In diesem Blogbeitrag nehme ich dich mit auf eine 5-tägige Tour durch den Banff Nationalpark, um die Highlights und Geheimnisse dieses außergewöhnlichen Ortes zu entdecken. Von spektakulären Aussichtspunkten und malerischen Seen bis hin zu faszinierenden Tierbegegnungen – dieser Beitrag bietet dir einen umfassenden Überblick über die besten Erlebnisse und unvergesslichen Momente im Banff Nationalpark.
Inhalt
Der Banff Nationalpark – ein kurzer Überblick
Der Banff Nationalpark, Kanadas ältester Nationalpark, wurde 1885 gegründet und liegt in den majestätischen Rocky Mountains in der Provinz Alberta. Mit einer Fläche von 6.641 Quadratkilometern bietet der Park eine beeindruckende Landschaft aus zerklüfteten Berggipfeln, dichten Wäldern, kristallklaren Seen und weitläufigen Gletschern. Banff ist Teil des Canadian Rocky Mountain Parks UNESCO-Welterbes und zieht jährlich Millionen von Besuchern aus aller Welt an.
Die Geschichte des Banff Nationalparks beginnt mit der Entdeckung der heißen Quellen am Sulphur Mountain durch Eisenbahnarbeiter im Jahr 1883. Diese Entdeckung führte zur Gründung des Parks als Schutzgebiet, um die natürlichen Ressourcen zu bewahren und den Tourismus zu fördern. Seitdem hat sich Banff zu einem Zentrum für Outdoor-Abenteuer und Naturliebhaber entwickelt, das Aktivitäten wie Wandern, Skifahren, Klettern und Wildtierbeobachtung bietet.
Die Bedeutung des Banff Nationalparks geht jedoch über seine landschaftliche Schönheit hinaus. Der Park spielt eine entscheidende Rolle im Naturschutz, indem er bedrohte Tierarten schützt und einzigartige Ökosysteme erhält.
Zusammengefasst: der Banff Nationalpark ist ein Reiseziel, das man bei einer Westkanada-Reise keinesfalls versäumen sollte.
Die schönsten Sehenswürdigkeiten im Banff Nationalpark
Während unserer Reise haben wir an zwei verschiedenen Punkten innerhalb dieser Region übernachtet, um jeweils kurze Wege zu den Ausflugszielen zu haben. Daher ist die Auflistung der Sehenswürdigkeiten in diesem Artikel auch entsprechend strukturiert, so kannst du ganz einfach erkennen, welche Ausflugsziele sich gut miteinander kombinieren lassen.
Die Highlights rund um Banff
Die Stadt Banff, malerisch eingebettet in die Rocky Mountains, ist der ideale Ausgangspunkt für Erkundungen im Banff Nationalpark. Auch wir haben direkt zu Beginn unserer Rundreise im Westen Kanadas einige Tage dort verbracht und sind von dort aus zu Ausflügen gestartet.
Banff Townside
Banff strahlt den Charme einer typischen Bergstadt aus und bietet gleichzeitig eine Vielzahl an modernen Annehmlichkeiten. Die Hauptstraße, die Banff Avenue, ist gesäumt von Cafés, Restaurants, Boutiquen und Souvenirläden. Hier können Besucher lokale Kunstwerke, Outdoor-Ausrüstung und jede Menge Souvenirs finden. Die Architektur der Stadt mit ihren rustikalen Holzhäusern und Hotels aller Kategorien fügt sich harmonisch in die umliegende Natur ein und vermittelt typischen nordamerikanischen Charme.
Lake Minnewanka Loop
Die kanadischen Rockies sind berühmt für ihre faszinierenden Bergseen. Das Wasser ist jedoch nicht immer glasklar, sondern manchmal wirkt es auch ein wenig milchig. Die türkisblaue Farbe der Gletscherseen wird durch feine Gesteinspartikel verursacht, welche mit dem Schmelzwasser in den See gelangen. Diese werden als Steinmehl oder Gletschermilch bezeichnet, im Englischen sagt man rock flour oder glacial flour. Wegen ihres geringen Gewichts schweben die Partikel lange im Wasser und sinken nur sehr langsam ab. Trifft dann Sonnenlicht auf den See, absorbieren die Steinpartikel einen Großteil des Lichtspektrums und reflektieren vor allem den blaugrünen, kurzwelligen Anteil des Lichts. So erscheinen die Seen türkis.
