Helmcken Falls im Wells Gray Provincial Park

Abenteuer im Wells Gray Provincial Park – Bären, Lachse und Wasserfälle

Als „Canada’s Waterfall Park“ wird der Wells Gray Provincial Park auch bezeichnet – und dies kommt nicht von ungefähr. Mehrere Wasserfälle erwarten dich dort bei deinem Besuch.  Aber nicht nur das, der Park ist insgesamt ein wahres Paradies für alle, die die Schönheit der kanadischen Wildnis hautnah erleben möchten.

In diesem Artikel nehme ich dich mit auf eine Reise durch die atemberaubenden Landschaften und zeige dir die faszinierendsten Highlights, die der Wells Gray Provincial Park zu bieten hat.

Wells Gray Provincial Park – ein kurzer Überblick

Der Wells Gray Provincial Park liegt in British Columbia. Hauptzugangspunkt zum Park ist die Stadt Clearwater, etwa 120 Kilometer nördlich von Kamloops. Von dort führt die Clearwater Valley Road direkt in den Park hinein, zunächst als asphaltierte Straße und später geht sie in eine Gravel Road über.

Der Wells Gray Provincial Park wurde 1939 gegründet und ist nach Arthur Wellesley Gray benannt, einem ehemaligen Umweltminister von British Columbia, der maßgeblich zur Schaffung des Parks beigetragen hat. Die Gründung des Parks erfolgte aus dem Bedürfnis heraus, die außergewöhnliche natürliche Schönheit der Region zu bewahren und die vielfältige Flora und Fauna zu schützen.

Uns hat es insbesondere die Fauna angetan – der Park soll angeblich eines der tierreichsten Gebiete im Westen Kanadas sein. Neben den allgegenwärtigen Streifenhörnchen und unzähligen Vogelarten gibt es hier unter anderem Bären, Hirsche, Elche und sogar Pumas. Nun für normale Besucher tendiert die Wahrscheinlichkeit einen Puma zu sehen, gegen Null. Mit den Bären ist das schon eine andere Sache. Aber dazu später mehr.

Ein weiteres Highlight des Wells Gray Provincial Park ist die jährliche Lachswanderung. Ausgehend vom Fraser River bei Vancouver führt die Reise der Edelfische über den North Thompson River bis in den Clearwater River. Nach ungefähr einem Monat kommen die Lachse an ihren Laichplätzen im flachen, sanft fließenden Wasser an.  Zuvor nehmen sie einige Hindernisse – an einigen Stellen kannst du sie auf ihrer Reise beobachten und an den Stromschnellen springen sehen.

Die Fahrt von Jasper nach Clearwater

Die Fahrt von Jasper nach Clearwater führt durch einige schöne Landschaften. Nach wenigen Kilometern lassen wir während dieser Tour die kanadische Provinz Alberta hinter uns und erreichen British Columbia.

Wir starten in Jasper und verlassen das hübsche Städtchen auf dem Highway 16 in westlicher Richtung. Dieser Teil der Strecke führt durch spektakuläre Gebirgsszenen und entlang des Athabasca River. Etwa 80 Kilometer westlich von Jasper liegt Mount Robson, der höchsten Gipfel der kanadischen Rockies. Wir hatten vorher gelesen, dass ein Stopp im Mount Robson Provincial Park atemberaubende Ausblicke und hervorragende Fotomöglichkeiten bieten soll. Nun ja, gestoppt haben wir dort – mit den Ausblicken und Fotomöglichkeiten klappte es allerdings nicht. Der Hohe Berg war in einen dichten Wolkennebel gehüllt und ließ sich tatsächlich erst kurz vor der Weiterfahrt ein klein wenig blicken.

In der Nähe des Mount Robson Provincial Park überqueren wir die Grenze von Alberta nach British Columbia. Wir müssen unsere Uhren um eine Stunde zurückstellen, da wir in eine andere Zeitzone wechseln.

Nach ca. 150 Kilometern fahren wir auf den Highway 5, der durch das malerische North Thompson River Valley führt. Noch einige Kilometer weiter erreichen wir die kleine Gemeinde Blue River, die einen guten Ort für eine Rast darstellt. Einen Kaffee bekommen wir im Tim Hortons und anschließend vertreten wir uns ein wenig die Füße. Ein kleiner Fluss zieht unsere Aufmerksamkeit auf sich, der Ausschilderung nach soll er ein Laichgebiet für Lachse sein. Die Fische sind aber wohl auf ihrer Reise noch nicht hier angelangt, jedenfalls können wir keine Lachse entdecken.

