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Elche in freier Natur oder im Elchpark in Schweden
Der Traum der meisten Schweden-Urlauber: einmal einen echten Elch in der freien Natur beobachten. Elche gehören irgendwie in unserer Vorstellung zu Schweden, wie Pippi Langstrumpf oder Michel aus Lönneberga. Die Tiere sind allerdings sehr scheu und es gibt keine Garantie, dass dir im Schweden-Urlaub so einfach ein Elch über den Weg läuft. Im Gegenteil, es gehört sogar viel Glück dazu. Die scheuen Tiere hören sehr gut und gehen uns, da wir in der Regel einen enormen Lärm verursachen, lieber aus dem Weg. Aber da gibt es ja noch die Möglichkeit, die Elche in einem Elchpark in Schweden zu besuchen.
Interessante Fakten über Elche in Schweden
Der Elchbestand in Schweden
Dabei gibt es ganz viele Elche in Schweden. Die Angaben schwanken zwischen 300.000 und 400.000 Tieren. Es gibt sogar jedes Jahr im Herbst eine große Elchjagd in Schweden. Dabei wird ca. ein Viertel der Elchpopulation erlegt. Im ersten Moment hört sich das erschreckend an, aber es ist wohl erforderlich, um den Bestand nicht zu groß werden zu lassen. Da der Elch kaum natürliche Feinde wie Bären oder Wölfe hat, vermehrt er sich sehr stark.
Acht Monate dauert die Tragzeit der Elchkühe, bis das Kalb auf die Welt kommt. In den ersten Lebensmonaten ist ein Elchkalb noch nicht in der Lage, der Mutter über Stock und Stein zu folgen. Daher ist es durchaus gefährlich, sich einer Elchkuh mit Nachwuchs zu nähern.
Elche sind schnell und können gut schwimmen
Auch in unebenem oder sumpfigem Gelände können sich die Elche gut bewegen. Ihre spreizbaren Hufe verhindern, dass sie im sumpfigen Boden einsinken. Die langen Beine ermöglichen ein müheloses Überwinden von Hindernissen.
Auch wenn ein Elch auf den ersten Blick sehr gemächlich unterwegs ist, kann er doch im Laufen Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h erreichen.
Außerdem können sie sehr gut schwimmen und sogar tauchen. So wundert es nicht, dass auch Wasserpflanzen auf ihrer Speisekarte stehen, die sie sich mühelos selbst aus 2-3 Meter tiefem Wasser holen.
Elche als Gefahr für den Straßenverkehr
Spätestens seitdem vor rund 20 Jahren ein A-Klasse-Mercedes durch den Elchtest fiel, ist dieser Begriff in Deutschland fast jedem bekannt. Aber nicht ohne Grund wurde dieser Test nach dem majestätisch anmutenden Tier benannt. Elche stellen in Schweden eine nicht zu unterschätzende Gefahr im Straßenverkehr dar. Besonders bei Dämmerung sollte man sehr aufmerksam und vorsichtig fahren.
Es gibt an vielen Straßen entsprechende Warnschilder, die auf einen möglichen Wildwechsel hinweisen. Häufig kann man auch kilometerlange Wildzäune sehen, die sowohl Tier als auch Mensch schützen sollen.
Das Elchgeweih
Besonders beeindruckend sind die Geweihe der ausgewachsenen männlichen Tiere im Alter von 5 bis 10 Jahren. Riesige Schaufeln tragen sie auf dem Kopf, die leicht eine Spannweite von mehr als einem Meter erreichen. Kaum zu glauben: dieses Geweih wird jährlich neu ausgebildet. Jedes Jahr im Winter wird das Geweih abgeworfen und wächst anschließend völlig neu nach.
Elchpark in Schweden – eine gute Möglichkeit, Elche zu sehen
Wer möchte schon nach einem Schweden-Urlaub nach Hause fahren, ohne den König des Waldes zu Gesicht bekommen zu haben? Dank vieler kleiner und großer Elchparks in Schweden muss man dafür auch nicht auf eine zufällige Begegnung hoffen.
Es gibt die unterschiedlichsten Elchparks. In einigen leben die Elche in großen Gehegen und man kann sie auf einem Rundgang durch den Zaun oder von extra errichteten Aussichtstürmen beobachten. Und ausgiebig fotografieren. Durch andere Parks fährt man direkt durch das Reich der großen Tiere, darf aber natürlich das Fahrzeug dabei nicht verlassen.
Zwei der Parks in Südschweden, Smaland, haben wir besucht. Beide Elchparks fand ich – jeweils auf ihre eigene Art – sehr schön.
Eine sehr gute Übersicht zu Elchparks in Schweden – auch in anderen Regionen als Smaland – findest du auf der Webseite des gemeinnützigen Vereins „Sveriges Älgparker“.
Älgriket
Älgriket ist ein recht kleiner Elchpark in Schweden in der Region Tingsryd. Einige Elche leben in einem großen Gehege. Man kann Glück haben, einen Elch ganz nah zu sehen – oder auch nicht. Eine Garantie gibt es nicht.