Einige dieser Seen haben wir während unserer Reise besucht. Den Anfang machte der Lake Minnewanka, nur eine kurze Fahrtzeit von unserem Hotel in Banff entfernt. Eine 24 Kilometer lange Rundstraße führt an dem See entlang. Der Lake Minnewanka Loop beginnt nahe der Stadt Banff und kann bequem mit dem Auto befahren werden. Die Straße ist meist von Frühling bis Herbst geöffnet, abhängig von den Wetterbedingungen.
Der Hauptanziehungspunkt der Rundstraße ist natürlich der Lake Minnewanka selbst. Hier kann man eine Vielzahl von Aktivitäten genießen, darunter Bootstouren, Angeln, Wandern und Picknicken. Bei schönem Wetter bietet der See einen postkartenschönen türkisfarbenen Anblick. Aber auch an bewölkten Tagen hat der See absolut seinen Charme.
Von der kleinen Anlegestelle werden Rundfahrten mit Ausflugsbooten angeboten. Die Tour ist nicht wirklich spektakulär, aber man erfährt während der Fahrt viel über die Geschichte und Geologie des Sees sowie über die Tierwelt in der Umgebung.
Auf jeden Fall sollte man ein Stück am Ufer entlang spazieren und einige Zeit dort verweilen. Es gibt Bänke und die berühmten Red Chairs, um eine kurze Rast zu machen und den Ausblick zu genießen. Es dauert dann auch bestimmt nicht lange, bis du einige der niedlichen Streifenhörnchen entdeckst, die in großer Zahl rund um den See anzutreffen sind.
Ein weiterer schöner See entlang des Loops, der sich hervorragend zum Picknicken, Kanufahren und Fotografieren eignet, ist der Two Jack Lake. Eigentlich ist es gar kein eigenständiger See, sondern ein mit dem Lake Minnewanka verbundener Ausläufer.
Der beliebte Picknickplatz Cascade Ponds befindet sich an klaren, blauen Teichen, in denen man auch schwimmen kann – wenn man sich denn in das recht kühle Nass hineinwagt. Es gibt dort Sitzgelegenheiten, Feuerstellen und auch Toiletten.
Surprise Corner View Point
Surprise Corner View Point liegt am Tunnel Mountain Drive, nur wenige Minuten von der Stadt Banff entfernt. Der Aussichtspunkt ist gut ausgeschildert und leicht mit dem Auto oder zu Fuß erreichbar. Es gibt einen kleinen Parkplatz in der Nähe (nur 10 Stellplätze), von dem aus man in wenigen Schritten zum Aussichtspunkt gelangt. Wir mussten einige Schleifen fahren, bis endlich ein Parkplatz frei wurde.
Der Name „Surprise Corner“ stammt von der überraschenden und atemberaubenden Aussicht, die sich den Besuchern bietet, wenn sie die Treppen zur Aussichtsplattform erklommen haben. Auch uns begeistert der herrliche Blick auf das berühmte Fairmont Banff Springs Hotel, das majestätisch vor der Kulisse der Berge nahe des Bow River steht.
Zumindest ein kurzer Stop lohnt sich am Surprise Corner Viewpoint allemal, um einige Fotos vom wohl ikonischsten Hotel in Banff zu machen. Das Fairmont Banff Springs Hotel, oft als das „Schloss in den Rockies“ bezeichnet, ist eines der bekanntesten und historisch bedeutendsten Hotels in Kanada – eröffnet 1888 von der Canadian Pacific Railway (CPR). Es wurde als Luxushotel konzipiert, um den wachsenden Tourismus in den kanadischen Rockies zu fördern und Reisenden, die mit der Eisenbahn kamen, eine luxuriöse Unterkunft zu bieten.
