Nach den Etappen unserer Rundreise im Banff Nationalpark, Jasper Nationalpark, Wells Grey Provincial Park und Whistler, führt unsere Reise nun nach Vancouver Island und von dort aus weiter in eine Lodge auf der kleinen Insel Minstrel Island. Dort, an der Einfahrt zum Knight Inlet, möchten wir Bären und Wale beobachten. Grizzly Bären und Schwarzbären soll es dort geben, in den Gewässern der Schärenlandschaft sollen sich Buckelwale, Orcas, Delfine und Robben tummeln.
Inhalt
Anreise nach Vancouver Island
Von unserer vorherigen Station in Whistler aus fahren wir mit dem Mietwagen ca. 1 ½ Stunden über den Sea-to-Sky-Highway bis zum Fährhafen Horseshoe Bay bei Vancouver. Von dort aus bringt uns die Fähre in einer Stunde und vierzig Minuten nach Nanaimo. Dieser Küstenort ist jedoch noch nicht das Ziel unserer Fahrt – direkt nach dem Verlassen der Fähre geht es weiter nach Campbell River, wo wir jedoch nur noch ein Restaurant zum Abendessen suchen und anschließend müde in unser Hotelbett fallen. Der Tag war insgesamt doch recht anstrengend und wir möchten fit sein für die Erlebnisse, die uns am Folgetag erwarten. Es geht nämlich noch weiter – wir werden die nächsten drei Tage in einer Lodge auf einer kleinen Insel inmitten der Schärenlandschaft verbringen, mit etwas Glück dort Grizzly Bären und Wale beobachten.
Mit dem Wasserflugzeug nach Minstrel Island
Ungefähr 100 Kilometer entfernt von Campbell River, direkt am Eingang zum Knight Inlet liegt die kleine Insel mit Sailcone’s Grizzly Bear Lodge, die wir als Ausgangspunkt für Grizzly Bären- und Wal-Beobachtungstouren gewählt haben. Coril Air, eine kleine regionale Fluggesellschaft, wird uns am frühen Nachmittag dorthin bringen.
Das Frühstück in der Painter’s Lodge begeistert uns nicht wirklich und so machen wir vor dem Abflug noch einen Abstecher zum örtlichen Tim Hortons. Apple Fritter gehen einfach immer und der Kaffee schmeckt dort auch gut. Anschließend schauen wir erst einmal zu Coril Air. Wir werden den größten Teil unseres Gepäcks im Terminal zwischenlagern und nur mit einer leichten Reisetasche in die Lodge fliegen. Das Wasserflugzeug bietet für unsere zwei großen Koffer nicht ausreichend Stauraum. Da uns das im Vorfeld bekannt war, sind wir darauf vorbereitet und haben schon im Hotel umgepackt, so dass wir nur die erforderlichen Sachen mitnehmen.
Wir beobachten die kleinen Wasserflugzeuge beim Starten und Landen. Coril Air ist eine spezialisierte Fluggesellschaft mit Basis in Campbell River, die sich auf Charterflüge in den abgelegenen Gebieten von British Columbia konzentriert. Eines dieser kleinen Wasserflugzeuge wird uns also zur Lodge bringen. Ein wenig mulmig ist mir schon, wenn ich daran denke.
Glücklicherweise ist aber gar nicht lange Zeit, darüber nachzudenken. Unser Gepäck wird in allen möglichen Frachtluken des Flugzeugs verstaut, wir legen Rettungswesten an und bekommen eine kurze Belehrung – dann sitzen wir auch schon im Flugzeug und lassen Campbell River hinter uns.
Die Sitzplätze sind eng, es ruckelt und holpert ein wenig während des Fluges, aber der Ausblick ist absolut beeindruckend. Wir gleiten über tiefgrüne bewaldete Hügel und azurblaues Meer, die Schärenlandschaft vor Vancouver Island können wir aus der Vogelperspektive in ihrer vollen Pracht bewundern.
Nach ungefähr 40 Minuten kommt unser Ziel in Sicht: Sailcone’s Grizzly Bar Lodge auf Minstrel Island. Der Pilot setzt zur Landung an und das Wasserflugzeug nähert sich langsam der Wasseroberfläche, bis es schließlich sanft auf dem Wasser aufsetzt, noch eine kurze Strecke gleitet und schließlich am Steg der Lode zum Stillstand kommt.
