Noch ein Kürbisgericht – überall finden zur Zeit Kürbismärkte statt. Ich bin doch tatsächlich in einen wahren Kaufrausch verfallen und neulich mit 5 Kürbissen nach Hause gekommen. Natürlich waren das nicht alles Kürbisse der gleichen Sorte. Es gibt ja so viele unterschiedliche Kürbissorten und alle unterscheiden sich in Geschmack und hinsichtlich ihrer Verarbeitung. Irgendwo habe ich einmal gelesen, es soll mehr als 800 verschiedene Kürbissorten geben – allerdings die Zierkürbisse eingeschlossen. Wenn man über so einen Kürbismarkt bummelt, kann man das nachvollziehen. Da finden sich neue Züchtungen wie beispielsweise der Mikrowellen-Kürbis (hier geht es zum Rezept Mikrowellen-Kürbis mit Feta) neben den bekannten Sorten wie den Klassikern Hokkaido oder Butternut-Kürbis. Den Hokkaido verwende ich gern für eine leckere Kürbiscreme-Suppe und aus dem Butternut-Kürbis habe ich ein aromatisches Kürbis-Curry gekocht. Nun habe ich also den Chamäleon-Kürbis vor mir. Gefüllter Kürbis ist mein erster Gedanke.
Der Chamäleon-Kürbis – mehr als nur Tischdekoration
Der Chamäleon-Kürbis, mitunter auch als Gorgonzola-Kürbis bezeichnet, sieht nicht nur äußerst dekorativ aus. Er ist ein eher kleinerer Speisekürbis und wird bis etwa 1 Kilo schwer. Er ist rundlich und hat hübsche Längseinkerbungen. Die Grundfarbe ist meist Orange oder Gelb mit grünen und/oder weißen Sprenkeln.
Verwendung des Chamäleon-Kürbis in der Küche
Das Fleisch des Chamäleon-Kürbis hat eine schöne orange Farbe und ist nicht ganz so cremig wie beim Butternut-Kürbis. Wenn das Kürbisfleisch gegart ist, hat es eine leicht faserige Struktur. Im Geschmack fühlte ich mich beim Verzehr ein wenig an Süßkartoffeln erinnert. Er eignet sich hervorragend für die Zubereitung als gefüllter Kürbis.
Die Schale des Chamäleon-Kürbis ist meines Wissen – anders als bei seinem Verwandten, dem Hokkaido-Kürbis – nicht zum Verzehr geeignet. Sie bleibt auch nach dem Garen relativ fest. Ich habe es mir bei diesem Rezept sehr einfach gemacht, indem ich den Kürbis im Ganzen gegart habe. Beim Essen haben wir dann das weiche Kürbisfleisch ganz einfach aus der Schale gelöffelt – es ließ sich ganz leicht lösen.
Rezept: gefüllter Kürbis
Zutaten (für 2 Portionen)
- 1 Chamäleon-Kürbis
- 250 Gramm Hackfleisch
- 100 Gramm Porree (1 Stange Porree)
- 1 Esslöffel Erdnuss-Öl
- 80 Gramm Feta-Käse light
- 30 Gramm geriebenen Gouda
- Cayenne-Pfeffer, Salz, Peffer
Zubereitung
Als ersten Schritt den Backofen auf 175 °C vorheizen und eine geeignete Form (ich verwende gern eine Auflaufform aus hitzebeständigem Glas) mit Backpapier auslegen. Das ist wichtig, da eventuell austretende Flüssigkeit oder Käse ansonsten anbrennen können. So spart man sich später das aufwendige Reinigen der Auflaufform.
Vom Chamäleon-Kürbis an der Seite mit dem Stielansatz einen Deckel abschneiden und mit einem Löffel die Kerne sowie das faserige Innere entfernen. Den Kürbis zunächst für die spätere Verwendung beiseite stellen.
Das Hackfleisch mit dem Tomatenmark vermengen und nach Belieben mit Pfeffer, Salz und Cayenne-Pfeffer würzen.
Den Porree in schmale Ringe schneiden.
Nun in einer Pfanne das Öl erhitzen und das Hackfleisch darin krümelig anbraten. Den Porree zugeben und kurz mitbraten, bis er weich ist.
Nun kann der Chamäleon-Kürbis gefüllt werden. Abwechselnd die Hackfleisch-Porree-Mischung und zerbröselten Feta-Käse einfüllen und zum Abschluß den abgeschnittenen Deckel des Kürbis wieder aufsetzen und den gefüllten Chamäleon-Kürbis in die vorbereitete Auflaufform setzen.
Bei 175°C kann der gefüllte Kürbis nun ca. 60-75 Minuten im Backofen garen. Kurz vor Ende der Garzeit den Deckel abnehmen und den geriebenen Gouda oben auf den Kürbis streuen. Das Ganze dann noch überbacken, bis der Käse gut zerlaufen ist.
Gefüllter Kürbis – wie servieren?
Ich habe lange überlegt, wie ich den gefüllten Kürbis servieren soll. Letztlich habe ich mich entschieden, das Gericht mit Salzkartoffeln und Letscho zu komplettieren. Diese Kombination hat auch ganz hervorragend gepasst und wunderbar geschmeckt.
Die Portion wirkt auf den ersten Blick nicht allzu mächtig, sättigt aber auf Grund des enthaltenen Feta doch sehr.
Die Kürbiszeit ist ja schon fast wieder vorbei, ich habe es gerade noch so geschafft, das Rezept auszuprobieren. Wirklich sehr lecher!