Das Hotel erinnert an ein schottisches Schloss mit markanten Türmen, steinernen Fassaden und kunstvollen Details. Die imposante Architektur fügt sich harmonisch in die beeindruckende Landschaft der Rocky Mountains ein.
Heute gehört es zur Nobelmarke Fairmont, ebenso wie das berühmte Château Frontenac in Quebec.
Wir haben uns bei unserer Reise nicht für dieses Hotel entschieden, da es ein wenig außerhalb des Ortszentrums gelegen ist. Stattdessen wählten wir ein Hotel direkt an der Banff Avenue, im Herzen der Stadt: das Hotel Elk + Avenue.
Banff Gondola & Sulphur Mountain mit Sky Bistro
Der Sulphur Mountain ist sozusagen der Hausberg von Banff, südlich der Stadt gelegen ist er Teil der kanadischen Rocky Mountains. Mit seiner Höhe von etwa 2.451 Metern bietet er atemberaubende Ausblicke auf die umliegenden Berge und Täler.
Eine der Hauptattraktionen des Sulphur Mountain ist die Banff Gondola. Die Seilbahn bringt Besucher von der Talstation in der Nähe der Banff Upper Hot Springs zur Bergstation auf dem Sulphur Mountain. Die Gondelfahrt bietet spektakuläre Ausblicke auf die umliegende Landschaft und dauert etwa 8 Minuten.
Für die Fahrt mit der Banff Gondola benötigen wir Zeitfenster-Tickets – diese kann man online bei Pursiut über die Webseite Banff Jasper Collection erwerben. Es gibt aber auch einen Ticketshop von Pursuit im Hotel Elk+Avenue in Banff.
Ebenfalls über die erwähnte Webseite haben wir einen Tisch im Sky Bistro an der Bergstation der Seilbahn reserviert und dort mit fantastischem Ausblick ein Dinner genossen. Aber dazu später mehr.
Das Auto lassen wir in der Hotelgarage stehen und nehmen den im Seilbahnticket includierten Shuttlebus zur Banff Gondola, der praktischerweise direkt vor unserem Hotel Elk+Avenue abfährt.
Nachdem wir mit der Gondel die Bergstation erreichen, unternehmen wir zunächst einen Spaziergang auf dem Sulphur Mountain Boardwalk. Der gut ausgebaute Holzweg verläuft entlang des Bergkamms und ist leicht begehbar – wenn auch durch einige Treppen nicht barrierefrei. Der Boardwalk bietet zahlreiche Aussichtspunkte und Fotomöglichkeiten.
Gut zu erkennen aus der Vogelperspektive ist der türkisfarbene Bow River, nur mehr erahnen lässt sich der Lake Minnewanka zwischen den Bergen. Auch das berühmte Fairmont Banff Springs Hotel können wir erkennen. Ein Bilderbuchblick.
Das Dinner im Sky Bistro ist schließlich der Höhepunkt unseres Besuchs auf dem Sulphur Mountain. Wir haben Glück und dürfen an einem Tisch direkt an der großen Fensterfront Platz nehmen. Bei wundervollem Ausblick genießen wir ein hervorragendes Abendessen, bevor uns dann schließlich die Gondel wieder talwärts bringt.
Neben dem a la carte-Restaurant Sky Bistro gibt es in der Bergstation noch ein Buffetrestaurant, das Northern Lights Alpine Kitchen, für welches keine Reservierung erforderlich ist.
Banff Upper Hot Springs
Am Fuß des Sulphur Mountain befinden sich die Banff Upper Hot Springs, wo Besucher in den heißen, mineralreichen Quellen entspannen können. Das Wasser in den Banff Upper Hot Springs wird geothermisch erhitzt und sprudelt aus drei Kilometern Tiefe bis zur Erdkruste.
Da wir die Quellen nicht besucht haben, kann ich hierzu nicht aus eigener Erfahrung berichten.
