Yangon Myanmar Shwedagon Pagode

Yangon – 2 Tage faszinierende Pagoden, Streetfood-Märkte und Kultur

Myanmar – ein Land voller faszinierender Tempel, lebendiger Kultur und beeindruckender Landschaften. Lange Zeit waren Reisen in dieses südostasiatische Land nicht möglich, bis es sich gegen Ende der 1990er Jahre langsam für den Tourismus öffnete. In den folgenden Jahren wurden die Visabestimmungen gelockert, und ab 2012 konnten Touristen erstmals elektronische Visa (e-Visa) beantragen. Dadurch wuchs die Zahl der Besucher rasant.

Bis 2020, kurz vor der COVID-19-Pandemie, erlebte Myanmar einen Tourismusboom, insbesondere durch seine berühmten Sehenswürdigkeiten wie Bagan, den Inle-See und die Shwedagon-Pagode in Yangon.

Aktuell wird vom Auswärtigen Amt die Sicherheitslage im Land aufgrund politischer Unruhen und militärischer Auseinandersetzungen als äußerst instabil bewertet und von Reisen dringend abgeraten. So bleibt uns aktuell nur die Erinnerung an eine wundervolle Reise durch dieses faszinierende Land. Ich habe mich dennoch entschieden, den Bericht auf dem Blog zu belassen.

Unsere Reise begann in Yangon, der größten Stadt des Landes, die mit ihrer Mischung aus kolonialer Architektur, geschäftigen Straßenmärkten und der goldglänzenden Shwedagon-Pagode sofort eine besondere Atmosphäre ausstrahlte. Von dort aus führte uns der Weg weiter zu den verschiedenen Wundern Myanmars – nach Mandalay und weiter mit dem Schiff auf dem Irrawaddy zu den Pagodenfeldern in Bagan und den schwimmenden Gärten des Inle-Sees. In diesem Bericht möchte ich meine Erlebnisse, Begegnungen und Eindrücke dieser unvergesslichen Reise teilen.

Yangon – die ehemalige Hauptstadt von Myanmar

Yangon ist die größte Stadt Myanmars und war bis 2006 die Hauptstadt des Landes, bevor die Regierung Naypyidaw als neue Hauptstadt bestimmte. Die Stadt liegt im Süden des Landes, nahe der Mündung des Yangon-Flusses. Obwohl die offizielle Hauptstadt nach Naypyidaw verlegt wurde, bleibt Yangon das wirtschaftliche Zentrum Myanmars. Hier befinden sich die meisten Unternehmen, Banken und internationalen Organisationen.

Für viele Reisende – so auch für uns – ist die Stadt der Startpunkt ihrer Myanmar-Erkundung, verfügt sie doch über einen internationalen Flughafen. Dessen Kürzel (IATA-Code) ist übrigens RGN und leitet sich von der ehemaligen kolonialen Bezeichnung der Stadt ab. Bevor Myanmar 1989 offiziell viele Ortsnamen änderte, war Yangon international als Rangoon bekannt, weshalb der Flughafen-Code bis heute RGN geblieben ist. Solche historischen Kürzel sind bei vielen Flughäfen üblich, auch wenn sich Städtenamen ändern.

Das bekannteste Wahrzeichen der Stadt und eine der heiligsten buddhistischen Stätten weltweit ist die Shwedagon-Pagode. Die Stupa ist über und über mit Gold bedeckt und soll Reliquien Buddhas enthalten. Eine weitere wichtige religiöse Stätte ist die Sule Pagode, die sich mitten im Stadtzentrum befindet. Diese werden wir nicht besichtigen, statt dessen stehen die Botataung Pagode am Ufer des Yangon Flusses und die Chaukhtatgyi Pagode mit einer riesigen liegenden Buddha-Statue auf unserem Besuchsprogramm.

Ein berühmter Markt mit traditionellen burmesischen Handwerkswaren, Schmuck und Souvenirs ist der Bogyoke Aung San Market, ehemals Scott Market genannt.

Am Kandawgyi-See, einem schönen Ort zum Spazierengehen mit Blick auf die Shwedagon-Pagode, besuchen wir den Karaweik Palace, ein Theater und Restaurant.

