Unsere Azoren-Kreuzfahrt mit der MS Hamburg führte uns zu drei Inselgruppen im Atlantik:
- die Azoren – hier besuchten wir die Inseln Sao Miguel, Faial, Pico und Terceira,
- die Inselgruppe Madeira – hier besuchten wir Porto Santo und Madeira – und
- die Kanarischen Inseln, wo wir auf Fuerteventura, Lanzarote und Gran Canaria an Land gingen.
Diesen Reisebericht habe ich nach den Inselgruppen auf drei separate Blogartikel aufgeteilt, da er ansonsten einfach zu lang wäre.
Inhalt
Porto Santo – die kleine Schwester von Madeira
Die kleine Schwesterinsel von Madeira macht auf den ersten Blick einen recht kargen Eindruck auf mich. Es muss schon recht lange nicht geregnet haben, ohne Bewässerung geht hier gar nichts, es ist auch kaum natürliche Vegetation vorhanden. Den Unterschied zu den üppig grünen Inseln der Azoren, die wir zuvor während dieser Kreuzfahrt besuchten, empfinde ich sehr krass.
Porto Santo – übersetzt: Heiliger Hafen – befindet sich ca. 40 Kilometer nordöstlich von Madeira im Atlantik. Im Gegensatz zur großen Schwester Madeira punktet Porto Santo mit einem langen Sandstrand.
Die MS Hamburg erhält wie angekündigt einen Platz an der Pier, wir müssen also nicht tendern. Vom Liegeplatz im Hafen von Porto Santo sind es ungefähr drei Kilometer bis zur Stadt Vila Baleira– wir können entlang der Küstenstraße gehen oder aber hinter dem Hafenbereich direkt am Strand entlang wandern – vom Hafen aus erstreckt sich der Sandstrand über neun Kilometer bis zum Ponta da Calheta.

Vila Baleira
Viele Häuser auf Porto Santo sind Ferienhäuser – und ein großer Teil davon befindet sich im Hauptort der Insel, in Vila Baleira. Das ruhige kleine Städtchen erwacht so insbesondere im Sommer und an den Wochenenden, wenn die Urlauber oder Besitzer der Ferienwohnungen aus Madeira für eine Auszeit am Strand kommen. Berühmtester Einwohner war Christoph Kolumbus, der für einige Zeit auf Porto Santo lebte und die Tochter des Gründers von Porto Santo heiratete. Ein Museum in Vila Baleira erinnert heute an den berühmten Seefahrer.
Miradouro da Portela no Porto Santo – Aussichtspunkt für Postkartenmotive
Der beste Platz für einen ein Panoramablick auf die gesamte Südküste mit der Stadt Vila Baleira und den langen Sandstrand ist der Aussichtspunkt Miradouro da Portela.

Darüber hinaus lohnt auch ein Blick landeinwärts, wo drei Windmühlen aus dem 19. Jahrhundert zu sehen sind. Tatsächlich sind Windmühlen so etwas wie das heimliche Wahrzeichen von Porto Santo. Angesichts der starken Winde, die über die Insel wehen, lag ihr Bau nahe. Sie dienten den Siedlern, die ursprünglich aus Portugal auf die Inseln kamen, zum Mahlen des angebauten Getreides. Zusammen mit der Palmenreihe entlang der Straße bilden sie ein pittoreskes Fotomotiv.

Museu Etnográfico Cardina – das volkskundliche Museum
Im Ort Camacha im Norden der Insel besuchen wir ein kleines Museum mit interessanter Geschichte. Es geht auf eine private Passion des Gründers José Cardina zurück. Er sammelte Alltagsgegenstände, die in der Vergangenheit zum Leben der Insulaner gehörten, baute antikeWerkzeuge und Instrumente maßstabsgerecht im Verhältnis 1:5 nach und erschuf das Museum. So bewahrte er die Erinnerung an das Inselleben früherer Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte.

