Gutes Essen gehört zur französischen Lebensart. Da ist es kein Wunder, dass uns die französische Küche mit vielen köstlichen Rezepten erfreut. An dieser Stelle möchte ich ein typisch französisches Dessert vorstellen: Tarte Tatin.
Eine köstliche Kombination von Apfel und Karamell! Die Herstellung der Tarte Tatin mag ein wenig kompliziert erscheinen – aber mit dem richtigen KnowHow wird der französische Klassiker durchaus auch Anfängern gelingen. Wusstest du, dass dieser Kuchen verkehrt herum gemacht wird?
Ja, tatsächlich! Eine Tarte Tatin wird im Gegensatz zu einer normalen Torte „auf dem Kopf stehend“ gebacken. Zuerst werden die Apfelspalten in einer Pfanne mit Karamellsauce geschmort, dann werden die Äpfel in einer ofenfesten Form mit Kuchenteig bedeckt und das Ganze in den Ofen geschoben. Nach dem Backen wird alles auf eine Platte gestürzt, so dass die Äpfel oben liegen.
Inhalt
Meine erste Tarte Tatin
An dieser Stelle muss ich gestehen: dies ist die erste Tarte Tatin, die ich gebacken habe. Vermutlich deshalb ist ihr Aussehen nicht so perfekt, wie in diesen wundervollen Hochglanz-Zeitschriften oder auf den vielen Profi-Food-Accounts bei Instagram. Ganz kurz habe ich überlegt, ob ich das Ergebnis überhaupt hier auf dem Blog präsentieren soll – aber wirklich nur ganz kurz. Wenn die Tarte Tatin auch nicht perfekt aussah, der Geschmack hat das mehr als ausgeglichen. Nobody is perfect! Ich greife mal auf einen Spruch meiner Oma zurück: im Magen sieht das sowieso keiner mehr. Und Recht hatte sie – der Kuchen war so schnell verputzt, das Aussehen hat wirklich niemanden gestört.
Wenn es irgendwann einmal einen zweiten Versuch gibt und dieser optisch ansprechender wird, kann ich den Artikel ja immer noch überarbeiten.
Welche Backform wird für die Tarte Tatin verwendet?
Da die Tarte Tatin „verkehrt herum“ gebacken wird und die flüssige Füllung direkt auf den Boden der Backform kommt, muss diese dicht sein. Eine Backform mit herausnehmbarem Boden ist demnach nicht geeignet. Außerdem muss der Rand der Backform etwas höher sein als bei einer klassischen Tortenbodenform.
Natürlich gibt Spezialbackformen für so eine Tarte Tatin. Allerdings widerstrebte es mir, für meinen ersten Versuch dieses französischen Apfelkuchens extra eine Backform zu kaufen, die dann im Küchenschrank wieder Platz einnimmt und selten Verwendung findet. Also habe ich einfach improvisiert und eine Auflaufform verwendet. Diese hatte zwar eine eckige Form, aber ansonsten erfüllte sie alle Anforderungen:
- fester Boden
- hoher Rand
- ofenfest
Ich kann mir beispielsweise auch eine Springform gut dafür vorstellen, sofern sie dicht ist.
Welche Äpfel eignen sich für eine Tarte Tatin?
Im Vorfeld hatte ich gelesen, dass man für ein optimales Ergebnis die richtige Apfelsorte verwenden soll. Aber welche Sorte ist nun die richtige für eine Tarte Tatin? Die Äpfel sollten nicht zu süß sein und über eine feste Konsistenz auch beim Kochen und Backen verfügen. Dafür kommen beispielsweise Äpfel der Sorten Braeburn, Granny Smith, Golden Delicius oder Boskop in Frage. Aber wie immer gehe ich das Thema ganz pragmatisch an: der beste Apfel ist der, den du gerade zur Verfügung hast.