Yangon ist bekannt für seine gut erhaltenen Gebäude aus der britischen Kolonialzeit, darunter das Secretariat-Gebäude und das Strand Hotel. In das Hotel werfen wir einen kurzen Blick, aber uns zieht es eher ins Chinesen-Viertel mit seinem berühmten Streetfood-Markt. Hatte ich es bereits erwähnt? Yangon ist ein Schmelztiegel verschiedener Ethnien und Kulturen. Neben der burmesischen Mehrheit gibt es viele indische, chinesische und andere ethnische Gemeinschaften. Die Stadt ist auch für ihre Street-Food-Kultur bekannt, in der man sowohl burmesische als auch indische und chinesische Gerichte probieren kann.

Ein umfangreiches Programm erwartet uns also, aufgeteilt auf zwei Tage.

Liegender Buddha und spirituelle Stille – ein Besuch der Chaukhtatgyi-Pagode

Am Nachmittag des Ankunftstages besichtigen wir zunächst die Statue des liegenden Buddha in der Chaukhtatgyi-Pagode, die zu den größten in Myanmar gehört. Die Statue ist etwa 66 Meter lang und zeigt Buddha in einer ruhenden, meditativen Pose.

Hier heißt es zum ersten Mal: Schuhe ausziehen. Sämtliche religiösen Orte dürfen nur barfuß betreten werden – wirklich barfuß (im Gegensatz zu Indien, wo ja „Tempelsocken“ erlaubt sind. Der Buddha liegt in einer großen Halle, irgendwie hatte ich mir eine Pagode anders vorgestellt. Aber die Statue ist wirklich beeindruckend.

Liegender Buddha in der Chaukhtatgyi-Pagode in Yangon
Liegender Buddha in der Chaukhtatgyi-Pagode in Yangon

Anders als viele traditionelle Darstellungen hat dieser Buddha hier ausdrucksstarke Gesichtszüge mit fein gezeichneten Augen und roten Lippen. Seine Fußsohlen sind mit 108 heiligen Symbolen versehen. Von einem kleinen Podest aus kann man den Buddha recht gut fotografieren, auch wenn sich das auf Grund seiner Größe nicht so einfach gestaltet.

Im Vergleich zur berühmteren Shwedagon-Pagode ist die Chaukhtatgyi-Pagode weniger überlaufen, Mönche und Gläubige kommen hierher, um zu meditieren und Opfergaben darzubringen.

Die Pagode liegt nicht weit von der Shwedagon-Pagode entfernt und wird oft zusammen mit ihr besucht. Falls du an beeindruckender buddhistischer Kunst interessiert bist, ist sie definitiv einen Besuch wert!

Die Shwedagon-Pagode – Strahlender Mittelpunkt von Yangon

Unser zweites Ziel und gleichzeitig Höhepunkt des ersten Tages in Yangon ist die Shwedagon Pagode am Singuttarahügel. Die goldene Stupa ist nicht nur das weithin sichtbare Wahrzeichen Yangons, sondern auch die wichtigste Pagode Myanmars.

Yangon Myanmar Shwedagon Pagode
Shwedagon Pagode in Yangon

Es gibt vier Hauptzugänge zur Shwedagon-Pagode, die mit prächtigen Torhäusern und Treppen ausgestattet sind. Auch hier sind wieder die Schuhe auszuziehen, bevor man den Marmorboden der Pagode betritt. Außerdem sollten für den Besuch der Pagode Knie und Schultern bedeckt sein.

Der riesige Stupa ist das Herzstück der Shwedagon-Pagode und ihr markantestes Element. Es handelt sich dabei um eine massive, goldene Kuppel, die sich über eine Höhe von etwa 99 Metern erhebt.

Der gesamte Stupa ist mit Goldplatten bedeckt, was ihm seine strahlende goldene Farbe verleiht. Es wird geschätzt, dass mehr als 27 Tonnen Gold zur Verkleidung verwendet wurden. Am obersten Punkt des Stupa befindet sich eine Spitze, die mit einem großen Diamanten (mit rund 76 Karat) und vielen weiteren Edelsteinen verziert ist. Diese Spitze stellt die Verbindung zwischen Himmel und Erde dar und symbolisiert den höchsten spirituellen Zustand.

Der Stupa ruht auf einer breiten Plattform, die von einer Reihe von Stufen umgeben ist. Diese Stufen repräsentieren den spirituellen Aufstieg des Gläubigen, der durch die verschiedenen Ebenen der Erleuchtung strebt. Die Plattform selbst ist mit Mosaiken und buddhistischen Symbolen verziert. Sie dient als Spazierweg für die Pilger und ist von verschiedenen Bauten und Schreinen sowie von mehreren Bronzetafeln und Kunstwerken gesäumt, die Szenen aus dem Leben des Buddha zeigen.