Umständlich klettern wir wieder aus der engen Flugzeugkabine. Tatsächlich bin ich doch ein wenig froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Wir werden herzlich begrüßt von Angus und seinem Team.
Sailcone’s Grizzly Bear Lodge auf Minstrel Island
Unser Zimmer im Obergeschoss der Lodge ist rustikal eingerichtet, bietet Betten und ein Bad – that’s it. Die gesamte Lodge ist überschaubar und kann maximal 10 Gäste beherbergen.
Die Stromversorgung der Lodge übernimmt ein Generator. Nachts wird nur eine Notstromversorgung aufrechterhalten, die lediglich einige Lampen speist. Angus erinnert uns vorsorglich daran, dass wir Mobilgeräte, Akkus etc. bis zum Zeitpunkt des Abschaltens laden sollen, da dies dann nachts nicht mehr funktioniert.
Das Abendessen nehmen die Gäste und die beiden Guides Angus und Felix gemeinsam im kleinen Speiseraum ein – es wirkt, als würden alle gemütlich um Großmutters Wohnzimmertisch sitzen. Das Abendessen ist gut, das Frühstück erscheint mir selbst für kanadische Verhältnisse recht spärlich. Zum Mittagessen nehmen wir während unserer Tier-Beobachtungstouren unterwegs kleine Snacks als Picknick ein.
Während unsere Erfahrung in der Moul Creek Lodge in Clearwater die Messlatte ziemlich hoch gelegt hatte, erreichte Sailcone’s Grizzly Bear Lodge dieses Niveau bei weitem nicht, überstieg aber den Preis deutlich. Nun ja, vermutlich hängt das mit der exclusiven Lage der Lodge und der Tatsache, dass alles per Wasserflugzeug oder Schiff herangeschafft werden muss und Brötchen und Brot selbst gebacken werden müssen, zusammen.
Bären und Wale beobachten mit Sailcone
Direkt am Nachmittag des Ankunftstages starten wir direkt mit unserem Programm. Unser gebuchtes 3-Tages-Paket beinhaltet neben der An-/Abreise, Übernachtung und Verpflegung in der Lodge folgende Aktivitäten:
- Eine abendliche Bootsfahrt nach Schwarzbären am Ankunftstag
- Einen Tag Grizzly Bären – Beobachtung im Knight Inlet
- Einen Tag Beobachtung von Meeressäugern (Orca, Buckelwal, Seelöwen, Delfine usw.)
Die Touren finden mit dem Guide in kleinen Gruppen bis maximal 4 Personen statt. Die Durchführung ist natürlich wetterabhängig und niemand kann die Wildtiersichtungen garantieren – wir befinden uns schließlich in freier Natur. Für die Bootsfahrten werden wir mit wasserdichter wärmender Bekleidung ausgestattet und müssen Rettungswesten anlegen.
Auf der Suche nach Schwarzbären
Ungefähr 1 1/2 Stunden steuert Angus das Boot bei unserer abendlichen Tour auf der Suche nach Schwarzbären entlang der Uferkanten. Die ersten Wildtiere, die wir bei diesem Ausflug entdecken, sind dann aber doch keine Bären, sondern Robben. Sie liegen auf den Steinen am Ufer und scheinen die wärmenden Strahlen der Abendsonne zu genießen.
Danach tut sich erst einmal eine ganze Weile nichts und wir cruisen weiter entlang der Uferkanten. Eine halbe Stunde später ist es dann endlich soweit: Angus weist uns auf einen Schwarzbären hin, der über die Steine am Ufer klettert und am Strand zwischen den Steinen nach Muscheln, Würmern und Krabben sucht. Der erfahrene Guide hat das Tier sofort bemerkt, wir benötigten erst seinen Hinweis. Schließlich steigt der Bär sogar ins Wasser, um die Muscheln auf Höhe der Wasserlinie besser erreichen zu können. Kurz darauf verlässt er den Uferbereich und zieht sich in den angrenzenden Wald zurück. Damit endet unsere erste Tierbeobachtungstour.
Ich konnte einige Fotos von den Robben und dem Schwarzbär machen, allerdings erwies sich das Fotografieren in dem schwankenden Boot und auf doch recht große Entfernung als recht schwierig.
Grizzly Bären im Knight Inlet
Am zweiten Tag unseres Aufenthalts in Sailcone’s Grizzly Bear Lodge steigen wir nach dem Frühstück wieder ins Boot und fahren zusammen mit Angus in das Knight Inlet hinein bis zur Glendale Cove.
