Du suchst nach einem einfachen Rezept für einen Spargelsalat klassisch wie früher bei Oma? Gratuliere, du hast es gefunden. Natürlich gibt es heute alle möglichen Variationen – beispielsweise einen Salat aus Spargel und Erdbeeren oder einen Salat aus Spargel und Feta – aber eine absolute Delikatesse ist für mich immer noch der Spargelsalat ganz klassisch und einfach nur mit einer Vinaigrette aus Essig und Öl und ein wenig Zwiebeln, Schalotten oder Schnittlauch als Würze. So gab es den Salat nämlich in meiner Kindheit und Jugend immer bei der Oma. Klassisch, einfach und lecker.
In diesem Artikel zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du diesen Frühlingsklassiker ganz einfach selbst zubereitest. Ob du weißem oder grünem Spargel den Vorzug gibst, bleibt dir überlassen – lecker wird’s in jedem Fall!
Inhalt

Wissenswertes über Spargel
Bevor wir zum Rezept kommen, lohnt sich ein kurzer Blick auf den Star des Salats: den Spargel. Es gibt ihn in Weiß, Violett und Grün – jede Sorte bringt ihren eigenen Charakter mit. Für den Spargelsalat klassisch wird traditionell weißer Spargel verwendet, denn sein zarter Geschmack harmoniert besonders gut mit einer milden Vinaigrette. Grüner Spargel hingegen ist kräftiger und nussiger – eine spannende Alternative, wenn du dem Rezept eine modernere Note geben möchtest.
Die Saison für heimischen Spargel beginnt je nach Region Mitte bis Ende April und endet traditionell am 24. Juni – dem Johannistag. Wer in dieser Zeit zugreift, bekommt ein saisonales Gemüse, das nicht nur köstlich, sondern auch gesund ist: Spargel enthält viele Vitamine, Folsäure und entwässerndes Kalium – perfekt für die leichte Frühlingsküche.
Natürlich solltest du für deinen klassischen Spargelsalat möglichst frischen Spargel verwenden, das versteht sich wohl von selbst. Aber woran erkennt man frischen Spargel? Ganz einfach: Die Enden sollten nicht holzig oder ausgetrocknet sein, die Stangen fest und prall. Beim Aneinanderreiben sollte er leicht quietschen – ein gutes Zeichen für Frische.

Wie lange soll der Spargel kochen?
Den Spargel schälst du zuerst gründlich mit einem Sparschäler. Weißen Spargel musst du immer schälen, während beim grünen meist nur das untere Drittel reicht. Je nach Rezept zerkleinerst du den Spargel in mundgerechte Stücke oder gibst die Stangen im Ganzen in den Topf. Nun füllst du soviel Wasser in den Topf, bis das Gemüse gerade so bedeckt ist.
Zum Würzen gibst du Salz und eine Prise Zucker hinzu, gern auch ein Stück Butter. Ich verwende an Stelle der Butter auch gern einige Spritzer Limonen-Öl, das gibt dem Spargel noch mal ein besonderes und frisches Aroma.
Nun stellst du den Topf auf einen Herd und bringst das Ganze zum Kochen. Sobald es sprudelnd kocht, reduzierst du die Wärmezufuhr und lässt den Spargel sanft köcheln.
Die Kochzeit von Spargel hängt von der Sorte, der Dicke der Stangen und deinem gewünschten Bissgrad ab. In unserer Region wird der Spargel eher durchgegart verzehrt, während in anderen Gegenden das Gemüse bissfest serviert wird. Daher gebe ich nachfolgend die Kochzeit von-bis an.
Weißer Spargel
- Kochzeit: 10–18 Minuten, je dicker die Stangen, umso länger die Kochzeit.
- Vorbereitung: Schälen und holzige Enden abschneiden
Grüner Spargel
- Kochzeit: 5–10 Minuten, ganz dünne Stangen sind oft schon nach 4-5 Minuten gar
- Vorbereitung: Nur das untere Drittel schälen, Enden abschneiden
Tipp: Grüner Spargel kann auch gut gedämpft oder angebraten werden – das erhält mehr Geschmack und Nährstoffe.

So machst du eine Garprobe
Ich schneide immer einige kleine Stücke von den Spargelstangen ab und koche sie im Topf mit, dann kann ich nach ca. 2/3 der Kochzeit schon mal eine Garprobe machen und ein Stück kosten.