Nun ist es nicht mehr weit bis Clearwater. Die gesamte Fahrtstrecke beträgt etwa 320 Kilometer und dauert ungefähr 4 bis 5 Stunden, abhängig von den Pausen und der Verkehrslage.

Clearwater – das Eingangstor zum Wells Gray Provincial Park

Der kleine Ort Clearwater schlängelt sich entlang des Highways 5. An einem Kreisel entdecken wir das Wells Gray Park Visitor Information Centre und legen dort erst einmal einen kurzen Stopp ein. Im Untergeschoss des Hauses befinden sich sehr saubere sanitäre Einrichtungen und in der oberen Etage die Touristeninformation und ein kleiner Souvenirshop. Von einer freundlichen Mitarbeiterin im Besucherzentrum erhalten wir eine Karte des Parks mit Hinweisen zu den besten Highlights.

Bevor wir den ersten Wasserfall des Wells Gray Provincial Park besuchen, steht jedoch erst einmal eine späte Mittagspause auf dem Programm. So langsam meldet sich Appetit und mit leerem Magen wandert es sich nicht gut.

Wir hatten schon vorher gelesen, dass sich in Clearwater am Dutch Lake ein empfehlenswertes Restaurant befinden soll: das Painted Turtle Restaurant. Die Fahrt ist nicht weit, nach ungefähr einem Kilometer über die Dutch Lake Road erreichen wir den Campingplatz, zu dem das Restaurant gehört. Bei unserer Ankunft sind alle Tische belegt, aber die freundliche Servicekraft gibt uns zu verstehen, dass gleich ein Tisch frei wird. So warten wir am Seeufer und können wenige Minuten später auf der Terrasse mit Seeblick Platz nehmen. Das Essen ist sehr gut und derart gestärkt starten wir zu unserem ersten Ausflug im Wells Gray Provincial Park – wir besuchen die Spahats Creek Falls, bevor wir anschließend in der Moul Creek Lodge einchecken.

Moul Creek Lodge – ein idyllisches Refugium inmitten der Natur

Nur eine kurze Fahrt von Clearwater entfernt erreichen wir die Moul Creek Lodge, ein von deutschen Auswanderern betriebenes Bed & Breakfast. Marion und Michael haben hier ein absolut idyllisches Refugium geschaffen und heißen in der traumhaften Umgebung des Wells Gray Provincial Park ihre Gäste willkommen.

Wir werden herzlich von Marion empfangen und checken in unser gemütliches Zimmer ein. Gleich zu Beginn unseres Gesprächs weist sie uns darauf hin, dass wir uns im Bärengebiet befinden. Auf dem Nachbargrundstück steht ein Apfelbaum mit reifen Früchten, den eine Schwarzbärin mit zwei Jungtieren als Futterquelle entdeckt hat. Von unserer Terrasse aus können wir sie beobachten, wie sie sich den Magen mit Äpfeln füllen. Ein unglaubliches Erlebnis! Während unseres Aufenthaltes sehen wir die drei Schwarzbären jeden Tag, frühmorgens passieren sie auf dem Weg zum Apfelbaum sogar das Grundstück der Lodge. Sie bekommen anscheinend gar nicht genug von den süßen Früchten – unglaublich, sie müssen im wahrsten Sinne des Wortes einen „Bärenmagen“ haben.

Drei Zimmer bietet die Lodge und Marion und Michael offerieren ihren Gästen neben Bed & Breakfast auch auf Wunsch und Voranmeldung ein Abendessen. Ich kann die Lodge absolut empfehlen, das Zimmer war wundervoll (endlich mal ein Bett, in dem ich nicht mit dieser unseligen Laken-Decke-Kombination kämpfen musste) und sowohl Frühstück und Abendessen waren ein Genuss. Zum Dinner gab es Lachs und Steak – Michael ist ein wahrer Virtuose am Grill!

Die Lodge ist ein sehr guter Ausgangspunkt für Ausflüge in den Wells Gray Provincial Park und Marion ist ihren Gästen gern mit Empfehlungen für interessante Touren behilflich.

Die Highlights im Wells Gray Provincial Park

Wie bereits erwähnt, gibt es diverse Wasserfälle in diesem Gebiet. Die vier meistbesuchten sind die Spahats Falls, Moul Falls, Dawson Falls und Helmcken Falls. Wenn du es zeitlich realisieren kannst, lege deinen Besuch dieser Orte auf den späten Nachmittag. Dann steht die Sonne günstig, so dass du nicht mit Gegenlicht fotografieren musst. Außerdem hast du dann an den Helmcken Falls die Chance, den berühmten Regenbogen zu sehen.

