Gefrorene Seifenblase fotografieren

Gefrorene Seifenblasen fotografieren – ein Erfahrungsbericht

Sie üben eine große Faszination auf viele Fotografen aus: gefrorene Seifenblasen mit ihren filigran und kunstvoll wachsenden Eiskristallen. Wunderschöne Muster bilden sich beim Gefrieren der Seifenblasen und lassen kleine Kunstwerke entstehen, die leider sehr vergänglich sind.

Gefrorene Seifenblasen fotografieren
gefrorene Seifenblasen üben eine ganz besondere Fasziniation aus

Anleitung für gefrorene Seifenblasen

Diese kleinen Kunstwerke entstehen zu lassen und dann auch noch zu fotografieren, das ist gar nicht so einfach. Es kommt dabei auf mehrere unterschiedliche Faktoren an: das Wetter muss stimmen, du musst die richtige Seifenlaugen-Mischung und eine ruhige Hand haben und auch der Platz und die Perspektive beim Fotografieren der mit viel Glück entstandenen Seifenblasen müssen perfekt sein.

Das sind ziemlich viele Rahmenbedingungen, nicht wahr? So ist es dann auch nicht verwunderlich, dass meine ersten Versuche erst einmal kläglich scheiterten. Viele Male musste ich mit unterschiedlichen Seifenlaugen-Mischungen an verschiedenen Orten experimentieren, bevor ich einigermaßen zufriedenstellende Ergebnisse vorweisen konnte. Was ich dabei gelernt habe, fasse ich einfach mal in dieser Anleitung zusammen – ohne Anspruch auf Perfektion und Vollständigkeit.

Das perfekte Wetter, um gefrorene Seifenblasen zu fotografieren

Eine wesentliche Voraussetzung für das Gelingen gefrorener Seifenblasen kannst du nicht beeinflussen: das Wetter. Hier geht es insbesondere um die richtige Temperatur und geeignete Wind- und Niederschlagsverhältnisse.

Es muss kalt sein, damit die Seifenlauge beim Erstellen der Seifenblasen gefrieren kann. Das funktioniert zwar theoretisch schon ab einer Temperatur von knapp unter 0°C, aber der Gefrierprozess dauert bei dieser Temperatur recht lange und es besteht die Gefahr des Platzens der Seifenblase, bevor sie richtig gefroren ist. Besser sind Temperaturen zwischen -7°C bis -15°C. Je kälter es ist, umso schneller gefrieren die Seifenblasen. Zu kalt ist aber auch wieder schlecht, weil dann die Seifenblase gefriert, bevor sie richtig fertig ist.

Das Platzen der Seifenblase vor dem Gefrieren ist – wie bereits angedeutet – ein recht großes Risiko. Aus diesem Grund spielen auch die Wind- und Niederschlagsverhältnisse eine große Rolle. Es sollte möglichst windstill sein und nicht regnen oder schneien. Jeder Windhauch, jeder Regentropfen, jede Schneeflocke könnte das fragile Gebilde zerstören.

Sofern Temperatur, Wind- und Niederschlagsverhältnisse stimmen, kannst du dir das für gefrierende Seifenblasen erforderliche Equipment sowie deine Kamera schnappen und einen Versuch starten.

perfektes Winterwetter
perfektes Winterwetter für gefrorene Seifenblasen

Die Mischung für die Seifenblasen

Das Herzstück deines Equipments für die Herstellung gefrierender Seifenblasen ist natürlich eine geeignete Seifenlauge. Ich habe viel darüber gelesen, welche Mischungen andere Fotografen verwenden. Da werden aufwendige Mischungen aus Wasser, Spülmittel, Glycerin oder Maissirup, Guarkenmehl, Kleisterpulver  und Zucker empfohlen. Da ich jedoch spontan auf die Idee mit den gefrorenen Seifenblasen kam, musste ich das verwenden, was gerade im Hause war.

Ich habe zwei Varianten ausprobiert.

  1. Eine fertige Seifenblasen-Lösung aus dem Supermarkt („Pustefix“) – wer Kinder oder Enkel hat, ist damit vermutlich vertraut
  2. Eine Mischung aus Spülmittel, Wasser und Zucker

Die zweite Variante mit Spülmittel, Wasser und Zucker hat bei mir recht gut funktioniert. Wichtig ist, kein rückfettendes Geschirrspülmittel („Balsam“ oder „Creme“) zu verwenden, sondern ein ganz einfaches Spülmittel wie grünes Fit oder Fairy.