Um den Stupa herum gibt es einen offenen Bereich mit einer Reihe kleinerer Schreine, Statuen und Religionsstätten, die verschiedenen Aspekten des Buddha-Daseins gewidmet sind. Diese Statuen sind sowohl aus Gold als auch aus Bronze gefertigt.

Shwedagon Pagode in Yangon

So gibt es beispielsweise für jeden Wochentag in der Shwedagon Pagode einen separaten Schrein. Die Gläubigen gehen zu ihrem Wochentag, an dem sie geboren sind, schlagen zuerst die Glocke, entzünden Räucherstäbchen und begießen die Statuen aus Wasserbechern so viele Male, wie sie Lebensjahre zählen. Das soll Glück bringen und rund um den Stupa sieht man unzählige Gläubige dieses Ritual ausführen.

Eine weitere Tradition ist es, den marmornen Boden der Plattform zu fegen – auch dies soll Glück verheißen.

Die beste Besuchszeit für die Shwedagon Pagode ist der späte Nachmittag. So erlebst du den Ort noch bei Tageslicht, anschließend bei Sonnenuntergang und zur blauen Stunde sowie besonders stimmungsvoll nach Sonnenuntergang bei voller Beleuchtung.

Shwedagon Pagode bei Nacht

Der Kandawgyi-See – Ein idyllischer Ort der Erholung

Unseren zweiten Tag in Yangon begannen wir mit einem Spaziergang am Kandawgi-See. Ringsherum ist ein hübscher Park angelegt und man hat einen schönen Blick auf die Swedagon-Pagode.

Die Schwedagon Pagode spiegelt sich im Kandawgyi See

Der See, ursprünglich von den Briten im 19. Jahrhundert als Wasserreservoir für die Stadt angelegt, erstreckt sich über eine Fläche von etwa 5,3 Quadratkilometern und ist ein wunderschöner Ort, um den Tag zu verbringen. Das ruhige Wasser des Sees reflektiert die Umgebung, und die üppige Vegetation, die den See umgibt, schafft eine harmonische Atmosphäre. Wir entdecken blühenden Lotus – einfach nur schön!

Lotosblüte

Botataung-Pagode – Die Pagode mit dem einzigartigen Innenraum

Die Botataung liegt im Süden der Stadt, am Flussufer des Yangon Rivers. Das Besondere an der Pagode ist, dass sie innen begehbar ist. Sie ist wesentlich beschaulicher als die große Shwedagon.

Die Pagode soll eine Haar-Reliquie Buddhas enthalten, was sie zu einem wichtigen Pilgerort macht. Der begehbare Innenraum ist mit Gold verziert und beherbergt zahlreiche Statuen und Opfergaben.

Innenraum der Botataung Pagode

Auf der Straße vor der Pagode sind mehrere Verkaufsstände aufgebaut, an denen die Gläubigen Körbe mit Obst und Blüten kaufen können. Diese werden dann in der Pagode dem Buddha als Opfergaben dargebracht.

Bogyoke Aung San Market – Schmuck, Kunsthandwerk und Souvenirs

Der Bogyoke Aung San Market liegt im Stadtzentrum und ist ein wichtiger Anlaufpunkt für Einheimische und Touristen, die auf der Suche nach traditionellen Waren, Souvenirs und Handwerkskunst sind.

Der Markt wurde im Jahr 1926 während der britischen Kolonialzeit eröffnet und ursprünglich als Scott Market bezeichnet, benannt nach dem damaligen britischen Verwaltungsbeamten Mr. Gavin Scott. Nach der Unabhängigkeit Myanmars wurde er zu Ehren des Nationalhelden General Aung San in Bogyoke Aung San Market umbenannt.

Das historische Markthaus ist ein Beispiel britischer Kolonialarchitektur, mit seinen breiten Gängen, hohen Decken und dem typischen roten Backsteinbau.

Eigentlich steht am zweiten Tag unseres Aufenthalts ein Besuch dieses Marktes auf unserem Plan. Aber uns steht der Sinn nicht wirklich nach Souvenirkauf und so fasziniert uns das Treiben auf den Straßen rings um die Markthalle viel mehr. Obst-/Gemüse- und Imbiss-Stände sind total interessant.

Obst auf dem Markt in Yangon
Gemüse auf dem Markt in Yangon

Der Markt im Chinesenviertel von Yangon

Das Chinatown-Viertel in Yangon ist bekannt für seine pulsierende Atmosphäre und insbesondere für seinen belebten Markt, der sich vor allem entlang der 19th Street und der Umgebung erstreckt. Hier taucht man in eine völlig andere Welt ein, die sich von den kolonialen Vierteln Yangons unterscheidet. Der Markt ist insbesondere für seine Streetfood-Stände bekannt.

