einer der Hängeliegen, die in den Arkaden angebracht sind.
Entspannung am Pool nach einem anstrengenden Tempel-Tag
Nach Siem Reap sind wir wegen der weltberühmten Tempelanlagen von Angkor gereist, nicht für einen Wellnesstag. Nichtsdestotrotz nutzen wir einige Stunden zwischen Tempeltour und Abendessen zu einer Entspannung an der sehr schön gestalteten Poolanlage. Die verwinkelten Wasserbecken werden überbrückt von verschiedenen Stegen, geziert von Säulen und üppig bepflanzten Plattformen. Wie ein kleiner Dschungel wirkt das Ganze. Viele bequeme Schattenplätze reihen sich um den Poolbereich. Außer uns gibt es kaum andere Gäste hier, vermutlich sind die meisten Hotelgäste noch auf Ausflügen unterwegs.
Einen Spa-Bereich mit vielfältigen Wellness-Anwendungen gibt es natürlich auch, haben wir aber nicht genutzt.
Afternoon Tea im Hotel
Zweimal haben wir während unseres Aufenthaltes in Siem Reap den Afternoon Tea im Hotel genossen. Auch wenn der Preis dafür für Siem Reap verhältnismäßig hoch ist, ist er doch im Vergleich zu anderen 5-Sterne-Hotels weltweit extrem günstig.
Stilecht auf einer Etagere wurden die Sandwiches, herzhafte und süße kleine lokale Köstlichkeiten serviert, dazu gab es Scones, Clotted Cream und Marmeladen.
Auch wenn du nicht im Park Hyatt Siem Reap übernachtest, ist ein Afternoon Tea im „LivingRoom“ des Hotels absolut empfehlenswert. Es ist eine großartige Mischung aus dem, was man traditionell von einem Afternoon Tea erwartet, ergänzt mit einer kambodschanischen Note. Der Service ist sehr gut.
Faszinierendes Angkor – unsere Tempeltour in drei Tagen
Drei volle Tage haben wir für die Besichtigungen der vielen Tempelanlagen bei Siem Reap zur Verfügung – zuzüglich Ankunfts- und Abreisetag. Um nicht viel Zeit mit der Organisation vor Ort verbringen zu müssen, haben wir bereits im Vorfeld einen örtlichen Guide + Fahrer engagiert und unsere Besichtigungs-Präferenzen abgestimmt. So müssen wir uns dann vor Ort keine Gedanken mehr über Verkehrsmittel und optimale Reihenfolge der Tempel-Besichtigungen machen. Perfekt ist auch, dass unser Fahrer uns bei manchen Tempelanlagen am Eingang absetzt und dann am Ausgang auf uns wartet.
Angkor Thom
Angkor Thom, eine der atemberaubendsten archäologischen Stätten der Welt, ist ein erstaunliches Zeugnis aus der Blütezeit der Khmer, die von etwa dem 9. bis zum 15. Jahrhundert andauerte. Die Stadt diente einst als Hauptstadt des Khmer-Reiches und war das politische, kulturelle und religiöse Zentrum.
Die Tore von Angkor Thom
Eines der auffälligsten Merkmale von Angkor Thom sind die monumentalen Eingangstore. Die Stadt ist von einer massiven Mauer umgeben, und es gibt insgesamt fünf prachtvolle Eingangstore, von denen das Südtor das bekannteste und am meisten besuchte ist.
Eine Prozessionsstraße führt auf das Tor zu und ist von riesigen Steinstatuen flankiert, den sogenannten „Devas“ (Götter) und „Asuras“ (Dämonen). Sie stellen eine mythologische Szene dar, in der sie eine Schlange ziehen, die den Ozean quert. Nachdem vielen Statuen die Köpfe fehlten, sind diese teilweise durch Kopien ersetzt worden.
Durch das Südtor betreten sehr viele Besucher die historische Stätte und demzufolge ist es sehr schwierig, ein gutes Foto ohne Menschenmassen zu bekommen. Alle fünf Tore gleichen sich – zum Fotografieren eignen sich also die weniger frequentierten Tore – Nordtor, Osttor, Westtor oder Siegestor – deutlich besser.
Wir haben unseren Besuch ebenfalls am Südtor begonnen und gelangen im Laufe des Tages zum Nordtor, wo wir völlig ungestört fotografieren können.