Ich habe 60 ml Wasser mit 20 ml Spülmittel gemischt und dann einen Esslöffel Zucker untergerührt – einfach und unkompliziert.

Je kälter die Mischung wurde, umso besser funktionierte es mit den Seifenblasen.

Der Platz für die gefrorenen Seifenblasen

Für die Herstellung der Seifenblasen habe ich zunächst den Blasring von der Pustefix-Packung verwendet. Allerdings funktionierte das bei den tiefen Temperaturen nicht so gut. Die Seifenblasen sind gefroren, bevor sie sich vom Ring gelöst hatten, sind beim Herunterfallen geplatzt … irgendwie kam keine fotogene Seifenblase zustande.

Mein zweiter Versuch war die Verwendung eines handelsüblichen Trinkröhrchens. Das hat schon besser geklappt, aber das Problem mit dem Platzen beim Herunterfallen der Seifenblasen hatte ich immer noch.

Ein geeigneter Untergrund musste her. Ein nahes Brückengeländer aus Metall war schließlich die Lösung. Die Oberfläche einige Zentimeter breite und glatte Oberfläche erschien mir sehr gut geeignet. Die Kälte des Metalls erwies sich obendrein als Vorteil. Auch wenn es letztlich nur „halbe“ gefrorene Seifenblasen wurden, konnte ich den Effekt der Kristallbildung beim Gefrieren sehr schön beobachten.

Gefrorene Seifenblase fotografieren
gefrorene Seifenblasen erstellen – mit dem Trinkröhrchen

Das Fotoshooting

Die Wetterbedingungen stimmen und du hast es endlich geschafft, eine geeignete Seifenblase zu erstellen? Gratulation! Viel Zeit bleibt dann allerdings nicht, sozusagen gleichzeitig musst du nämlich das fragile Gebilde auch fotografieren.

Direkt mit dem Entstehen der Seifenblase beginnt der Prozess des Gefrierens, es bilden sich die faszinierenden Kristalle auf der Oberfläche. Optimal ist es daher, wenn du das Fotoshooting  gemeinsam mit einem Partner machst. Dann ist einer für die Herstellung der Seifenblasen zuständig und der andere kann direkt die Kamera bereithalten.

Gefrorene Seifenblasen und vor allem ihre filigranen Kristallstrukturen kommen in einer Makro-Aufnahme am besten zur Geltung. Dabei sollte der Hintergrund möglichst neutral und ohne störende Strukturen sein. Es empfiehlt sich, die Seifenblase freizustellen und den Hintergrund möglichst verschwommen zu fotografieren. Damit lenkst du den Fokus des Betrachters auf die wundervollen Kristallstrukturen der gefrorenen Seifenblase.

Ein dunkler Hintergrund betont die eisigen Strukturen noch zusätzlich, gern auch mit einer seitlich einstrahlenden Lichtquelle. Die in den Wintermonaten tiefstehende Sonne kann dabei sehr hilfreich sein.

Gefrorene Seifenblase fotografieren

Die Nachbearbeitung

Ich habe meine Kamera so eingestellt, dass jedes Foto automatisch im jpg-Format und auch im RAW-Format erstellt wird. Für die Fotos der gefrorenen Seifenblasen habe ich die Fotos im RAW-Format im Photoshop entwickelt und noch ein wenig nachbearbeitet – Kontrast und Klarheit erhöht, das Format angepasst.

Als spezielles Highlight habe ich an den Lichtpunkten noch künstliche Lichtreflexe hinzugefügt – fertig. Wie gefällt dir das Ergebnis?

Gefrorene Seifenblase fotografieren

Teile deine Erfahrungen!

Hast du auch schon einmal gefrorene Seifenblasen fotografiert? Wie sind dir gute Fotos gelungen? Hast du Tipps und Tricks, die du mit anderen Lesern teilen möchtest? Dazu kannst du ganz einfach die Kommentarfunktion unter diesem Blogbeitrag nutzen.


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1 Kommentar zu „Gefrorene Seifenblasen fotografieren – ein Erfahrungsbericht“

  1. Sabine von Ferngeweht

    Ui, das muss ich auch mal ausprobieren! Danke für die ausführliche Anleitung. Das Wetter macht sich ja gerade schon bereit für das perfekte Seifenblasenfoto 🙂

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