Einen weiteren pragmatischen Tipp fand ich auch bei meiner Recherche im Internet: statt der Äpfel kann man die Tarte auch mit Birnen zubereiten, sofern man eine feste Sorte verwendet. Ausprobiert habe ich es nicht, fand die Idee aber gar nicht so abwegig.
Der Teig für die Tarte Tatin
Die klassische Tarte Tatin wird mit einem Mürbeteig zubereitet – nur dass sich dieser eben nicht unter dem Belag befindet, sondern obenauf. Ein einfacher Mürbeteig ist eigentlich recht schnell zubereitet, dann sollte er allerdings einige Zeit im Kühlschrank ruhen. Aber weshalb ist das so? Die Antwort ist ganz simpel: der Mürbeteil besteht zu einem großen Teil aus Butter. Beim Kneten wird die Butter weich und der Teig damit auch. Ohne Kühlstellen ist er weich und klebrig und lässt sich nicht gut ausrollen. Es ist auch keine Option, mehr Mehl hinzu zu geben, weil der gebackene Teig dann zu trocken wird.
Während der Mürbeteig im Kühlschrank ruht, können die Äpfel geschält und geschnitten werden.
Alternativ kannst du natürlich auch einen Fertig-Mürbeteig verwenden.
Das Stürzen der Tarte Tatin
Auch wenn die Tarte Tartin verkehrt herum gebacken wird, serviert man sie dennoch mit dem Boden unten und dem Belag obenauf. Das bedeutet, sie muss irgendwie herumgedreht werden – „gestürzt“ sagt man im Küchendeutsch dazu.
Aber Vorsicht, die Tarte kommt aus dem Backofen und wird warm serviert. Der Belag besteht nicht nur Äpfeln, sondern auch aus einer heißen Karamellsauce. Wenn diese beim Stürzen an deine Finger kommt, ist das sehr unangenehm und verursacht Brandblasen. Daher empfiehlt es sich, einen größeren Teller oder eine größere Servierplatte zu verwenden, die über den Rand der Backform hinausragt. Diese wird dann zunächst auf die Backform gelegt, so dass sie am Rand gut abschließt. Dann beides gut zusammendrücken und schnell umdrehen. Bei mir hat das gut funktioniert, ohne dass Karamellsauce herausgelaufen ist.
Tarte Tatin – einfaches Rezept für die französische Karamell-Apfeltarte
Kochutensilien
- Küchenwaage
- 2-3 Schalen für die abgewogenen Zutaten
- Mixer/Handrührgerät, Knethaken
- Frischhaltefolie
- Teigrolle/Nudelholz
- Küchenmesser
- Küchenmesser
- Esslöffel
- Messbecher
- beschichtete Pfanne
- Holzlöffel
- geeignete Backform für die Tarte Tatin
Zutaten
für den Mürbeteig
- 200 Gramm Mehl
- 100 Gramm Butter
- 30 Gramm Zucker
- 1 Stück Ei
- 1 Prise Salz
für den Belag
- 1 Kilogramm Äpfel
- 1 EL Zitronensaft
- 50 Milliliter Wasser
- 100 Gramm Zucker
- 40 Gramm Butter
Zubereitung
- Für den Mürbeteig zunächst die Butter mit dem Handrührgerät oder der Küchenmaschine schaumig aufschlagen. Dann Zucker und Ei unterrühren. Nun Mehl und Salz zugeben, alles mit den Knethaken des Rührgerätes zu einem glatten Teig verarbeiten.
- Den Teig zu einer Kugel formen und in Frischhaltefolie einwickeln. Diese eingewickelte Teigkugel wird dann für mindestens 30 Minuten in den Kühlschrank gelegt.
- In der Zwischenzeit werden die Äpfel gesäubert, geschält, von den Kerngehäusen befreit und in jeweils acht Teile geschnitten. Damit sie nicht braun werden, entweder in Wasser legen oder direkt mit Zitronensaft beträufeln.