Eigentlich sollten die Grizzly-Touren Anfang September zu den Aussichtsplattformen am Fluss gehen, wo sich die Grizzlys zur Zeit der Lachswanderung an den Fischen gütlich tun. Aber leider haben sich ausgerechnet in diesem Jahr die Lachse etwas verspätet und Angus meint, die Bären sind eher auf den saftigen Seegrasflächen anzutreffen.
Angekommen in Glendale Cove, steigen wir an einem in der Bucht befindlichen Steg auf ein flacheres Boot um. Damit können wir dichter ans Ufer und somit hoffentlich an die Bären heran kommen.
Wir haben unseren Beobachtungspunkt noch nicht erreicht, aber bereits eine Grizzly Bärin mit zwei Jungtieren entdeckt. Ich bin gerade dabei, meine Kamera auf die Grizzly Bärin zu fokussieren, als plötzlich Aufregung aufkommt. Ein massiger männlicher Grizzly nähert sich und läuft mit unglaublicher Geschwindigkeit auf die Jungtiere zu. Die Bärin ist überrumpelt und kann sich nicht mehr schützend zwischen den großen Grizzly und ihre Jungtiere stellen.
Vor unseren Augen spielt sich ein sogenannter Infantizid ab. Mit einem Biss ergreift der Grizzly das Jungtier, schüttelt es und tötet das Bärenjunge. Die Bärin will es zunächst verteidigen, kommt aber zu spät und zieht sich dann mit dem anderen Jungtier zurück, während der mächtige Grizzly das Jungtier frisst. Später sehen wir ihn noch träge im Gras liegen.
Das Ganze ist ein unglaubliches Erlebnis. Angus hält großen Abstand zu der Szene, während ein anderes Boot mit Touristen wesentlich näher heranfährt. Ich hatte meine Kamera noch gar nicht fertig eingestellt, als sich das Drama ereignete – daher habe ich einfach nur draufgehalten und den Auslöser betätigt. Einige Fotos sind dennoch aus der großen Entfernung und vom schwankenden Boot aus halbwegs gelungen.
Im Nachgang recherchiere ich, von welchem Touranbieter das andere Ausflugsboot war. Es gehörte zu Tide Rip Grizzly Adventures in Telegraph Cove, sie haben vor Ort am Steg in Glendale Cove Ausflugsboote mit einem Aufbau, der das Beobachten der Bären aus erhöhter Position ermöglicht.
Auf der Rückfahrt zur Lodge legen wir noch einmal einen außerplanmäßigen Stopp ein, als wir den Blas eines Buckelwales entdecken. Eigentlich steht die Walbeobachtung ja erst am Folgetag auf dem Programm, aber die Wildnis hält sich halt nicht an Pläne. Der Buckelwal taucht immer wieder an anderen Stellen auf und scheint gerade zu fressen. Er tut uns sogar den Gefallen, dabei sein geöffnetes Maul aus dem Wasser zu strecken.
Wale beobachten in der Johnston Strait vor Vancouver Island
Einen Schwarzbär haben wir gesehen, einige Grizzly Bären, Robben und sogar schon einen Buckelwal. Der letzte Ausflug von der Lodge aus führt uns am dritten Tag zur Walbeobachtung in die Johnston Strait. Angus meint, Buckelwale werden wir auf jeden Fall sehen, ebenso Robben und Delfine. Er hofft, auch einige Orcas zu entdecken. Heute sind wir mit einem kleineren, offenen Boot unterwegs und wir ziehen vorsichtshalber unsere wasserfesten Hosen über die Jeans – hilft auch gegen den Fahrtwind.
Wir sind sehr lange unterwegs, bevor wir das Beobachtungsgebiet erreichen, in dem Angus die Orcas vermutet. Wenn ich mir die Zeitstempel der Fotos anschaue, müssen wir ungefähr 1 ½ Stunden mit dem Boot durch die Schären gefahren sein, bevor wir dann tatsächlich Orcas entdecken – eine recht große Gruppe dieser Meeresräuber tummelt sich in größerer Entfernung vor uns. Eines der Tiere nähert sich unserem Boot und wirft sich beim Auf- und Abtauchen so richtig in Pose – ein tolles Erlebnis und ein super Fotomotiv. Immer wieder sehen wir die Gruppe Orcas auftauchen und folgen ihnen in gebührendem Abstand – mit uns noch einige andere Ausflugsboote. Irgendwann ist es dann genug und wir verlassen den Ort.