Das Museumsgebäude mit seiner achteckigen Form ist nach dem Vorbild einer der historischen Windmühlen gestaltet. Mehr als 40 fanden sich einst auf Porto Santo. Mehl und Wein waren traditionelle Produkte der Insel. Bei unserem Museumsbesuch dürfen wir eine Kostprobe vom typischen Porto-Santo-Wein nehmen, welcher auch vor Ort verkauft wird. Der Wein hat einen milden, weichen Geschmack.
Ponta del Calheta – Sandstrand und rauhe Felsen
Nur einen kurzen Stop machen wir am Ponta del Calheta – das Wetter ist zum Baden nicht geeignet, aber den schönsten Strandabschnitt der Insel möchten wir dennoch sehen.
Neun Kilometer goldgelber feiner Sandstrand sind einer der Gründe, weshalb es in den Ferien und am Wochenende viele Madeirer auf die Insel Porto Santo zieht. Der beliebte Strand erstreckt sich zwischen dem Hafen von Porto Santo und dem Ponta del Calheta im südwestlichen Bereich der Insel.

Am Ponta da Calheta ist der Sandstrand noch einmal besonders breit, der Strandabschnitt ist mit der Blauen Flagge ausgezeichnet und bietet eine hervorragende Wasser- und Strandqualität. An malerischen Felsformationen brechen sich die Wellen bieten ein faszinierendes Schauspiel – insbesondere, wenn der Wind ein wenig kräftiger weht.

Ein Restaurant lädt mit köstlichen Fischgerichten zum Genießen und Verweilen ein. An klaren Tagen reicht der Blick bis zur Nachbarinsel Madeira.
Quinta das Palmeras – Botanischer Garten und Minizoo

Einen Botanischer Garten im Mini-Format kündigt der Reiseleiter an, in welchem zudem einige Tiere zu Hause sein sollen. Die Anfahrt führt durch eine trockene Landschaft, insofern bin ich ein wenig skeptisch. Auf einem kleinen Parkplatz halten wir, vor uns die von einer Mauer umgebene Quinta das Palmeras. Es handelt sich hier wieder um eine private Initiative, aus welcher dieser kleine Botanische Garten entstanden ist. Wie eine grüne Oase liegt die Quinta in der trockenen Landschaft. Auf dem Teich schwimmen einige Mandarinenten, ein Pfau spaziert durch den Garten unter schattenspendenden Palmen.

Es muss ein riesiger Aufwand gewesen sein, diese kleine grüne Oase inmitten der kargen, trockenen Landschaft anzulegen. Und dennoch vermag bei mir nicht so wirklich Begeisterung aufzukommen – möglicherweise bin ich verwöhnt vom üppigen Grün der kurz zuvor besuchten Azoreninseln oder einfach nur von der Inseltour erschöpft.
Madeira, die Blumeninsel im Atlantik
Während der Nacht hat die MS Hamburg den Weg von Porto Santo nach Madeira zurückgelegt und macht am nächsten Morgen um 8 Uhr am Pier direkt vor dem CR7-Hotel fest. Was für eine exponierte Lage, von hier aus erreichen wir in wenigen Minuten das Stadtzentrum.