- Zucker und Wasser verrühren und in der Pfanne erhitzen. Wenn sich der Zucker aufgelöst hat, nicht mehr weiterrühren.
- Die Mischung karamellisiert und schlägt Blasen.
- Die Butter hinzugeben und schmelzen lassen.
- In diese Butter-Karamell-Flüssigkeit werden nun die Apfelspalten gelegt und alles darf nun bei geringer Wärmezufuhr langsam köcheln, bis die aus den Apfelspalten austretende Flüssigkeit verdampft ist und die Äpfel mit dem Karamell überzogen sind. Dies dauert etwas 15-20 Minuten.
- In der Zwischenzeit den Backofen auf 200°C vorheizen.
- Die karamellisierten Äpfel kommen nun in die Tarte-Form und werden gleichmäßig auf dem Boden der Form verteilt.
- Ein wenig Mehl auf der Arbeitsfläche verteilen und den kühlgestellten Teig darauf mit dem Teigroller in Größe der Tarte-Backform ausrollen.
- Die Äpfel in der Backform mit dem ausgerollten Teig bedecken. An den Rändern den Teig gut andrücken.
- Nun kann die vorbereitete Backform in den Ofen geschoben werden. Bei 200°C Ober-/Unterhitze benötigt die Tarte Tatin ca. 30-35 Minuten. Der Teig sollte dann eine goldbraune Farbe angenommen haben.
- Der Kuchen sollte nur ein ganz wenig abkühlen und dann direkt gestürzt werden. Wenn man damit zu lange wartet, dann wird das Karamell fest und die Tarte Tatin lässt sich nicht mehr stürzen, weil sie in der Backform festklebt. Dazu mit einem Messer den Teig vorsichtig vom Rand lösen, einen geeigneten Teller oder Servierplatte über die Backform stülpen und festdrücken. Beides mit einem Ruck umdrehen und dabei darauf achten, dass kein (heißes!) Karamell heraustropft.
- Die Tarte Tatin wird noch lauwarm serviert und idealerweise mit ein wenig Sahne genossen.
Weitere Rezepte für Herbstfrüchte
Bei der Foodblogger-Aktion „Leckeres für jeden Tag“ dreht sich in diesem Monat alles um Herbstfrüchte. Apfel, Birne, Zwetschge, Kürbis und vieles mehr wird im Herbst geerntet und ergeben viele köstliche Gerichte oder Backwerk. Dieses Rezept ist mein Beitrag zu dieser Foodblogger-Aktion, weitere Anregungen zum Verarbeiten der Herbstfrüchte findest du bei den anderen Teilnehmern:
- Einen Klassiker präsentiert uns Johanna auf ihrem Blog Dinkelliebe – Omas saftigen Apfelkuchen vom Blech.
- Ein Rezept für schnelle Apfelteilchen hat Gabi auf ihrem Blog Langsamkochtbesser.
- Einen Apfel-Cider-Gugelhupf hat Caroline von Linal’s Backhimmel
- Darf es ein Pflaumenkuchen mit Marzipangitter sein? Das Rezept stellt uns Katharina auf ihrem Blog Küchentraum & Purzelbaum
- Herzhafter geht es bei Sonja auf fluffig & hart zu: Chicorée im Speckmantel stellt sie uns vor.
- Die ungewöhnliche Kombination von Apfel und Zucchini präsentiert uns Bettina auf homemade & baked: eine Marmelade aus Apfel und Zucchini.
- Griesbrei mit Zwetschgenmus hat Tanja von Liebe & Kochen
- Martina von ninamanie hat einen Zwetschgen-Butterkuchen
- Ein köstliches Rezept für Zwetschgenmus bzw. Pflaumenmus hält Sylvia auf ihrem Blog Brotwein für dich bereit.
- Hast du vielleicht Appetit auf einen Joghurt-Zwetschgen-Kuchen? Das Rezept findest du bei Britta auf Backmädchen1967.