Spahats Falls

Die Spahats Falls befinden sich nur etwa 10 Kilometer vom Visitor-Center entfernt auf dem Weg zur Moul Creek Lodge, daher entschließen wir uns, dort gleich während unserer Anreise zu stoppen und diesen Wasserfall zu besuchen.

Spahats Falls im Wells Gray Provincial Park

Vom Parkplatz führt ein kurzer, gut markierter Wanderweg zum Aussichtspunkt der Spahats Falls. Diese imposanten Wasserfälle stürzen etwa 60 Meter in eine tiefe Schlucht und bieten einen beeindruckenden Anblick. Ich persönlich fand ja den Ausblick vom Wasserfall in die entgegengesetzte Richtung durch die Schlucht mit den hohen Felswänden beinahe noch spektakulärer.

Will sagen: der Besuch der Spahats Falls lohnt sich absolut!

Moul Falls

Die Moul Falls sind ein weiterer beeindruckender Wasserfall, der nach einer Wanderung von etwa 3 Kilometern (einfache Strecke vom Parkplatz aus) erreichbar ist. Es gibt einen Pfad, der es den Besuchern ermöglicht, hinter den Wasserfall zu gehen und die Kraft des herabstürzenden Wassers hautnah zu erleben. Der Boden ist nass und rutschig, also solltest du gutes Schuhwerk tragen – was natürlich bei Wanderungen generell der Fall sein sollte. Und denke an ein Regencape – du könntest hinter dem Wasservorhang sonst nass werden.

Dawson Falls

Die Dawson Falls werden auch als „Mini-Niagara“ bezeichnet. Das hängt vermutlich mit dem Aussehen und der Breite des Wasserfalls zusammen. Er stürzt terrassenförmig über uralte Lavabänke und bildet einen flachen Wasserschleier, der sich 90 Meter über die Breite des Murtle River erstreckt. Es gibt zwei Aussichtspunkte, die eine wundervolle Sicht auf den tosenden Fluss, der die Dawson Falls hinunterstürzt, bieten: aus nächster Nähe oder etwas weiter flussabwärts.

Vom Parkplatz aus erreichst du die Dawson Falls nach einem ungefähr 10-minütigem Wanderung.

Helmcken Falls

Die Zufahrt zu den Helmcken Falls zweigt am Ende der asphaltierten Straße durch den Wells Gray Provincial Park ab, bevor diese in eine Gravel Road – eine Schotterstraße – übergeht. Auf dem Abzweig fährt man dann noch ein paar Kilometer bis zum Parkplatz. Was ich übrigens sehr schätze, ist die meist an den Parkplätzen vorhandene gute Infrastruktur – Hinweisschilder, Picknickplätze und oft sogar Sanitäranlagen.

Vom Parkplatz aus ist es ein kleiner Spaziergang durch den Wald zu einer Aussichtsplattform. Der Anblick der zwei übereinanderliegenden Kaskaden ist beeindruckend. Einer Infotafel zufolge, hat das Wasser über Jahrtausende die Schlucht aus verschiedenen Lavaschichten herausgewaschen.

Helmcken Falls im Wells Gray Provincial Park
Helmcken Falls im Wells Gray Provincial Park
Helmcken Falls im Wells Gray Provincial Park
Helmcken Falls im Wells Gray Provincial Park

Das mit dem Regenbogen klappt bei unserem Besuch mangels Sonneneinstrahlung leider nicht – aber dennoch hat sich der Besuch dort absolut gelohnt.

Ray Farm

Ein Trail führt zu den Resten einer historischen Farm auf dem Gebiet des Wells Gray Provincial Park. Beim Abendessen in der Lodge berichteten andere Gäste sehr begeistert von diesem Ort, wir selbst haben diese Wanderung nicht unternommen.

Die Ray Farm wurde von John und Alice Ray in den 1910er Jahren gegründet. Das Paar zog in die entlegene Region, um sich ein neues Leben aufzubauen und eine Farm zu betreiben. Die Rays lebten ein einfaches, aber hartes Leben, das von landwirtschaftlicher Arbeit und Selbstversorgung geprägt war. Sie bauten ihre eigenen Gebäude, züchteten Vieh und bewirtschafteten das Land. Von einigen der ursprünglichen Gebäude der Farm, wie das Wohnhaus und die Scheune, sind noch Ruinen erhalten, aber dem Verfall preisgegeben. Vor Ort gibt es Informationstafeln, die die Geschichte der Ray Farm und die Lebensweise der frühen Siedler erläutern.