Vor einigen Jahren führte uns eine Urlaubsreise nach Madeira, während welcher wir die Insel bereits ein wenig erkundeten. Den Tropischen Garten besuchten wir damals bereits, ebenso die Markthalle in Funchal. Ein besonderes Erlebnis war der Afternoon Tea auf der wundervollen Terrasse des Reid’s Palace. Angesichts der kulinarischen Rundumversorgung auf der MS Hamburg verwerfe ich allerdings den Gedanken, noch einmal in diesem historischen Hotel zum Nachmittagstee zu reservieren. Da es auf SilverTravellers noch keinen Bericht über diese Highlights auf Madeira gibt, füge ich die Erfahrungsberichte einfach an dieser Stelle ein.
Mercado dos Lavradores – die Markthalle von Funchal
Markthallen besitzen meist ein ganz besonderes Flair – so auch der Mercado dos Lavradores in Funchal. Der Markt liegt sehr zentral unweit des Altstadt-Zentrums und dem Pier für die Kreuzfahrtschiffe. Das Gebäude an sich ist sehr sehenswert mit Arkaden über zwei Etagen, die einen großen Innenhof umschließen. Ein Blickfang sind die wundervollen typischen Kachelbilder, die sogenannten Azulejos.
Das Sortiment umfasst im Wesentlichen Obst und Gemüse, viele Blumen, Korb- und Lederwaren. Auch wenn der Markt täglich geöffnet ist, ist die beste Zeit für einen Besuch der Freitag oder Samstag jeweils vormittags, dann finden sich die meisten Händler aus der Region ein.
Bekannt ist der Markt in Funchal insbesondere für die sogenannte Ananasbanane. Dabei handelt es sich um die Frucht der Monstera deliciosa. Die kolbenartigen Früchte sind bis zu 20 Zentimeter lang, außen grün und besitzen innen ein creme-weißes Fruchtfleisch, dessen Geschmack an Banane und Ananas erinnert. Auch wenn die Verkäuferinnen überaus freundlich zur Kostprobe einladen, ist dennoch Vorsicht geboten: häufig ist das eine typische Touristen-Abzocke und die aufgerufenen Preise erreichen astronomische Höhen. Auf jeden Fall empfiehlt es sich, die Preise zu vergleichen und genau zu schauen, was wirklich in der Einkaufstüte landet.
Frühmorgens lohnt sich unbedingt ein Blick in die angrenzende große Fischhalle. Ganz frisch liefern die Fischer den in den Gewässern um Madeira gefangenen Fisch an und zerteilen ihn vor Ort. Ich war begeistert von den riesigen Thunfischen. Eine Spezialität Madeiras ist der Schwarze Degenfisch (Espada), der angeblich deutlich besser schmeckt als er aussieht.


Jardim Tropical Monte Palace – Tropischer Garten in Funchal
Tropischer Garten oder Botanischer Garten – davon war ich zunächst ein wenig verwirrt. Es gibt nämlich zwei verschiedene Gartenanlagen in Funchal – nicht von ungefähr wird Madeira auch als Blumeninsel bezeichnet. Während der Jardim Botanico mit kunstvoll angelegten Beeten punktet, erwartet den Besucher im Jardim Tropical eine für Madeira typische subtropische Vegetation mit Farnen und Blumen und darüber hinaus noch viele Kunstwerke. Insbesondere die traditionellen Azulejos – kunstvoll gestaltete Kachelbilder – fallen beim Rundgang durch den Tropischen Garten an vielen Stellen auf.
In einigen Gartenbereichen wird deutlich, dass asiatische Vorbilder den Begründer inspirierten – beispielsweise bei kunstvoll gestalteten Toren und Pavillions, die an Japan oder China erinnern. Natürlich darf auch ein großer Koi-Teich nicht fehlen.
Ein Spaziergang durch den Park kann gut 2-3 Stunden dauern. Wer mag, kann anschließend noch das Stadtviertel Monte besuchen – ja, genau: das ist der Bereich, von dem aus die berühmten Korbschlittenfahrten starten. Auf dieses Erlebnis verzichten wir allerdings lieber und fahren auf die gleiche Art und Weise hinab, wie wir von Funchal zum Jardim Tropical hinauf gelangt sind: mit der Seilbahn.
Die Seilbahn Funchal – Monte, Teleférico do Funchal, fährt vom Rand der Altstadt bis hinauf nach Monte. Vom Hafen bis zur Talstation sind es etwa 25 Minuten Fußweg. Sie befindet sich unweit der Markthalle von Funchal, während die Bergstation nahe des Tropischen Gartens liegt. Tickets für die Seilbahn können die Fahrgäste direkt an den beiden Stationen erwerben. Wenn große Kreuzfahrtschiffe im Hafen liegen, kann die Wartezeit durchaus ein wenig länger dauern, ansonsten ist der Andrang nicht allzu groß. Während der etwa 15-20 Minuten andauernden Fahrt bietet sich den Passagieren ein einmaliger Ausblick über die Dächer der Stadt.
Von Monte aus verkehrt eine zweite Seilbahn zum Botanischen Garten. Wer diesen besuchen möchte, sollte gleich an der Talstation das günstige Kombi-Ticket erwerben. Beide Parks an einem Tag zu besuchen, würde ich jedoch nicht empfehlen.
Casas de Colmo – Traditionelle Häuser auf Madeira
Die bunten A-förmigen Häuser mit ihren weiß-rot-blauen Fassaden und Strohdächern sind ein Wahrzeichen der Insel. Zum Bau wurden die Materialien verwendet, welche die Insel hergab: Holz und Stroh.