Bow Falls
Eine Sache, die ich in Kanada absolut schätze, ist die leichte Zugänglichkeit von Sehenswürdigkeiten, Aussichtspunkten und Orten in der Natur. Fast überall kannst du mit dem Auto hinfahren und dich auf ausreichende Parkplätze in der Umgebung verlassen.
Die Bow Falls liegen nur wenige Gehminuten vom Zentrum von Banff entfernt und sind leicht zugänglich. In direkter Nähe des Bow Falls View Point befindet sich zudem ein großer Parkplatz, von dem aus ein kurzer, gut gepflegter Weg zu den Wasserfällen führt.
Beim Näherkommen hörst du das tosende Wasser, bevor du die Wasserfälle siehst. Tatsächlich sind die Bow Falls allerdings nicht sehr hoch und spektakulär, sondern wirken eher wie Stromschnellen. Es gibt entlang des Bow Rivers einen Wanderweg mit mehreren Aussichtspunkten und auch einigen Bänken zum Verweilen.
Sehenswertes auf dem Weg von Banff nach Lake Louise
Um möglichst kurze Wege für die Tagesausflüge zu haben, wechselten wir nach drei Nächten die Unterkunft und fuhren von Banff aus weiter nach Lake Louise. Die Entfernung beträgt zwar nur 60 Kilometer, aber aus verschiedenen Gründen lohnte sich das meiner Meinung nach absolut. Dazu später mehr, hier erst einmal kurz zu der Strecke zwischen Banff und Lake Louise, die an sich schon ein landschaftliches Highlight ist. Ich empfehle, für die Fahrt nicht den Trans Canada Highway, sondern den Highway 1A zu wählen.
Bow Valley Parkway
Der Bow Valley Parkway (Highway 1A) ist die landschaftlich reizvollere Alternative zum Trans-Canada Highway, die sich durch das Bow Valley schlängelt und viele Möglichkeiten zur Wildtierbeobachtung und Fotografie bietet. Die Fahrt dauert ein wenig länger als auf dem Highway, aber das lohnt sich meiner Ansicht nach absolut.
Die Straße ist von dichten Wäldern und beeindruckenden Bergketten gesäumt und der Bow River mit seinem türkisfarbenen Wasser fließt parallel zur Straße.
Der Bow Valley Parkway soll auch bekannt sein für seine Wildtiere. Wir haben vor unserer Reise gelesen, dass es dort gute Chancen auf die Sichtung von Elchen, Hirschen, Schwarzbären und Grizzlybären geben soll. Allerdings hatten wir wohl kein Glück – wir haben während unserer Fahrt von Banff nach Lake Louise keine Wildtiere gesehen.
Johnston Canyon
Der Johnston Canyon ist einer der bekanntesten Stopps entlang des Bow Valley Parkway. Er befindet sich etwa 25 Kilometer westlich von Banff. Der Canyon bietet eine beeindruckende Wanderung zu den unteren und oberen Wasserfällen. Die Wanderwege führen über Brücken und durch enge Schluchten.
Vor Ort gibt es zwei Parkplätze, beide waren bei unserem Besuch komplett belegt. So mussten wir einige Minuten warten, bis Besucher abreisten und ein Platz frei wurde.
Der Wanderweg beginnt direkt am Parkplatz. Hier gibt es Informationstafeln, die Details zur Strecke und zur Geschichte des Canyons bieten. Am Trailhead gibt es Toiletten und wenige Meter weiter noch ein kleines Café.
Der Johnston Canyon Trail ist in zwei Hauptabschnitte unterteilt: die unteren Wasserfälle (Lower Falls) und die oberen Wasserfälle (Upper Falls). Beide Abschnitte sollen sehr schön sein – allerdings haben wir uns bei unserem Besuch auf die Lower Falls beschränkt.
Wanderung zu den Lower Falls:
Für die etwa 1,2 Kilometer (einfache Strecke) solltest du hin und zurück etwa 1,5 Stunden einplanen.
Der gut ausgebaute Wanderweg führt entlang des Johnston Creek, durch Wälder und über Brücken. Der Pfad ist größtenteils flach und daher auch für Familien und weniger geübte Wanderer geeignet. Wir haben auch Familien mit Buggy auf dieser Strecke gesehen.