- Thomas und Simone von zimtkringel präsentieren Herrn zimtkringels Zwätschgechuechä – das klingt ja wirklich sehr interessant.
- Schoko Zucchini Brownies stellt Urs auf seinem Blog Coconut & Cucumber
- Feigen-Marmelade mag ich sehr gern! Ein Rezept dafür findet sich bei Susan von Labsalliebe.
- Einen Apfel-Brombeer Rosenkuchen hat Silke von Blackforestkitchen
- Wie klingt für dich Feta in Tomaten-Marinade? Das Rezept findest du bei Bianca von ELBCUISINE
- Den Apfel als Herbstfrucht hat Britta verarbeitet. Auf Brittas Kochbuch findest du ein Rezept für Apfelkuchen mit Vanillepudding und Mandelstreuseln.
- Volker präsentiert auf volkermampft Omas böhmische Pflaumenknödel, eine Spezialität aus dem Sudetenland.
Liebe Cornelia,
bisher habe ich mich da noch nicht ran getraut – aber mit deinem Rezept werde ich es noch mal wagen!
Liebste Grüße von Martina
Also ich finde deine Tarte Tatin sehr gut gelungen. Würde mir direkt ein Stück zum Probieren nehmen, da sie so gut aussieht 🙂
Liebe Grüße, Bettina
Guten Morgen, Deine Tarte Tatin ist doch super geworden. Ich weiß, gerade bei Blog-Events hat man einen bestimmten Anspruch an sich selber, aber ich finde, da kannst Du zufrieden sein. Meine erste Tarte Tatin mit Nektarinen sieht jedenfalls nicht so gut aus.
Schönen Sonntag wünscht
Britta
Liebe Cornelia,
dein Tarte Tatin sieht wunderschön und unglaublich lecker aus.
Herzliche Grüße
Susan
Tarte Tatin ist für mich echtes Wohlfühlessen. Hach seufz, zu einem großen Stück würde ich jetzt sicher nicht nein sagen!
Liebe Cornelia, ich mache meine Tarte Tatin meist in der Pfanne… eckig habe ich sie noch nie gesehen, würde ich aber sehr gern probieren! Lecker! Liebe Grüße, Bianca
Wie lecker noch ein Apfelrezept. Kein Wunder Äpfel sind ja auch Herbstfrucht Nr. 1 und so vielfältig! Liebe Grüße Silke
Tolles Rezept!
Du bist viel zu streng mit dir, ich finde deine Tarte Tatin sieht super aus und klingt richtig lecker. Was würde ich jetzt dafür geben ein Stückchen davon auf meinem Teller zu bekommen.
Diese gestürzte Tarte sieht wirklich lecker aus.
Ein wunderbarer Klassiker, den wir total gerne auf dem Tisch haben. Mit ein paar letzten Sommersonnenstrahlen und ein Kügelchen Vanilleeis, ist das perfekt!
Die Tarte Tatin sieht sehr verführerisch aus! Die könnte ich auch mal wieder machen.
Viele Grüße Sylvia
Liebe Cornelia,
jetzt hab ich große Lust auf ein Stück deiner leckeren Tarte Tatin bekommen. Lecker! 🙂
Auch ich habe sie noch nie gebacken, ich glaube das sollte ich wirklich mal tun.
Liebe Grüße
Johanna
Hallo Cornelia,
eine Tarte Tatin steht bei mir auch mal wieder auf dem Programm. Ich werde sie beim nächsten mal dann auch richtig klassisch mit Mürbeteig und nicht mit Blätterteig ausprobieren.
Gruß Volker
Tarte Tatin habe ich noch nie gebacken. Du machst mir aber direkt Lust drauf.
Liebe Grüße
Genau wie du habe ich mich bislang noch nicht an eine Tarte Tatin getraut, obwohl ich so eine Form hätte – ich sollte das wohl mal ändern 😉