Für eine kurze Pause – auf dem Boot gibt es schließlich keine Sanitäreinrichtungen – steuert Angus den Hafen von Telegram Cove an. Anschließend wollen wir weiterfahren und wieder Wale beobachten. An einer sehr ruhigen Stelle – wo genau, das habe ich gar nicht mitbekommen – umkreisen plötzlich mehrere Buckelwale unser kleines Boot. Immer wieder ist ihr Blas zu sehen, tauchen sie auf und ab, zeigen sogar ihre Fluke. Ich fotografiere eine ganze Weile, bis ich schließlich die Kamera beiseite lege und einfach nur die Szenerie genieße. Ganz in Ruhe können wir ausgiebig die vielen Wale beobachten. An dieser Stelle, umringt von den Buckelwalen, machen wir in unserem Boot eine Lunchpause, bevor wir zurück zur Lodge fahren.
Auf dem Rückweg entdecken wir noch einige Delfine und Robben – das Highlight des Tages aber bleiben die riesigen Meeressäuger.
Rückflug mit dem Wasserflugzeug nach Campbell River
Nach dieser letzten Tour, bei der wir die Wale beobachten konnten, nehmen wir Abschied von der Grizzly Bear Lodge. Das Wasserflugzeug bringt neue Gäste und wird uns dann wieder zurück nach Campbell River bringen. Außer uns steigen noch drei weitere Gäste in das Flugzeug und ich darf diesmal vorn neben dem Piloten Platz nehmen. Ohrenschützer aufgesetzt, noch ein letzter Blick auf die Lodge und dann beginnt schon der Start. Das Flugzeug beschleunigt auf dem Wasser, erzeugt Gischt und hebt schließlich ab. Ich bestaune die vielen Instrumente der alten Maschine, alles wirkt beinahe ein wenig aus der Zeit gefallen. Tatsächlich war der Ausblick aus dem Seitenfenster, den ich beim Hinflug genießen konnte, etwas besser als der Blick durch die Frontscheibe.
Der Pilot von Coril Air bringt uns wieder sicher nach Campbell River – vor der Landung tut er uns noch den Gefallen, eine Runde über dem Elk Falls Provincial Park zu drehen und uns den Blick auf die Elk Falls mit der Suspension Bridge zu bieten. Das notieren wir gedanklich direkt als Ausflugsziel für den Folgetag, eine Nacht werden wir nämlich noch in Campbell River verbringen.
Fazit
Den Aufenthalt in der Grizzly Bear Lodge hatten wir gebucht, um quasi „näher dran“ zu sein. Wir erhofften uns, nicht erst weite Anfahrten zu den einzelnen Touren zu haben und mehr Zeit mit Bären- und Wal-Beobachtung vor Ort verbringen zu können. Außerdem wirbt die Lodge mit privilegiertem Zugang zu erstklassigen Aussichtsbereichen. Tatsächlich fahren aber auch die anderen Touranbieter die gleichen Spots an, wir sind sowohl bei der Grizzly-Tour als auch bei der Walbeobachtungstour den anderen Booten begegnet. Bei den Waltouren ist es sogar so, dass sich die Guides über Funk informieren, wo aktuell Wale gesichtet werden.
Besondere Erlebnisse waren natürlich die Lodge in ihrer Abgeschiedenheit und vor allem die An- und Abreise mit dem Wasserflugzeug. Ich habe mir nach diesem Aufenthalt selbst die Frage gestellt, ob ich die drei Tage so noch einmal gestalten und planen würde. Es hat durchaus Vorteile, nur in einer so kleinen exclusiven Gruppe mit Guide unterwegs zu sein und die geschilderte Lunchpause inmitten der Buckelwale war natürlich fantastisch.
Andererseits bin ich mir nicht sicher, ob das den doch sehr preisintensiven Aufenthalt in der Lodge rechtfertigt. Stünde diese Reiseplanung noch einmal an, würde ich mit den gewonnenen Erfahrungen vermutlich einen Aufenthalt in Telegraph Cove bevorzugen und von dort aus die Grizzly- und Waltouren unternehmen.
Die Highlights von Campbell River auf Vancouver Island
Campbell River, auch als „Die Lachshauptstadt der Welt“ bekannt, liegt an der Ostküste von Vancouver Island. Der Ort war historisch stark von der Fischerei und der Forstwirtschaft abhängig. Die Lachsfangsaison zieht Angler aus aller Welt an, was der Stadt diese Bezeichnung einbrachte.