Ansonsten funktioniert die Garprobe wie folgt: Mit einer Gabel oder einem Messer in das untere Ende stechen – es sollte sich weich, aber nicht matschig anfühlen. Für Salat sollte der Spargel noch leicht Biss haben, da er ein der heißen Vinaigrette noch nachzieht.
Was ist eine Vinaigrette?
Bei diesem Rezept für Spargelsalat klassisch wird dieser mit einer Vinaigrette zubereitet. Eine Vinaigrette ist eine klassische, kalte Sauce auf Essig-Öl-Basis, die besonders häufig für Salate verwendet wird. Sie stammt ursprünglich aus der französischen Küche und ist leicht, aromatisch und vielseitig anpassbar.
Beim Grundrezept einer Vinaigrette mischst du
- 1 Teil Essig (z. B. Weißweinessig, Apfelessig, Balsamico)
- 2 Teile Öl (z. B. Olivenöl, Sonnenblumenöl, Walnussöl)
und schmeckst das Ganze mit etwas Salz und Pfeffer ab.
Du kannst noch optional weitere Zutaten in eine Vinaigrette einarbeiten. Sehr beliebt sind beispielsweise Senf (für mehr Bindung und Geschmack), Honig oder Zucker (für eine mildere Säure), Kräuter (z. B. Petersilie, Schnittlauch, Estragon), Knoblauch oder Schalotten fein gehackt.
Alle Zutaten werden gut verrührt, gemixt oder geschüttelt, bis sich Essig und Öl verbinden (emulgieren). Die Vinaigrette kann je nach Gericht mild, fruchtig, scharf oder sogar nussig abgeschmeckt werden. Je nachdem, wie stark du die Vinaigrette mixt, kann sie klar und durchsichtig oder milchig sein.
Meine Vinaigrette für Spargelsalat klassisch besteht im Wesentlichen aus ein wenig Kochwasser vom Spargel, Essig und Öl, Schalotten und Schnittlauch. Abgeschmeckt wird sie nur mit Pfeffer, Salz und einer Prise Zucker.
Spargelsalat klassisch mit Vinaigrette
Zutaten
- 500 Gramm weißer Spargel
- 1 TL Salz
- 1 Prise Zucker
- 10 Gramm Butter alternativ: 1 TL Limonen-Öl
- 1 Stück Schalotte
- 1 EL Schnittlauch
- 2 EL Pflanzenöl
- 1 EL Weißweinessig
Zubereitung
- Den Spargel schälen und in mundgerechte Stücke schneiden, in einen geeigneten Topf geben und soviel Wasser auffüllen, dass der Spargel gerade so bedeckt ist. Salz, Zucker und Butter (alternativ: Limonen-Öl) zugeben und alles zum Kochen bringen. Sobald das Wasser sprudelnd kocht, die Wärmezufuhr verringern und den Spargel je nach gewünschter Konsistenz ca. 10-18 Minuten köcheln. Gartest machen, wie vorstehend erläutert.
- Während der Spargel köchelt, kannst du die Vinaigrette vorbereiten. Dazu die Schalotte in feine Würfel schneiden. Essig und Öl in einen Mixbecher geben.
- Sobald der Spargel gar ist, mit Hilfe eines Küchensiebes abgießen – das Kochwasser dabei in einem Messbecher oder anderem geeigneten Behältnis auffangen.
- Ca. 200 Milliliter von dem noch heißen Kochwasser zu der Essig- und Öl-Mischung in den Mixbecher geben und alles gut miteinander vermischen, so dass eine Emulsion entsteht. Die gehackte Schalotte untermischen und alles mit Pfeffer und Salz abschmecken.
- Nun den Spargel in eine geeignete, hitzeresistente Schüssel geben und mit der Vinaigrette übergießen. Der Spargel sollte nun wieder gerade so von Flüssigkeit bedeckt sein.
- Den Spargelsalat abkühlen lassen. Sobald er nicht mehr warm ist, kannst du ihn in den Kühlschrank stellen. Vor dem Servieren mit dem Schnittlauch bestreuen.