Am Ende dieses Abschnitts erreichst du eine kleine Brücke, die zu einer natürlichen Felshöhle führt. Von hier aus hat man einen spektakulären Blick auf die unteren Wasserfälle, die durch eine enge Schlucht stürzen. Allerdings ist dies auch ein Engpass – vor der Höhle bildet sich eine lange Reihe Wartender, da immer nur zwei bis drei Leute gleichzeitig die Höhle betreten können.
Wanderung zu den Upper Falls
An den Lower Falls kannst du entweder direkt umkehren, oder du folgst dem Trail weiter zu den Upper Falls. Das sind dann ca. 2,6 Kilometer (einfache Strecke) und du solltest 2-3 Stunden einplanen.
Der Weg wird nach den Lower Falls etwas steiler und anspruchsvoller, bleibt aber gut ausgebaut. Man folgt weiter dem Johnston Creek und kann die beeindruckenden Felsformationen und die üppige Vegetation bewundern.
Die oberen Wasserfälle sind noch beeindruckender als die unteren. Es gibt zwei Aussichtspunkte: einen unteren, der näher am Wasserfall liegt, und einen oberen, der über eine Treppe erreichbar ist und einen umfassenderen Blick bietet.
Weiterführende Wanderung zu den Ink Pots
Für unermüdliche Wanderer gibt es die Möglichkeit, den Weg weiter bis zu den „Ink Pots“ fortzusetzen. Diese sind mehrere kleine Teiche in einer alpinen Wiese. Der Weg dorthin ist anspruchsvoller und länger (zusätzliche 3 Kilometer ab den Upper Falls), belohnt aber mit einer ruhigen und weniger frequentierten Landschaft.
Tipps für den Besuch des Johnston Canyon
- Beste Besuchszeit ist früh am Morgen oder später am Nachmittag, um insbesondere auf der Strecke zu den Lower Falls die Menschenmassen zu vermeiden.
- Nutze ggf. vor der Wanderung noch einmal die Toilette, die sich direkt am Parkplatz befindet.
- Trage bequeme Wanderschuhe und wetterangepasste Kleidung, nimm eine Wasserflasche und ggf. eine Kamera für die atemberaubenden Fotomotive mit.
- Bleibe auf den markierten Wegen und hinterlasse keinen Müll
- Du befindest dich im Bärengebiet, daher ist insbesondere auf weniger frequentierten Strecken Vorsicht geboten und wird das Mitführen von Bärenspray empfohlen. Natürlich solltest du dich vorab informieren, wie du es im Ernstfall benutzt.
Highlights rund um Lake Louise
Nach unserer Fahrt über den Bow Valley Parkway erreichen wir schließlich die Region um Lake Louise. Unser Ziel ist allerdings zunächst nicht dieser berühmte See, sondern ein anderer ikonischer See in dieser Region: der Moraine Lake, etwa 14 Kilometer von der Stadt Lake Louise entfernt.
Moraine Lake
Der Moraine Lake ist bekannt für seine leuchtend türkisblaue Farbe, die durch die Lichtbrechung der Gletscherpartikel im Wasser entsteht. Diese Farbe ist besonders intensiv im Sommer, wenn das Gletscherschmelzwasser in den See fließt.
Der türkisblaue See ist ein beliebtes Ziel für Fotografen, besonders bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang, wenn das Licht die Szenerie in weiches Licht taucht.