Green Mountain Viewing Tower

Irgendwie hat man ja bei jeder Reise so einen Moment, in dem ein Ausflug nicht so ganz die Erwartungen erfüllt. Dieser Moment war bei unserer Reise der Besuch des Green Mountain Viewing Tower im Wells Gray Provincial Park. Dabei handelt es sich um einen Aussichtsturm, der eine fantastische Rundumsicht über den Park bieten soll. Vermutlich war das auch einmal der Fall – bei unserem Besuch konnten wir von der Plattform auf dem Turm allerdings kaum über die Baumwipfel schauen und mangels Fernsicht konnten wir auch keine weiter entfernten Berggipfel sehen.

Aussichtsturm im Wells Gray Provincial Park
Der Ausblick vom Turm lohnt nicht wirklich

Abenteuerlich war jedoch der Weg bis zum Turm. Um den Green Mountain Viewing Tower zu erreichen, nehmen wir die Clearwater Valley Road in den Wells Gray Provincial Park. Der Abzweig zum Turm, etwa 5 km südlich der Dawson Falls, ist gut ausgeschildert – nach wenigen Metern wird es dann jedoch anspruchsvoll. Eine 4 km lange, ziemlich steile Schotterstraße führt zum Aussichtsturm hinauf. Mein Gedanke bei dieser Holperstrecke über Stock und Stein: „hoffentlich kommt uns jetzt nur kein Fahrzeug entgegen“. Glücklicherweise war dies auch nicht der Fall. Der große Parkplatz direkt am Turm deutete darauf hin, dass eigentlich mehr Besucher erwartet werden – wir waren jedoch ganz allein dort.

Lachswanderung im Wells Gray Provincial Park erleben

Wir sind zur Zeit der Lachswanderung in Kanada und möchten natürlich zu gern die Tiere auf ihrer letzten großen Reise erleben. Dafür gibt es bei Clearwater zwei hervorragende Spots – am Bailey’s Chute und am Raft River bieten Aussichtsplattformen gute Beobachtungsmöglichkeiten.

der Lebenszyklus der Lachse

Bailey’s Chute

Auf dem Weg zu ihren Laichgründen kannst du die großen Fische besonders gut am Bailey’s Chute beobachten. Diese Stelle befindet sich am Clearwater River und ist bekannt für die beeindruckenden Sprünge der Lachse, die versuchen, die starken Stromschnellen zu überwinden. Die Lachse sind in der Regel von Ende August bis Mitte September zu sehen, wenn sie zu ihren Laichplätzen flussaufwärts zurückkehren.

Bailey’s Chute liegt etwa 60 km entlang der Clearwater Valley Road vom Clearwater Information Center entfernt. Es gibt einen Parkplatz in der Nähe von Bailey’s Chute, von dem aus ein kurzer, gut gepflegter Wanderweg zu den Stromschnellen führt.

Bailey’s Chute im Wells Gray Provincial Park

Wenn du die Aussichtsplattform erreicht hast, dann beobachte die Stromschnellen – ab und an wirst du einen springenden Fisch entdecken. Die Lachse kommen von der linken Seite und schwimmen bzw. springen flussaufwärts. Es ist beeindruckend, welche Kraft sie aufwenden, um zu ihren Laichplätzen zu gelangen.

springender Lachs am Bailey’s Chute
springende Lachse am Bailey’s Chute

Ein Schild erinnert an den Namensgeber der Stromschnellen:

„Dieser turbulente Abschnitt des Clearwater, der 8 Meter über uraltes Grundgestein stürzt, wurde nach James Bailey benannt, einem Ingenieur, der sich in Wells Grey mit den Problemen der Überbrückung dieses gewaltigen Flusses beschäftigte. Bailey ertrank bei einem Bootsunfall flussabwärts von dieser Stromschnelle; eine tragische Erinnerung an die Kraft und Unberechenbarkeit des Flusses. Diese Stromschnellen sind nur einer der mehr als ein Dutzend größeren Wildwasserabschnitte, die den Weg des Clearwater River flussabwärts zur Einmündung in den North Thompson River markieren.“

Wir haben dort ungefähr 1,5 – 2 Stunden auf der Plattform zugebracht – es war total spannend, die Fische bei ihren akrobatischen Sprüngen zu beobachten. Aus Erfahrung rate ich, bei einem Besuch unbedingt an einen Sonnenschutz zu denken, die Plattform bietet nicht viel Schatten. Und ein guter Mückenschutz ist sehr wichtig, wir wurden von den Unmengen dieser Plagegeister umschwirrt.