Gab es früher viele dieser einfachen Behausungen auf Madeira, existieren heute nur noch einige wenige in Santana. Der Unterhalt ist teuer, die Strohdächer müssen häufig erneuert werden.
Diese traditionellen Häuser sind heute nicht mehr bewohnt, dienen jedoch als Touristenattraktion und können auch innen besichtigt werden. So erhält der Besucher einen Eindruck davon, wie die Madeirer früher lebten. Das Erdgeschoß war der Wohnbereich und das Dachgeschoß ein Lagerbereich.
Von Funchal aus führt eine öffentliche Buslinie nach Santana, man kann morgens hin- und nachmittags zurückfahren. Für Kreuzfahrttouristen ist das auf Grund der Fahrtzeiten eher nicht praktikabel, da empfiehlt sich eher eine individuelle Taxi-Tour oder ein Mietwagen.
Afternoon Tea im Reid’s Palace Madeira
Wenn du dich auf SilverTravellers schon ein wenig umgeschaut hast, fiel dir möglicherweise auf, dass ich ein großer Fan des klassischen britischen Afternoon Tea bin. Sobald sich irgendwo die Möglichkeit bietet, diesen stilvollen Nachmittagstee zu zelebrieren, nehme ich diese gern wahr. So bin ich direkt begeistert, als ich von der täglichen Teestunde im Traditionshotel Reid’s Palace in Funchal höre.
Nur wer rechtzeitig vorher reserviert (das ist beispielsweise über die Hotelwebseite möglich), kann sich über einen Platz auf der berühmten Terrasse des Reid’s Palace freuen und beim Nachmittagstee den Ausblick über den prachtvollen Hotelgarten auf das Meer, den Hafen mit den am Pier liegenden liegenden Kreuzfahrtschiffen, auf die Ilhas Desertas und Funchel genießen. Berühmte Persönlichkeiten der Geschichte haben hier bereits ihren Tee genossen – beispielsweise die österreichische Kaiserin Elisabeth I. und der britische Premierminister Sir Winston Churchill. Bei der Reservierung auch unbedingt einen Platz auf der Terrasse verlangen, der Tee wird nämlich auch in der Lounge serviert.

Soviel Stil und Tradition ist nicht ganz preiswert, und zudem wird auch erwartet, dass sich die Gäste einem Dresscode unterwerfen. „Smart Casual“ ist angesagt, auf der Webseite werden die Gäste explizit gebeten, keine Sportkleidung zu tragen, auch keine T-Shirts, Flip-Flops oder ähnliches Schuhwerk – zum stilvollen Ambiente gehört das einfach auch dazu.
Feinste englische Sandwiches, Scones mit Jam und Clotted Cream sowie köstliche Petit Four werden stilecht auf einer Etagere serviert, eine sehr große Tee-Auswahl macht die Entscheidung nicht gerade leicht. Der Tee wird auf die typisch britische Art und Weise zelebriert: die losen Teeblätter werden direkt in der Kanne aufgegossen und der Tee wird dann durch ein silbernes Sieb in die Tasse gefüllt. Die Verwendung eines Teefilters ist wohl ein typisch deutsches Ding.
Ein entspannter Tag in Funchal
Bei unserem Landgang während dieser Kreuzfahrt möchten wir den Tag ganz entspannt in Funchal verbringen. Wir lassen uns treiben und haben nur einen Fixpunkt, den wir unbedingt besuchen möchten: Blandys Wine Lodge im Zentrum Funchals. Diese befindet sich an der Avenida Arriaga, eine prachtvolle Flaniermeile im Stadtzentrum und nur wenige Gehminuten von der Marina entfernt. Genau dorthin machen wir uns auf den Weg.
Comur – Geschäft der Konservenfabrik (Sardinen)
Bereits in Sao Miguel bewunderten wir ein Ladengeschäft der Fischkonservenfabrik Comur – und in Funchal entdecken wir in der Avenida Arriaga ein weiteres. Ebenso prächtig wie im Verkaufsraum der Tienda de Conservas Comur in Sao Miguel sind hier die Auslagen gestaltet und ziehen die Aufmerksamkeit der Passanten zwangsläufig auf sich.