Allerdings ist es gar nicht so einfach, zu dieser Zeit vor Ort zu sein. Die ca. 13 Kilometer lange Zufahrtsstraße zum Moraine Lake ist nämlich seit 2023 für den individuellen Autoverkehr gesperrt. Zum See gelangen Besucher daher nur noch mit
- den Shuttlebussen von Parks Canada
- verschiedenen Shuttlebussen privater Anbieter
- Touranbietern im Rahmen einer gebuchten Tour
- dem Fahrrad
Die aktuellen Regelungen einschließlich der Links zu den jeweiligen Anbietern findest du auf der Webseite von Banff & Lake Louise Tourism unter https://www.banfflakelouise.com/explore-the-park/moraine-lake-shuttle
Keine Regel ohne Ausnahme: wer eine Übernachtung in der Moraine Lake Lodge direkt am Seeufer gebucht hat, darf mit dem Auto den Checkpoint passieren und bis zum See fahren. Allerdings setzt das voraus, dass man in der Liste der Übernachtungsgäste aufgeführt ist, die den Security-Mitarbeitern am Checkpoint vorliegt.
Der Moraine Lake ist zweifellos ein Naturwunder, das jedes Jahr Tausende von Besuchern anzieht. Wir hatten uns entschieden, zwei Nächte in der Moraine Lake Lodge zu verbringen und hatten somit auch völlig unkompliziert die Möglichkeit, den See bei Sonnenauf- und –untergang zu genießen. Nachdem die meisten Tagesgäste den See verlassen haben, wird es wunderbar ruhig am Seeufer. Ebenso ist es frühmorgens, bevor die Sonne sich über die Berggipfel schiebt und den See in ein fast magisches Licht taucht. Allein schon diese Momente (und natürlich der Ausblick von unserem Bungalow auf den türkisblauen See) waren uns die nicht ganz preiswerte Buchung wert.
Was kann man nun vor Ort unternehmen? Direkt nahe der Haltestelle der Shuttlebusse beginnt ein Pfad, der auf einen kleinen Hügel an der Stirnseite des Sees führt. Nur wenige Minuten Aufstieg und du kannst den ikonischen Ausblick auf den See genießen, der auf so vielen Fotos zu sehen ist (und von 1969 – 1979 auch auf dem kanadischen 20 Dollar Schein abgebildet war). Wenn also jemand vom „20-Dollar-View“ spricht – das ist er.
Ein Pfad führt ein Stück am Seeufer entlang. Wer mag, kann ein Bad im See nehmen (als Gletschersee ist der natürlich recht kühl) oder auch ein Kanu ausleihen und auf den See hinaus paddeln.
Lake Louise
Der Lake Louise ist ein weiterer beeindruckender Gletschersee im Banff-Nationalpark und zählt zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der kanadischen Rocky Mountains. Der imposante Gletscher, der sich im Hintergrund des Sees erhebt, trägt zum spektakulären Panorama bei.
Berühmt und sehr oft fotografiert ist auch DAS Hotel am See: das Fairmont Chateau Lake Louise. Zum Zeitpunkt unseres Besuches fanden gerade umfangreiche Bauarbeiten am Hotel statt, was den Anblick des ikonischen Hotels natürlich ein wenig schmälerte. Als Tagesbesucher kannst du auch die Gastronomie des Hotels nutzen, beispielsweise wird im Café des Château Lake Louise ein klassischer Afternoon Tea geboten. Stelle ich mir sehr schön vor, mit einem fantastischen Ausblick auf den See.
Auch den Lake Louise können Besucher mit dem Kanu erkunden, allerdings hat dieses Erlebnis einen stolzen Preis.
Mir persönlich hat der Moraine Lake besser gefallen, vermutlich weil wir dort ruhigere Momente genießen konnten. Während unseres Besuchs am Lake Louise waren ziemlich viele Touristen rund um den See anzutreffen. Ein kurzer Wanderweg führt am vom Hotel aus gesehen rechten Seeufer entlang und bietet tolle Fotomöglichkeiten.
Zum Lake Louise gibt es ebenfalls einen Shuttle-Bus – und ich empfehle auch dessen Nutzung. Die Parkplätze an diesem See sind nämlich regelmäßig bereits in den frühen Morgenstunden gefüllt, so dass die Besucher nur noch in einer Schleife wieder zurück auf die Hauptstraße geleitet werden.