Raft River Viewing Platform

Einen Einblick in die nächste Phase der Lachswanderung erhältst du an anderer Stelle. Die Aussichtsplattform am Raft River liegt etwas außerhalb von Clearwater direkt am Highway 5 in Richtung Norden, und hier kannst du die Sockeye-Lachse beim Laichen beobachten.

Das Gewässer ist hier ruhig und die Aussichtsplattform bietet eine erhöhte Position mit einem guten Überblick über den Fluss und auf die roten Lachse, die im steinigen Flussbett ihre Eier ablegen.

Lachswanderung am Raft River
Lachs beim Laichen am Raft River View Point
Sockeye Lachse am Raft River View Point

Das Fotografieren gestaltete sich leider durch den Sonnenschein und die Spiegelungen auf der Wasseroberfläche ein wenig schwierig, da ich den Polfilter vergessen hatte. Aber wie auch immer – einige schöne Fotos sind gelungen. Denke also bei deinem Besuch auf jeden Fall an das richtige Equipment – Kamera (ggf. mit Polfilter) und ein Fernglas sind sehr hilfreich. Außer den Lachsen konnten wir am Raft River auch noch einen Truthahngeier beobachten – total spannend.

Ein besonderes Erlebnis in Barriere

Wir haben drei Nächte in der wunderbaren Moul Creek Lodge verbracht und unsere Gastgeberin Marion hatte einen ganz besonderen Ausflugstipp für uns: sie fragte, ob wir einmal etwas typisch kanadisches erleben möchten – ein Rodeo. Wir waren sofort begeistert und so empfahl sie uns das just an diesem Wochenende stattfindende Rodeo in Barriere im Rahmen der North Thompson Fall Fair & Rodeo.

Die North Thompson Fall Fair findet jedes Jahr am Labour-Day-Wochenende statt und im Rahmen der Veranstaltung finden auch die Rodeo Finals der British Columbia Rodeo Association statt.

Nachdem wir einen Parkplatz in der Nähe des Veranstaltungsortes gefunden und am Eingang eine Eintrittskarte erworben hatten, bummeln wir kurz über das Areal. An verschiedenen Verkaufsständen können Besucher alles Mögliche erwerben – Artikel mit oder ohne erkennbaren landwirtschaftlichen Bezug. Einige Imbiss-Stände sorgen für das leibliche Wohl der Gäste. Wir gehen direkt zur Rodeo-Arena und suchen uns einen Platz auf der Tribüne – das Rodeo beginnt gleich.

Zuerst sind die Nationalhymnen von Kanada und den USA zu hören – und dann beginnen die Wettkämpfe in verschiedenen Kategorien, die wir ganz gespannt verfolgen.

In der ersten Disziplin jagt ein Cowboy ein Kalb, wirft ein Lasso um seinen Hals, springt vom Pferd, rennt zum Kalb und bindet drei seiner Beine zusammen. Die Zeit, die er dafür braucht, wird gemessen und bestimmt den Sieger. Dieser Wettbewerb wird in verschiedenen Altersgruppen getrennt nach Geschlechtern ausgetragen.

Dann reiten Cowboys auf einem Pferd mit einem speziellen Rodeo-Sattel. Sie halten sich an einem geflochtenen Seil fest, das an einem Haltegurt befestigt ist. Der Ritt dauert 8 Sekunden und wird nach dem Stil des Cowboys und der Intensität des Pferdes bewertet.

Das abschließende Bull Riding ist eine der gefährlichsten Rodeo-Disziplinen. Cowboys reiten auf einem ausgewachsenen Bullen und versuchen, sich 8 Sekunden lang festzuhalten. Sie benutzen nur eine Hand, um sich an einem geflochtenen Seil zu halten, das um die Brust des Bullen gelegt wird. Die Bewertung basiert auf der Leistung des Cowboys und dem Verhalten des Bullen.

Zwischen den einzelnen Durchgängen sorgt ein Clown für Unterhaltung – das gehört anscheinend bei einem Rodeo dazu. Insgesamt war der Besuch ein tolles und interessantes Erlebnis, eine sehr gute Empfehlung unserer Gastgeberin.