Die köstlichen hochwertigen Fischkonserven sind natürlich preisintensiver als das, was wir in unseren heimischen Supermärkten kaufen. Ein Vergleich wäre allerdings nicht gerechtfertigt, die Qualität ist hervorragend und daher eignen sie sich hervorragend als Mitbringsel.

Blandys Wine Lodge – Premium Führung mit Verkostung
Der portugiesische Blumeninsel verdankt eine alkoholischen Spezialität ihren Namen: bestimmt hast du schon einmal den Begriff „Madeira-Wein“ gehört. Es handelt sich dabei um einen Likörwein, der ähnlich wie der ebenfalls aus Portugal stammende Portwein gern zum Dessert getrunken wird. Beide Weine haben gemeinsam, dass ihr Gärprozess durch die Zugabe von hochprozentigem Weinbrand unterbrochen wird. Das bewirkt, dass nicht der gesamte Zucker in Alkohol umgewandelt wird und eine höhere Restsüße im Getränk verbleibt. Der Alkoholgehalt des Madeiraweis bewegt sich je nach Sorte zwischen 17 und 21 Prozent.
Nach dem Unterbrechen des Gärprozesses erhält der Wein eine Wärmebehandlung. Mindestens zwei Jahre, in der Regel jedoch 5, 10, 15 oder 20 Jahre, lagern die Weine in Holzfässern bei gleichbleibenden Temperaturen und sind dem Prozess der natürlichen Oxydation ausgesetzt. So entsteht das spezielle Aroma der Madeira-Weine.
Grundsätzlich gilt: je älter, desto teurer – wobei nur die Lagerzeit im Fass zählt. Ist der Wein einmal abgefüllt, reift der Wein nicht mehr.

Blandys Wine Lodge an der Avenida Arriaga beherbergt einen der ältesten Weinkeller von Funchal. Die Geschichte der Familie Blandy ist eng mit der Insel Madeira und ihrer Weintradition verbunden, ihr Geschäft geht bis auf das Jahr 1811 zurück. In den historischen Räumen ist ein kleines Museum eingerichtet, in welchem die alten Produktionsanlagen, Geschäftsbücher und Dokumente aus zwei Jahrhunderten und viele Fotos zu bestaunen sind.

Durch den Weinkeller – welcher der Wärme wegen eigentlich gar kein Keller ist – und das Museum werden Führungen angeboten, die sehr interessant und preislich moderat sind. Zu ausgewählten Terminen (siehe Webseite von Blandys Wine Lodge) finden die Führungen in deutscher Sprache statt.
Wir haben uns für eine Führung in deutscher Sprache mit anschließender Verkostung entschieden. Der Rundgang ist sehr interessant und informativ. Wir kommen durch den Raum, in welchem der Wein in Fässern reift, erfahren viel über die Geschichte der Familie Blandy, über die Weinsorten und verschiedene Aromen. Wusstest du, dass man aus so einem Wein 36 verschiedene Aromen herausschmecken kann und die Spanne dabei von Ananas bis Terpentin reicht? Eine spezielle Grafik in der Ausstellung gibt darüber Auskunft.