Man geht über einen Weg einmal um das Gehege herum und kann dabei die Elche von nahem oder aus der Ferne beobachten. Sie haben in dem Gelände viele Möglichkeiten, sich zurückzuziehen.
Bei unserem Besuch dort hatten wir sehr viel Glück. Trotz Hochsaison im Sommer waren außer uns kaum Besucher im Park und ein großer Elch posierte ganz toll für meine Kamera.
Auf dem Gelände gibt es außerdem noch Rotwild und man kann in idyllischer Umgebung angelegte Picknickplätze nutzen.
Smalandet Markaryds Älgsafari
Ein weiterer Elchpark in Schweden – in Smaland – ist Smalandet Markaryds Älgsafari.
Das Elchgehege ist ca. 13 Hektar groß und ein ungefähr 3 Kilometer langer Waldweg schlängelt sich kurvenreich hindurch. Im Gegensatz zu dem vorher beschriebenen Park fährt man hier direkt durch das Reich der Elche. Entweder mit dem eigenen Auto oder mit einer kleinen Bahn – ganz nach Belieben.
Wir haben diesen Park in den letzten Jahren zweimal besucht und beide Male die Fahrt mit der Bahn gewählt. Nach meiner Erfahrung kommt man dabei den Elchen näher als bei einer Fahrt mit dem eigenen Auto. Die Fahrt beginnt am kleinen Parkplatz der Anlage. Bevor es losgeht, erhält jeder Fahrgast einen frischen Zweig, der anscheinend die Lieblingsspeise der Elche ist. Während der Fahrt gibt der Fahrer dann interessante Informationen zu den einzelnen Tieren, ihrer Geschichte, ihrem Wesen und ihren Vorlieben. Jedes Tier wird dabei mit seinem Namen vorgestellt.
Die Elche kennen die kleinen Bahnen und kommen ohne Scheu an die offenen Waggons. Man darf nicht aussteigen – aber das ist auch gar nicht nötig, um den Elchen ganz nah zu kommen. Die Zweige locken die Tiere an und während sie diese verspeisen, stecken sie den Kopf auch schon mal in den offenen Waggon. Es ist ein unglaubliches Gefühl, dem riesigen Tier so nah zu sein und es sogar berühren zu können.
Das Fell der Tiere fühlt sich fest und ein wenig rauh an. Außerdem hinterlässt es an den Händen ein klebriges, öliges Gefühl. Das kommt von dem Sekret, das sie aus Talgdrüsen absondern: Lanolin.
Neben dem Elchgehege gibt es auch ein Gehege mit amerikanischen Bisons. Riesige Tiere, die schon allein durch ihre reine Körpermasse beeindrucken. Die Pflanzenfresser mögen ebenfalls die mitgebrachten Zweige und kommen mit ein wenig Glück ebenfalls direkt an den Zug. Allerdings wurde mir beim ersten Mal schon ein wenig flau in der Magengegend, als der Leitbulle auf die kleine Bahn zusteuerte. Es wäre ihm sicher ein leichtes, den Waggon einfach umzustoßen. Tat er aber nicht – glücklicherweise. Stattdessen knabberte er begierig an den frischen Zweigen und als alle aufgefressen waren, trabte er langsam und gemächlich zurück in Richtung Teich.
Die gesamte Anlage ist anscheinend ein alter Bauernhof. In den U-förmig angeordneten Gebäuden befinden sich ein Souvenirshop, ein Café und ganz neu gebaut auch ein Restaurant mit Aussichtsturm. Im Café gibt es leckere Waffeln und im (Selbstbedienungs-)Restaurant kann man beipielsweise Köttbullar aus Elchfleisch oder Pizza mit Elchsalami genießen. Im Innenhof befindet sich das Sommer-Café. Unter schattenspendenden großen Bäumen kann man gemütlich sitzen und ggf. die Wartezeit bis zur Abfahrt der nächsten Bahn bei einer Tasse Kaffee überbrücken.
Im Souvenirshop gibt es alles mögliche rund um das Thema „Elch“ – irgendein Mitbringsel lässt sich hier bestimmt finden. Bei mir waren es Plätzchen-Ausstechformen in Elchform.
Bisher ist dies mein liebster Elchpark – aber sicher nicht der letzte Elchpark in Schweden, den wir besuchen.
Liebe Cornelia, sooo super! Leider haben wir die Elche bei unserer Schwedenreise komplett verpasst, nur ihr Kot hat uns verraten, dass wir sie wohl zwei mal nur knapp verpasst haben.
Anfangs wollten wir unbedingt einen Elch in freier Wildbahn sehen. Später hätten wir auch einen Elchpark besucht, war aber keiner offen / an der Strecke. Wenn ich Deinen Bericht so lese, tönen diese Elchparks richtig schön und auch gut für die Elche. Den werde ich mir auf jeden Fall vormerken. Falls wir wieder einmal nach Schweden reisen, wäre das bestimmt einen Besuch wert. Liebe Grüsse, Miuh