Bayon
Der Bayon-Tempel ist bekannt für seine einzigartige Architektur und die vielen Türme mit lächelnden Gesichtern, die als „Gesichtstürme“ bekannt sind. Nachdem du das Haupttor passiert hast, setzt du deinen Weg durch den üppigen Dschungel fort. Die schattenspendenden Bäume und die exotische Umgebung schaffen eine mystische Atmosphäre. Wenn du näher zum Bayon-Tempel kommst, beginnst du, die beeindruckenden Gesichtstürme zu sehen. Es heißt, dass es sich dabei um Darstellungen von Avalokiteshvara oder möglicherweise Jayavarman VII, dem Bauherrn des Tempels handelt.
Der Tempel selbst besteht aus verschiedenen Ebenen und Galerien, die von schmalen Korridoren miteinander verbunden sind. Du kannst die Gänge durchqueren und die zahlreichen Reliefs und Inschriften bewundern, die die Geschichte von Kambodscha und den Khmer-Königen erzählen. Der Bayon-Tempel hat drei Hauptebenen, von denen du die obersten durch schmale Treppen erreichen kannst. Von hier aus bietet sich eine beeindruckende Aussicht auf die Umgebung und die Gesichtstürme.
Die Besichtigung des Bayon-Tempels ist nicht vollständig, ohne die Gesichter der Türme aus der Nähe zu betrachten. Die Gesichter strahlen Ruhe und Gelassenheit aus und sind ein markantes Merkmal des Tempels.
Es ist ratsam, genügend Zeit für diesen Tempel einzuplanen, um seine Bedeutung vollständig zu erfassen und seine Schönheit in Ruhe zu genießen.
Elefantenterrasse und Terrasse des Leprakönigs
Die Elefantenterrasse und die Terrasse des Leprakönigs sind zwei faszinierende archäologische Stätten im Angkor-Komplex in Kambodscha, in der Nähe des Bayon-Tempels. Die Besichtigung dieser beiden Stätten bietet einen Einblick in die faszinierende Geschichte des Khmer-Reiches und gehört unbedingt zu einem Besuch der Angkor-Ruinen.
Vom Bayon aus starten wir zu einem Besuch der Elefantenterrasse. Die Terrasse erstreckt sich über eine beachtliche Länge und besteht aus einer hohen Plattform, auf der einst königliche Zeremonien stattfanden. Der Name leitet sich von den kunstvoll gemeißelten Elefantenreliefs ab, die die Wände schmücken. Diese Reliefs zeigen königliche Prozessionen und Jagdszenen, was Einblicke in das Leben der Khmer-Könige gibt. Nimm dir Zeit, um diese in Ruhe betrachten zu können und nutze auch die Gelegenheit, auf die Plattform hinauf zu gehen. Von oben bietet sich ein beeindruckender Blick auf die umliegende Landschaft.
Nach der Besichtigung der Elefantenterrasse führt unser Weg zur nahegelegenen Terrasse des Leprakönigs. Sie beeindruckt mit einer großen Plattform, auf der sich der mysteriöse, nackt dargestellte Leprakönig befindet. Die Wände sind mit detaillierten Reliefs geschmückt, die mythische Wesen und religiöse Szenen darstellen. Die Identität des Leprakönigs bleibt ein Rätsel, und es gibt verschiedene Theorien darüber, wen diese Figur repräsentieren könnte.
Beide Terrassen bieten großartige Fotomöglichkeiten, sowohl von den kunstvollen Reliefs, als auch den majestätischen Plattformen oder der umgebenden Natur.
Preah Khan
Preah Khan bietet als einer der größeren Tempelkomplexe innerhalb des historischen Parks eine beeindruckende Kombination aus Reliefs, Tempelstrukturen und historischer Bedeutung. Preah Khan bedeutet auf Khmer „Heiliges Schwert“ und wurde von Jayavarman VII. zu Ehren seines Sieges in der Schlacht gegen die Invasion der Chams, die zu einem Königreich im heutigen Vietnam gehörten, im Jahr 1191 benannt.
Der kreuzförmig aufgebaute majestätische Tempelkomplex liegt im Wald verborgen und ist von einem Wassergraben umgeben. Seine Ästhetik ähnelt der des nahegelegenen berühmten Angkor-Tempels Ta Prohm, mit Vegetation und Bäumen, die aus den Ruinen zu wachsen scheinen und diese malerisch überwuchern.