Die aktuellen Shuttle-Regelungen, eine Liste privater Tourveranstalter einschließlich der Links zu den jeweiligen Anbietern findest du auf der Webseite von Banff & Lake Louise Tourism unter https://www.banfflakelouise.com/explore-the-park/lake-louise-shuttle
Icefields Parkway
Nach zwei Nächten in der wundervollen Moraine Lake Lodge müssen wir uns leider von der Region verabschieden. Unsere weitere Reise führt uns über den Icefields Parkway nach Jasper. Entlang der Strecke gibt es diverse Highlights, die wir entweder direkt bei der Hinfahrt oder anschließend als Ausflugziele von Jasper aus besuchen. Dazu mehr in einem separaten Blogartikel.
Unsere Tagestouren im Banff Nationalpark
Ich hatte bereits erwähnt, dass man verschiedene der hier vorgestellten Highlights im Banff Nationalpark miteinander zu Tagesausflügen kombinieren kann und sollte. Hier möchte ich dir als Anregung kurz unsere Tagestouren zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten vorstellen. Wir sind nach dem Flug von Frankfurt nach Calgary mit dem Mietwagen abends in Banff angekommen und direkt am nächsten Morgen zu den Ausflügen gestartet. Dabei haben wir es ganz entspannt angehen lassen und uns viel Zeit für die Sehenswürdigkeiten im Banff Nationalpark genommen.
Tag 1 – Lake Minnewanka mit Bootstour auf dem See, Stadtbummel in Banff
Tag 2 – weil das Wetter am Folgetag besser war: noch einmal kurz zum Lake Minnewanka, dann Surprise Corner View Point, am späten Nachmittag Banff Gondola und anschließend Dinner im Sky Bistro
Tag 3 – Bow Falls, Johnston Canyon, Weiterfahrt über den Bow Valley Parkway zum Moraine Lake
Tag 4 – Lake Louise, Sonnenuntergang am Moraine Lake
Tag 5 – Sonnenaufgang am Moraine Lake, Weiterfahrt in Richtung Jasper
Nützliche Tipps für deinen Besuch im Banff Nationalpark
Du planst eine Reise nach Kanada und möchtest die Sehenswürdigkeiten im Banff Nationalpark besuchen? Ich hoffe, du konntest in diesem Blogartikel schon einige Anregungen finden. Abschließend habe ich noch einige hilfreiche Tipps für deinen Besuch.
Der Nationalpark Pass – die Eintrittskarte für den Banff Nationalpark
Für den Besuch des Banff-Nationalparks und die Fahrt auf den Scenic Parkways (z.B. Bow Valley Parkway) benötigst du eine Eintrittskarte. Besucher müssen einen Parkausweis kaufen, der entweder als Tagespass oder als Jahrespass erhältlich ist. Der Tagespass ist für einen einzelnen Tag gültig, während der Jahrespass (Discovery Pass) Zugang zu allen Nationalparks in Kanada für ein ganzes Jahr bietet.
Letzterer ist empfehlenswert, wenn du bei deiner Reise 6++ Tage in kanadischen Nationalparks verbringst, er gilt für alle kanadischen Nationalparks und National Historic Sites. Wenn du also neben dem Banff Nationalpark beispielsweise auch den Jasper oder den Yoho Nationalpark besuchst, dann kommst du sehr schnell auf mehr als 6 Tage und der Jahrespass rechnet sich absolut.
Die Pässe kannst du direkt an den Parkeingängen direkt auf den Zufahrtsstraßen, in Besucherzentren oder online auf der offiziellen Website von Parks Canada erwerben. Die Parkpässe müssen vom Inhaber unterschrieben werden, um gültig zu sein; sie sind nicht erstattungsfähig und nicht übertragbar. Wenn du den Pass online kaufst, wird er per Post an die angegebene Adresse geliefert. Der Versand kann bis zu 30 Tage dauern.
Wenn du mit dem Auto unterwegs bist, muss der Parkpass sichtbar im Auto platziert werden (am Rückspiegel aufhängen oder auf dem Armaturenbrett auslegen). Wir hatten das am Lake Minnewanka vergessen und bekamen prompt eine Verwarnung. Wir haben mit diesem Beleg das Besucherzentrum in Banff aufgesucht (befindet sich unweit des Hotels Elk+Avenue direkt an der Hauptstraße) und dort hat man uns erklärt, dass wir den Parkpass im Fahrzeug sichtbar anbringen müssen – zahlen mussten wir glücklicherweise nichts.