Viel gibt es in dem kleinen Ort nicht zu sehen, einige Plätze lohnen aber durchaus einen näheren Blick.
Dick Murphy Park (bei Coril Air)
Direkt vor dem Terminal-Gelände von Coril Air befindet sich der Dick Murphy Park. Das Gelände ist von Spazierwegen durchzogen und liegt direkt an der Discovery Passage. Zur Zeit der Lachswanderung kann man an dieser Stelle die Tiere aus dem Wasser springen sehen. Noch besser geeignet für die Beobachtung von Lachsen und Walen ist allerdings der Ken Forde Park.
Ken Forde Park
Dieser Park liegt südlich des Stadtzentrums von Campbell River, direkt am Meer. Am vorgelagerten Kies-Strand entdecken wir während unseres Besuches tatsächlich einige Badegäste. Das Highlight sind für uns allerdings die Sitzgelegenheiten mit Blick auf das Meer und die daneben fest installierten Ferngläser für die Beobachtung von Robben, Seevögeln oder mit ein wenig Glück auch Walen.
Torii-Gate im Sequoia Park
Beim Vorbeifahren staunen wir nicht schlecht: wie kommt denn ein japanisches Torii-Gate nach Campbell River? Das Torii ist in Japan eine alltägliche Sehenswürdigkeit, in Nordamerika jedoch einzigartig. Wir sind neugierig und besuchen daher den Sequoia Park mit dem Torii-Gate, direkt gegenüber dem Museum in Campbell River.
Eine Infotafel klärt auf, dass das Torii ein Geschenk der Einwohner der Stadt Ishikari auf Hokkaido war, zur Feier der zehnjährigen Städtepartnerschaft. Das „Ishikari-Tor“ wurde in Japan gebaut und 1993 vor Ort in Campbell River zusammengesetzt. Die Plakette mit japanischen Schriftzeichen auf dem Querbalken ist in Kanji, der traditionellen japanischen Schreibweise, geschrieben und lautet „Ishikari“. Campbell Rivers Geschenk an Ishikari war ein von einem örtlichen Künstler geschnitzter Totempfahl.
Elk Falls
Der Elk Falls Provincial Park liegt etwa 6 Kilometer westlich von Campbell River. Wir erreichen den Park bequem mit dem Auto, indem wir dem Highway 28 folgen.
Es gibt ausreichend Parkplätze in der Nähe des Besucherzentrums, welches eine informative Ausstellung über die lokale Flora und Fauna sowie die Wasserwirtschaft der Region. Toiletten und Picknickplätze sind ebenfalls in der Nähe des Besucherzentrums vorhanden.
Der Hauptwanderweg zu den Elk Falls beginnt in der Nähe des Parkplatzes und ist gut ausgeschildert. Der Weg ist relativ leicht und für die meisten Fitnesslevels geeignet. Er ist etwa 1 Kilometer lang und führt durch dichte Wälder mit hoch aufragenden Bäumen und üppigem Unterholz.
Am Ende des Wanderweges erreichst du eine Hängebrücke, die die Schlucht in 64 Metern Höhe überspannt. Sie ist mit ca. 60 Metern nicht allzu lang. Eigentlich sind ja Hängebrücken nicht so meins, aber ich habe es tatsächlich gewagt, diese zu überqueren – schließlich hat man gerade von der Mitte der Brücke den besten Ausblick auf die Wasserfälle. Die Brücke schwingt leicht, wenn mehrere Personen gleichzeitig darauf sind, es war aber nicht so schlimm, wie befürchtet. Vor und hinter der Brücke befinden sich zudem Aussichtsplattformen, die jeweils eine andere Perspektive auf den ca. 25 Meter hohen Wasserfall bieten.
Nach dem Besuch der Aussichtsplattform kehren wir auf demselben Weg zum Parkplatz zurück. Es gibt noch weitere Wanderwege im Elk Falls Provincial Park, diese waren allerdings während unseres Besuchs gesperrt – vermutlich hing das mit den zu diesem Zeitpunkt stattfindenden umfangreichen Bauarbeiten in der Nähe der Fälle zusammen.
Liebe Cornelia,
ich würde so gerne mal nach Vancouver Island reisen und dort die Natur und Tierwelt genießen. Dein Artikel hat mir richtig Lust gemacht und ist sehr hilfreich bei meiner Planung.
Vielen lieben Dank dafür!
Schöne Grüße,
Sabine