Es gibt vier Tore, durch die man den Tempelkomplex betreten kann, und jedes hat einen Damm über den Wassergraben. Die Gopurams (Torhäuser) markieren die Eingänge zum zentralen Bereich des Tempels und sind mit detailreichen Darstellungen von Gottheiten und mythologischen Szenen geschmückt.
Der zentrale Bereich von Preah Khan umfasst einen weitläufigen Innenhof mit verschiedenen Tempelstrukturen. Ähnlich wie Ta Prohm und Banteay Kdei besitzt auch Preah Khan eine beeindruckende und majestätische Halle der Tänzerinnen. Eine Besonderheit von Preah Khan ist die zweistöckige Säulenhalle. Einige Bereiche des Tempels zeigen gut erhaltene Baureste, während andere von der Natur überwuchert sind. Dies schafft eine faszinierende Kombination aus restaurierten und teilweise im Dschungel verborgenen Strukturen, was viele großartige Fotomöglichkeiten bietet – sei es von den kunstvollen Details der Reliefs, den majestätischen Tempelgebäuden oder den von Bäumen malerisch überwucherten Ruinen.
Angkor Wat
Der Höhepunkt der Tempelanlagen von Angkor ist für viele Besucher Angkor Wat, der größte und bekannteste Tempel im Archäologischen Park.
Viele Besucher entscheiden sich dafür, Angkor Wat früh am Morgen zu besuchen, um den atemberaubenden Sonnenaufgang zu erleben. Sicher hast du die berühmten Fotos schon einmal gesehen, bei denen sich die Türme des Tempels bei Sonnenaufgang im davorliegenden See spiegeln. Was die meisten Bilder nicht zeigen, sind die Besuchermassen, die sich an diesem Fotospot auf der Jagd nach dem perfekten Foto drängen.
Wir verzichten auf das frühe Aufstehen, frühstücken noch gemütlich im Hotel und besuchen Angkor Wat erst danach am Vormittag. Wir betreten den äußeren Tempelbereich, der von einer weitläufigen Mauer umgeben ist. Hier erstrecken sich Terrassen und Galerien, die mit kunstvollen Reliefs von mythologischen Szenen, Kriegen und königlichen Prozessionen geschmückt sind. Der äußere Bereich enthält auch kunstvolle Bassins und Bibliotheken, die das Gesamtbild des Tempelkomplexes abrunden. Die Bassins dienten möglicherweise rituellen Reinigungszeremonien, während die Bibliotheken als Orte des Studiums und der Aufbewahrung religiöser Texte dienten.
Es folgt ein Aufstieg zur zentralen Ebene von Angkor Wat. Hier erhebt sich der Haupttempel majestätisch über die umliegenden Strukturen. Die Besucher können die steilen Treppen hinaufsteigen und die beeindruckende Architektur aus der Nähe bewundern. Die zentralen Türme von Angkor Wat repräsentieren den heiligen Berg Meru der hinduistischen Mythologie. Die Galerien umfassen beeindruckende Reliefs und Inschriften, die die Geschichte des Tempels und die Glorie der Khmer-Zivilisation erzählen.
Von den oberen Ebenen von Angkor Wat aus bietet sich ein wundervoller Ausblick, den wir auch ganz in Ruhe genießen. Nicht viele Besucher haben an unserem Besuchstag den mühsamen Aufstieg gewagt.
Neak Pean
Neak Pean ist ein Inseltempel, der von einem heiligen Teich umgeben ist, Er ist bekannt für seine symbolische Bedeutung und seine architektonische Raffinesse. In der Mitte des Zentralbeckens steht das Heiligtum der Anlage, eine runde Insel mit einem Durchmesser von 14 Metern. Der kleine Turm besitzt eine Öffnung in Richtung Osten.
Der zentrale heilige Teich ist von vier kleineren Teichen umgeben. Die vier Teiche repräsentieren die vier großen Flüsse, die aus dem mythischen Berg Meru fließen. Jeder verfügt über eine kleine Kapelle. Durch diese sind die kleinen Becken mit dem Hauptbecken verbunden. In den Kapellen befinden sich vier unterschiedliche Wasserspeier, über die das Wasser vom Hauptbecken abfließen kann.