Wo übernachten im Banff Nationalpark?
Wie bereits erwähnt, haben wir zwei verschiedene Ausgangspunkte mit jeweils kurzen Wegen zum Besuch der Sehenswürdigkeiten im Banff National Park gewählt: in Banff und am Moraine Lake. Allerdings könnte man auch alle aufgeführten Sehenswürdigkeiten im Banff Nationalpark direkt von der Stadt Banff aus besuchen.
Tierbegegnungen im Banff Nationalpark
Eines der Highlights im Banff Nationalpark sind zweifellos die Tierbegegnungen. Im Park leben verschiedene Tiere, von denen du allerdings nicht alle zu Gesicht bekommen wirst.
Grizzlybären und Schwarzbären sind in den Wäldern und Bergregionen häufig anzutreffen. Mit ein wenig Glück siehst du einen Bären am Straßenrand grasen.
Elche sind oft in Feuchtgebieten und entlang von Flüssen und Seen zu finden.
Wapitis (Elks) weiden oft in größeren Herden auf offenen Wiesen.
Bergziegen und Dickhornschafe sind oft in den felsigen Bergregionen anzutreffen.
Wölfe und Kojoten sowie Pumas (Berglöwen): Diese Raubtiere durchstreifen den Park, sind aber scheu und eher nicht zu sehen.
Es gibt viele kleinere Säugetiere wie Biber, Murmeltiere, Pfeifhasen, die allgegenwärtigen putzigen Streifenhörnchen und verschiedene weitere Arten von Nagetieren
Eine Vielzahl von Vogelarten, einschließlich Adler, sind im Park heimisch.
Verhalten bei Tierbegegnungen
Normalerweise meiden die Wildtiere Begegnungen mit Menschen. Wenn du in ihrem natürlichen Lebensraum unterwegs bist, vermeide überraschende Begegnungen indem du dich geräuschvoll bemerkbar machst. Das kann ein lautes Gespräch oder auch ein Bärenglöckchen am Rucksack sein.
Halte unbedingt Abstand: Mindestens 30 Meter von großen Tieren (wie Elchen und Wapitis) und mindestens 100 Meter von Bären, Wölfen und Pumas. Verlasse bei Tierbegegnungen entlang der Straße nicht das Fahrzeug!
Ausführliche Verhaltenshinweise für Begegnungen mit Bären findest du auf der Webseite von Parks Canada. Füttere keine Tiere. Dies ist gefährlich für dich und die Tiere.
Danke für den schönen Artikel. Er macht Reiselust 🙂 Ich war noch nie in Kanada, steht jetzt noch mehr auf meiner Reiseliste oben. Liebe Grüße Tanja
Hallo Cornelia,
Über die Kanada-Facebookgruppe bin ich auf deinen Reisebericht gestoßen und habe ihn interessiert gelesen. Das klingt nach einer tollen Reise! Kommen zu den weiteren Reiseetappen auch noch Berichte? Wir planen auch eine Kanadareise und da sammele ich noch jede mögliche Inspiration.
Herzlichen Gruß von Sabina
Danke für dein Feedback, Sabina. Es folgen noch weitere Artikel über Jasper, den Wells Gray Park, Vancouver Island und vielleicht noch Whistler. Ist noch in Arbeit und wird später veröffentlicht, schau gern immer mal wieder rein. Viel Spaß bei der Reisevorbereitung! Cornelia
Oh, dein Artikel kommt ja wie gerufen! Für mich geht es im Herbst nach Kanada, auch an die Westküste. Danke für die vielen tollen Tipps, die werde ich auf jeden Fall in meine Reiseplanung miteinbeziehen. 🙂
Da wünsche ich dir eine gute Reise und eine wundervolle Zeit in Kanada!