Hilfreiche Tipps für deinen Besuch des Wells Gray Provincial Park

Beste Reisezeit

Die Frage nach der besten Reisezeit lässt sich gar nicht so einfach beantworten. Wir waren im Spätsommer/Herbst vor Ort und erlebten den Park bei hervorragendem Spätsommerwetter mit wenigen Touristen, konnten Bären beobachten und die Lachswanderung erleben. Aber natürlich hat jede Jahreszeit so ihre Highlights.

  • Sommer (Juni bis August): Ideal für Wanderungen, Camping, Kanufahren und die Beobachtung von Wildtieren.
  • Herbst (September bis Oktober): Wunderschöne Herbstfarben, weniger Touristen und die Lachswanderung.
  • Frühling (April bis Mai): Blühende Wildblumen und frische, grüne Landschaften.
  • Winter (Dezember bis Februar): Schneeschuhwandern, Langlaufen und gefrorene Wasserfälle.

Unterkunft

Es gibt mehrere schöne Lodges im und um den Wells Gray Provincial Park, die komfortable Unterkünfte bieten. Eine Reservierung im Vorfeld ist absolut anzuraten, besonders in der Hochsaison. Wir haben in der Moul Creek Lodge übernachtet, was eine sehr gute Wahl war.

Der Camping-/Wohnmobilplatz am Dutch Lake erscheint mir auch eine gute Wahl, idyllisch direkt am See gelegen. Allerdings kann ich da nur bedingt aus eigener Erfahrung berichten, da wir nur das Restaurant dort besucht haben.

Aktivitäten

Je nach persönlichen Vorlieben sind folgende Aktivitäten möglich. Der Park ist sehr gut geeignet zum Wandern, für die Wildtierbobachtung, zum Reiten oder Boot-/Kanufahren und er bietet Highlights wie die vielen Wasserfälle, die Lachswanderung sowie eine beeindruckende Natur. Wenn Du in British Columbia wandern gehst, ist es ratsam ein Bärenspray mitzunehmen.

Ausrüstung und Vorbereitung

Gute Wanderschuhe, wetterfeste Kleidung, Sonnencreme und Insektenschutzmittel sind essenziell. Für längere Wanderungen solltest du genügend Wasser einpacken. Ein Fernglas kann sehr nützlich sein.

Für die Hobbyfotografen: auch wenn es definitiv einen Kompromiss darstellt, empfehle ich ein „Reiseobjektiv“ mit einer sehr breiten Brennweite von Weitwinkel bis Tele. Du wirst beides benötigen und so sparst du dir den permanenten Objektivwechsel. Alternativ kannst du dich natürlich auch für zwei Wechselobjektive entscheiden. Sehr empfehlenswert beim Fotografieren der Lachse ist ein Polfilter. Für Langzeitbelichtungen an den Wasserfällen empfiehlt sich ein Stativ und ein Graufilter. Da du vermutlich eh‘ überwiegend mit dem Mietwagen unterwegs sein wirst, ist der Transport des Equipments kein Problem.

Verhalten in der Wildnis

Informiere dich über das richtige Verhalten bei Bärenbegegnungen, führe Bärenspray mit und informiere dich im Vorfeld über dessen Anwendung.

Bewahre Lebensmittel sicher auf, um keine Wildtiere anzulocken.

Verhalte dich respektvoll gegenüber der Natur! Hinterlasse keine Spuren, nimm deinen  Müll mit und schütze die Flora und Fauna des Parks.

Deine Meinung ist gefragt!

Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, diesen Artikel zu lesen! Ich hoffe, dass dir der Bericht über unsere Erlebnisse und die besten Spots im Wells Gray Provincial Park gefallen hat. Deine Meinung ist mir sehr wichtig! Bitte lass‘ mich wissen, was du von diesem Artikel hältst und ob er dir geholfen hat, deine Reise zu planen oder Inspiration für zukünftige Abenteuer zu finden.

Schaue dich auch gern weiter auf dem Blog um, du findest noch viele weitere Berichte über Highlights in Kanada.

1 Kommentar zu „Abenteuer im Wells Gray Provincial Park – Bären, Lachse und Wasserfälle“

  1. Hallo Cornelia,
    wow, tolle Bilder vor allem von den Lachsen. Kanada ist landschaftlich wirklich beeindruckend, steht bei uns auch schon länger auf der Liste.
    Viele Grüße
    Julia und Basti

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