Es wird angenommen, dass der Tempel ein Ort für heilige Bäder war und dem Wasser in den Teichen heilende Eigenschaften zugeschrieben wurden.
Ta Som
Ta Som ist eine der weniger bekannten, aber dennoch faszinierenden Stätten im Archäologischen Park von Angkor. Während unseres Besuches haben wir den Tempel fast ganz für uns allein, es sind kaum andere Touristen dort.
Der Tempelkomplex von Ta Som umfasst einen Vorhof mit umliegenden Galerien und Strukturen. Der Tempel verfügt über Gopurams (Torhäuser) mit kunstvollen Reliefs, die Szenen aus der hinduistischen Mythologie, mythische Tiere und königliche Prozessionen darstellen.
Eine Besonderheit von Ta Som ist der von der Natur zurückeroberte Bereich. Der Tempel ist von Bäumen und Wurzeln überwuchert, was dem Ort einen mystischen Charme verleiht. Wir hatten den Ta Som durch den westlichen Eingang betreten und nachdem wir den Tempel einmal ganz durchquerten, kamen wir am östlichen Tor an: ein Eingangsportal, völlig überwachsen von einer Würgefeige. Die von der Natur umgebenen Strukturen bieten atemberaubende Fotomöglichkeiten.
Pre Rup
Dieser aus Laterit und Sandstein erbaute Tempel gehört nicht zu den Hauptattraktionen Angkors und ist dementsprechend relativ wenig besucht.
Pre Rup ist ein Tempelberg, und der Aufstieg erfolgt über eine breite Treppe, die von steinernen Löwen bewacht ist und über drei Etagen zur Hauptplattform führt. Der Weg nach oben bietet bereits einen ersten Blick auf die umliegende Landschaft und andere Tempelstrukturen in der Ferne. Der Aufstieg lohnt sich auf jeden Fall, auch wenn die Treppe sehr hoch und steil und die Stufen völlig unregelmäßig sind. Sprich: man kommt ziemlich geschafft oben an. Der Ausblick, der sich von der 3. Ebene bietet, ist dann allerdings fantastisch. An klaren Tagen soll man von hier aus die Türme von Angkor Wat sehen – so viel Glück haben wir allerdings nicht.
Pre Rup bietet zahlreiche Fotomöglichkeiten, sei es von den kunstvollen Verzierungen, den Skulpturen, den imposanten Türmen oder der umgebenden Natur.
Pre Rup ist auch für seinen spektakulären Sonnenuntergang bekannt. Einige Besucher entscheiden sich bewusst für einen Abendbesuch, um die Tempelstrukturen im warmen Licht der untergehenden Sonne zu erleben. Allerdings möchte ich in der Anlage nicht im Dunkeln unterwegs sein und die steilen Treppen hinabsteigen.
Ta Prohm
Schon beim Betreten des Tempelgeländes wird deutlich, dass Ta Prohm anders ist, als die übrigen Tempel. Die Besucher werden von der beeindruckenden Überwucherung durch riesige Bäume und Wurzeln begrüßt, die die halbverfallenen Strukturen des Tempels umklammern.
Die Gänge und Galerien von Ta Prohm sind von verwitterten Steinen und Moos bedeckt. Die Besucher können durch die labyrinthartigen Korridore schlendern und die einzigartige Atmosphäre des von der Natur beanspruchten Tempels erleben. Die Bäume, insbesondere die berühmten Würgefeigen, ragen hoch über die Tempelmauern und bilden ein malerisches Bild. Die Wurzeln durchdringen die Steine und verleihen dem Tempel eine surreale und mystische Ästhetik. Trotz der Überwucherung sind dennoch viele Teile des Tempels noch gut erhalten und zeigen kunstvolle Reliefs.
Ta Prohm wurde durch den Film „Lara Croft: Tomb Raider“ berühmt, da einige Szenen hier gedreht wurden und bietet unzählige Fotomöglichkeiten. Die einzigartige Mischung aus Stein und Natur schafft atemberaubende Bilder. Leider respektierten viele Besucher die natürlichen Strukturen nicht, so dass zum Schutz der Wurzeln und des Bauwerkes an den fotografisch interessantesten Stellen Podeste und Absperrungen eingerichtet worden sind. Einerseits nachvollziehbar: wenn die Wurzeln absterben, verlieren Baum und Mauerwerk möglicherweise den Halt. Andererseits natürlich aus fotografischer Sicht sehr schade.