Der Bummel über diesen Markt ist wirklich eine ganz besondere Erfahrung. Hier hätten wir Stunden verbringen können. Es gibt jede Menge mobile Garküchen mit allen erdenklichen (und nicht erdenklichen) Gerichten. Exotische Gerüche überall, dazu Obst-/Gemüse-/Fisch- und Fleisch-Stände.

Streetfood
Burmesin genießt ihr Essen auf dem Streetfoodmarkt
Markt im Chinesenviertel von Yangon
hier gibt es Klebreis

An mehreren Ständen werden die Betelnuss-Päckchen vorbereitet, die die Einheimischen so gerne kauen. Auf ein Betel-Blatt wird gelöschter Kalk gestrichen, dann kommen darauf Betelnuss-Stückchen und Palmzucker, manchmal noch Tabak und Gewürze. Das Ganze wird zu einem Päckchen zusammengefaltet. Der Speichel färbt sich beim Kauen der Päckchen rot und wird immer wieder ausgespuckt. Kein appetitlicher Anblick, außerdem nicht gerade gut für die Zähne, die bei den Betelnuss-Kauern rot und angegriffen aussehen.

Zutaten für Betelnuss-Päckchen

Karaweik Palace – Das schwimmende Theater am Kandawgyi-See

Wir hatten schon am Vormittag bei unserem Spaziergang das „Schiff“ am Kandawgyi See gesehen. Der Palast ist auf einem Fundament errichtet, das ins Wasser hineinragt, sodass es aussieht, als würde er auf dem See schwimmen.

Karaweik Palace

Der Karaweik-Palace wurde in den 1970er Jahren erbaut und sollte die traditionelle Architektur mit modernen Elementen verbinden. Seine Form erinnert an eine goldene Barke, die scheinbar auf dem Wasser schwebt. Zwei riesige Karaweik-Vogelköpfe an der Front verleihen dem Bauwerk seine majestätische und fast mystische Ausstrahlung.

Eingangsbereich zum Karaweik Palace

Hier gibt es allabendlich ein Dinner-Buffet und eine Tanz-Show. Wir hatten eigentlich erwartet, dass zuerst das Abendessen und dann die Show stattfindet. Tatsächlich läuft jedoch beides parallel, Musik und Tanz sind eher die Untermalung zum Dinner. Eigentlich schade, die Live-Show mit traditionellen Tänzen, Musik und Puppentheater, gibt einen interessanten Einblick in die burmesische Kultur und sollte eher die Hauptrolle spielen.

Tanzdarbietung im Karaweik Palace
Tanzdarbietung im Karaweik Palace

FAQ zu Yangon

Wo liegt Myanmar?

Myanmar gehört geografisch zum Goldenen Dreieck und ist eines der größten Länder Südostasiens. Das Land grenzt östlich an Thailand und Laos. Im Norden von Myanmar liegt China und westlich grenzt es an Indien und Bangladesch. Im Südwesten besitzt Myanmar eine Küste am Indischen Ozean (Andamanensee und Golf von Bengalen).

Was ist die Hauptstadt von Myanmar?

Die Hauptstadt von Myanmar ist Naypyidaw. Sie wurde im November 2005 offiziell zur neuen Hauptstadt ernannt und ersetzte damit Yangon (Rangun), die zuvor die größte und wichtigste Stadt des Landes war. Naypyidaw wurde speziell als geplante Hauptstadt errichtet und liegt zentral im Landesinneren, etwa 320 km nördlich von Yangon.

Welches ist die beste Reisezeit für Yangon?

Die beste Reisezeit für Yangon ist zwischen November und Februar. In diesen Monaten sind die Temperaturen mit 20–30°C vergleichsweise mild und die Luftfeuchtigkeit ist niedriger. Die Monsunzeit ist vorbei und es fällt kaum Regen.

Dagegen ist es von März bis Mai sehr heiß, oft über 35°C mit hoher Luftfeuchtigkeit.
Ab Juni bis Oktober herrscht Regenzeit mit teils starken Monsunregenfällen und Überschwemmungen.

Wie lange in Yangon bleiben?

Für einen Besuch in Yangon sollte man idealerweise 2 bis 3 Tage einplanen, diese Dauer ist perfekt für die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, lokale Erlebnisse und Märkte.

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