So kannst du den klassischen Spargelsalat variieren und servieren
Der Spargelsalat klassisch mit Vinaigrette lässt sich wunderbar abwandeln und an verschiedene Anlässe anpassen. Nachfolgend zeige ich dir ein paar Ideen, wie du ihn nach deinem Geschmack verfeinern oder abwandeln kannst.
Mit Ei & Schinken – der Klassiker
Hartgekochte Eier in Scheiben oder kleine Würfel geschnitten passen hervorragend zum Spargel und runden den Salat mit zusätzlichem Eiweiß ab. Noch traditioneller wird es mit Kochschinken oder geräuchertem Schinken, der in Streifen untergehoben wird.
Lauwarm servieren – besonders aromatisch
Normalerweise bringen wir den klassischen Spargelsalat kühlschrankkalt auf den Tisch. Aber wie wäre es mal mit einer lauwarmen Variante? Lauwarm entfaltet der Spargel sein volles Aroma. Gekochter Spargel direkt mit der Vinaigrette vermengt nimmt das Dressing besonders gut auf – perfekt für ein leichtes Abendessen.
Mit Kartoffeln als Hauptgericht
Junge, kleine Frühkartoffeln ergänzen den Spargelsalat zu einer vollwertigen Mahlzeit. Einfach in Scheiben schneiden und unterheben – besonders lecker mit einem Hauch Senf in der Vinaigrette.
Mit Parmesan oder Nüssen – modern interpretiert
Ein paar gehobelte Parmesanflocken oder geröstete Pinienkerne geben dem Spargelsalat einen raffinierten Kick. Auch gehackte Walnüsse oder ein Spritzer Zitronenzeste sorgen für spannende Akzente.
Aufbewahrung und Haltbarkeit
Natürlich schmeckt dieser klassische Spargelsalat frisch zubereitet am besten. Dennoch lässt er sich gut vorbereiten und aufbewahren – ideal für ein schnelles Mittagessen oder als Beilage für den nächsten Tag.
Wie lange hält sich Spargelsalat?
Im Kühlschrank ist der Salat in einem luftdicht verschlossenen Behälter bis zu 2 Tage haltbar. Dabei solltest du beachten, dass der Spargel mit der Zeit etwas weicher wird und die Vinaigrette weiter einzieht – der Geschmack intensiviert sich, die Konsistenz wird weicher.
Ist der klassische Spargelsalat für Meal Prep geeignet?
Ja, absolut! Du kannst den Spargel am Vortag kochen und gekühlt lagern. Auch die Vinaigrette lässt sich gut vorbereiten und hält sich mehrere Tage im Kühlschrank. So steht einem schnellen, gesunden Lunch nichts im Weg – ideal fürs Büro oder ein Picknick.

Weitere köstliche Spargelrezepte
Natürlich habe ich noch einige weitere köstliche Spargelrezepte für dich – sowohl klassische Rezepte (wie beispielsweise Spargel mit Schnitzel und Kartoffeln), aber auch Spargelrezepte mit moderner Interpretation der köstlichen weißen Stangen (wie beispielsweise Spargelpfanne mit Hackbällchen und Käsesoße).
>>> hier geht es zu allen Spargelrezepten <<<
Was bedeutet Spargelzeit für dich?
An Spargel scheiden sich ja die Vorlieben – manche mögen ihn und manche essen ihn überhaupt nicht. Wenn du bis hierher gelesen hast, isst du Spargel vermutlich recht gern und ich möchte dich um ein Feedback bitten.
Wenn du meinen Spargelsalat ausprobiert hast – ob ganz klassisch oder mit deiner eigenen kreativen Note – dann erzähl mir davon! Schreib mir in die Kommentare, wie er dir geschmeckt hat, welche Erinnerungen du mit Spargel verbindest oder welche Zutaten du ergänzt hast. Ich freue mich riesig darauf, von dir zu lesen!
Zu guter Letzt … Fun Fact: der Spargel-Urin
Spargel wirkt harntreibend – da das köstliche Gemüse zu 90 Prozent aus Wasser besteht, ist das erst einmal nicht verwunderlich. Aber weshalb riecht der Urin nach dem Genuss von Spargel so unangenehm? Der typische Geruch des Urins nach dem Verzehr von Spargel entsteht durch den Abbau im Gemüse enthaltenen der Asparagusinsäure.
Nach dem Verzehr baut der Körper diese mit Hilfe eines Enzyms zu schwefelhaltigen Verbindungen ab, zu Stoffen, die sehr flüchtig und stark riechend sind. Diese Stoffe gelangen in den Urin und werden schon kurze Zeit nach dem Essen (oft innerhalb von 30 Minuten) über die Nieren ausgeschieden. Soweit, so unangenehm …. aaaber: nicht jeder riecht es – und nicht jeder produziert es! Etwa 20–40 % der Menschen scheiden diese Stoffe nicht in riechbarer Form aus – genetisch bedingt. Und etwa 10–20 % der Menschen können den Geruch nicht wahrnehmen, selbst wenn er da ist – ebenfalls genetisch bedingt. Es ist also ein spannendes Zusammenspiel aus Biochemie und Genetik – ein kleines Phänomen der Natur, das mit jeder Spargelzeit aufs Neue für Gesprächsstoff sorgt.