Hier ist eine Mauer zur Restaurierung vorbereitet: alle Steine sind beschriftet, damit sie später wieder exakt an derselben Stelle eingesetzt werden.
Bantheay Kdei
Der kleine Tempel ist zwar kein Geheimtipp, er bleibt jedoch weitgehend von Besuchermassen verschont – liegt er doch nahe des deutlich bekannteren Ta Prohm. Er ist überwiegend aus Sandstein gebaut und daher war sein Verfall recht stark fortgeschritten. Er wird sukzessive saniert, um den Tempel wenigstens in seinem derzeitigen Zustand zu erhalten.
Einen Besuch ist er allemal wert – er liegt sehr schön von üppiger Vegetation umgeben und bietet tolle Fotomotive mit romantischen Orten, interessanten Perspektiven und malerischen Fenstern und Türen. Übrigens – wenn du ein extrem lautes Zirpen hörst, dann wundere dich nicht. Es handelt sich um eine Zikadenart, die für ihre lauten Geräusche bekannt ist und den Dschungel rund um Banteay Kdei zeitweise fast ohrenbetäubend macht.
Nützliche Tipps für deinen Besuch der Tempelanlagen von Angkor
Die perfekte Reisedauer – wie viele Tage solltest du für die Tempel von Angkor einplanen?
Natürlich bieten die Tempelanlagen von Angkor so viel Sehenswertes, dass man mit ihrem Besuch locker viele Tage zubringen könnte. Aber glaube mir, irgendwann setzt eine gewisse „Sättigung“ ein. Das Aufnahmevermögen des Durchschnittsbesuchers dürfte nach einigen Tagen erschöpft sein und so ging es auch uns. Ich denke, drei Tage sind für einen ersten Eindruck ausreichend (nicht von ungefähr gibt es ein 3-Tages-Ticket) – natürlich ist das immer von den persönlichen Interessen abhängig, aber für uns sah dann alles irgendwie ähnlich aus. Ich empfehle auch, nicht zu viele gleichartige Anlagen an einem Tag anzuschauen, sondern die Highlights ein wenig auf alle Besuchstage aufzuteilen.
Wann ist die beste Reisezeit für Siem Reap und die Tempel von Angkor?
Die Beantwortung dieser Frage ist nicht ganz einfach – auch hier würde ich sagen: es kommt darauf an. Wir waren Anfang April dort, dieser Monat ist zwar schon außerhalb der Hauptsaison, gilt aber gemeinhin noch als gute Reisezeit. Allerdings – es ist der heißeste Monat in Siem Reap und die Regenzeit ist auch nicht mehr weit entfernt. Heiß und feucht – das war an manchen Tagen durchaus anstrengend. Grundsätzlich gilt aber: je besser die klimatischen Reisebedingungen, umso voller ist es in den Tempelanlagen.
Hier ein kleiner Überblick
- November bis Februar: Beste Reisezeit, klimatisch angenehm
- Marz – April: Gute Reisezeit, allerdings sehr heiß
- Mai: nicht mehr ganz so gute Reisezeit, heiß und feucht
- Juni – Juli: Regenzeit
- August – September: Regenzeit, niederschlagsreichste Monate
- Oktober: Regenzeit
Wie kommt man zu den Tempelanlagen von Angkor?
Wir haben für den Besuch der Tempelanlagen von Angkor einen Guide mit Fahrer und klimatisiertem Auto gebucht. Angesichts der heißen Temperaturen Anfang April war das eine sehr gute Entscheidung. Unser Guide hat uns teilweise in die Tempel begleitet, uns auf die Highlights hingewiesen und Interessantes rund um die archäologischen Anlagen erzählt. Die Anfahrt war angenehm im klimatisierten Auto und der Fahrer hat uns teilweise auf einer Seite der Tempelanlagen abgesetzt und dann an anderer Stelle wieder abgeholt.
Ebenso kann so eine Tempeltour natürlich auch per Tuk-Tuk erfolgen – einen Fahrer zu finden, sollte in Siem Reap nicht schwierig sein.
Einige Besucher haben wir auch auf Fahrrädern gesehen.