Beinahe ein wenig ehrfürchtig stehen die Besucher vor den Geschäftsbüchern aus dem 19. Jahrhundert. Unglaublich, dass all dies so lange Zeit unbeschadet überdauerte.

Der krönende Abschluss der Tour ist schließlich eine Verkostung zweier ausgewählter Madeira. Natürlich können die Besucher auch gleich im angrenzenden Ladengeschäft alle möglichen Souvenirs mit Firmenlogo und auch verschiedene Weine erwerben.

Pasteis de Nata im Golden Gate Grand Café
DIE portugiesische Spezialität und eine köstliche Nascherei obendrein sind Pasteis de Nata. Dabei handelt es sich um mit Pudding gefüllte Blätterteig-Törtchen. Während wir entlang der Avenida Arriaga spazieren, entdecke ich diese Köstlichkeit in der Auslage eines Cafés. Ein kurzer Blick auf die Uhr – nein, bis zum Start der Führung bei Blandys ist nicht mehr genug Zeit für eine gemütliche Kaffeepause. So kehren wir erst nach dem Rundgang durch die Wine Lodge im nahegelegenen Golden Gate Grand Café auf einen Kaffee und eines der portugiesischen Törtchen ein.

Das an einer Kreuzung zweier Straßen gelegene Café und Restaurant muss schon eine lange Geschichte aufweisen, die historisch anmutende Inneneinrichtung lässt zumindest darauf schließen. Wir nehmen allerdings auf der mit Korbstühlen und schattenspendenden Sonnenschirmen gestalteten Außenterrasse Platz und werden auch prompt und sehr freundlich bedient.
Jardim Municipal – der Stadtpark von Funchal
Bevor wir den Rückweg zum Schiff antreten, flanieren wir noch durch einen sehr hübsch angelegten Park an der Avenida Arriaga. Der im Jahr 1880 angelegte Garten beherbergt viele Blumen, Pflanzen und schattenspendende Bäume sowie eine kleine Wasserlandschaft mit Teich und Springbrunnen. Über den Blumenbeeten flattern unzählige Schmetterlinge und an den Begrenzungsmauern sonnen sich kleine Eidechsen.

Direkt gegenüber befindet sich das Grand Café The Ritz, dessen Fassade wundervolle Azulejos schmücken. Der Außenbereich oder auch der Balkon in der ersten Etage sind bestimmt einen Besuch wert, allerdings waren wir ja bereits im Golden Gate Grand Café und möchten nicht noch einmal einkehren. So bewundern wir nur die blauen Kachelbilder und verlassen schließlich die von Jacaranda-Bäumen gesäumte Avenida Arriaga in Richtung Hafen.

CR7 Museum am Hafen
Geboren und aufgewachsen auf Madeira, ist Christiano Ronaldo in Funchal ein Museum gewidmet. Auf dem Rückweg zum Schiff kommen wir zwangsläufig wieder am CR7-Museum vorüber. Die Statue vor dem Eingang ist eine Katastrophe und ähnelt dem berühmten Fußballer nur sehr entfernt. Dennoch ist sie als Fotokulisse sehr begehrt und auch wir posieren natürlich für ein Bild dort. Ganz spontan entscheiden wir uns zu einem Besuch der Ausstellung.

Ganz gleich, welche Meinung man zu CR hat – als Fußballer ist er unbestritten einer der Besten weltweit. Eben das verdeutlichen die Exponate des Museums auf eindrucksvolle Weise. Sämtliche Auszeichnungen und Pokale, die er im Laufe seiner Karriere gewann, sind in einem großen Raum ausgestellt. Die schiere Menge ist unfassbar, von diversen goldenen Schuhen als bester Spieler bis hin zu den fünf Ballon d’Or als Fußballer des Jahres, unzähligen Pokalen und Medaillen.
Für Fans ganz besonders ist eine Augmented-Reality-Ecke, in der man sich mit dem Fußballer fotografieren lassen kann, als würde man direkt neben ihm stehen. Die Fotos erhalten die Besucher dann im Shop, wo natürlich auch diverse Merchandising-Artikel von CR7 angeboten werden.