Eintrittskarten für die Tempel von Angkor
Die Tickets für deinen Besuch der Tempelanlagen von Angkor kannst du entweder am Ticket-Schalter von Angkor Enterprise vor Ort kaufen (Street 60, Krong Siem Reap, Kambodscha) oder über die Webseite von Angkor Enterprise online bestellen (dazu musst du dir einen Account auf der Webseite anlegen).
Es gibt Tagespässe, 3-Tages-Pässe und 7-Tages-Pässe. Der jeweilige Gültigkeitszeitraum der Mehrtagespässe ist länger, so dass deine Tempelbesuche nicht unbedingt an drei bzw. sieben aufeinanderfolgenden Tagen liegen müssen. Die aktuellen Preise findest du ebenfalls auf der Webseite von Angkor Enterprise.
Märkte in Siem Reap
Siem Reap bietet eine Vielzahl von Märkten, auf denen Besucher lokale Produkte, Kunsthandwerk und kulinarische Köstlichkeiten entdecken können. Hier sind zwei der beliebtesten Märkte in Siem Reap:
Old Market (Phsar Chas)
Diese Markthalle haben wir während unseres Aufenthaltes in Siem Reap gleich zweimal besucht, fanden wir sie doch sehr interessant. Hier finden Besucher eine breite Palette von Produkten, darunter lokale Lebensmittel, Gewürze, Kunsthandwerk, Kleidung, Schmuck und Souvenirs. Der Markt hat eine lebendige Atmosphäre und ist ein großartiger Ort, um die lokale Kultur zu erleben. Unvergessen die Situation, als uns frittierte schwarze Käfer zum Verkosten angeboten wurden. Allerdings konnten wir uns nicht überwinden und haben wir dankend abgelehnt.
Angkor Night Market
Der Nachtmarkt öffnet am Abend und ist besonders bei Touristen beliebt. Hier können Besucher handgefertigte Kunstwerke, Kleidung, Schuhe und Souvenirs kaufen. Der Markt ist bunt beleuchtet, und es gibt viele Stände, die lokale Speisen und Getränke anbieten.
Pub Street
Die Pub Street ist das Herzstück des Nachtlebens in Siem Reap. Hier reihen sich zahlreiche Bars und Clubs aneinander, die eine Vielzahl von Getränken und oft Live-Musik oder DJs anbieten.
Die Straße ist beherbergt zudem viele Restaurants und Cafés, die eine breite Palette von kulinarischen Genüssen anbieten. Von lokaler khmerischer Küche über internationale Gerichte bis hin zu Street Food findet man hier für jeden Geschmack etwas.
Entlang der Pub Street und in den angrenzenden Gassen gibt es zahlreiche Souvenirläden und Geschäfte, die lokale Handwerkskunst, Kunsthandwerk, Kleidung und Souvenirs verkaufen. Es ist ein beliebter Ort, um nach Geschenken oder Andenken zu stöbern.
Nach einem anstrengenden Besichtigungstag in Angkor finden die Besucher in der Pub Street auch die Möglichkeit, die geschundenen Füße in Massagesalons pflegen zu lassen. Oder wie wäre es mit einem Fußbad in einem Becken voller Doktorfische? Die Fische knabbern an der oberen Hautschicht der Füße und entfernen so die Hornhaut.
Danke dass Du mich nach Angkor Wat entführt hast! Ich war vor vielen Jahren dort und habe nur ein paar wenige Fotos, dafür viele Erinnerungen an diesen besonderen Ort. In Erinnerung geblieben sind mir die Tempelaffen und Snacks, verkauft von fliegenden Händlern. Es gab grüne Mangos mit einem roten Gewürz, ich glaube es war Chili? Unglaublich gut!
Die Mangos mit Chili haben wir auf dem Markt auch gesehen, aber nicht probiert.
Hi,
Ich habe euren Blog-Post über eure 3 Tage in Siem Reap und Angkor gelesen und bin total begeistert. Eure Fotos sind wunderschön und eure Tipps sehr hilfreich.
Eure Erfahrungen klingen sehr spannend und authentisch. Danke für das Teilen eurer Reiseerlebnisse!
Liebe Grüße,
Christof
Liebe Cornelia, ein sehr schöner und interessanter Bericht über euren Besuch in Siem Reap. Wir haben eine ähnliche Tour gemacht und ich kann deine Ausführungen nur bestätigen.
Viele Grüße, Carina